DE1597595C3 - Verfahren zum Beschichten eines Schichtträgers mit photographischen Beschichtungsmassen - Google Patents
Verfahren zum Beschichten eines Schichtträgers mit photographischen BeschichtungsmassenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beschichten eines Schichtträgers mit photographischen Beschichtungsmassen
durch Aufbringen von einer oder mehreren Beschichtungsmassen auf eine sich kontinuierlich
bewegende Kühloberfläche und anschließendes Überführen der durch Kühlung gelierten dünnen
Schicht bzw. Mehrfachschicht auf den Schichtträger.
Bisher wurde zum Beschichten der gegenüberliegenden Oberflächen eines sich kontinuierlich bewegenden
Trägers ein Verfahren angewendet, bei welchem eine Beschichtungsmasse oder Beschichtungsmassen
auf eine Oberfläche des Trägers aufgebracht und anschließend getrocknet wurden und danach eine
Beschichtungsmasse oder Beschichtungsmassen auf die gegenüberliegende Oberfläche des Trägers unter
nachfolgendem Trocknen aufgebracht wurden. Ferner wurde bisher ein Verfahren angewendet, bei welchem
die gegenüberliegenden Oberflächen eines Schichtträgers in einer Stufe überzogen wurden und
anschließend die Schichten auf den gegenüberliegenden Oberflächen gleichzeitig getrocknet wurden. Die
letztere Arbeitsweise ist hinsichtlich der Betriebsleistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit der ersteren
Arbeitsweise überlegen.
Bei der Arbeitsweise, bei welcher die gegenüberliegenden Oberflächen eines Trägers in einer Stufe
überzogen werden und danach die so auf den gegenüberliegenden Oberflächen gebildeten Schichten
gleichzeitig getrocknet werden, werden die Oberflächen des Trägers im allgemeinen mit Überzugsmassen
im Solzustand mittels einer Überzugseinrichtung überzogen. Wenn in diesem Fall ein Verfahren zum
direkten Aufbringen von Überzugssolen auf einem Träger, beispielsweise ein Eintauchüberzugsverfahren,
ein Rakelauftragsverfahren, ein Perlauftragsverfahren od. dgl., zur Anwendung gelangt, wird die
Auftrags- oder Überzugsgeschwindigkeit von der Geschwindigkeit auf der Seite der niedrigeren Überzugsgeschwindigkeit
beschränkt und außerdem werden die Beschichtungsmenge und die Überzugsgeschwindigkeit
durch die Trocknungskapazität des Systems, die Eigenschaften der Beschichtungsmassen und die
Überzugsbedingungen beschränkt und es ist daher schwierig, Beschichtungsmassen mit einer hohen Konzentration
und einer hohen Viskosität in dünnen Schichten genau und mit hoher Geschwindigkeit auf
dem Träger aufzubringen.
Außerdem wurden zum Beschichten der gegenüberliegenden Oberflächen eines Trägers mit solartigen
Beschichtungsmassen in einer Stufe ein Verfahren, bei welchem die beiden Oberflächen eines Trägers
mit den Beschichtungsmassen getrennt überzogen werden, und ein Verfahren, bei welchem die beiden
Oberflächen mit den Beschichtungsmassen gleichzeitig überzogen werden, angewendet. Da jedoch bei
dem ersteren Verfahren unmittelbar nach dem Überao ziehen einer Oberfläche des Trägers die andere Oberfläche
davon mit einer Beschichtungsmasse überzogen werden muß, ohne daß die zuerst aufgebrachte
Schicht mit Fremdmaterialien, z. B. festen Wänden od. dgl. in Berührung gelangt, ist es schwierig, eine
gleichförmige Dicke der Überzüge und gute Uberzugsqualitäten zu erhalten.
Auch bei der Arbeitsweise, bei welcher solartige Überzugsmassen gleichzeitig auf die gegenüberliegenden
Oberflächen eines Trägers bei einem gleichen Ausmaß aufgebracht werden, beispielsweise bei einem
Verfahren, bei welchem die beiden Oberflächen des Trägers gleichzeitig mit Beschichtungsmassen mittels
Rakelauftragseinrichtungen, die auf den gegenüberliegenden Seiten des Trägers angeordnet sind,
bei einem gleichen Ausmaß überzogen werden, kann die Gesamtdicke der gesamten als Überzug aufgebrachten
Schichten konstant sein, wobei es jedoch schwierig is*:, eine gewünschte und gleichförmige
Dicke jeder einzelnen Schicht auf der Oberfläche des Trägers und gute Uberzugsqualitäten zu erhalten.
Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung
eines Verfahrens zum Beschichten eines Schichtträgers
mit photographischen Beschichtungsmassen durch Aufbringen einer oder mehrerer Beschichtungsmassen,
z. B. Gelatine-Silberhalogenid-Emulsionen,
wobei beide Oberflächen des Trägers mit BeSchichtungsmassen in einer Stufe überzogen werden
können, wobei die Beschichtungsleistung des Verfahrens verbessert und die Beschichtungskosten verringert
werden. Ferner bezweckt die Erfindung die Schaffung eines Verfahrens, nach welchem dichte BeSchichtungsmassen
für photographische lichtempfindliehe Materialien auf die gegenüberliegenden Oberflächen
eines Trägers präzis in dünnen Schichten, gegebenenfalls in Form von Mehrfachschichten in
einer einzigen Stufe aufgebracht werden können.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt gemäß der Erfindung durch ein Verfahren zum Beschichten eines
Schichtträgers mit photographischen Beschichtungsmassen durch Aufbringen von einer oder mehreren
Beschichtungsmassen auf eine sich kontinuierlich bewegende Kühloberfläche und anschließendes Überführen
der durch Kühlung gelierten dünnen Schicht bzw. Mehrfachschicht auf den Schichtträger, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß die gelierte Schicht von auf gegenüberliegenden Seiten des Schichtträgers angeordneten
Kühleinrichtungen auf den Schichtträger abgestreift und die abgestreiften Schichten an den
gegenüberliegenden Oberflächen des sich kontinuierlich bewegenden Trägers fest aufgebracht werden.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung näher erläutert, worin die F i g. 1 und 2
jeweils besondere Ausführungsformen gemäß der Erfindung zeigen.
Gemäß F i g. 1 wird ein zu beschichtender Träger 1, z. B. eine Filmunterlage oder ein Baryt-überzogenes
Papier, kontinuierlich durch einen Zwischenraum zwischen zwei Kühltrommeln 8 und 8' mit den
Kühloberflächen 3 und 3' geführt, die sich kontinuierlich in Richtung der Pfeile drehen. Die Beschichtungsmassen
für photographische lichtempfindliche Materialien werden gleichförmig auf die Kühloberflächen
3 und 3' mittels Beschichtungseinrichtungen 2 und 2', beispielsweise Extrudertrichter oder Gleit-·
trichter, in dünnen Schichten mit gewünschtem Schichtaufbau aufgebracht, wobei die so auf die Kühloberflächen
3 und 3" aufgebrachten Überzugsmassen unmittelbar zur Bildung von gelierten dünnen Schichten
4 bzw. 4' gekühlt werden. Die dünnen Schichten 4 und 4' der Überzugsmassen, die auf diese Weise
in den Gelzustand übergeführt werden, gelangen in Berührung mit dem sich kontinuierlich bewegenden
Träger 1 an den Berührungsstellen 6 und 6', wo die Schichten fest oder dicht an den Träger zum Anhaften
gelangen. In diesem Fall kann der Träger mit gleicher Geschwindigkeit wie diejenige der Kühloberflächen
3 und 3' oder rascher als diese sich bewegen. Wenn sich der Träger rascher als die Kühloberflächen
bewegt, werden die dünnen Schichten 4 und 4' bei den Streckteilen 5 und 5' gestreckt, um dünnere
Schichten 7 und T zu ergeben. Wenn z. B. die Geschwindigkeit des Trägers 3mal so groß wie die Geschwindigkeit
der Kühloberflächen ist, wird die Dicke der Schichten auf etwa V3 der Dicke der ursprünglichen
Schichten verringert. Die Kühloberflächen 3 und 3' der Kühltrommel 8 und 8' bestehen aus einem
solchen Material, daß die dünnen Schichten 4 und 4' der Beschichtungsmassen mühelos davon abgestreift
werden, und außerdem werden die Kühloberflächen der Kühltrommeln durch Kühlung von innen mit einem
Kühlmedium bei einer geeigneten Temperatur gehalten, um den gekühlten Schichten der Beschichtungsmassen
einen leicht abstreifbaren Zustand zu erteilen. Die Temperatur der Kühloberflächen wird
durch die Art der Beschichtungsmassen, die Überzugstemperatur, die Art des Materials der Kühloberflächen
od. dgl. bestimmt. Wenn z. B. eine Bromsilberemulsion auf eine Kühloberfläche, die mit Nickel
plattiert ist, bei einer Temperatur von 40° C aufgebracht wird, kann die gelierte Schicht der Beschichtungsmasse
mühelos von der Kühloberfläche bei einer Oberflächentemperatur von 1 bis 10° C abgestreift
werden. Zur Verbesserung der Haftfähigkeit zwischen dem Träger 1 und den Schichten 7 und T
der gelierten Beschichtungsmassen kann der Träger 1 oder die Oberflächen der Schichten 4 und 4' der gelierten
Beschichtungsmassen, die an dem Träger zum Haften gebracht werden sollen, vorhergehend mittels
einer Hochfrequenzheizung, Infrarotheizung oder durch Blasen von heißer Luft erhitzt werden. Überdies
wird ein Luftstrom auf die gelierten und gestreckten Schichten an den Streckteilen 5 und 5' angewendet,
um die Schichten der Beschichtungsmassen an den sich bewegenden Träger zu drücken, wodurch
das Haftvermögen des Trägers 1 und der Schichten 7 und 7' der Beschichtungsmassen verbessert wird.
Wenn der Träger 1 sich mit einer hohen Geschwindigkeit bewegt, kann eine Apparatur zur Anwendung
gelangen, die zur Verringerung des Drucks der Atmosphäre zwischen dem Träger 1 und den gelierten
Schichten der Überzugsmassen unter Strecken an den Streckteilen 5 und 5' fähig ist, um den Eingriff von
Luft zwischen die gelierten Schichten 7 und T der Überzugsmassen und dem Träger 1 zu verhindern.
Überdies kommt es bisweilen vor, daß nach dem Abstreifen der gelierten Schichten 4 und 4' der Überzugsmassen
Wasser an den Kühloberflächen 3 und 3' kondensiert und sich in den Zwischenräumen zwischen
den Überzugseinrichtungen 2 und 2" und den Kühloberflächen 3 und 3' ansammelt, wodurch die
Auslaßenden der Überzugseinrichtungen gekühlt werden und die Überzugsmassen teilweise geliert
werden, und dadurch ein gleichförmiges Zuführen der Überzugsmassen verhindert wird. Zur Überwindung
dieser Schwierigkeit kann eine Einrichtung zur
so Entfernung des Wassers unmittelbar bevor die Überzugsmassen auf die Kühloberflächen 3 und 3' mittels
der Überzugseinrichtungen 2 und 2' aufgebracht werden, vorgesehen sein.
F i g. 2 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung, bei welcher die Überzugsmassen auf die Kühloberflächen
von Kühltrommeln aufgebracht werden und getrennt auf einen sich kontinuierlich bewegenden
Träger übertragen werden.
Dabei bewegt sich ein Träger 1 kontinuierlich, während er von einer Rolle 9 und einer Rolle 10 gestützt
wird. In diesem Fall steht die Rückoberfläche des Trägers in Berührung mit der Oberfläche der
Rolle 9, während jedoch die Oberfläche des Trägers, die eine Schicht oder Schichten aus Überzugsmassen
aufweist, nicht in Berührung mit der Rolle 10 steht, was z. B. durch einen Luftstrom oder ein Luftpolster
erreicht wird.
Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung werden somit die gesamten Schichten der Überzugsmassen
für photographische lichtempfindliche Elemente auf flache und sich kontinuierlich bewegende Kühloberflächen
aufgebracht, um darauf die gelierten Filme der Überzugsmassen zu bilden und die Schichten werden
davon abgestreift und zum Anhaften auf den gegenüberliegenden Oberflächen eines sich kontinuierlich
bewegenden Trägers gebracht, wodurch die Produktionsleistung beim Beschichten verbessert und
die Herstellungskosten verringert werden. Da ferner die Geschwindigkeit der sich bewegenden Oberflädien
der Kühlglieder in gewünschter Weise in einem Bereich von dem 1- bis V4fachen der Geschwindigkeit
des sich bewegenden Trägers variiert werden kann, können fest anhaftende und stark viskose
Überzugsmassen in dünnen Schichten und mit hoher
Geschwindigkeit auf die gegenüberliegenden Oberflächen eines sich kontinuierlich bewegenden Trägers
genau aufgebracht werden, und zwar ohne Beschränkung auf eine relativ langsame Überzugsgeschwindigkeit
wie gewöhnlich, und auch mit verhältnismäßig
geringeren Beschränkungen durch das Trocknungsvermögen des Systems und durch die Überzugsmenge.
Da ferner bei dem Verfahren gemäß der Erfindung die Überzugsmassen auf eine sich bewegende Oberfläche
nach dem Gelieren auf den Kühloberflächen aufgebracht werden, werden die Einflüsse in Folge
der Unebenheit und der Erschütterung des sich kontinuierlich bewegenden Trägers verringert, die Schichten
der Überzugsmassen rasch verfestigt und die BiI-
dung einer Ungleichmäßigkeit kann verhindert werden im Gegensatz zu einem gebräuchlichen Verfahren,
bei welchem solartige Überzugsmassen unmittelbar auf die gegenüberliegenden Oberflächen eines
Trägers aufgebracht werden. Nach dem Verfahren gemäß der Erfindung können auch Mehrfachschichten
auf den Überzugsschichten mit genauen Schichtstrukturen oder genauem Schichtaufbau gleichzeitig
auf den gegenüberliegenden Oberflächen eines Trägers gebildet werden, wenn die gelierten Schichten
von den Kühloberflächen auf den Träger bei einem gleichen Ausmaß übertragen werden.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand eines Beispiels näher erläutert.
15
Unter Anwendung der in F i g. 2 gezeigten Vorrichtung wird ein Filmträger unter den nachstehend
angegebenen Bedingungen mit Grundierungs- oder Zwischenüberzügen versehen.
1. Schicht: Bromsilberemulsion (70 cp)
2. Schicht: Bromsilberemulsion (50 cp) und
3. Schicht: wäßrige Gelatinelösung (20 cp)
Die Gesamtdicke der vorstehend angegebenen drei Schichten betrug 300 μ auf der Kühloberfläche und
100 μ nach dem Strecken.
Wäßrige Gelatinelösung und Farbstoff (30 cp)
Die Dicke der vorstehend angegebenen Überzugsmasse betrug 100 μ auf der Kühloberfläche und
100 μ nach der Übertragung auf den Träger.
Dabei wurden die vorstehend angegebenen drei Überzugsemulsionen in drei Schichten auf die Kühloberfläche
einer Drehtrommel mit einem Durchmesser von 50 cm aufgebracht und nach Verfestigung
durch Kühlung wurden die so gebildeten Schichten auf eine Filmunterlage übertragen, die sich mit einer
Geschwindigkeit von 20 m/min bewegte, wobei die Schichten auf V3 der Dicke der ursprünglichen Schichten
gestreckt wurden. Anschließend wurde die Überzugsmasse für die Rückschicht auf die Kühloberfläche
aufgebracht und nach Verfestigung wurde die so gebildete Schicht auf die gegenüberliegende Oberfläche
des Films ohne Strecken übertragen, worauf unmittelbar getrocknet wurde. Nach dieser Arbeitsweise
wurde ein photographischer lichtempfindlicher Film mit Emulsionsschichten und einer Rückschicht
von gleichförmiger Dicke und guten Qualitäten erhalten.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zum Beschichten eines Schichtträgers mit photographischen Beschichtungsmassen
durch Aufbringen von einer oder mehreren Beschichtungsmassen auf eine sich kontinuierlich
bewegende Kühloberfläche und anschließendes Überführen der durch Kühlung gelierten dünnen
Schicht bzw. Mehrfachschicht auf den Schichtträger, dadurch gekennzeichnet, daß die gelierte Schicht von auf gegenüberliegenden
Seiten des Schichtträgers angeordneten Kühleinrichtungen auf den Schichtträger abgestreift und
die abgestreiften Schichten an den gegenüberliegenden Oberflächen des sich kontinuierlich bewegenden
Trägers fest aufgebracht werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger zwischen zwei sich
gegenüberliegenden Kühleinrichtungen hindurchgeführt und gleichzeitig beidseitig beschichtet
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger entlang seiner Führungsbahn
nacheinander an den Kühleinrichtungen vorbeigeführt und beidseitig beschichtet wird.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP43867 | 1966-12-28 | ||
DEF0054421 | 1967-12-27 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1597595C3 true DE1597595C3 (de) | 1976-12-23 |
Family
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