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"Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Tragetaschen mit Traghenkeln"
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Tragetaschen mit Traghenkeln,
bei dem die Traghenkel sowie zugehörige Verstärkungestreifen auf eine kontinuierlich
bewegte Gutbahn aufgebracht werden, welche danach durch Falten, Aufteilen in Bahnabschxaitte,
die dem Taschenformat entsprechen sowie durch erneutes Falten in die Taschenform
überführt werden. Die Erfindung betrifft veiterhin eine Vorrichtung zum Durchführen
des Verfahrens, bestehend aus einer Bearbeitungsmaschine und einer nachgeschalteten
Faltmaschine, bei der die Bearbeitungsmaschine Leimwerke, Schneideinriehtungen,
Traghenkelauflegeeinriehtungen und@die Faltmaschine Schneidwerke, Leimwerke und
Falteinrichtungen zur Eildung der Tragetaschen-Böden aufweist.
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Es ist bekannt, Tragetaschen mit Traghenkeln au& einer endlosen
Gutbahn, wie beispielsweise Papier, herzustellen. Die Gutbahn wird dabei in der
Bearbeitungsmaschine, bevor sie
in die Taschenform überführt
wird, bedruckt, beispielsweise mit Reklametexten, Firmennamen oder dgl. Es
werden außerdem vorbereitende Schnitte oder Perforationslinien geschaffen, und es
wird meist auch der Leim.zür Bildurig der Längsnaht der Tragetasche auf die Bahn
aufgetragen. Danach wird die Gutbahn in eine Faltmaschine überführt, welche zunächst
für eine Faltung um eine in der Gutbahnlängsrichtung verlaufende Achse und damit
zugleich eine Schlauchbildung bewirkt, bei welcher die Längsnaht geschlossen wird.
In der Faltmaschine wird danach durch Leimen und Falten bei vorhergehendem
Schneiden bzw. Abtrennen tragtaschengrößengerechter Abschnitte der Gutbahn der Boden
der Tragetaschen ausgebildet und geschlossen. Die danach aus der Faltmaschine ausgestoßenen
fertigen Tragetaschen werden für die Lagerhaltung und den Versend zu Stapeln oder
Bündeln zusammengefaßt und durch Banderolen gehalten.
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Das Befestigen der Traghenkel wird auf unterschiedliche Weise
vorgenommen. Ein großer Teil der bekannten Tragetaschen wird in fertigem Zustande,
d. h. also nach Verlassen der Faltmaschine, in Handarbeit und automatisch mit Traghenkeln
versehen. Es ist aber auch bekannt, die Traghenkel bereits in der Bearbeitungsmaschine,
d. h. also vor dem Falten der Gutbahn, jedoch nach dem Bedrucken, Vorschneiden und
Beleimen aufzubringen. Dies geschieht, indem aus einer Kordel oder einem Band, welches
den Werkstoff für die Traghenkel darstellt, Schlingen gezogen, abgetrennt und auf
die Gutbahn aufgebracht bzw. aufgeklebt werden. Danach werden die
so aufgebrachten Traghenkel durch Verstärkungsstreifen' zusätzlich festgelegt,
welche sich über die Enden der Trag--, henkelschenkel erstrecken.
Diese Verstärkungsstreifen ver-
stärken den Festeitz
der Traghenkel an dem Tragtaschenwerkstoff und vergrößern
insbesondere die Fläche, über welche
die Last aue dem Taschenwerkstoff
in den Traghenkel und
umgekehrt übertragen wird.
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Bezüglich der Art der Bildung der Henkel und deren Befestigung
bzw.
Übertragung auf die bewegte Gutbahn gibt es zwar mehrere
unterschiedliche
Verfahren und Vorrichtungen, eine Reihe wesent-
licher Nachteile tritt jedoch
bei allen gemeinsam auf. Zunächst
fallen die Vorrichtungen, welche dazu dienen,
die Gutbahn
mit Traghenkeln zu bestücken, relativ kompliziert und infolge-
dessen
teuer und störanfällig aus, insbesondere wegen der zur
Bildung der Traghenkel
erforderlichen Einrichtungen.Diese Ein-
richtungen bilden häufig auch
die Ursache unbefriedigender
Arbeitsleistungen von bekannten Maschinen
zur Herstellung
von Tragetaschen, weil sich infolge des komplizierten Aufbaues
keine
hohen Arbeitsgeschwindigkeiten verwirklichen lassen.
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Der Verwirklichung derartiger hoher Arbeitsgeschwindigkeiten
steht aber auch die Forderung entgegen, die Traghenkel genau
placiert
auf die Gutbahn aufzubringen. Die aufgrund der er-
forderlichen Genauigkeit
der Traghenkelplacierung auf der
Gutbahn zulässige Höchstarbeitsgeschwindigkeit
liegt aber oft
weit unter der Arbeitsgeschwindigkeit, mit welcher die anderen
Einrichtungen
der Bearbeitungsmaschine sowie die Faltmaschine zu arbeiten vermögen.
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Die wirtschaftlich unbefriedigende Arbeitsweise der
bekannten Maschinen, welche offensichtlich durch das Aufbringen
der -Traghenkel verursacht wird, kann vermieden werden, wenn die
Maschinen
Tragtaschen ohne Traghenkel herstellen. Hei dieser Arbeitsweise können hohe Geschwindigkeiten
verwirklicht werden. , Das nachträgliche Aufbringen der Traghenkel erfolgt bei diesem
Vorgehen von Hand oder in einer gesondert stehenden Tragegriff-Anklebemaschine.
Das bedeutet aber, daß der durch die mögliche höhere Arbeitsgeschwindigkeit der
Maschinen erzielte wirtschaftliche Nutzen durch die teure Handarbeit wieder verloren
geht. Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, die geschilderten Nachteile bei
der Herstellung von Tragetaschen mit Traghenkeln zu vermeiden, insbesondere ein
einfach ausgebildetes, mit hoher Geschwindigkeit durchführbares Verfahren sowie
eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zu schaffen, durch welche Tragetaschen
mit Traghenkeln mit hoher Geschwindigkeit und exakt plagiierten Traghenkeln hergestellt
werden können.
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Zur Lösung der vorgenannten Aufgabe kennzeichnet sich ein Verfahren
der einleitend genannten Art erfindungsgemäß dadurch, daß aus Traghenkeln und Verstärkungsstreifen
ein Griffband gebildet und auf Vorrat gefertigt wird, welches danach von beiden
Seiten quer zur Länge der Gutbahn zugefördert und in einzelne Traghenkel aufgeteilt
wird, welche danach paarweise auf die Bewegungsgeschwindigkeit und Richtung der
zuvor im Bereich der Traghenkel mit Querschlitzen versehenen Gutbahn beschleunigt,
bei Geschwindigkeitsgleichheit auf die Gutbahn aufgelegt und danach bis zum Eintreten
eines durch Klebung oder Schweißung erzielten Festsitzes auf der Gutbahn angedrückt
werden.
Beim neuen Verfahren wird die Bildung der Traghenkel unabhängig
von der Bildung der Tragtaschen vorgenommen. Es wird ein Vorrat gefertigt,und bei
der Tragetaschenherstellung wird das Griffband diesem Vorrat entnommen. Alle mit
der Traghenkelbildung oder -fertigurig verbundenen Nachteile, insbesondere die Beeinträchtigung
der Arbeitsgeschwindigkeit, werden auf diese Weise vermieden. Erfindungsgemäß werden
von dem Griffband einzelne Traghenkel abgeschnitten, zu Paaren geordnet und als
solche vor dem Auflegen auf die Gutbahn auf die Geschwindigkeit der Gutbahn beschleunigt.
Damit wird eine wesentliche Ursache der ungenauen Placierung der Traghenkel bei
bekannten Verfahren vermieden.
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Bei diesen bekannten Verfahren werden die Traghenkel nämlich mit stark
abweichender Geschwindigkeit auf die Gutbahn aufgelegt. Sia müssen durch. Mitnahme
durch die Gutbahn auf deren Geschwindigkeit beschleunigt werden, wobei zu berücksichtigen
ist, daß beim Augenblick des Auflegens bei Klebung der Traghenkel kein sofortiger
Festsitz erzielt wird, so daß auch keine Beschleunigungskräfte über die Klebverbindung
von der Gutbahn auf die Traghenkel übertragen werden können. Es tritt daher eine
von Fall zu Fall mehr oder weniger große Verschiebung der Traghenkel auf der Gutbahn
ein.
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Um das neue Verfahren auch für die Verwendung von Traghenkeln aus
relativ festem Kunststoffband geeignet zu machen, ist vorgesehen, daß der Druck
zum Andrücken der Traghenkel auf die Yerstärkungestu.fen ausgeübt wird, wobei die
Verstärkungs--streifen außerhalb der Schenkel der Traghenkel kontinuierlich,
im
Bereich zwischen den Schenkeln der Traghenkel intermittierend beaufschlagt werden.
Die intermittierende Beaufschlagung der zwischen den Traghenkeln liegenden Bereiche
der Verstärkungsstreifen ist nämlich erforderlich, weil die Traghenkelschlaufen
bei Fertigung aus einem Kunststoffband entweder zerstört oder verformt werden würden,
wenn kontinuierlich angedrückt wird, weil sie in der Bahn der druckausübenden Organe
liegen, wenn die Gutbahn bewegt wird.
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Zur Durchführung des neuen Verfahrens geht die Erfindung von einer
bekannten Vorrichtung aus, die aus einer Bearbeitungsmaschine und einer nachgeschalteten
Faltmaschine besteht, wobei die Bearbeitungsmaschine Leimwerke, Schneideinrichtungen
und Traghenkelauflegeeinrichtungen und die Faltmaschine Schneidwerke, Leimwerke
und Falteinrichtungen zur Bildung der Tragetaschenböden aufweist. Diese Vorrichtung
kennzeichnet sich erfindungsgemäß dadurch, daB die Traghenkelauflegeeinrichtung
Zuführungsvorrichtungen für Griffbänder, Schneidvorrichtungen zum Abtrennen einzelner-
Traghenkel von den Griffbändern, Klemme inrichtungen zum zwischenzeitlichen Festhalten
der abgetrennten, ein Paar bildenden Traghenkel in einer Neigungslage, einen Zubringerförderer,
der die Traghenkel paarweise aus den Klemmeinrichtungen zieht, sowie einen
über dem Zubringerförderer im Bereich des Abgabeendes angeordneten Übergabeförderer
aufweist, dessen Abgabeende an einer Walzenstrecke zur Führung der Gutbahn vorgesehen
ist und der mit periodisch wechselnder Fördergeschwindigkeit antreibbar ist und
die Traghenkel zum Ablegen
auf die Gutbahn bis auf deren Bewegungsgeschwindigkeit
beschleunigt, und daß über der Walzenstrecke eine auf die Verstärkungsstreifen der
Traghenkel einwirkende, mit der IYalwnstreeke zusammenwirkende Andrückvorrichturig
vorgesehen ist. Bei einer zweckmäßigen weiteren Ausgestaltung der, neuen Vorrichtung
ist der Zubringerförderer und der Übergabeförderer als mit Endlosgliederketten ausgerüsteter
Bandförderer ausgebildet und mit in Abständen auf den Gliederketten befestigten
Mitnehmern zum Eingriff in die Traghenkel ausgerüstet.
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Dabei ist es zweckmäßig, wenn nach einem weiteren Merkmal der Erfindung
die Klemmeinrichtungen, die aus oberen und unteren Führungsleisten bestehe, welche
oberhalb der Bahn der Mitnehmer des Zubringerförderers angeordnet und mit einem
Durchtrittsschlitz für die Mitnehmer ausgerüstet sind.
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Die neue Vorrichtung kennzeichnet sich außerdem noch dadurch, daß
die Klemmeinrichtungen geneigt zur Bewegungsrichtung der Mitnehmer angeordnet sind,
so daß die Traghenkel von den Mitnehmern an ihren Verstärkungsstreifen erfaßt und
mit diesen voran zur Gutbahn gefördert werden.
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Zum Beschleunigen der Traghenkel auf die Geschwindigkeit der Gutbahn
ist es erforderlich, daß der Übergabeförderer eine sich einstellbar periodisch ändernde
Fördergeschwindigkeit aufweist, welche dadurch erzielt wird, daß der Förderer getrieblich
über eine aus Zahnrädern gebildete Kurbelschleife
mit einstellbarer
Exzentrizität mit einem Antriebsrad verbunden ist. Bei dieser Auagestaltung ist
es unerheblich, ob die Bewe- . gungsgeschwindigkeit der Gutbahn über oder unter
der Fördergeschwindigkeit des Zubringerförderers liegt, welchem der Übergabeförderer
die auf die Gutbahn aufzulegenden Traghenkelpaare entnimmt. In jedem Falle kann
durch entsprechende Einstellung der Exzentrizität-der aus Zahnrädern gebildeten
Kurbelschleife dafür gesorgt werden, daß der Übergabeförderer vorübergehend eine
einstellbar hohe oder einstellbar niedrige Fördergeschwindigkeit aufweist, welche
exakt der Fördergeschwindigkeit der Gutbahn entspricht. Die Einatellbarkeit ist
erforderlich, um bei Formatänderungen,'welche durch Änderungen der Gutbahngeschwindigkeit
am einfachsten verwirklicht werden können,
und die richtige Auf abegeschwindigke* |
wieder für den 'richtigen Aufgabetakt /der Traghenkel zu sorgen. |
Die auf die Gutbahn aufgelegten Traghenkel mit den Verstärkungsstreifen können wahlweise
durch Klebung oder auch durch Schweissung fest mit der Gutbahn verbunden werden.
In beiden Fällen ist es jedoch erforderlich, daß die aufgelegten Traghenkel bis
zum Eintreten des Festsitzes auf die Gutbahn angedruckt werden. Die feste Verbindung
mit der Gutbahn tritt während des Andrückens entweder durch die Wirkung des Klebstoffes
oder aber durch Hitzewirkung beim Schweißen ein.
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Das Andrücken der Traghenkel auf der Gutbahn läßt sich bei einer weiteren
Ausgestaltung der Vorrichtung besonders einfach dadurch verwirklichen, daß die Andruckvorrichtung
über federbelastete Druckrollen laufende Endlosbänder aufweist, die seitlich außerhalb
der
Schenkel der-Traghenkel auf den Verstärkungsstreifen aufliegen,und daƒ außerdem
intermittierend von der Gutbahn abhebende Druckrollen vorgesehen sind, die den zwischen
den Schenkeln der Traghenkel liegenden Bereich der Verstärkungsstreifen andrücken.
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Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Druckrollen auf der Länge von einendig
angelenkten, anderendig von Federn beaufschlagten Lagerschwingen gelagert sind und
wenn auf der Länge der Lagerschwingen für die intermittierend abhebenden Druckrollen
Hubstangen angreifen, welche von Exzentern der jeweils darunter liegenden Walze
der Walzenführungabahn längs zu sich selbst verschiebbar sind.
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Bei dieser Ausgestaltung werden die außerhalb der.Traghenkel liegenden
"Bereiche der Verstärkungsbänder ständig oder kontinuierlich angedrückt, während
die Druckrollen zum Andrücken der zwischen den Traghenkel liegenden Bereiche der
Traghenkel kurzfristig von der Gutbahn abheben, wenn ein Traghenkel passiert, so
daƒ sie ihre Druckwirkung nur auf den Verstärkungsstreifen ausüben, während
die Traghenkelschlaufen vor Schäden bewahrt werden. Bei dieser Ausgestaltung der
Maschine ist es zweckmäßig, daß die Exzenter in bezug auf die sie antreibenden .
Teile verdreh- bzw. einstellbar sind, um bei Formatänderungen zu gewährleisten,
daß sich die betreffende Druckwalze wieder im richtigen Augenblick von der Gutbahn
abhebt.
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Die Griffbänder werden mit geeigneten Vorrichtungen vorgefertigt.
Erfindungsgemäß ist es danach vorteilhaft, wenn die Griffbänder
auf
wenigstens zwei Vorratsrollen am Gestell der Bearbeitungsmaschine aufgenommen sind
und wenn die Zuführungsvorrichtungen beiderseits außerhalb der Gutbahnränder verlaufen.
Dadurch wird es beim Wechseln der Griffband-Vorratsrollen einfach, die neu eingeführte
Vorratsrolle bzw. das Griffband dieser Vorratsrolle in die Zuführungsvorrichtung
bis in die arbeitebereite Zage einzuführen, ohne die Maschine stillzusetzen.
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Ein solches Vorgehen wäre unmöglich, wenn sich die Zuführungsvorrichtungen
innerhalb des Bereichs der sich bewegenden Gutbahn befänden. Vorteilhaft ist es,
wenn auf jeder Seite der Maschine zwei Vorratsrollen mit zugehörigen Zuführungsvorrichtungen
vorgesehen sind, so daß bei Verbrauch der einen Vorratsrolle ohne Betriebspause
sofort von der zweiten Vorratsrolle gearbeitet werden kann.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der neuen Vorrichtung kennzeichnet
sich dadurch, daß zur Überführung der mit Traghenkeln bestückten und zur Bildung
der Tragtaschenlängsnaht beleimten Gutbahn zur Faltmaschine eine Wehe großen Durchmessers
oder eine Walzenstraße vorgesehen ist.
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Zur sicheren Pührung des Griffbandes ist es vorteilhaft, wenn wenigstens
die unmittelbar vor dem Eintreten des Griffbandes in die Klemmeinrichtung wirksame
Transportrolle mit Erhebungen zum Eingriff in die aus dem Kunststoffband des Traghenkele
gebildete Schlaufe oder in eine Perforation des Griffbandes ausgerüstet ist.
Ein
Ausführungsbeispiel der neuen Vorrichtung zum Herstellen von Tragetaschen mit Traghenkeln,
welche zur Durchführung des neuen Verfahrens dient, ist in den Zeichnungen dargestellt.
Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht der neuen Vorrichtung.
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Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf die neue Vorrichtung.
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Fig. 3 zeigt eine Einzelheit der neuen Vorrichtung in Seitenahsicht.
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Fig. 4 und 5 zeigen den Übergabeförderer in schematischer Darstellung.
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Fig. 6 zeigt einen Längsschnitt durch die Andrückvorrichtung. Fig.
7 stellt einen Querschnitt durch die Andrückvorrichtung dar.
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Die in den Figuren gezeigte Vorrichtung zum Herstellen von Tragetaschen,
die.mit Traghenkeln ausgerüstet sind, gestattet die Durchführung eines neuen Verfahrens
zur Herstellung der
im |
genannten Tragetaschen. Das Verfahren wird im folgenden/Zusammen- |
hang mit der Beschreibung der zur Durchführung des Verfahrens dienenden Vorzichtung
beschrieben.
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Die gezeigte Vorrichtung (Fig. 1 und Fig. 2) weist eine Bearbeitungsmaschine
1 und eine Faltmaschine 2 auf. Die Bearbeitungsmaschine entnimmt einer Rollenabzugsvorrichtung
3 von einer Vorratsrolle 4 eine-Gutbahn 5, beispielsweise Papier, füizrt sie durch
einzelne noch zu nennende Bearbeitungsstationen und gibt sie im Anschluß daran an
die Faltmaschine 2 ab, in welcher die Tragetaschen fertiggestellt werden. Der Faltmaschine
2 ist
im gezeigten Beispiel eine Stapelmaschine 6 nachgeschaltet.
Bei der im Beispiel gezeigten Vorrichtung zur Herstellung von Tragetaschen mit Traghenkeln
werden Traghenkel 8 durch Klebung mit der Gutbahn 5 verbunden. Zu diesem Zweck ist
in der Bearbeitungsmaschine 1 ein Leimwerk 7 vorgesehen, durch welches die Gutbahn
5 hindurchgeführt wird und welches dazu dient, an den Stellen, an welchen beim Auflegen
der Traghenkel 8 deren Verstärkungsstreifen 9 mit der Gutbahn in Berührung treten,
einen Leim bzw. einen Klebstoff aufzutragen. Dem Leimwerk 7 ist bei der gezeigten
Vorrichtung in der Bearbeitungsmaschine 1 ein weiteres Leimwerk 10* vorgeschaltet.
Dieses Leimwerk 10 trägt an den Rändern der Gutbahn Leim auf, welcher bei der Schlauchbildung
bzw. Faltung zur Bildung der Längsnaht der Tragetaschen dient. Vor dem Längsleimwerk
10 durchläuft die Gutbahn 5 in . der Bearbeitungsmaschine 1 noch ein Schneidwerk
11 und ggfs.
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ein Längseinschnittwerk 12. Mit dem Längseinschnittwerk 12 können
in die Bahn Längseinschnitte für die Bildung eckiger Bodenklappen gebildet werden.
Das Schneidwerk 11 erzeugt in der Gutbahn quer zu deren Länge verlaufende Perforierschnitte,
welche an jenen Stellen liegen, an denen in der Faltmaschine 2 die Trennschnitte
durch den Schlauch erfolgen, um einzelne Tragetaschen von dem aus der Gutbahn gebildeten
Schlauch abzutrennen und durch Ausbildung von Böden fertigzustellen. Die von dem
Schneidwerk 11 erzeugten Trennschnitte erstrecken sich jedoch nicht über die gesamte
Breite der Bahn, sondern lediglich über den von den Traghenkeln eingenommenen Bereich.
Da die Traghenkel nämlich über den oberen Rand d-er Tragetaschen hinausreichen,
würde ein an späterer Bearbeitungsstelle der
Gutbahn erfolgender
Trennschnitt zur Bildung der Tragtaschenoberkante auch die Traghenkel abtrennen.
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Dem Leimwerk 7 zum Auftragen des Klebstoffes zur Befestigung , der
Traghenkel 8 ist, bezogen auf die Bewegungsrichtung der Gutbahn 5, eine Traghenkelauflegeeinrichtung
13 nachgeschaltet, an welche sich eine Walzenstrecke 14 anschließt.
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Die Traghenkelauflegeeinrichtung 13 weist Zuführungsvorrichtungen
15 für Griffbänder 16 auf, welche auf Vorratsrollen 17 aufgenommen sind. Die Zuführungsvorrichtungen
15 können in einfacher Weise von Führungsrollen oder -schienen gebildet werden.
Die Vorratsrollen 17 sind auf geeigneten Lagerdornen 18 drehbar angeordnet. Es sind
auf jeder Seite der Bearbeitungsmaschine 1 jeweils zwei Vorratsrollen 17 vorgesehen,
welche abwechselnd nacheinander zur Vermeidung von Betriebspausen in Betrieb genommen
werden können, wobei die Umschaltung von einer leeren auf eine volle Vorratsrolle
vollautomatisch erfolgt. Jeder Vorratsrolle 17 ist auch eine entsprechende Zuführvorrichtung
15 zugeordnet. Die Griffbänder 16 bestehen, wie auch Fig. 3 deutlich erkennen läßt,
,aus Traghenkeln 8 und Verstärkungsstreifen 9.
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Aus der Zuführungsvorriohtung 15 treten die Griffbänder 16 in jeweils
eine Schneidvorrichtung 19 ein, die einzelne Traghenkel 8 mit Verstärkungsstreifen
9 von dem jeweiligen Griffband 16 abtrennt. Die abgetrennten Traghenkel 8 werden
einer Klemmeinrichtung 20 übergeben, die sie in einer Neigungslage festhält-. Die
Neigungslage ist so gewählt, daß die Verstärkungsstreifen 9 tief und die Traghenkel
oder Schlaufen der Traghenkel
hochliegen. Unter den Klemmeinrichtungen
20 erstreckt sich bis zur Walzenstrecke 14 ein Zubringerförderer 21 (s.Fig. 4 und
2). Der Zubringerförderer 21 ist als Endlosförderer mit einer Gliederkette 22 versehen,
die in Abständen auf der Gliederkette Mitnehmer 23 aufweist. Die Klemmbacken der
Klemmeinrichtungen 20 sind geschlitzt, so d aß die Mitnehmer 23 des Zubringerförderers
21 durch die Klemmbacken hindurchtreten und die Traghenkel 8 an ihren Verstärkungsstreifen
9 erfassen und mit diesen voran zur Walzenstrecke 9 bzw. Gutbahn 5 fördern können.
Der Zubringerförderer 21 fördert mit einer Geschwindigkeit, die von der Bewegungsgeschwindigkeit
der Gutbahn im allgemeinen in Abhängigkeit von der Größe der herzustellenden Tragetaschen
bzw. der Taktgeschwindigkeit mehr oder weniger stark abweicht. Über dem Abgabeende
des Zubringerförderers 21 ist ein Übergabeförderer 24 angeordnet, der ebenfalls
als Endlosförderer ausgebildet und mit einem Endlosgliederkettenband 25 ausgerüstet
ist. Wie der Zubringerförderer 21 ist auch er in Abständen auf der Gliederkette
25 mit Mitnehmern 23 versehen, die zum Eingriff in die Traghenkel 8 vorgesehen sind.
Der Zubringerförderer 24 weist ein Antriebsrad 26 auf, welches über Zahnräder 26a,
28 mit einem Antriebsrad 29 getrieblich verbunden ist. Die Zahnräder 28 mit einem
Zahnrad 26a, das auf der Welle des Antriebsrades 26 des Übergabeförderers 24 aufgenommen
ist, sind in einer gemeinsamen Schwinge 30 gelagert, welche um die Drehäohse des
Antriebsrades 26 höhenverschwenkbar ist Durch diese Höhenverschwenkung wird die
Drehachse des Zahnrades 28 in bezug auf die Drehachse des Antriebsrades 29 verlagert.
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Beide Zahnräder sind über einen Stift 31 und einen Schlitz 32 formschlüssig
verbunden. Die Exzentrizität der beiden, welche
durch Verstellen
der Schwinge 30 veränderlich ist, führt dazu, daß eine gleichmäßige Rotation des
Antriebsrades 29 zu einer ungleichmäßigen Rotation des Zahnrades 28 führt. Die Zahnräder
26a und 28 bilden eine Kurbelschwinge mit verstellbarer Exzentrizität. Durch die
Exzentrizität bzw. veränderliche Rotation des Zahnrades 28 werden auch die Mitnehmer
23 des Übergabe- -förderers 24 periodisch ungleichförmig in Förderrichtung bewegt.
Die Exzentrizität der Kurbelschwinge wird so gewählt, daß die Bewegungsgeschwindigkeit
der Mitnehmer 23 im Augenblick der Übergabe eines Traghenkels 8 auf die
Gutbahn 5 genau so groß ist wie die Bewegungsgeschwindigkeit der Gutbahn.
Auf diese Weise bewegen sich die Traghenkel 8 beim Berühren der Gutbahn 5 mit der
gleichen Geschwindigkeit, so daß Relativbewegungen, zur Verschiebung der Traghenkel
führende Beschleunigungskräfte oder dgl. nicht möglich sind.
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Die Traghenkel 8 müssen nach dem Auflegen auf die Gutbahn '5 angedrückt
werden, bis der aufgetragene Leim eine innige Verbindung zwischen der Gutbahn und
den Verstärkungsstreifen 9 der Traghenkel 8 bewirkt. Dieses Andrücken erfolgt,während
die Gutbahn die Walzenstrecke 14 durchläuft.
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Zum Andrücken der Verstärkungsstreifen 9 dienen unterschiedliche Einrichtungen.
Die außerhalb der Traghenkelschlaufen der Traghenkel 8 liegenden Bereiche der Verstärkungsstreifen
9 werden von den in Fig. 6 dargestellten Druckrollen 33 angedrückt. Die Druckrollen
33 wirken jedoch nicht unmittelbar auf die Verstärkungsstreifen 9 ein, sondern über
ein um sie
herumgeführtes Endlosband 34. Die Druckrollen 33 sind auf |
Lagerschwingen 35 gelagert, die einendig in Gelenken 36schwe: |
bar aufgenommen sind und anderendig von Federn 37'beaufschlagt |
sind. |
Zum Andrücken der Bereiche der Verstärkungsstreifen 9r die |
innerhalb der Schenkel der Traghenkel 8 liegen, dienen Druck- |
rollen 38, welche in höhenverschwenkbaren Lagerschwingen
39 |
aufgenommen sind. Auch diese Lagerschwingen sind an ihren |
Enden von Federn 40 beaufschlagt. Auf der Länge der Lagerschwin- |
gen 39 kreifen jedoch Hubstangen 41 an, die längs zu sich selbst |
in Höhenrichtung bewegt'werden. Dazu dient ein Exzenter 42 |
(Fig.7), der auf der Welle der jeweiligen Walze der Walzen- |
strecke 14 befestigt ist. Die vom Exzenter 42 erzeugte Höhen- |
bewegung wird über Übertragungsstangen 44, die in Fähzmngen
43 |
aufgenommen sind, auf die Hubstangen-41 übertragen. Dadurch |
führen die Druckrollen 38 eine hüpfende Bewegung aus und üher- |
springen die hochstehenden Bügel der Traghenkel B. JXrch die |
Kopplung mit dem Antrieb, welche durch dieExzenter erfcIgt, |
ist auch gewährleistet, daßeine Änderung der Arbeitsgeschwit- |
digkeit bzw. Gutbahngeschwindigkeit ein entsprechend rascheres |
Hüpfen zur Folge bat. Lediglich bei Änderungen des Formates, |
d.h. dann, wenn sich auch die Abstände der Traghenkel H auf |
der Gutbahn ändern, ist eine Einstellung vorzunehmen, die jedoch |
dadurch erzielt wird, daß die Exzenter in bezug auf die-an- |
treibende Welle um bestimmte Drehwinkel verschoben werden"' |
bis wieder gewährleistet ist, daß die einzelne Drueltrclle
38 |
im richtigen Augenblick von der Gutbahn 5 abhebt.
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Hach dem Verlassen der Bearbeitungsmaschine 1 wird die Gutbahn über
eine Walzenstraße 45 und eine Falteinrichtung 47 geführt, in welcher-der Schlauch
ausgebildet wird. In der Faltmaschine 2 nehmen .Schneideinrichtungen oder andere
Trennvorrichtungen die Abtrennung einzelner Gutbahnabschnitte vor. Diese Abschnitte,
die eine Schlauchform aufweisen, werden mittels eines Leimwerkes. 48 und nachgeschalteter
Falteinrichtungen durch Ausbildung eines Tragtaschenbodens in die Endform der Tragtaschenüberführt.
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Das Grffband 16, bei dem die Verstärkungsstreifen 9 der Traghenkel
8 ein langgestrecktea Band bilden, kann auf der Länge cler Verstärkungsstreifen
9 mit einer lochperforartion versehen sein, in welche Transportmittel eingreifen,
damit ein einwandfreier Einschub der abgetrennten Traghenkel- 8 in die Klemmeichtung
20 gesichert wird.
Falle anstelle der Aufklebung der Traghenkel 8 eine Schweißung |
vorgenommen werden soll, brauchen die Verstärkungsstreifen
9 |
lediglich mit einem entsprechenden Überzug -aus.schweißfähigem |
Werkstoff versehen oder selbst aus einem schweißfähigen Werk- |
stoff gefertigt zu werden. Das gleiche gilt auch für die Gutbahn, |
bei. welcher anstelle des Leimwerkes 7 dann eine Vorrichtung
zum |
Auftragen einer schweißbaren Schicht vorgesehen sein muß, |
oder aber eine derartige Vorrichtung völlig überflüssig wird, |
wenn die Gutbahn selbst aus einem schweißfähigen Werkstoff besteht..Es
sind dann lediglich wenigstens einige der Druckrollen 33 und 38 oder aber stattdessen
ewige Walzen der Walzenstrecke 14 -an bestimmten Abschnitten beheizbar auszubilden,
um die zur Schweißung erforderliche Erwärmung der Verstärkungsstreifen und Gutbahn
vornehmen zu können.