DE1598083B1 - Diagnostisches mittel zum nachweis kupplungsfaehiger inhalts stoffe von koerperfluessigkeiten - Google Patents

Description

Gemische zu verwenden, die nach der Auftragung auf 45 Alkali-, Ammonium-, Erdalkali- und Schwermetall-

das Gewebe bei erhöhter Temperatur im sauren Me- salze. Besonders bewährt haben sich die Calcium-,

dium in die gewünschten Azofarbstoffe übergeführt Barium- und Zinksalze.

werden; jedoch war es nicht ohne weiteres vorauszu- Medizinisch besonders interessante Substanzen, sehen, daß sich Triazen-Derivate auch für analytisch die sich mit Hilfe einer Kupplungsreaktion nachweisen auswertbare Kupplungsreaktionen eignen würden. 50 lassen, sind beispielsweise Oxalessigsäure (im Glutinsbesondere war es für den Fachmann völlig über- amat-Oxalat-Transaminase-Test), Kreatinin, Phenyl-

raschend, daß sich mit Hilfe von Triazen-Derivaten bzw. deren Salzen ausreichend stabile Testpapiere herstellen lassen, da aus der Literatur bekannt war, brenztraubensäure, Acetessigsäure, /3-Naphthylamin (im Leucin-Aminopeptidase-Test) und das bereits weiter oben erwähnte Bilirubin (bzw. dessen GIu-

daß Triazen-Papier (zur pH-Bestimmung) nicht unbe- 55 curonid).

grenzt haltbar ist; vgl. hierzu H ο üben—Weyl, Die erfindungsgemäßen diagnostischen Mittel, bei

spielsweise zum Nachweis von Bilirubin, sind mindestens genauso empfindlich wie die aus der deutschen Auslegeschrift 1 102 444 bekannten Testtabletten; vor allem sind sie aber wesentlich haltbarer und erheblich leichter handzuhaben. Die Empfindlichkeit eines erfindungsgemäßen diagnostischen Mittels zum Nachweis von Bilirubin beträgt wie bei den besten bisher bekannten diagnostischen Mitteln 0,05 mg% und ist

lösungen und festen Diazoniumsalzen hergestellt ⁶5 somit völlig ausreichend, pathologische Mengen BiIiwerden, sind wesentlich stabiler gegen Zersetzung, rubin im Urin oder Blutserum nachzuweisen,
bei der üblicherweise stark gefärbte und damit Zur Durchführung einer derartigen Nachweisreak-

störende Produkte entstehen. tion auf Bilirubin ist es nur noch erforderlich, bei

Methoden der organischen Chemie, Bd. III/2 (1955), S. 119.

iach__unseren Befunden weisen die erfindungsgemäßen diagnostischen Mittel erhebliche Vorteile gegenüber den bekannten auf:
1. Diagnostische Mittel auf einem saugfähigen Träger, die unter Verwendung von Triazen-Derivaten bzw. deren Salzen an Stelle von Diazo-

spielsweise mit einem Kunststoffröhrchen oder mit einem Trinkröhrchen einen größeren Tropfen Urin oder Serum auf das Testpapier aufzubringen und anschließend mit einigen Tropfen wäßriger, Vorzugsweise jedoch alkoholischer Säure zu betropfen. Die weißen bzw. gelben Papiere zeigen beim Vorhandensein von Bilirubin einen deutlich blauen Fleck, der sich von dem übrigen Papier gut abhebt. Enthält die Probe kein Bilirubin, so bleibt das Testpapier weiß; für den Fall, daß ein gefärbtes Triazensalz benutzt wurde, entsteht an dieser Stelle ein weißer Fleck. Das Ergebnis kann nach ungefähr einer halben Minute abgelesen werden, wobei keine anderen störenden Färbungen auftreten, welche sonst zu Fehldiagnosen führen würden. ¹S

In den folgenden Beispielen sind einige typische und bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen diagnostischen Mittel beschrieben.

Beispiel 2
_{Gdbe Test iere för BiIirubin}

Ein Filterpapier wird mit folgender Lösung imprägniert:

Beispiell
Testpapier zum Nachweis von Bilirubin

Ein Filterpapier wird mit folgender Lösung imprägniert:

S-Methyl-S-carboxymethyl-

20

Pp

triazen-Calciumsalz 0,5 g

Aceton ad 100,0 ml

Das erhaltene weiße Testpapier wird mit einem Tropfen Urin aus einem Trinkröhrchen versetzt und anschließend mit einer Mischung von 3 Teilen Methanol und 1 Teil konzentrierter Salzsäure betropft. Enthält die Probe mehr als 0,05mg% Bilirubin, so entsteht em blauvioletter Fleck. 35

Ähnliche Testpapiere erhält man, wenn man Filterpapier mit Lösungen folgender Zusammensetzung imprägniert:

⁴⁰

Zinksalz Ig

Methanol, 60% 100 ml

Wird auf dieses Testpapier aus einem Trinkröhrchen bilirubinhaltiges Serum oder Urin aufgetragen, so 45 entsteht bei anschließendem Betropfen mit einer Mischung aus 3 Teilen Äthanol und 1 Teil konzentrierter Salzsäure ein blauer Fleck.

y)azen-

DestilHerTes Wasse^ ad 100 m?

destilliertes Wasser ad lOO ml

Das erhaltene gelbe Testpapier wird mit einem Tropfen bilirubinhaltiger Körperflüssigkeit (Harn, Serum) aus einem Trinkröhrchen versetzt.Betropft man es anschließend mit etwa 10%iger wäßriger Säure (Schwefelsäure, Perchlorsäure, Toluolsulfosäure, SuI-fosalicylsäure, vorzugsweise Salzsäure), so entsteht ein rötlichblauer oder blauer Fleck, wenn mehr als 0,05 mg% »direktes« (konjugiertes) Bilirubin in der Körperflüssigkeit vorhanden war. Bei Verwendung einer Mischung von 3 Teilen Äthanol und 1 Teil konzentrierter Salzsäure können »direktes« und »in_{direkteg< < (frdes) Β}ψ_{ηΜη in der} angegebenen Kon-

zentration nachgewiesen werden.
Ähnliche Testpapiere erhält man beim Imprägnieren

^{mit folgenden LÖSUngeiK}

3,3-(2'-Carboxy-tetramethylen)-

l-(p-nitrophenyl)-triazen-

Natrium- bzw. -Calciumsalz... Ig

Destilliertes Wasser ad 100 ml

, i^g^yi 9 sulfoäthvl

^" 1

Methanol, 80%ig[[['.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'Z. ad 100ml

Nach dem Auftropfen von bilirubinhaltigem Urin werden diese Papiere mit einer Mischung aus 3 Teilen Isopropanol und 1 Teil konzentrierter Salzsäure oder einer 20%igen äthanolischen Sulfosalicylsäurelösung ^{wobei wWeram ta gelbm Wd blaue Flecke}

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Verwendung eines saugfähigen Trägers, enthaltend ein Triazen-Derivat oder das Salz einer solchen Verbindung als diagnostisches Mittel zum Nachweis kupplungsfähiger Inhaltsstoffe in Körperflüssigkeiten.