DE16397C - Autoraatische Blocksignal-Apparate - Google Patents

Autoraatische Blocksignal-Apparate

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DE16397C
DE16397C DENDAT16397D DE16397DA DE16397C DE 16397 C DE16397 C DE 16397C DE NDAT16397 D DENDAT16397 D DE NDAT16397D DE 16397D A DE16397D A DE 16397DA DE 16397 C DE16397 C DE 16397C
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train
section
electromagnet
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DENDAT16397D
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English (en)
Original Assignee
Dr. J. CERADINI in Mailand
Publication of DE16397C publication Critical patent/DE16397C/de
Active legal-status Critical Current

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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B61RAILWAYS
    • B61LGUIDING RAILWAY TRAFFIC; ENSURING THE SAFETY OF RAILWAY TRAFFIC
    • B61L23/00Control, warning or like safety means along the route or between vehicles or trains
    • B61L23/08Control, warning or like safety means along the route or between vehicles or trains for controlling traffic in one direction only
    • B61L23/12Control, warning or like safety means along the route or between vehicles or trains for controlling traffic in one direction only partly operated by train

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Train Traffic Observation, Control, And Security (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 20:/EisENBAHNBE,
Dr. JULIUS CERADINj/iN MAILAND. Automatische Blocksigna!-Apparate.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 7. August 1880 ab.
Die in Folgendem beschriebene automatische Blocksignal-Vorrichtung für eingeleisige Bahnen hat den Zweck, dem Maschinisten eines fahrenden Zuges auf eine passende Entfernung und automatisch ein Signal in jedem Falle, wo ein anderer Zug vor ihm her, oder ihm entgegenfährt, zu geben. Dieselbe dient auch dazu, den einzelnen Abtheilungen zwischen zwei Hauptstationen die Bewegung der Züge anzuzeigen.
, Wenn die Strecke in Sectionen von einer bestimmten Länge getheilt ist, so wird beim Einfahren eines Zuges in jede derselben an ihren beiden Enden und auf den Stationen ein optisches Signal hervorgerufen, welches so lange dauert, wie der Zug sich auf jener Section aufhält, und verschwindet, sobald der Zug die Section wieder frei giebt, gleichviel in welcher Richtung derselbe fährt.
Auf das optische Signal der besetzten Strecken folgt dann eine akustische Anzeige für den Maschinisten eines anderen Zuges, welcher in dieselbe Section von dem einen oder dem anderen Ende derselben einfährt. Eine solche Anzeige ist negativ, d. h. sie entsteht aus dem Mangel einer Aufforderung, weiter zu fahren.
Das Zeichen »Weiterfahren« oder »Bahn frei« bei freier Strecke wiederholt sich auf der Locomotive bei der Einfahrt des Zuges in die einzelnen Sectionen und besteht darin, dafs eine nur für diesen Zweck dienende Dampfpfeife (Sicherheitspfeife) in Thätigkeit tritt.
Die Einfahrt des Zuges in alle auf einander folgenden Sectionen wird aufserdem in allen Fällen, gleichviel, ob die Bahn frei oder besetzt ist, dem Maschinisten von einem zweiten Signalapparat, dem Dampfzischer, angezeigt.
Die Pfeife tritt auch beim Ausgang aus der Section in Thätigkeit, um anzuzeigen, dafs das System regelrecht functionirt, wie auch, dafs in den vom Zuge passirten Stationen, wenn dieser weiterfährt, das optische Signal »Strecke besetzt« durch das Signal »Bahn frei« automatisch ersetzt ist.
Die Pfeife dient ebenfalls dazu, dem Maschinisten anzuzeigen, dafs sowohl Pfeife als Zischer geschlossen werden müssen.
Das System theilt sich nun in einen beweglichen Theil, der von jeder einzelnen Locomotive geführt wird, und in einen festliegenden, welcher längs der Strecke und auf der Station aufgestellt wird.
Der bewegliche Theil des Systems (schematisch in Fig. ι dargestellt) umfafst den Elektromotor, den akustischen Apparat, den Commutator und die Contactplatten.
Der Elektromotor besteht aus einer Batterie von 15 bis 20 kleinen, gut verschlossenen L e c la η c h e-Elementen. Dieselben sind in einen Kasten A eingeschlossen, welcher am Boden der Locomotive angebracht ist. Einer der Pole der Batterie, z. B. der negative, steht permanent mit der Erde durch die Masse der Locomotive, die Räder und Schienen in Verbindung, der andere, also der positive, endigt in dem Unterbrecher a1 des akustischen Apparates.
Der akustische Apparat besteht hauptsächlich aus einem doppelten elektromotorisch zu öffnenden Dampfsignal-Apparat, nämlich der Pfeife und dem Zischer.
Der Unterbrecher ax ist mit dem akustischen Signal so verbunden, dafs der Maschinist jeder-
zeit im Stande ist, die ganze Einrichtung auszuschalten.
Die Mechanismen der Pfeife, des Zischers und des Unterbrechers werden durch einen gufseisernen prismatischen Kasten geschützt, welcher an die Seitenwand der Plattform in B geschraubt ist. Von der vorderen Seite des Kastens ragen der Knopf αx des Unterbrechers und zwei kleine Hebel b und c hervor.
Dieselben sind bestimmt, die Pfeife f und den Zischer s, welche an der unteren Seite des Kastens angeschraubt sind, zu schliefsen und sie mit dem Dampfkessel mittelst der Röhre d zu verbinden.
Die Pfeife ist, wie die gewöhnlichen Pfeifen und von bekannter Construction hergestellt. Der Zischer ist äufserlich wie die Pfeife gestaltet, besteht jedoch nur aus einem mit Ventil versehenen Rohrstück, welches am Ende erweitert ist und so mit einigen kleinen Oeffnungen versehen, dafs der Dampf beim Ausströmen einen zischenden Lärm verursacht.
Wird das System aufser Thätigkeit gesetzt, so werden die Pfeife und der Zischer durch je einen Hughe s'schen Elektromagneten geschlossen gehalten.
Pfeife wie Zischer werden von der gegenwirkenden Feder des entsprechenden Elektromagneten geöffnet, sobald ein Strom von der Batterie aus durch die Drahtwindungen desselben strömt. Innerhalb des Kastens A des akustischen Apparates gehen von dem Unterbrecher al zwei Drähte aus, von denen der eine in den Windungen des Elektromagneten der Pfeife, der andere in denen des Zischers fortgeführt ist; dieselben enden getrennt am Commutator.
Der Commutator befindet sich in einem kleinen Kasten C, welcher unter dem Rahmen der Locomotive angebracht ist; derselbe ist doppelt, weil er getrennt für den Strom der Pfeife und den des Zischers functionirt. Der Mechanismus des Commutators ist jedoch nur einfach und seine Bewegung ist bedingt durch die Bewegung eines auf den Radaxen mit Reibung drehbar angebrachten Bronzeringes D. An dem unteren Ende des Ringes ist mit Scharnier eine kleine Zugstange angebracht. Das andere Ende der Zugstange ist durch Gelenk mit einer kleinen Stange i verbunden, welche mit sanfter Reibung innerhalb des Kastens des Commutators mit einer begrenzten Hin- und Herbewegung läuft, so dafs, wenn die Maschine sich in Bewegung setzt, der Ring D mit der Axe, auf welcher er sitzt, sich höchstens um 300 in der einen oder anderen Richtung drehen kann.
Vom Commutator gehen vier Drähte aus, welche isolirt sind und an ebenso vielen Contactplatten enden. Die vier Contactplatten sollen zu bestimmter Zeit und am bestimmten Ort den Strom durch den beweglichen Theil und den festen Theil des Systems schliefsen, und bestehen jede aus einem Messingblech von 2 bis 3 m Länge und 10 cm Breite, auf dem Dache des Windschirmes in der Schornsteinhöhe horizontal in der Längsrichtung der Maschine angeordnet. Die vier Platten sind symmetrisch neben einander angebracht, zwei links und zwei rechts. Das Contactblech jeder Platte ist festgelöthet auf der oberen Fläche eines T-förmigen Eisens, das als Halt dient. Die beiden Enden dieses Eisens sind gegen einander gebogen und enden unter dem Dache, wo sie auf einem Stück Holz angeschraubt sind, welches die Contactplatte von dem Dache und der Masse der Locomotive isoliren soll. Die inneren Contactplatten F G sind 1 lf2 m (d. h. Schienen weite), die äufseren E H 2 m oder weiter von einander entfernt.
Vermöge des automatischen Mechanismus des Commutators sind stets nur zwei Contactplatten thätig, und zwar die zur rechten Seite der Fahrrichtung. Das heifst, bei jeder Umkehr der Bewegung der Maschine schaltet der Commutator die beiden rechten Contactplatten ein, die linken aus, wenn die Axe, auf der der Ring D sitzt, sich um ein Zwölftel dreht. . Ferner ist der Commutator so construirt, dafs von den bezw. thätigen Contactplatten . die innere nur die Ströme der Pfeife, die äufsere nur die des Zischers passiren läfst.
Die Functionirung des Commutators ist aus Fig. 5 ersichtlich. Die Commutatorscheibe c wird durch die Lenkstange e bewegt. Die erwähnte Begrenzung auf 300 geschieht durch Anschlagstücke (auf der Zeichnung fortgelassen). Auf der oberen und unteren Hälfte der Commutatorscheibe sind je drei Stücke b1 b1 b1 P P P aufgeschraubt, und zwar jedesmal die beiden äufseren aus Hartgummi, und je eine innere aus Metall, von der Scheibe isolirt. Letztere Metallstücke stehen bezw. mit den Enden der Windungen des Pfeifen- und Zischer-Elektromagneten in beständiger Verbindung. Vier auf den Stücken P P schleifende Federn F1F^F3F* stehen bezüglich mit den Contactschienen der Locomotive 1, 2, 3 und 4 ebenfalls in beständiger leitender Verbindung.
In gezeichneter Stellung steht Contactplatte 1 durch Feder F1 mit dem Pfeifen-Elektromagneten 2 mit dem des Zischers durch Feder K im Contact, während 3 und 4 durch die Hartgummistücke isolirt sind. Beim Rückwärtsfahren der Locomotive wird der Commutator im Sinne des Pfeils um 30 ° gedreht. 3 und 4 treten dann bezüglich mit dem Elektromagneten der Pfeife und dem Zischer in Contact, während jetzt ι und 2 isolirt werden. Es sind also stets die Contactschienen zur rechten der Bewegung eingeschaltet, und die zur linken ausgeschaltet.
Der Stromlauf erhellt ebenfalls aus Fig. 5.
Der negative Pol der Batterie liegt an der Erde. Der positive führt zu dem Unterbrecher a des akustischen Apparats, von wo die Leitung in die beiden Hughes-Elektromagnete der Pfeife und des Zischers sich verzweigt. Die Enden der Umwindungen stehen, wie gesagt, mit den Metallstücken b1 P in beständiger Verbindung, von wo die Federn den Strom zu den Schienen leiten.
Der feste Theil des Systems umfafst die Verbindungen, den optischen Apparat (die Blockuhr) und die Contactbürsten. Ein gewöhnlicher Draht (Sectionsdraht), der auf den Telegraphenpfählen mit isolirt ist, oder besser ein unterirdisches Kabel, bildet so viele Stromkreise, als Sectionen auf der Linie vorhanden sind. Der gröfseren Deutlichkeit wegen ist angenommen, dafs die Sectionen ebenso grofs sind wie die Zwischenräume zwischen den Stationen. Auf letzteren mündet der Draht getrennt in einen optischen Apparat und geht dann zur Erde. Daraus folgt, dafs der optische Apparat auf jeder Zwischenstation doppelt, auf den Endstationen der Linie einfach sein mufs. Derselbe ist in einem Zinkkasten eingeschlossen, der auf einem Tischchen an der Wand des Stationsvorsteher-Bureaus steht und einen Quadranten unter Glas darstellt, welcher gegen das Geleise gerichtet ist und von dem man die Signale abliest.
Der Quadrant des optischen Apparates besteht aus einer auf einem Zapfen drehbaren Scheibe, deren Oberfläche' in zehn gleiche Sectoren getheilt ist, welche abwechselnd weifs und roth sind. Vor dieser Scheibe ist eine zweite etwas gröfsere befestigt, welche oben ganz weifs ist und gleichfalls in zehn Sectoren getheilt ist, von denen fünf abwechselnd fensterartig durchbrochen sind. Je nachdem die hintere bewegliche Scheibe einen weifsen oder rothen Abschnitt am Fenster der vorderen festen Platte zeigt, erscheint der Quadrant ganz weifs oder zeigt einen rothen fünfstrahligen Stern im weifsen Felde.
Ein ganz weifser Quadrant bedeutet »Bahn frei«, ein rother Stern im weifsen Felde »Bahn besetzt«.
Der optische Apparat ist ferner mit einer Glocke versehen, welche durch einen Schlag jede Farbenveränderung des Quadranten anzeigt.
Fig. 2 stellt die beiden optischen Apparate einer Zwischenstation dar. Sie sind auf demselben Tischchen vereinigt und zeigen links »Bahn besetzt«, rechts »Bahn frei« an. An beiden münden der Sectionsdraht L, die Erdleitung T und zwei Drähte α b, von den Contactbürsten herkommend. Die Contactbürsten sind dazu bestimmt, die Contactplatten beim Vorbeifahren des Zuges zu berühren. Auf diese Weise wird zu bestimmter Zeit und am bestimmten Orte der Stromkreis des festen Theils des Systems mit dem Strom des beweglichen verbunden. Die Bürsten zerfallen in innere und äufsere, je nachdem sie ihrer Stellung gemäfs die Contactplatten der Pfeife oder die des Dampfrohrs berühren. Die äufseren Contactbürsten stehen in unmittelbarer Verbindung mit der Erde, nämlich mit dem Geleise, die inneren communiciren mit den optischen Apparaten.
In Fig. ι ist bei S eine innere, bei S eine äufsere Bürste dargestellt. Jede besteht aus einem ca. 15 cm dicken Büschel oder Pinsel von Messingdraht, welcher quer zu dem Geleise an einer schützenden Fassung r hängt. Diese Fassung besteht für die äufsere Bürste aus Zink, für die innere aus Porcellan; dieselbe ist am Ende eines Horizontalbalkens // befestigt, welcher auf einem neben dem Geleise in der Erde befestigten Pfahle ruht.
Fig. 3 stellt schematisch den ganzen festen Theil des Systems dar. Die Doppellinien deuten die Geleise mit Weichen auf den Stationen an, die einfachen Linien stellen die elektrischen Verbindungen der einzelnen Sectionen dar, die punktirten dienen als Zeichen der Bewegung der Contactplatten, während mit Sternen (*) die Stellung der inneren, mit Kreuzen (f) die der äufseren Contactbürsten angegeben ist. Zur gröfseren Deutlichkeit der Zeichnung ist angenommen, dafs auf den Zwischenstationen der eine optische Apparat O rechts, der andere Apparat O links von den Zügen steht. Für beide Apparate dienen folgende Bezeichnungen: L ist die Sectionsleitung, T die Erdleitung, a b die Verbindungen mit den inneren Bürsten. Der Draht b endet stets nur an einer Bürste, der Draht α dagegen auf den Zwischenstationen an zwei Bürsten.
Auf beiden Endstationen befinden sich je zwei innere Bürsten, welche dicht vor der Verzweigung des Ausweichegeleises aufgestellt sind; je eine ist für die abgehenden und ankommenden Züge bestimmt.
Die Zwischenstationen haben je acht Bürsten, nämlich y2 innere dicht bei jeder der beiden Weichen, wovon die einen für ankommende, die anderen für abfahrende Züge dienen und zwei Paar in der Nähe einer durch Signalscheibe markirten Stelle (s. Zeichnung), die beide für ankommende Züge dienen,'und zwar immer zuerst eine innere und dann eine äufsere.
Der Abstand zwischen beiden, parallel dem Geleis gemessen, soll ca. 3 m sein, d. h. nicht weniger als die Länge der Contactplatten der Locomotive beträgt.
In Ländern, wo Schnee nur selten und in geringer Menge fällt, kann man die Bürsten beweglich und die Platten fest machen, indem man die ersteren in gleichen Abständen unter der Plattform der Locomotive aufhängt, die
letzteren dagegen auf den Schwellen zwischen den Geleisführungen aufstellt, so dafs die Contactbleche io cm über der Ebene der Schienen hervorragen.
Die Punkte der Linie, welche der Zischer dem Maschinisten nach und nach signalisiren soll, sind jedesmal die, wo die Züge bei der Signalscheibe, welche sich vor jeder Zwischenstation befindet, in die folgende Section einfahren. An denselben Punkten, sowie auch dicht bei der Weiche, am Ausgang aus einer der beiden Endstationen ertönt die Pfeife, so oft die Strecke frei ist, falls sie besetzt, schweigt sie, und dann hat der Maschinist, wenn es sich um eine Zwischenstation handelt, Zeit genug, den Zug auf derselben zum Halten zu bringen. Jedesmal nun, wenn der Sicherheitspfiff bei der Signalscheibe ausgeblieben ist, mufs er gleich hinter der Ausgangsweiche ertönen, wenn der Stationsvorsteher, seiner Pflicht gemäfs, den Zug hat zurück fahren lassen, nachdem er sich versichert hatte, dafs im Quadranten des optischen Apparates der Station das Signal der besetzten Strecke durch das der freien Strecke ersetzt worden ist.
Der Pfiff ertönt dann in allen Fällen dicht bei der Weiche am Eingang der Station; da dies die Punkte der Linie sind, wo die Züge der Reihe nach die einzelnen Sectionen verlassen.
Um eine gröfsere Anzahl von Zügen in derselben Richtung fahren lassen zu können, mufs man die Strecke in eine gröfsere Anzahl von Sectionen theilen, indem man die optischen Apparate auch in einigen Wärterhäuschen aufstellt. Die Bürsten, welche auf den Stationen bei beiden Weichen angebracht sind, werden dann vor dem Häuschen angebracht in Entfernungen von nur 8 bis io m von einander, während im Uebrigen die in Fig. 3 dargestellte Anordnung unverändert bleibt.
Es versteht sich, dafs zwei gleichzeitig sich entgegeneilende Züge, welche das Signal der freien Strecke nicht so weit vom Wärterhäuschen erhalten, wie die Scheiben von der Station entfernt sind, anhalten müssen, ohne in die Station einzufahren, und dafs einer von beiden bis zur nächsten Station zurückfahren mufs, um den andern' vorbei zu lassen.
Der in Fig. 4 halbschematisch dargestellte optische Apparat ist der Schlüssel des Systems. Derselbe ist mit vier Klemmen a b L T versehen, an denen die in Fig. 2 und 3 mit denselben Buchstaben bezeichneten Drähte münden, also Draht α an Klemme a etc.
Ein Uhrwerk (auf der Zeichnung fortgelassen) mit Feder oder Gewicht zum monatlichen Aufziehen strebt in der durch den Pfeil bezeichneten Richtung die Räder r1 r"1 r3 und den Windfang ν zu drehen. Auf der Axe des Rades r1 ist die bewegliche Scheibe des Quadranten befestigt (welche gleich der festen Scheibe in der Zeichnung weggelassen ist, um die inneren Theile zu zeigen). Der Rand des von der Axe isolirten Contactrades C ist mit fünf Zähnen oder Vorsprüngen versehen.
Das Rad C macht Contact mit drei Federn γ α. und β. Die erste am Stück J drückt gegen die Vorderseite des Rades nahe der Axe, während die letzteren einen der Zähne, aber abwechselnd, drücken, nämlich die Feder a, wenn der Quadrant weifs ist, die Feder ß, wenn er roth ist; jene (α) wird von einem mit der Klemme a, diese (ß) von einem mit der Klemme b communicirenden Stücke getragen. :
Der um den Kern des Elektromagneten E aufgewickelte Draht endet einerseits an der Klemme L, andererseits an den Stücken F und HH; das letztere ist mit einem Ende des Drahtes des Elektromagneten O verbunden und communicirt vermittelst des Drahtes y mit dem Stück w, das den Anker ε des Elektromagneten trägt und von der Spannfeder c (die von Stück Q Q isolirt wird) in Berührung mit der Schraube σ gehalten wird. Das andere Drahtende des Elektromagneten O endet an dem Stücke D D, das vermittelst des Contactstöpsels ρ. und des Stückes J mit der Feder γ communicirt. Schliefslich stellt die Contactschraube er, wenn der Apparat ruht, die Verbindung zwischen w und Q Q her, welche ihrerseits mit der Klemme T durch den Contactstöpsel τ communicirt. Alle diese Theile zusammen mit dem Rade C und den Federn a (3 γ bilden die elektrischen Wege und sind vom Erdboden isolirt. Wenn der Elektromagnet E seinen Anker d anzieht, so fällt der Balancier/ 0 und n, indem er sich um die Spindel e in der durch den Pfeil bezeichneten Richtung dreht und löst den Stift s des Rades rz, welches von dem Arme 0 gehalten wurde, während er mit dem Arm 11 das Verbindungsstück m nach links hinüber bewegt. Nun fängt das Rädchen an, sich zu drehen, aber sowie das Rad r2 einen Umlauf fast vollendet hat, so stöfst sein Stift i an die schiefe Ebene, welche das Verbindungsstück m ihm bietet, und dieses hebt, der Bewegung des Rades folgend, den Balancier wieder in die Höhe. Wenn inzwischen der Strom aufhört und die gegenwirkende Feder q den Anker d wieder in seine Ruhelage gebracht hat, drängt der Balancier mit dem Arm / die Feder g zurück, indem er von unten an die schiefe Ebene stöfst, und fällt sogleich wieder in der gezeichneten Stellung auf dieselbe. Alsdann hemmt sein Arm ο die Drehung, indem er gegen den Stift s des Rädchens r3 stöfst, welches in diesem Moment den zehnten Umlauf vollendet, während der Windfang ν 60 Umläufe vollendet hat.
Wenn das Rädchen still steht, hat die Spindel, welche dem Quadranten und den Rädern C
und r1 gemeinsam ist, sich um 36° gedreht und einer der 10 Stifte, mit denen letzteres versehen ist, hat, indem er von unten den Hebel t hob, die Feder χ ausgelöst und den Hammer ζ an die Glocke G schlagen lassen. Demnach hat der Quadrant die Farbe gewechselt, von den zwei Federn α und β ist die, welche anfangs einen Zahn des Rades C drückte, in einer Vertiefung schlaff geworden und die, welche schlaff in einer Vertiefung lag, hat sich auf einen Zahn gespannt. In den ersten optischen Apparat jeder Section tritt der Strom für »Strecke besetzt« durch die Klemme α und die Feder α ein, für »Bahn frei« durch die Klemmet und die Feder ß. In beiden Fällen gelangt der Strom zum Rade C und geht auf dem Wege γ Jp D D O HHEL auf den Sectionsdraht über, indem er sowohl den Elektromagneten E, welcher den Quadranten und das Contactrad dreht, als den Elektromagneten O, der nur die Verbindung des Apparates mit der Erde durch Unterbrechung des Contactes zwischen w und 0- aufhebt, in Thätigkeit setzt. Der Strom gelangt nun durch den Sectionsdraht und die Klemmen L zum zweiten optischen Apparate, wo er zur Erde abfliefst auf dem Wege EHHy w σ QQt T1 indem er nur den Elektromagneten E wirken läfst. Weil die Rotationsgeschwindigkeit entsprechender Axen für alle optischen Apparate merklich gleich ist und der Strom, welcher die beiden Apparate ein und derselben Section bewegt, im ersten durch das Contactrad gehen mufs, welches mit dem Quadranten eine gemeinsame Axe hat, so kommt es, dafs besagter Strom aufhört, so wie dieser (Quadrant) sich um i8° gedreht hat, ferner dafs, was auch die Dauer der Berührung zwischen der inneren Contactplatte der Locomotive und der entsprechenden Bürste sei, die Farbe des Quadranten nur einmal wechseln kann. Das ganze System, sowohl der feste als der bewegliche Theil, functionirt ausschliefslich mit Hülfe des von der Locomotivbatterie erregten Stromes. Der Strom, welcher den Zischer in Thätigkeit setzt, ist stets verschieden von dem, der die Pfeife wirken läfst, letzterer ist nun derselbe, welcher an einer Einfahrtsweiche das Signal »Bahn frei« in den optischen Apparaten der durchfahrenen Strecke hervorruft und nahe einer Signalscheibe, doch nur an einer Ausfahrtsweiche das Signal »Bahn besetzt« in beiden optischen Apparaten der folgenden Section erzeugt. Ein durchaus momentaner, wenn nur hinreichend starker Strom genügt, um die gleichzeitige Thätigkeit der Pfeife und der beiden optischen Apparate zu sichern.
Wenn die Strecke frei ist, öffnen sich bei der Signalscheibe der einzelnen Stationen die Pfeife und der Zischer fast gleichzeitig, auch bei kaum mittlerer Geschwindigkeit des Zuges, und dauern zusammen an, bis der Maschinist sie schliefst. Das Zischen ist dann mehr oder weniger vom Pfeifen verdeckt, aber es wird ziemlich deutlich, wenn letzteres fehlt und hierin besteht das Signal »Bahn besetzt«, welches also in der Praxis aus einem negativen zum positiven wird.
Das Zischen erlangt ferner eine besondere Wichtigkeit in mondlosen Nächten und speciell bei Nebel, wo sonst ein Schnellzug die Scheibe einer Station überschreiten, ohne dafs zufällig der Maschinist es merkte, und ohne Wissen des letzteren in eine schon besetzte Section ein: fahren könnte.
In dem unwahrscheinlichen, aber möglichen Falle, dafs zwei entgegengesetzt gerichtete Locomotiven im selben Moment ein und dieselbe Section betreten, erhält keine den Sicherheitspfiff, weil ihre Batterien, die gleichnamigen Pole gegen einander gekehrt, sich im Stromkreis in Opposition befinden, wo der schwache entstehende Differentialstrom nicht genügt, die Widerstände zu überwinden.
Dann entsteht durch jede Batterie für sich eine Reihe von momentanen Strömen, welche zur Erde durch den ersten optischen Apparat abm'efsen, indem dessen Stück w hinreichend schnell vibrirt, um der entgegenwirkenden Feder des Elektromagneten der Pfeife nicht Zeit zu lassen, thätig zu werden. Dasselbe findet in allen Fällen der Unterbrechung des Sectionsdrahtes statt. Dieser Umstand giebt auch Veranlassung, in jedem Wärterhäuschen einen geschlossenen Unterbrecher des Sectionsdrahtes aufzustellen und dem Wärter vorzuschreiben, ihn zu brauchen, so oft eine zufällige oder böswillige Zerstörung des Weges der Circulation dem Zuge Gefahr bringt. Des erwähnten Unterbrechers al, Fig. i, der einen Theil des akustischen Apparates ausmacht, bedient sich der Maschinist bei der Signalscheibe einer Station, um die frühzeitige Besetzung der folgenden Section zu verhindern, in welcher der Zug mit einem anderen kreuzen bezw. einen anderen verlassen soll; sowie auch, um das System bei den Manövern unthätig zu machen, die ihn veranlassen, mit der Maschine etwas über die Endweichen einer Station hinauszugehen. Zur Vervollständigung des festen Theils des Systems gehört die Aufstellung eines doppelten Unterbrechers mit Kurbel auf jeder Station, mit dem der Stationsvorsteher, indem er die Kurbel in der einen oder anderen Richtung dreht, unmittelbar entweder die Verbindung der Drähte a, Fig. 3, oder die der Drähte b mit den optischen Apparaten unterbrechen kann, zum Zweck, einen eben ankommenden Zug an der Besetzung der folgenden Section, wie der Freigebung der vorhergehenden zu hindern.
Der in den Sectionsdraht eingeschaltete und mit einem Klingelwerk versehene optische Apparat, der von der Localbatterie gespeist wird,
kann auch in den Wärterhäuschen bei Niveauübergängen gebraucht werden, um ein doppeltes akustisches und optisches Signal hervorzubringen, welches vom Moment der Einfahrt bis zu dem der Ausfahrt des Zuges aus der Section dauert. Zu diesem Zwecke läfst man die Schraube η, Fig. 4, nach, bis die Feder α nicht mehr das Rad c berühren kann und überträgt die Contactstöpsel von den Löchern ρ τ auf ρ1 τ1, um den sonst einfachen Stromkreis des Apparates in zwei verschiedene zu theilen und den Elektromagneten ο auszuschalten. Unter den Klemmen L und T sind die beiden Enden des Sectionsdrahtes angeschraubt, dessen Stromkreis sich auf dem Wege EFFt1 T vollzieht, und unter den Klemmen α und b sind die Elektroden der Localbatterie angeschraubt, deren Strom im Apparat circulirt, wenn der Quadrant. roth ist auf dem Wege p1 Jy C β R.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Die Gesammtanordnung, die nach der Beschreibung und Zeichnung durch Anwendung und eigenthümliche Verwendung zweier elektrischer Pfeifen und durch die aus Fig. i, 3, 4 und 5 erkennbare Gruppirung und Aenderung der Stromwege charakterisirt ist.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
DENDAT16397D Autoraatische Blocksignal-Apparate Active DE16397C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4302671A1 (de) * 1993-01-30 1994-08-18 Roland Man Druckmasch Kurzfarbwerk

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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