DE1621185C3 - Verfahren zur Herstellung von abziehfesten Metallüberzügen auf Polypropylenträgern - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von abziehfesten Metallüberzügen auf Polypropylenträgern

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DE1621185C3
DE1621185C3 DE19671621185 DE1621185A DE1621185C3 DE 1621185 C3 DE1621185 C3 DE 1621185C3 DE 19671621185 DE19671621185 DE 19671621185 DE 1621185 A DE1621185 A DE 1621185A DE 1621185 C3 DE1621185 C3 DE 1621185C3
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Frederick Lawrence High Bridge; Ancker Fred Harpoth Bound Brook; N.J. Baier (V.StA.)
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Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von abziehfesten Metallüberzügen auf Polypropylenträgern.
Metallische Überzüge auf Kunststoffen werden seit vielen Jahren für elektrische und Dekorationszwecke verwendet, wie z. B. für gedruckte Schaltungen, Weihnachtsschmucke u. dgl. Seit kurzem steigt jedoch das Interesse an der Verwendung solcher metallbeschichteter Gegenstände für funktioneile Zwecke, für die bisher nur ganz aus Metall bestehende Teile verwendet werden konnten. Mit Metall beschichtete Kunststoffe können nicht nur wirtschaftlicher hergestellt werden, sondern sind den Metallteilen auch in vieler Hinsicht überlegen. Mit Chrom beschichtete Kunststoffe sind z. B. erheblich witterungsbeständiger als verchromtes Metall, da das Trägermaterial nicht korrodiert; außerdem weisen metallbeschichtete Kunststoffe ein wesentlich geringeres Gewicht auf, während sich Aussehen und Oberflächenbeschaffenheit nicht von Vollmetall-Gegenständen unterscheidet.
Alle diese Vorzüge werden jedoch nur dann erreicht, wenn zwischen dem Metallüberzug und der Kunsttsoffoberfläche eine starke Adhäsion besteht. Wenn dies nicht der Fall ist, so kann der Metallüberzug Blasen bilden oder sich von dem Kunststoffträger lösen; bei Temperaturschwankungen ist diese Erscheinung auf den Unterschied in den Wärmeexpansionskoeffizienten zwischen Metall und Kunststoff und bei geringen Belastungen auf den Unterschied im Elastizitätsmodul (Steifigkeit) zurückzuführen. Es wurde errechnet, daß die Abziehfestigkeit mindestens etwa 900 g/cm betragen muß, wenn diese Art des Versagens bei den meisten Verwendungszwecken von metallbeschichteten Kunststoffteilen verhindert werden soll.
Das Hauptproblem ist, daß die verschiedenen üblichen Metallabscheidungsverfahren bei den meisten, bisher bekannten Kunststoffen im allgemeinen nur zu geringen Adhäsionswerten zwischen Metall und Kunststoff führen. Es kann sogar gesagt werden, daß es bisher nur ein Kunststoffharz, nämlich ABS (.Acrylnitril/ Butadien/Styrol), gibt, das als zufriedenstellendes Substrat anzusehen ist und praktisch immer eine Abziehfestigkeit von 900 g/cm liefert.
Isotaktisches Polypropylen besitzt als Träger für Metallschichten gegenüber ABS einige wesentliche Vorzüge, wie z. B. geringere Kosten, geringere Dichte und allgemein bessere Verformungseigenschaften, die zu einer besseren Oberflächenbeschaffenheit der geformten Gegenstände führen. Es erwies sich jedoch gerade bei diesem Polymerisat als besonders schwierig, eine zufriedenstellende Adhäsion des Metalls an dem Polymerisat zu erzielen.
Es ist bekannt, daß kristalline, sterisch regelmäßig angeordnete Polyolefine in fester Form chemisch sehr inert sind. Dies gilt nicht nur für Polyäthylen mit hoher
ίο Dichte sondern auch für isotaktisches Polypropylen, von dem man eigentlich erwarten würde, daß es, auf Grund der Anwesenheit von tertiärem Wasserstoff, Wasserstoff an ein tertiäres Kohlenstoffatom gebunden, in der Polymerisathauptkette, verhältnismäßig reaktionsfähig wäre. Der Mangel an chemischer Reaktionsfähigkeit, der durch die Kristallinität bewirkt wird, ist darauf zurückzuführen, daß die freie Energie einer Substanz in kristalliner Form geringer ist als in amorphem Zustand. Wird also eine Substanz chemisch mit einem anderen Material umgesetzt, so tritt, wenn die betreffende Substanz in der stabileren kristallinen Form vorliegt, im allgemeinen eine Steigerung der Aktivierungsenergie und eine Verlangsamung der Reaktionsgeschwindigkeit ein. Bei diffusionsgeregelten Reaktionen wird die chemische Reaktionsfähigkeit außerdem noch dadurch herabgesetzt, daß die Diffusionsgeschwindigkeiten normalerweise deutlich geringer sind, wenn die Substanz in kristalliner und nicht in amorpher Form vorliegt. Dies wurde durch Versuche mit hochmolekularen Polymerisaten eindeutig bewiesen; diese Polymerisate weisen in der stärksten kristallinen Form, d. h. als Einkristalle, die geringste chemische Reaktionsfähigkeit auf, sind besonders reaktionsfähig, wenn sie vollständig amorph sind, und bei teilweise kristallinen Polymerisaten sind die Reaktionsfähigkeiten etwa proportional zu der amorphen Harzfraktion.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist daher die Herstellung von abziehfesten Metallüberzügen auf PoIypropylenträgern, die eine Abziehfestigkeit des Metalls von dem Polmyerisat von mehr als 900 g/cm gewährleisten.
Weiterhin sollen abziehfeste Metallüberzüge auf Polypropylenträgern geschaffen werden, die eine gute Kombination von Wärmeeigenschaften (Wärmeverformungstemperatur) und mechanischen Eigenschaften (Schlagfestigkeit) aufweisen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von abziehfesten Metallüberzügen auf Polypropylen-So trägern, wobei diese oxidiert und mit einem Metall beschichtet werden, vorzugsweise nach Sensibilisierung, Aktivierung und anschließender stromloser und galvanischer Beschichtung, ist nun dadurch gekennzeichnet, daß Polypropylen verwendet wird, das wenigstens 90% Propylen enthält und nach dem Anlassen eine Kristallinität von wenigstens etwa 40% besitzt, dem noch etwa 5 bis 25 Gewichtsprozent eines Kohlenwasserstoffelastomeren zugemischt sind, das in einer wiederkehrenden Einheit tertiären aliphatischen Wasserstoff oder Allylwasserstoff enthält.
Die obigen Ausführungen lassen die Möglichkeit erkennen, die chemische Reaktionsfähigkeit von Polypropylen und somit auch die Adhäsion von Metall an dem Polymerisat durch Verfahren zu erhöhen, die eine Herabsetzung der Kristallinität des Polymerisats bewirken, z. B. durch Abschrecken (d. h. rasches Unterkühlen) oder durch Mischpolymerisation, die die für die Kristallisation erforderliche, sterisch regelmäßig
angeordnete Kettenkonfiguration unterbricht. Werden diese Verfahren jedoch bei Polypropylen angewendet, so zeigt sich, daß erst dann eine zufriedenstellende Reaktionsfähigkeit erzielt wird, wenn die Kristallinität bis zu einem Punkt gesenkt worden ist, an dem die mechanischen Eigenschaften und die Wärmeeigenschaften, also Zugfestigkeitsmodul, Zugfestigkeit, Wärmeverformung usw., so beeinträchtigt sind, daß das Polymerisat praktisch wertlos ist.
Die Kristallinität eines bestimmten Polymerisats wird stark beeinflußt durch die Wärmebehandlung, der eine Probe dieses Polymerisats ausgesetzt wurde. Für das erfindungsgemäße Verfahren wird die Kristallinität daher als Kristallinität nach dem Anlassen definiert, d. h. die zu untersuchende Probe muß zwischen Metallplatten auf eine, etwa 100C über dem Schmelzpunkt des Polymerisats liegende Temperatur erhitzt, 1 h auf dieser Temperatur gehalten und dann langsam mit konstanter Geschwindigkeit von 5°C/h auf Zimmertemperatur abgekühlt werden. Ein Regler, der die Temperatur eines Ofens mit konstanter Geschwindigkeit senken kann, wird von Birks und Rudin in »ASTM Bulletin Nr. 242«, S. 63 bis 67 (Dezember 1959), beschrieben.
Außerdem wird die Kristallinität des Propylenpolymerisats, das sowohl ein Homopolymerisat wie auch ein Mischpolymerisat sein kann, für die vorliegende Erfindung auch als das prozentuale Gewicht an kristallisiertem isotaktischem Polypropylen definiert, das durch übliche Röntgenverfahren bestimmt wird; falls andere Verfahren, wie z. B. Infrarot- oder Dichtebestimmungen, angewendet werden können, es sollte die Kalibrierung auf Röntgenstrahlen beruhen. Erfindungsgemäß bevorzugt werden Propylen-Homopolymerisate oder -Mischpolymerisate, die wenigstens 90 Gewichtsprozent Propylen enthalten und nach dem Anlassen eine Röntgenstrahlen-Kristallinität von wenigstens 40% besitzen. Beispiele für solche Propylenpolymerisate sind isotaktisches Polypropylen und schlagfeste Mischpolymerisate aus Propylen und olefinischen Comonomeren, wie z. B. Äthylen, Buten od. dgl.
Erfindungsgemäß geeignete Kohlenwasserstoffelastomere sind Olefin- oder Dien-Homopolymerisate bzw. -Mischpolymerisate, die in wenigstens einer der wiederkehrenden Einheiten tertiären aliphatischen Wasserstoff oder Allylwasserstoff enthalten, wie z. B. die praktisch ataktischen Äthylen-Propylen-Mischpolymerisate, Polyisopren, Polybutadien, Styrol-Isopren- und Styrol-Butadien-Mischpolymerisate u. dgl. Im Gegensatz dazu bilden Kohlenwasserstoffelastomere, die keinen tertiären aliphatischen oder Allylwasserstoff enthalten, wie z. B. Polyisobutylen, und Elastomere, die mehr als nur geringfügige Mengen (>5%) an hochpolaren, funktionell substituierten Monomeren enthalten, wie z. B. Chloropren, Cyanopren, Acrylnitril u. dgl., keine zufriedenstellenden, d. h. reaktionsfähigen und verträglichen, Mischungen mit den oben beschriebenen Propylenpolymerisaten.
Durch Beimischung der genannten Kohlenwasser-Stoffelastomeren zu Propylenpolymerisaten werden polymere Mischungen erhalten, deren chemische Reaktionsfähigkeit ausreicht, um eine ausgezeichnete Haftung des Kunststoffs an dem Metallüberzügen zu gewährleisten. Außerdem erleiden diese Mischungen einen wesentlich geringeren Verlust an Kristallinität nach dem Anlassen und damit verbundenen physikalischen Eigenschaften als nach einer Berechnung, bezogen auf die Zugabe des amorphen Harzes, zu erwarten wäre. Offensichtlich kann durch Zusatz der Elastomeren ein größerer Teil des isotaktischen Polypropylens kristallisieren, ohne daß die gewünschten Eigenschaften übermäßig beeinträchtigt werden.
Die zur Erzielung einer ausreichenden chemischen Reaktionsfähigkeit benötigte Menge an Elastomerem beträgt im allgemeinen etwa 5 Gewichtsprozent bis etwa 25 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht der Polymerisate, und hängt von der Kristallinität des verwendeten Grundpolymerisats ab. Propylen-Mischpolymerisate mit hoher Schlagfestigkeit weisen im allgemeinen etwas geringere Kristallinitäten auf und erfordern daher einen geringeren Zusatz an Elastomeren als die stärker isotaktischen Propylen-Homopolymerisate. Es werden jedoch, selbst bei sehr schlagfesten Propylen-Mischpolymerisaten, wenigstens etwa 5 Gewichtsprozent Elastomere benötigt, um einen zufriedenstellenden Adhäsionsgrad, d. h. eine Abziehfestigkeit von wenigstens etwa 900 g/cm, zu erzielen; andererseits benötigen aber selbst sehr kristalline Homopolymerisate (Kristallinität >80%) nicht mehr als etwa 25 Gewichtsprozent Elastomere.
Im allgemeinen werden die aus den erfindungsgemäßen Polypropylenmischungen hergestellten Träger auf folgende Weise mit einer Metallschicht versehen: Der Träger wird zuerst mit einer stark oxydierenden Lösung, wie z. B. Chromsäure/Schwefelsäure, »oxydiert« und dann in einer Lösung eines Reduktionsmittels, wie z. B. Stannochlorid, »sensibilisiert«. Anschließend wird der Träger »aktiviert«, indem man ihn in eine verdünnte Lösung eines Edelmetallsalzes, wie z. B. Palladiumchlorid, eintaucht und darauf in das sogenannte »stromlose Metallisierungsbad« gibt, in dem der Träger mit einem ausreichend leitfähigen Metallüberzug versehen wird, der eine Weiterbehandlung des Trägers mittels üblicher, für Metallteile bekannter Galvanisierverfahren ermöglicht. Stromlose Metallisierungsbäder sind metastabile Lösungen eines Metallsalzes, wie z. B. Kupfer, Nickel u. dgl., und eines Reduktionsmittels, wie z. B. Formaldehyd, Hypophosphit, Natriumborhydrid u. dgl., bei denen die Reduktion der Metallionen durch komplexbildende Mittel, wie z. B. Ammoniak, Hydroxycarbonsäuren u. dgl., verhindert wird. Der Hauptzweck der Vorbehandlungen besteht darin, die Adhäsion von Metall an dem Polymerisat zu verbessern und sicherzustellen, daß das Metall aus dem stromlosen Metallisierungsbad vorwiegend auf die Oberfläche des Kunststoffträgers und nicht auf die Wände des Metallisierungsbades abgeschieden wird.
Erfindungsgemäß geeignete oxydierende Lösungen sind wäßrige Lösungen von Chromsäure in anorganischen Säuren oder wäßrige Lösungen von Chromsäure; alle Lösungen müssen bei der Temperatur des Oxydationsbades zu wenigstens etwa 85% mit Chromsäure gesättigt sein. So hat sich z. B. ein Bad aus 29 Teilen Chromtrioxid, 29 Teilen konzentrierter Schwefelsäure und 42 Teilen Wasser als sehr geeignet erwiesen. Es kann jedoch auch mit anderen oxydierenden Lösungen oder anderen Verfahren gearbeitet werden, wie z. B. Flammbehandlung, Coronarentladung, Glimmentladung, Ozonisierung oder Behandlung mit aktinischem Licht oder energiereichen Strahlen; das Verfahren und die Behandlungsdauer müssen lediglich ausreichen, um die Oberfläche der aus den erfindungsgemäßen Polypropylenmischungen hergestellten Träger zu oxydieren.
Die oxydierte Polymerisatmischung kann nun mit einem leitfähigen Metallüberzug versehen werden, der ein anschlief3endes Galvanisieren mittels bekannter Verfahren gestattet, so daß ein galvanisierter Polymerisatträger erhalten wird, der eine Mindest-Abziehfestigkeit von etwa 900 g/cm aufweist. Der leitfähige Metallüberzug wird auf den Träger abgeschieden, indem man zuerst den oxydierten Träger in die Lösung eines Reduktionsmittels, wie z. B. Stannochlorid, eintaucht, um den Träger zu sensibilisieren. Darauf kann der sensibilisierte Träger in eine Lösung gegeben werden, die ein Salz eines Edelmetalls, wie Platin, Palladium, Silber oder Gold, vorzugsweise ein Halogenid, wie z. B. Palladiumchlorid, enthält, um den Träger auf diese Weise zu aktivieren. An Stelle der Sensibilisierungs- und Aktivierungsbäder können auch andere Verfahren angewendet werden, um zur Vorbereitung der stromlosen Metallabscheidung einen ersten Metallfilm auf den Träger zu bringen. Ein solcher Film kann z. B. auch durch Aufsprühen, Gasbeschichtung, Kathoden-Besprühung, Metallisieren im Vakuum, Zersetzung von Metallcarbonylen od. dgl., aufgebracht werden. Anschließend wird der Polymerisatträger in ein stromloses Metallisierungsbad getaucht, die z. B. aus einem Kupfersalz, einem komplexbildenden Mittel, das das Kupfer in Lösung hält, und einem Reduktionsmittel, das einen leitfähigen Metallfilm auf den Träger abscheidet, besteht. Schließlich wird der mit einem leitfähigen Metallfilm versehene Träger mittels bekannter Verfahren, bei denen elektrolytisch duktiles Kupfer, Nickel oder Chrom auf den Träger abgeschieden wird, galvanisiert, und es wird ein galvanisierter Kunststoffträger mit einer Abziehfestigkeit von wenigstens etwa 900 g/cm erhalten.
Die nachfolgenden Beispiele dienen zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Wenn nicht anders angegeben, so sind alle genannten Teile und Prozentsätze Gewichtsteile bzw. Gewichtsprozent.
Die erfindungsgemäßen, mit Metall beschichteten Polypropylenmischungen eignen sich für viele Verwendungszwecke, wie z. B. als Knöpfe und/oder Griffe an Radios, Fernsehgeräten, Kühlschränken usw., als Gehäuse, Zierleisten und/oder Bestandteile von Kühlschränken, Staubsaugern, Klimaanlagen, Büromaschinen, als Gitter für Radioapparate und Gehäuse und an Stelle von Zinkgußstücken. Außerdem können sie im Automobilbau als Bedienungsknöpfe für Radios usw., als Armaturengehäuse, Zierleisten, Fenstergriffe, Bedienungshebel u. dgl. verwendet werden. Sie sind jedoch auch gut zur Herstellung von gedruckten Schaltungen geeignet, insbesondere, wenn unmittelbar auf Metallplatten gelötet werden soll.
55
Beispiele 1 bis 4
Ein handelsübliches Polypropylen-Homopolymerisat mit einem Schmelzfluß (230°C/3,08 kg/cm2) von 4 dg/min (ASTM-Verfahren D 1238) und einer Kristallinität nach dem Anlassen von 75% wurde auf einem Zweiwalzenstuhl dampferhitzt und verrieben, wobei der Dampfdruck auf den Walzen \ 1,2 kg/cm2 betrug. Sobald das geschmolzene Harz auf den Walzen einen geschlossenen Film bildete, wurde ein amorphes, kautschukartiges Äthylen-Propylen-Mischpolymer.isat, das 42 Molprozent Propylen enthielt und eine Mooney-Viskosität von 42 (8 M bei 1000C) besaß, in den unten angegebenen Mengen zugesetzt und solange mit dem geschmolzenen Polypropylen vermischt, bis eine gleichmäßige Mischung erzielt worden war. Die Mischung wurde von dem Zweiwalzenstuhl abgenommen und auf Zimmertemperatur abgekühlt. Das so erhaltene Band wurde in einer hydraulischen Presse zwischen verchromten Stahlplatten 5 min bei niedrigem Druck auf 1900C erhitzt, und dann wurde der Druck auf 35 kg/cm2 erhöht; unter diesem Druck ließ man die Platten langsam auf Zimmertemperatur abkühlen.
Die so erhaltenen, etwa 3 mm starken druckverformten Platten wurden auf folgende Weise mit einem Metallüberzug versehen: Nach dem Reinigen der Träger durch Spülen in einer alkalischen Netzmittellösune wurden die Oberflächen der Platten in einem Bad aus 29% CrO3, 29% H2SO4 und 42% H2O oxydiert. Die Temperatur des Bades betrug 80°C, und die Platten wurden 15 min in diesem Bad gelassen. Dann wurden sie sorgfältig in Wasser gespült, durch kurzes Eintauchen in eine verdünnte, saure Lösung von Stannochlorid »sensibilisiert«, erneut mit Wasser abgespült und dann »aktiviert«, indem sie kurz in eine verdünnte saure Lösung von Palladiumchlorid getaucht wurden. Dann wurden die Träger erneut in Wasser gespült und 10 min bei Zimmertemperatur in ein stromloses Kupferbad gegeben. Auf diese Weise wurde eine Kupferschicht auf die Träger abgeschieden, die ausreichend leitfähig war, um ein Galvanisieren zu gestalten. Schließlich wurden die Träger durch Galvanisieren in einem sauren Kupferbad bei einer Temperatur von 270C und einer Stromdichte von 65, Ampere/ cm2 mit einer etwa 0,063 bis 0,075 mm starken Kupferschicht versehen.
Die Adhäsion des Metalls an dem Kunststoff wurde mit Hilfe des folgenden Versuchs ermittelt: Der Kupferüberzug eines etwa 2,5 cm breiten Streifens wurde angeritzt, und das eine Ende des Kupferstreifens wurde mit einem Löteisen (Lötpistole) von dem Kunststoff gelöst. Dann wurde das freie Ende des Kupferstreifens einer senkrecht zur Oberfläche des Trägers wirkenden Kraft ausgesetzt, und es wurde die Kraft gemessen, die benötigt wurde, um den Kupferstreifen von dem Kunststoff abzuziehen. Die Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle zusammengefaßt:
Beispiel
Kontrolle
1
Die Tabelle zeigt, daß durch Zusatz von amorphem Äthylen-Propylen-Kautschuk die Adhäsion von Metall und Polymerisat erheblich verbessert wird. Außerdem zeigt sie, daß auf Grund der hohen Kristallinität des Polypropylen-Homopolymerisats, d. h. 75%, eine größere Menge an Elastomerem benötigt wird, um die gewünschte Abziehfestigkeit von mehr als 900 g/cm zu erzielen.
Beispiele 5 und 6
Unter Verwendung des Polypropylen-Hconopolymerisats der Beispiele 1 bis 4 wurden Mischungen hergestellt, die jeweils 15% der folgenden Verbindungen enthielten: emulsions-polymerisiertes Polybutadien mit einer Mooney-Viskosität von 41 (ML 4 bei 100°C); Styröl-Butadien-Kautschuk mit einem Styrolgehalt von
Gehalt an Äthylen- Abziehfestigkeit
Propylen-Kautschuk, % Metall-Kunst
stoff, g/cm
0 107
5 393
10 840
15 2245
20 3333
23,5% und einer Mooney-Viskosität von 50 (ML 4 bei 1000C); Polyisobutylen-Homopolymerisat mit einer grundmolaren Viskositätszahl von 2,3 dl/g (Diisobutylenlösung bei 201C). Es wurden galvanisierte Proben hergestellt und auf die oben beschriebene Weise untersucht:
Beispiel
Elastomer-Zusatz
(15%)
Abziehfestigkeit,
g/cm
Kontrolle keiner 71
Kontrolle Polyisobutylen 71
5 Polybutadien 3190
6 Butadien-Styrol-
Mischpolymerisat 2845
D 1238) und einer Kristallinität nach dem Anlassen von 58% v/urde auf die in den Beispielen 1 bis 4 beschriebene Weise erhitzt und verarbeitet.
Dann wurde ein amorpher Äthylen-Propylen-Kautschuk, der 42 Molprozent Propylen enthielt und eine Mooney-Viskosität von 42 (M 8 bei 1000C) besaß, in den unten genannten Mengen zu dem geschmolzenen Polypropylen gegeben und solange untergemischt, bis eine gleichmäßige Mischung erhalten wurde. Es wurden galvanisierte Proben hergestellt und auf die oben beschriebene Weise untersucht:
Beispiel Gehalt an Äthylen-
Propylen-Kautschuk, %
Abziehfestigkeit
Metall-Kunststoff, g/cm
Die Tabelle läßt klar erkennen, daß durch Zusatz eines Dien-Homopolymerisats oder eines Mischpolymerisat-Kautschuks eine ähnliche gute Wirkung auf die Adhäsion ausgeübt wird wie durch Zusatz eines Äthylen-Propylen-Kautschuks. Außerdem zeigt sich, daß ein Elastomeres wie Polyisobutylen, das keinen reaktionsfähigen Wasserstoff (tertiären aliphatischen Wasserstoff oder Allylwasserstoff) enthält, keine Verbesserung der Adhäsion von Metall und Polymerisat bewirkt.
Beispiele 7 bis 10
Ein Propylenpolymerisat mit einem Schmelzfluß (230uC/3,08 kg/cm2) von 5 dg/min (ASTM-Verfahren Kontrolle
0
5
10
15
20
89
680
1024
2646
3660
Die Tabelle zeigt, daß die Adhäsion von Metall und Kunststoff durch Zusatz von amorphem Äthylen-Propylen-Kautschuk erheblich verbessert wird. Ein Vergleich der obigen Werte mit den Ergebnissen der Beispiele 1 bis 4 zeigt außerdem, daß bei einem Propylenpolymerisat mit geringerer Kristallinität, nämlich 58% gegenüber 75% in den Beispielen 1 bis 4, eine kleinere Menge an Elastomerem ausreicht, um eine Abziehfestigkeit von mehr als 900 g/cm zu bewirken.
609 525/316

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung von abziehfesten Metallüberzügen auf Polypropylenträgern, wobei diese oxidiert und mit einem Metall beschichtet werden, vorzugsweise nach Sensibilisierung, Aktivierung und anschließender stromloser und galvanischer Beschichtung, dadurch gekennzeichnet, daß ein Polypropylen verwendet wird, das wenigstens etwa 90% Propylen enthält und nach dem Anlassen eine Kristallinität von wenigstens etwa 40% besitzt, dem noch etwa 5 bis 25 Gewichtsprozent eines Kohlenwasserstoffelastomeren zugemischt sind, das in einer wiederkehrenden Einheit tertiären aliphatischen Wasserstoff oder Allylwasserstoff enthält.
DE19671621185 1966-03-24 1967-03-21 Verfahren zur Herstellung von abziehfesten Metallüberzügen auf Polypropylenträgern Expired DE1621185C3 (de)

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US53698666 1966-03-24
DEU0013684 1967-03-21

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