DE161462C - - Google Patents

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DE161462C
DE161462C DENDAT161462D DE161462DA DE161462C DE 161462 C DE161462 C DE 161462C DE NDAT161462 D DENDAT161462 D DE NDAT161462D DE 161462D A DE161462D A DE 161462DA DE 161462 C DE161462 C DE 161462C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B35/00Disazo and polyazo dyes of the type A<-D->B prepared by diazotising and coupling
    • C09B35/02Disazo dyes
    • C09B35/039Disazo dyes characterised by the tetrazo component
    • C09B35/227Disazo dyes characterised by the tetrazo component the tetrazo component being a derivative of a diaryl sulfide or a diaryl polysulfide

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Es wurde gefunden, daß das durch Kondensation von 1:3: 4-DinitiOchlorbenzol und Rhodankalium und nachfolgende Reduktion erhältliche Diamidodinitrodiphenyldisulfid von der Formel
S
I
S
mit salpetriger Säure tetrazotiert einen Körper liefert, welcher mit den verschiedenartigsten Azofarbstoffkomponenten sich zu neuen Sulfin-
C6H5-N-.
C10H7-N-
s C6H3-N= NCl+ C10H7-Ν—C2H5
Beim Behandeln dieses Farbstoffes mittels Schwefelalkalien zerfällt derselbe in ein lösliches Alkalisalz von voraussichtlich folgender Formel:
azofarbstoffen zu vereinigen vermag. Alle diese Azofarbstoffe sind dadurch charakterisiert, daß die Schwefelatome durch alkalische Reduktionsmittel in die salzbildende Sulfhydratgruppe übergeführt werden können, so daß auch diejenigen Glieder dieser Farbstoffgruppe, welche weder eine Sulfogruppe noch eine Carboxylgruppe besitzen und daher in Alkalien ganz unlöslich sind, auf Zusatz eines Reduktionsmittels, wie z. B. Schwefelalkali, in Lösung gehen und auf ungeheizte Baumwolle aus salzhaltigem Bade nach Art der Schwefelfarbstoffe aufziehen. Der Vorgang bei der Farbstoff bildung, ζ. B. des Farbstoffes aus Monoäthyl - β - naphtylamin und tetrazotiertem Diamidodinitrodiphenyldisulfid, läßt sich durch folgende Reaktionsgleichung ausdrücken:
C6H,-N=N-
C10H6
N-C2H5
55
+ 2 HCl.
\/N0* C6H8-N=N-
C10H6-N-
C0H
60
C6H3-N:
.N-C10H6-N-
C2H5
S-Na.
Diese Farbstoffe unterscheiden sich demnach in charakteristischer Weise von den aus den Patentschriften 54921, 58641 und 57557 bekannten Azofarbstoffen, welche sich von sog. Amidomercaptanen (A. W. Hof mann, Ber. d. ehem. Ges. XIII, S. 1223) ableiten; die letzteren stellen Phenylthiazolderivate dar, welche nur bei Anwesenheit salzbildender
Sulfo- oder Carbonsäuregruppen lösliche Farbstoffe zu liefern vermögen.
Durch die Oxydationswirkung der Luft, von lufthaltigem Wasserdampf oder durch Behandlung mit Oxydationsmitteln oder Metallsalzen gehen dann diese Farbstoffe wieder in die unlösliche Disulfidform oder in Metallmercaptide über, so daß hierdurch zum Teil sehr waschechte Färbungen erhalten
ίο werden.
Diese Farbstoffe können auch nach Art des Paranitranilinrot auf der Faser selbst erzeugt oder auf die verschiedenartigsten Pigmente niedergeschlagen und als Lacke verwendet werden.
Die wasser- und alkalilöslichen Farbstoffe dieser Gruppe färben Wolle und Seide aus saurem Bade an.
Da die Tetrazoverbindung des Diamidodinitrodiphenyldisulfids mit den Azofarbstoffkomponenten — aromatischen Aminen Phenolen, den verschiedenartigsten Chrysoidinen, Bismarckbraun, Monoazofarbstoffen und primären Disazofarbstoffen des m-Amidophenols und Resorcins, Pyrazolonderivaten, Methylketolderivaten, Öxalessigester ' — analoge Farbstoffreaktionen zu liefern imstande ist, wie die bisher gebräuchlichen Diazoderivate der Benzol- und Naphtalinreihe, so ist ersichtlich, daß die neue Gruppe der Sulfmazofarbstoffe gerade diejenigen Farbstoffnuancen zu liefern vermag, welche nach dem bisher bekannten Weg zur Herstellung von Schwefelfai-bstoffen entweder gar nicht oder nur unvollkommen hergestellt werden konnten, d. h. die Nuancen von gelb über orange und rot nach violett.
Zur Erläuterung vorliegender Erfindung dienen die nachstehenden Beispiele:
Beispiel I. 17 Teile des durch partielle Reduktion von Dinitrorhodanphenyl (dargestellt durch Kondensation von 1 · 3 · 4-Dinitrochlorbenzol mit Rhodankalium in alkoholischer Lösung) erhaltenen Diamidodinitrodiphenyldisulfide werden mit Wasser und 30 Teilen konzentrierter Salzsäure fein vermählen und hierauf unter gutem Rühren allmählich mit einer Lösung von 7 Teilen Natriumnitrit versetzt. Die tetrazotierte Base geht allmählich in Lösung. Nachdem die salpetrige Säure verschwunden ist, trägt man die klare, event, filtrierte, gelblich gefärbte Lösung der tetrazotierten Base in eine abgekühlte Lösung von 14Y2 Teilen β - Naphtylamin und 13 Teilen Salzsäure ein. Zur allfälligen Vervollständigung der Kombination wird eine Natriumacetatlösung zugefügt, aufgewärmt und der ausgeschiedene unlösliche Farbstoff abfiltriert. Derselbe bildet ein dunkelrotes, in Wasser und Alkalien unlösliches Pulver, löst sich dagegen in verdünnten Schwefelalkalien mit orarigeroter Farbe und fällt auf Zusatz von Säuren als roter Niederschlag wieder aus. In konzentrierter Schwefelsäure löst er sich mit grünblauer Farbe und scheidet sich beim Eintragen in Wasser wieder in Form von roten Flocken ab. Er färbt ungeheizte Baumwolle aus schwefelalkalihaltigem Salzbade rot an.
Beispiel II. Wird in vorstehendem Beispiel das β - Naphtylamin durch ein Monoalkyl-ß-naphtylamin, z.B. Monoäthyl-ß-naphtylamin, ersetzt, so wird ein blaustichig roter Sulfinazofarbstoff erhalten. Derselbe stellt in getrocknetem und gemahlenem Zustand ein blaurotes Pulver dar, das weder in Wasser, noch in Alkalien sich auflöst, in heißem Alkohol wenig, ziemlich leicht dagegen in heißem Benzol mit \iolettroter Farbe löslich ist. Die Lösung des Farbstoffes in konzentrierter Schwefelsäure ist blaugrün; beim Eintragen derselben in Wasser fällt der Farbstoff in karminroten Flocken aus. In heißen, verdünnten Lösungen von Schwefelalkalien löst sich derselbe mit blauroter Farbe und färbt aus salzhaltiger Flotte die ungeheizte Baumwolle blaustichig rot. Die Färbungen an der Luft oder in lufthaltigem Wasserdampf verhängt oder mit verschiedenen Agentien, wie Chromkali, Kupfer- oder Zinkvitriol, Formaldehyd, Wasserstoffsuperoxyd, Salpetersäure usw. nachbehandelt, zeigen eine hervorragende Waschechtheit.
Beispiel III. Die nach Beispiel I erhaltene Lösung der tetrazotierten Base wird unter gutem Umrühren mit einer Lösung von 13 Teilen Phenylmethylketol in konzentrierter Salzsäure versetzt.
Der erhaltene unlösliche Farbstoffniederschlag löst sich in Schwefelalkalien und färbt ungeheizte Baumwolle gelb.
Nitro-ß-naphtylamin 2 · 5 oder 2 · 8
(NH2 : NO2 = 2:5 oder 2 : 8)
liefert in Kombination mit der obigen Lösung der tetrazotierten Base einen roten, und Nitro - m - phenylendiamin einen Orangefarbstoff. Ähnliche von orange bis braun färbende Farbstoffe entstehen, wenn man die tetrazotierte Base auf m-Amidophenol, Resorcin, m-Phenylendiamin oder m-Toluylendiamin einwirken läßt. Desgleichen entstehen braune Farbstoffe durch Kombination der tetrazotierten Base mit einem Chrysoidin aus den Diäzoderivaten des Anilins und Naphtylamins und Phenylendiamin, Toluylendiamin oder m-Amidophenol.
In nachfolgender tabellarischer Übersicht ist eine größere Anzahl der neuen Farbstoffe zusammengestellt:
ι Mol. tetrazotiertes Dinitrodiamidodiphenyldisulfid
I. 2.
3-
5-6.
7· 8.
9-ίο.
II.
12.
ΐ3·
ΐ4·
19.
2O. 21. 22.
23·
24.
25·
20.
27.
28.
29.
3O-
32·
33·
34·
35·
36.
37·
38.
39·
40.
kombiniert mit
ß-Naphtylamin (2 Mol.)
Monoäthyl-ß-naphtylamin (2 Mol.)
ß-Naphtol (2 Mol.)
m-Toluylendiamin (2 Mol.) . . .
a-Naphtylamin (2 Mol.)
m-Amidodirnethylanilin (2 Mol.). .
m-Phenylendiamin (2 Mol.)
Phenyl-ß-naphtylamin (2 Mol.)
Tolyl-ß-naphtylamin (2 Mol.)
Phenyl-tt-naphtylamin (2 Mol.)
Diphenylämin (2 Mol.)..
Benzyl-ß-naphtylamin (2 Mol.)
m-Oxyphenylparatolylamin (2 Mol.)
Äthoxydiphenylamin (2 Mol.)
m-Oxydinitrodiphenylamin (2 Mol.)
Resorcin (2 Mol.) ; . . .
Resorcin (r Mol.)
Chrysoin (2 Mol.)
Chrysoin (1 Mol.)
Diazobenzol-m-amidophenol (2 Mol.)
Bismarckbraun J (2 Mol.)
m-Phenylendiamin (1 Mol.)
Phen}'lpyrazolon (2 Mol.)
Methylketol (2 Mol.)
Nitro-m-phenylendiamin (2 Mol.)
Chrysoidin (2 Mol.) . . .
Dinitrophenyl-m-phenylendiamin (2 Mol.).
2 · 7-Dioxynaphtalin (2 Mol.)
Diäthyl-m-amidophenol (2 Mol.)
Salzsaures 1 · 5-Amidonaphtol (2 Mol.) . . 2 · 5-Amidonaphtolsulfat (2 Mol.)
2 : 7-Naphtylaminsulfosäure (2 Mol.)
Naphtionat (2 Mol.)
m-Toluylendiaminsulfosäure (2 Mol.) .... 2 · 5 · 7-Amidonaphtolsulfosäure (2 Mol.).
y-Säure (2 Mol.)
N. W.-Säure (2 Mol.)
H-Säure (2 Mol.)
Chromotropsäure (2 Mol.)
Phenyl-1 · 8-Säure (2 Mol.)
färbt ungeheizte Baumwolle
orangerot
blaurot
bläulichrot
braunorange
bräunlichrot
orangebraun
orange
blaurot
violettrot
braunrot
orange
lachsrot
braunorange
orange
braun
braun
rotbraun
braun
braun
gelbbraun
rotbraun
orangebraun
gelb
schwefelgelb
orangegelb
braunorange
orangebraun
bordeaux
lachsrot
violettbraun
rotbraun;
färbt Wolle rotorange
rot
gelbbraun braunrot violettrot
rot
violettrot violettrot violettrot.

Claims (1)

  1. Patent- Anspruch :
    Verfahren zur Darstellung von Sulfinazofarbstoffen, darin bestehend, daß
    tetrazotiertes Diamidodinitrodiphenyldisulfid mit Azofarbstoffkomponenten gekuppelt wird.
    BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.
DENDAT161462D Active DE161462C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE742662C (de) * 1941-07-29 1943-12-14 Geigy Ag J R Verfahren zur Herstellung von sauren Disazofarbstoffen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE742662C (de) * 1941-07-29 1943-12-14 Geigy Ag J R Verfahren zur Herstellung von sauren Disazofarbstoffen

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