DE1643313C3 - - Google Patents
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Description
Sie wird bevoizugt als selektives Vorauflaufherbicid Es hat sich gezeigt, daß durch Anwendung von Menin
Form von Stäuben, Sprühmittelkonzentraten, leicht gen von nur 0,137 kg/ha bis hinauf zu 9 kg/ha eine
verteilbaren Granulaten oder benetzbaren Pulvern ver- 35 wirksame Bekämpfung dieser unerwünschten Unwendet.
Die Verbindung ist zwar in 10%iger wäßriger kräuter erzielt wird.
Natron- oder Kalilauge löslich, doch ist sie in Wasser Außer der Beseitigung von Fingergras, Fuchsziemlich unlöslich. Zur Herstellung von Sprühmitteln schwanzgras und Fuchsschwanz erlaubt 3,5-Dinitrovom
Emulsionstyp oder benetzbaren Pulvern wird die N4,N4-di-(n-propyl)sulfanilamid die Vertilgung von
Verbindung zweckmäßigerweise mit einem Netzmittel 40 Ambrosiapflanzen, indianischer Malve, gewöhnlichem
oder oberflächenaktiven Mittel wie Polyoxyäthylen- Stechapfel und venezianischer Malve auf Nutzpflanzensorbitanmonolaurat,
Polyoxyäthylensorbitanmono- anbauflächen.
oleat, Polyoxyglycoläthersulfonat oder Alkylamino- Die erfindungsgemäßen herbiciden Zusammen-
dodecylbenzolsulfonat zu einer Formulierung ver- Setzungen können auch noch in anderer Weise nutzbar
arbeitet. Bei der Herstellung von leicht verteilbaren 45 gemacht werden. Beispielsweise kann man sie in Form
Granulaten kann als inertes Verdünnungsmittel Calcit von Sprüh- oder Stäubemitteln zur Beseitigung von
oder Attapulgit verwendet werden. Fingergras, indianischer Malve, gewöhnlichem Stech-
Erfindungsgemäß wird eine von den Samen von apfel und anderen unerwünschten Unkräutern im Fall
Grasunkräutern und breitblättrigen Unkräutern be- von in Beeten angepflanzten mehrjährigen Rlumen
fallene Bodenfläche mit der in Anspruch 1 definierten 5·> oder zur Zerstörung keimender Samen eines uner-Verbindung
allein oder mit einem Staub, einem Granu- wünschten Grases in Rennbahnrasen einsetzen,
lat oder einem Sprühmittel behandelt, der sie als Zur Herstellung der neuen erfindungsgemäßen Ver-
lat oder einem Sprühmittel behandelt, der sie als Zur Herstellung der neuen erfindungsgemäßen Ver-
herbicid wirksamen Bestandteil enthält. Bodenflächen bindung wird ein Gemisch aus 3,5-Dinitro-4-[di(n-prodieser
Art, die damit behandelt werden können, sind pyf)amino]benzolsulfonylchlorid und einem Überbeispielsweise
Nutzflächen, auf welchen andere Nutz- 55 schuß konzentriertem Ammoniumhydroxyd, wobei
pflanzen als Grassorten angebaut werden sollen, z. B. der Überschuß als Lösungsmittel wirkt, mehrere Stun-Blumenbeete
oder Erdbeerbeete. Zusammensetzungen, den zum Sieden unter Rückfluß erhitzt. Das Reakdie
die herbicid wirksame Verbindung enthalten, wer- tionsgemisch wird dann abgekühlt, auf gestoßenes Eis
den auf die zu nutzenden Flächen in Mengen von etwa gegossen und filtriert. Das Filtrat wird im Vakuum
0,11 bis 9 kg/ha oder, falls erforderlich, etwas darüber, 60 zur Trockne eingedampft, und der Rückstand wird aus
beispielsweise in Mengen von 0,56 kg des aktiven Be- einer Mischung aus Aceton und Petroläther umkristandteils
je ha aufgesprüht, aufgestäubt oder nach stallisiert. Man erhält 3,5-Dinitro-N4,N4-di(n-propyl>
anderen auf diesem Gebiet der Technik bekannten sulfanilamid als feste Substanz, die bei 137 bis 138°C
Methoden verteilt. In den meisten Fällen der prakti- schmilzt.
sehen Anwendung werden die herbiciden Zusammen- 65 Anwendungstechnischer Fortschritt
Setzungen der Erfindung vorzugsweise in Mengen von
etwa 0,55 bis 4,5 kg des aktiven Bestandteils je ha ver- Die nerbicide Wirkung des Vorauflaufherbicids
sorüht oder verstäubt. Wenn jedoch die herbiciden 3,5-Dinitro-N*,N4-di(n-propyl)sulfanilamid wurde mit
"3 ! 643
einem im Handel erhältlichen Herbicid folgender Zusammensetzung
verglichen: Ammoniumsalz von 3-Amina-2,5-dichlorbenzaesäure als aktiver Bestandteil
23,4%, inertbestandteHe 76,6%.
Die zur Bestimmung der herbiciden Wirkung ver- S wendeten Indikatorpflanzen wurden in galvanisch
überzogenen flachen Schalen von 31,5 cm Länge, 21,5 cm Breite und 8 cm Tiefe gepflanzt. Die Böden
der flachen Schalen besaßen Furchen und Löcher, um das Ablaufen des Wassers zu erleichtern. Als Boden
wurde ein Gemisch aus gleichen Volumteilen Bausand und krümeligem Mutterboden verwendet.
Jede der flachen Schalen wurde zu zwei Dritteln mit dem Boden angefüllt. Nach dem Egalisieren und Feststampfen
des Bodens wurde Saatgut der Indikatorpflanzen senkrecht zur Längsrichtung der Schale in
keinen in den Boden gebracht, wobei für jede Art eine
Reihe vorgesehen wurde. Daraufhin wurde das Saatgut mit einer 0,5 bis 1,0 cm starken Schicht aus gesiebtem,
24 Stunden lang sterilisiertem Boden abge- ao deckt. Während des Angießens wurden 2,5 g löslicher
Dünger (23% Stickstoff, 19% Phosphor als P2O5,17%
Kaliumcarbonat) in jede Schale eingebracht. Die Schalen wurden an dem gleichen Tag mit Saatgut versehen,
an dem die Behandlung mit dem Herbicid er- as folgte.
Nach der Behandlung wurden sämtliche Schalen in ein Gewächshaus verbracht.
Die erfindungsgemäße Verbindung 3,5-Dinitro-N4,N4-di(n-propyl)sulfanilamid
wurde in folgender Weise formuliert: 120 mg der Verbindung wurden mit 5 ml eines Gemisches aus gleichen Teilen Aceton und
Äthanol, das geringe Menge zweier oberflächenaktiver Mittel enthielt, vermischt und das Ganze mit entionisiertem
Wasser auf 50 ml verdünnt, 25 ml dieses Gemisches wurden für die stärkste Dosierung (4,52 kg/ha)
verwendet. Die schwächeren Dosierungen wurden durch Herstellung einer Verdünnungsreihe erhalten,
wobei als Verdünnungsmittel ebenfalls Wasser mit zwei oberflächenaktiven Mitteln verwendet wurde.
3-Amino-2,5-dichlorbenzoesäure wurde in Form eines emulgierbaren Konzentrats mit einer Konzentration
von 0,24 kg/1 verwendet, das ebenfalls in eine* Verdünnungsreihe mit Leitungswasser zu den für die
einzelnen Dosierungen erforderlichen Konzentrationen verdünnt wurde.
Die beiden Herbicide wurden mit Hilfe eines modifizierten Zerstäubers applizjert, wobei Druckluft von
etwa 0,7 bis 0,85 atü angewandt wurde. Jede flache Schale wurde mit 12,5 ml Lösung versehen. Nach der
Behandlung wurden sämtliche Schalen 12 bis 13 Tage lang im Gewächshaus aufbewahrt.
Danach wurden die Wirkungen der Herbicide an jeder Pflanzenart getrennt bewertet. Hierfür wurde
eine Zehnerskala verwendet, wobei der WertO keine
Schädigung und der Wert 10 die vollständige Vernichtung bedeutet.
In der folgenden Tabelle sind die Versuchsergebnisse zusammengefaßt; in Spalte 1 ist die zu untersuchende
Verbindung aufgeführt, in Spalte 2 die Dosierung in kg/ha und in den Spalten 3 bis 7 die Bewertung
der Wirkung des Herbicids.
Herbizid |
Dosierung
kg/ha |
Gelbes Fuchs schwanzgras |
Großes
Fingergras |
Gi lines
Fuchs schwanzgras |
Sudangius | Melde |
3,5-Dinitro-N4,N4-di-(n-propyl)- I sulfanilamid 1 |
0,57 1,13 2,26 4,52 0,57 1,13 2,26 4,52 |
2 5 8Vi 8Vi 0 1 3 4Vi |
7Vi 9Vi 93/4 93/* 2 3 4Vi 6 |
9Vi 9Vi 9Vi 9Vi 0 3 3 5 |
6Vi 9 9 8Vi 0 IVi 4 6 |
3 5 8Vi |
3-Amino-2,5-dichlorbenzoIsäure .. A | 10 0 0 0 5 |
Sieden unter Rückfluß erhitzt. Das erhaltene Reaktionsgemisch wurde abgekühlt und in 200 ml Äther
gegossen. Das Gemisch wurde filtriert, im Vakuum zur Trockne eingedampft, und der Rückstand wurde
aus einem Gemisch aus Aceton und Petroläther um-
Ein Gemisch aus 5 g 3,5-Dinitro-4-[di(n-propyl)- kristallisiert. Man erhielt 3,5-Dinitro-N4,N4-di(n-proamino]benzolsulfonylchlorid
und 3,5 g konzentriertem 55 pyl)sulfanilamid als feste Substanz, die bei 137 bis
Ammoniumhydroxyd wurde etwa 3 Stunden zum 138°C schmilzt.
für die Herstellung von
3,5-Dinitro-N4,N4-di(n-propyl)sulfanilamid
3,5-Dinitro-N4,N4-di(n-propyl)sulfanilamid
Claims (2)
1. a^-Dimtro-NM^-dHn-propyOsulianilamtd. pro Flächeneinheit angewandt, und zwar zweck-
2. Herbicide Zusammensetzungen, enthaltend die 5 mäßigerweise etwa 14 bis 9 kg des aktiven Sulfanil-Verbindung
nach Anspruch I. amids pro ha.
Die neuen erfmdungsgemäßen Mittel haben die
überraschende und unerwartete Fähigkeit, gegen be-
stimmte unerwünschte Pflanzenarten zu wirken, die ίο von bisher bekannten Unkrautbekämpfungsmitteln
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Ver- nicht angegriffen werden. Hierzu gehören der gebindung
und Zusammensetzungen zu schaffen, die so- wohnliche Stechapfel (Datura stramonium), gemeine
wohl gegenüber Gräsern als auch gegenüber breit- Ambrosiapflanzen (Ambrosia artemisiifolia), die veneblättrigen
Unkräutern im keimenden Zustand toxisch zianische Malve (Hibiscus trionum) und die indianisind,
für Nutzpflanzen jedoch nicht toxisch sind und 15 sehe Malve (Abutilon theophrasti).
durch deren Anwendung Unkrautgräser und breit- Außerdem werden Samen und keimende Samen
durch deren Anwendung Unkrautgräser und breit- Außerdem werden Samen und keimende Samen
blättrige Unkrautsorten selektiv aus Anpflanzungen vieler anderer Unkrautarten durch die oben bevon
beispielsweise Mais, Baumwolle und Sojabohnen schriebene Behandlung abgetötet, beispielsweise uaer-
und anderen nahe verwandten Nutzpflanzen beseitigt wünschte Grassorten wie Fingergras (Digitaria sanwerden
können. ao guinalis und Digitaria ischaemum), grüne und gelbe
Gegenstand der Erfindung ist 3,5-Dinitro-N4,N4-di- Fuchsschwanzgräser (Setaria viridis und Setana
(n-propyl)sulfanilamid und dieses enthaltende herbi- lutescens) sowie breitblättrige Unkräuter wie der
cide Zusammensetzungen. Fuchsschwanz.
Die neue Verbindung hat die Formel Werden Sprühmittel oder Stäubemittel, die 3,5-Di-
25 nitro-N4,N4-di-(n-propyl)sulfanilamid enthalten, in
NO2 o Mengen von etwa 0,55 kg herbicid wirksamer Verbin-
C3H7 a H dung pro ha auf Flächen angewandt, die mit Nutz-
Vj1 _„ Kji' pflanzen, beispielsweise Sojabohnen, bepflanzt sind
^ \ und auf die Samen von Fuchsschwanzgras, Fingergras
C3H7 ι + H 30 und indianischer Malve aufgebracht wurden, dann
fyOj wird ohne Schädigung der Nutzpflanzen das Auf
keimen dieser Unkrautsorten vollkommen inhibiert.
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Date | Code | Title | Description |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |