DE16413C - Verfahren zur Herstellung künstlichen Elfenbeins mittelst Schellacks, Zinkoxydes und Ammoniaks - Google Patents

Verfahren zur Herstellung künstlichen Elfenbeins mittelst Schellacks, Zinkoxydes und Ammoniaks

Info

Publication number
DE16413C
DE16413C DENDAT16413D DE16413DA DE16413C DE 16413 C DE16413 C DE 16413C DE NDAT16413 D DENDAT16413 D DE NDAT16413D DE 16413D A DE16413D A DE 16413DA DE 16413 C DE16413 C DE 16413C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
zinc oxide
shellac
mixture
ammonia
grind
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT16413D
Other languages
English (en)
Original Assignee
J. S. hyatt in Paris
Publication of DE16413C publication Critical patent/DE16413C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B44DECORATIVE ARTS
    • B44FSPECIAL DESIGNS OR PICTURES
    • B44F9/00Designs imitating natural patterns
    • B44F9/06Designs imitating natural patterns of horn, ivory, or meerschaum surfaces

Landscapes

  • Dental Preparations (AREA)
  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Bei der Herstellung von Artikeln aus künstlichem Elfenbein bestand bisher die gröfste Schwierigkeit darin, dafs man, um die nöthige Festigkeit der Artikel zu erzielen, die Anwendung eines sehr grofsen Procentsatzes einer Bindesubstanz für unerläfslich erachtete. Das Resultat hiervon war, dafs die fabricirte Waare eine unreine Farbe erhielt, wodurch ihr Werth und ihre Brauchbarkeit zur Herstellung von Artikeln, die rein weifs sein sollten, bedeutend vermindert wurde.
Mittelst meiner Erfindung stelle ich einen Artikel her, bei dem nur ein sehr geringer Procentsatz von Gummi oder einer anderen Bindesubstanz zur Verwendung kommt, welche dennoch vollständig ausreichend ist, um ein kräftiges Zusammenhaften der Theilchen der unthätigen Substanz zu veranlassen, so dafs das fertig hergestellte Material eine rein weifse Farbe hat und sich zur Fabrikation von Artikeln aller Art, die gewöhnlich aus Elfenbein oder ähnlichen Substanzen hergestellt werden, eignet.
Diese Resultate werden erreicht durch die Anwendung eines passenden Auflösungsmittels, in dem die Bindesubstanz aufgelöst wird. Die unthätige Substanz wird dann der Lösung zugesetzt und die so erhaltene Mischung gemahlen; hierauf wird das Lösungsmittel ausgeschieden und die Masse · dann in trockenem Zustande am besten noch einmal gemahlen, um sie in ein feines Pulver zu verwandeln. Das so hergestellte Pulver wird in die Formen oder Stempel von passender Construction eingeführt und dann der Einwirkung von Hitze und einem starken Druck ausgesetzt.
Unter dem Ausdruck »unthätige Substanz«, wie er in dieser Beschreibung angewendet ist, verstehe ich irgend eine beliebige Substanz, die unter dem Einflufs von Hitze nicht schmelzbar ist und die sich durch die angegebenen Mittel in wirksamer Weise zerkleinern läfst. Mit Vorliebe verwende ich . hierzu Zinkoxyd.
Die Bindesubstanz kann aus irgend einem Material bestehen, das in seiner Natur den bekannten vegetabilischen Klebemitteln ähnlich ist; ich ziehe jedoch vor, Schellack oder ein ähnliches vegetabilisches Klebemittel zu verwenden.
Das Auflösungsmittel kann je nach den Umständen gewählt werden; die Eigenschaften, die dasselbe haben soll, sowie die zu verwendende Quantität müssen je nach den gegebenen Verhältnissen bestimmt werden und hängen von der Natur der Bindesubstanz sowie von anderen Umständen ab. Ich habe günstige Resultate mit der Anwendung von Ammoniakwasser erreicht, wie es weiter unten beschrieben ist, aber es können auch, wenn gewünscht, andere Auflösungsmittel benutzt werden, die kein Ammoniak enthalten.
Das Verfahren, das ich bei der Ausführung meiner Erfindung in Anwendung bringe, ist das folgende:
Ich stelle erst eine Lösung her, die aus 8 Theilen Schellack und 32 Theilen Ammoniak von etwa 0,995 specifischem Gewicht besteht.
Diese Bestandteile werden in einen rotirenden Cylinder eingeführt und etwa 5 Stunden lang beständig durch einander geschüttelt, wobei die Temperatur so nahe wie möglich auf 3 7 Y2 ° erhalten wird. Nach Ablauf dieser Zeit
ist eine vollständige Lösung der Substanzen eingetreten.
Die so hergestellte Lösung hat etwa die Consistenz eines dünnen Syrups. ' -
Ich bringe nun eine passende Quantität in ein geeignetes Gefäfs und setze dann etwa 40 Theile Zinkoxyd von guter Qualität zu, indem ich dasselbe hineinrühre und mit der Hand, soweit wie möglich, mische. Nach Zusetzung des Zinkoxyds besteht die Lösung aus 8 Theilen Schellack, 32 Theilen Ammoniakwasser und 40 Theilen Zinkoxyd. Die Quantität des Zinkoxyds kann jedoch auch etwas gröfser oder kleiner gewählt werden, ohne dafs deshalb ein weniger günstiges Resultat erreicht würde; dasselbe gilt mit Beziehung auf die anderen Bestandtheile.
Nachdem der Schellack, das Ammoniakwasser und das Zinkoxyd in dieser Weise gemischt sind, wird die Mischung in eine Farbmühle eingeführt und vollständig zermahlen.
Der nächste Schritt besteht in der Ausscheidung des Ammoniakwassers, welches nun den Dienst gethan, hat, zu dem es bestimmt war. Dies wird am besten durch Verdunstung mittelst Hitze erreicht. Die Mischung wird zu diesem Zweck auf Glasplatten getrocknet, so dafs eine möglichst vollkommene Austrocknung erzielt wird. Es ist vortheilhaft, die Mischung beständig der Luft ausgesetzt zu lassen, da ohne diese Vorsichtsmafsregel ein vollständiges Austreiben der Feuchtigkeit sehr schwer zu erreichen wäre.
Nachdem die Austrocknung bewirkt ist, bleiben nur noch Zinkoxyd und Schellack als diejenigen Substanzen zurück, aus denen der Artikel hergestellt werden soll; dieselben sind vollständig trocken und in solchem Zustande, dafs sie in die Form eingeführt und der Artikel in der weiter unten beschriebenen Weise fertiggestellt werden kann. Um jedoch einen Artikel von ungewöhnlicher Vollkommenheit , herzustellen, führe ich die getrocknete Masse nicht sofort in die Form ein, sondern mahle sie noch ein mal in einer vollständig trockenen Mühle von passender Construction, wodurch sie in ein feines Mehl verwandelt wird. In diesem Zustand ist die Masse fertig, um in die Form eingeführt zu werden.
Die Formen können von irgend einer beliebigen Construction sein und der Hitzegrad und Druck wie gewöhnlich gewählt werden. Der Druck kann also etwa 160 kg pro Quadratcentimeter und die Hitze 125 bis 137 V2 ° oder je nach Umständen etwas mehr oder weniger betragen.
Wenn man den Artikel zu färben wünscht, so kann man je nach Belieben entweder vor dem ersten Mahlen ein Farbmaterial oder Pigment zu der Lösung, oder vor dem zweiten Mahlen zu der getrockneten Masse setzen.
Wenn man eine andere unthätige Substanz anstatt des Zinkoxyds anzuwenden wünscht, so wird das letztere einfach durch die andere Substanz, der man den Vorzug giebt, ersetzt, ohne dabei von dem mit Bezug auf die Anwendung von Zinkoxyd beschriebenen Verfahren in sonstiger Weise abzuweichen; die Quantität der unthätigen Substanz im Verhältnifs zu den anderen Ingredienzien sollte jedoch je nach deren specifischem Gewicht abgeändert werden.
Man sieht, dafs die Erfindung bis zu gewissen Grenzen verschiedene Modificationen zuläfst, sowohl in der Wahl der anzuwendenden Substanzen als auch in den Mengenverhältnissen, in denen sie zur Verwendung kommen können, und in gewissen Theilen des Verfahrens.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Das oben beschriebene Verfahren, Artikel aus einer unthätigen Masse (Zinkoxyd) und einer Bindesubstanz (Schellack) zu formen, welches darin besteht,
a) das unthätige Material und die Bindesubstanz in den angegebenen Proportionen mit einem Lösungsmittel (Ammoniakwasser) zu verbinden,
b) die so hergestellte Mischung zu mahlen,
c) die festen Bestandtheile der Mischung zu trocknen, und
d) die getrockneten Bestandtheile in erhitzten Formen zu comprimiren.
2. Das oben beschriebene Verfahren, Artikel aus einer unthätigen Masse (Zinkoxyd) und einer Bindesubstanz (Schellack) zu formen, welches darin besteht,
a) das unthätige Material und ein Bindemittel in den angegebenen Proportionen mit einem Lösungsmittel (Ammoniakwasser) zu verbinden,
b) die so hergestellte Mischung zu mahlen,
c) die festen Bestandtheile der Mischung zu trocknen,
d) die getrockneten Bestandtheile in trockenem Zustande nochmals zu mahlen, und
e) aus dem so erhaltenen Pulver den Artikel durch Compression in erhitzten Formen herzustellen.
DENDAT16413D Verfahren zur Herstellung künstlichen Elfenbeins mittelst Schellacks, Zinkoxydes und Ammoniaks Active DE16413C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE16413C true DE16413C (de)

Family

ID=293404

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT16413D Active DE16413C (de) Verfahren zur Herstellung künstlichen Elfenbeins mittelst Schellacks, Zinkoxydes und Ammoniaks

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE16413C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2521776A1 (de) Verfahren zur herstellung von kaugummi
DE602004012247T2 (de) Schnell sich zersetzende pigmentkonzentrate
DE69430437T2 (de) Granülations-methode und -vorrichtung unter rühren mit grosser geschwindigkeit
DE16413C (de) Verfahren zur Herstellung künstlichen Elfenbeins mittelst Schellacks, Zinkoxydes und Ammoniaks
EP0249057A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen einer feinkeramischen Masse grosser Homogenität und hohen Feinheitsgrades
DE3510615C2 (de)
DE102010017210A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Pulver, Pulver und Adsorptionsvorrichtung
DE2311856C3 (de) Glasfaserverstärkte thermoplastische Platte und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE1927015B2 (de) Verfahren zur herstellung von alpha-hemihydrat-gips
DE1792355A1 (de) Pigmentfarbstoff-Granulierung
DE1454849A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Aminoplastmassen
DE1492848A1 (de) Verfahren zur Herstellung eines trockenen Fondants
DE859357C (de) Verfahren zur Tablettierung hygroskopischer Stoffe
CH277087A (de) Verfahren zur Herstellung von Zellkörpern.
DE904465C (de) Verfahren zur Herstellung gefaerbter Massen aus Polyvinylverbindungen
WO1992004398A1 (de) Körniges agglomerat und verfahren zu seiner herstellung
DE381104C (de) Verfahren zur Herstellung hornartiger Koerper
AT203982B (de) Verfahren zur Herstellung von Backhilfsmitteln
DE920098C (de) Verfahren zur Herstellung von Formpulver aus Cellulosederivatrn
DE5557C (de) Verfahren der Herstellung einer plastischen Masse aus Wasserglas, Knochen, vegetabilischem oder animalischem Elfenbein u. s. w
DE976984C (de) Verfahren zur Herstellung von streufaehigen, wasserloeslichen Alginaten mit hoher Loesungsgeschwindigkeit
AT38834B (de) Verfahren, möglichst sämtliche Nährstoffe der Getreide-, Hülsen- und anderer Samenfrüchte der Verdauung zugänglich zu machen.
DE581994C (de) Verfahren zur Herstellung von Formkoerpern mit gemaserter Oberflaeche
DE834236C (de) In Wasser dispersibles pulverfoermiges Faerbepraeparat und Verfahren zu dessen Herstellung
DE541615C (de) Verfahren zur Herstellung plastischer Massen aus Blutpulver durch Warmpressung