DE1593809C - Verfahren zur Herstellung von chelatbildenden organischen Verbindungen und deren Schwermetallchelaten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von chelatbildenden organischen Verbindungen und deren Schwermetallchelaten

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DE1593809C
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Inventor
Jenö; Sarosi Magdolna Dr.; Tötös Rose; Budapest Szava
Original Assignee
Chemolimpex Magyar Vegyiaru Külkereskedelmi Vallalat, Budapest
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von neuen organischen chelatbildenden (d. h. mit Schwermetallen stabile organische Komplexe bildenden) Verbindungen und deren zur Behandlung der Spurenelement-Mangelkrankheiten von Pflanzen (z. B. Eisenchlorose) geeigneten Schwermetallchelaten.
Es ist bekannt, daß offenkettige Diaminderivate zur Bildung von stabilen organischen Schwermetallkomplexen fähig sind. Die bekannteste Verbindung dieser Art ist die Äthylendiamintetraessigsäure (EDTA), die auf Grund dieser Eigenschaft sowohl in der Analytik als auch für industrielle und landwirtschaftliche Zwecke in breitem Umfang verwendet wird. So wurde schon vorgeschlagen, das Eisenchelat der EDTA gegen die Eisenchlorose von Pflanzen anzuwenden. Ein bedeutender Nachteil dieser Verbindungen ist jedoch, daß sie in alkalischen, kalkreichen Böden unwirksam sind und als Sprühlösung angewendet keine genügende Sicherheit bieten, weil sie bei Berührung der Pflanzen Verbrennungser- 20: scheinungen auf den Blättern und Früchten verursachen können. . ·
Bessere Ergebnisse wurden mit den in den schweizerischen Patentschriften 352 688 und 353 747 beschriebenen verschiedenartig substituierten Bisphenyläthylendiamindiessigsäurederivaten erreicht. Diese sind aber ziemlich komplizierte Verbindungen, deren Herstellung verhältnismäßig umständlich und kostspielig ist.
Es wurde nun "gefunden, daß die Verbindungen der allgemeinen Formel
OH
CH,- A—CH,
in der R eine freie oder zu einem Salz umgesetzte Carboxyl- oder Sulfonsäuregruppe und A eine — NH- oder — NHCH2CH2NH-Gruppe bedeutet, sowie deren Schwermetallchelate auf sehr einfache Weise herstellbar sind.
Verbindungen dieser Art weisen vom Gesichtswinkel der erwähnten landwirtschaftlichen bzw. gärtnereitechnischen Anwendung aus gesehen eine vorzügliche Stabilität und Wirksamkeit auf.
Stabilität von Eisenchelaten in kalkreichen Böden
Eisenchelat Fe-Geha!t Eingesetztes Zurück Unzersetzt
Jz. IS G Π gewonnenes gebliebenes
Name (%) (mg) Eisen Eisenchelat
6,45 64,5 (mg) (%)
Dimethylamino-bis^-hydroxyphenyl-S-natrium- 22,6 35
sulfonateisenchelat (Beispiel 3 a) 6,90 69,0
Dimethylamino-bis^-hydroxyphenyl-S-kalium- 35,2 51
sulfonateisenchelat
Vergleichsversuche 5,00 50,0
Äthylendiamintetraessigsäure-eisenchelat
i»Fetrilon«^
6,00 - 60,0 4,5 9
1'* A WVA XXVXX \> I
Natriumsalz des Äthylendiamin-di-(o-hydroxy-
42,0 . 70
phenylessigsäure)-eisenchelats
Die der allgemeinen Formel entsprechenden Verbindungen werden daher in Abhängigkeit von der Struktur der Gruppe A, die in dem Molekül eine Zentralstellung einnimmt, durch die allgemeinen Formeln
OH OH
CH,NH —CH
OH OH
^^V CH7 - NH - CH, - CH2 - NH - CH,
physikalischen Eigenschaften und hauptsächlich die Löslichkeiten der hergestellten chelatbildenden Verbindungen und der daraus gebildeten Schwermetallchelate beeinflussen; die wasserlöslichen Typen sind jene Produkte der allgemeinen Formel, die als Substituent R eine Sulfonsäuregruppe — SO3H enthalten, woraus man dann ein Alkali- oder Ammoniumsalz bilden kann.
Erfindungsgemäß werden die neuen organischen chelatbildenden Verbindungen der allgemeinen Formel derart hergestellt, daß man in an sich bekannter Weise die der Gruppe A des Endproduktes entsprechende stickstoffhaltige Base (d. h. Ammoniak oder Diäthylamin) mit 2 Mol Formaldehyd zu den entsprechenden Dimethylolderivaten der Formel
HO CHi A
OH
umsetzt und dieses Produkt dann mit 2 Mol eines p-substituierten Phenols der Formel
OH
gekennzeichnet. In diesen Verbindungen kann der am Phenylring in bezug auf die Hydroxylgruppe in p-Stellung stehende Substituent R im Rahmen der
oben angegebenen Definition gewählt werden; durch kondensiert und gegebenenfalls mit einem Schwerdie geeignete Wahl der Gruppe R kann man die metallsalz in das entsprechende Chelat überführt.
Sämtliche vorstehend genannten Reaktionen können im wäßrigen Medium durchgeführt werden. Das Endprodukt der allgemeinen Formel kann aus dem Reaktionsgemisch einfach — im Falle löslicher Verbindungen, z. B. von Alkalisulfonatderivaten (R = SO3Na) — durch Einengen des Reaktionsgemisches isoliert werden.
Die Schwermetallkomplexe der Verbindungen der allgemeinen Formel sind gleichfalls in wäßriger Lösung durch Umsetzen einer chelatbildenden Verbindung , der allgemeinen Formel mit der berechneten Menge eines geeigneten Schwermetallsalzes, z. B. mit Eisen(III)-chlorid, herstellbar. Die wasserlöslichen Produkte werden auch in diesem Fall durch Einengen des Reaktionsgemisches gewonnen oder aber von dem Reaktionsgemisch durch Zugabe eines mit Wasser mischbaren, jedoch- das Chelat nicht auflösenden organischen Lösungsmittels, z. B. Aceton oder Äthanol, abgetrennt.
Die mittels des Verfahrens der Erfindung hergestellten Schwermetallchelate der Verbindungen der angegebenen allgemeinen Formel sind auch gegen Säuren und Basen stabile Verbindungen, die nicht nur als Sprühmittel gefahrlos und mit gutem Erfolg zur Behandlung der Eisenchlorose bzw. anderer Spurenelement-Mangelkrankheiten der Pflanzen, sondern auch als Bodenzugaben gut angewendet werden können. Bei solcher Verwendung behalten sie ihre Wirksamkeit auch in alkalischen, kalkreichen Böden.
Das Verfahren der Erfindung wird durch die nachstehenden Beispiele näher veranschaulicht. Die in den Beispielen angegebenen Teile sind Gewichtsteile.
Beispiel 1
Herstellung von Dimethylamino-bis-2-hydroxyphenyl-5-natriumsulfonat
28 Teile 25%iges wäßriges Ammoniumhydroxyd werden in einen mit Rückfluß und Rührer versehenen 500-ml-Kolben eingetragen und unter ständigem Rühren bei 25 bis 300C in 10 bis 15 Minuten mit 30 Teilen einer 40%igen Formaldehydlösung versetzt. Während der Zugabe erhöht sich die Temperatur des Reaktionsgemisches.
79 Teile Natrium-p-phenolsulfonat werden heiß in 100 Teilen Wasser gelöst. Die Sulfonatlösung wird mit einer 50%igen Natriumhydroxydlösung neutralisiert. Dann wird die auf solche Weise gewonnene Lösung während etwa 30 Minuten dem obenerwähnten Reaktionsgemisch zugefügt. Nach Beendigung der Zugabe wird das homogene Reaktionsgemisch zum Sieden erhitzt und unter ständigem Rühren 8 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Das erhaltene Dimethylamino - bis - 2- hydroxyphenyl - 5 - natriumsulfonat wird durch Einengen der Lösung isoliert; man kann die wäßrige Lösung aber auch zu etwa 1500 ml Aceton gießen, wobei das in Aceton schwerlösliche Endprodukt als eine gelbliche kristalline Masse gefällt wird. Nach Filtrieren wird das Produkt mit Aceton gewaschen und getrocknet. Ausbeute: 90 bis 92% der Theorie.
Hell- bis dunkelgelbe, schuppenförmige Substanz, die sich ohne zu schmelzen bei über 2500C zersetzt.
Die Substanz ist in Wasser (2O0C) gut löslich und in organischen Lösungsmitteln unlöslich.
N-Gehalt: berechnet: 3,23; gefunden: 3,01%.
Beispiel 2
Herstellung von Äthylendiamin-N,N'-bis-2-hydroxybenzyl-5-natriumsulfonat
12 Teile Äthylendiamin werden in einen mit Rührer und Rückflußkühler versehenen 500-ml-Kolben eingetragen und mit 30 Teilen einer 40%igen Formaldehydlösung während etwa 30 Minuten versetzt. Diese Zugabe soll vorsichtig durchgeführt werden, weil eine lebhafte Wärmeentwicklung stattfindet.
79 Teile Natrium - ρ - phenolsulfonat werden in 100 Teilen Wasser gelöst. Der pH-Wert der Lösung wird mit einer 50%igeh Natriumhydroxydlösung auf 7 eingestellt. Die so bereitete Lösung wird während etwa 30 Minuten zu dem obenerwähnten Reaktionsgemisch zugefügt. Die homogene Lösung wird bis zum Sieden erhitzt und unter ständigem Rühren noch 8 Stunden weiter im Sieden gehalten. Das entstandene Äthylendiamin - N,N' - bis - 2 - hydroxybenzyl - 5 - natriumsulfonat wird durch Verdampfen der Lösung bis zur Trockene gewonnen, oder es wird die wäßrige Lösung in 1500 ml Aceton gegossen. Die ausgeschiedene kristalline Masse wird abfiltriert, mit Aceton gewaschen und getrocknet. Ausbeute:
90 bis 95% der Theorie.
Gelbbraune, schuppenförmige Substanz, die sich ohne zu schmelzen bei über 210° C zersetzt. Die Substanz ist in Wasser (200C) gut löslich und in organischen Lösungsmitteln unlöslich.
N-Gehalt: berechnet: 5,95; gefunden: 5,60%.
Beispiel 3
Herstellung von Metallchelaten
a) Dimethylamino-bis^-hydroxyphenyl-S-natriurn-
sulfonat-eisenchelat
435 Teile der nach Beispiel 1 hergestellten chelatbildenden Verbindung werden in 500 Teilen Wasser bei 40° C gelöst, dann mit 320 Teilen einer 50%igen wäßrigen Eisen(III)-chloridlösung unter Rühren versetzt. Es entsteht eine purpurrote Lösung, aus welcher das Eisenchelat durch Eindampfen gewonnen wird. Braunpurpurrote, schuppenförmige Substanz, die sich ohne zu schmelzen unterhalb 25O0C zersetzt. Die Substanz ist in Wasser (200C) mit purpurroter Färbung löslich und in organischen Lösungsmitteln unlöslich.
Das stöchiometrische Verhältnis des Eisens und der chelatbildenden Verbindung liegt zwischen 1:1 und 1:1,5.
b) Äthylendiamin-N,N'-bis-2-hydroxybenzyl-5-natriumsulfonat-eisenchelat
480 Teile der nach Beispiel 2 bereiteten chelatbildenden Verbindung werden in 500 Teilen Wasser bei 4O0C gelöst. Der Lösung werden unter Rühren 320 Teile einer 50%igen wäßrigen Eisen(III)-chloridlösung zugefügt. Das der gewählten Ausgangssubstanz entsprechende Eisenchelat wird durch Eindampfen der entsprechenden purpurroten Lösung zur Trockene erhalten.
Purpurrote, schuppenförmige Substanz ohne Schmelzpunkt mit Zersetzung bei über 21O0C. Die Substanz ist in Wasser (200C) gut löslich und in organischen Lösungsmitteln unlöslich. Das Verhältnis von Eisen zu chelatbildender Verbindung liegt zwischen 1:1 und 1:1,5.
, TT „ , r. ι ι, ι ι indem man statt der Eisen(III)-chloridlösung die
c) Herstellung von anderen Schwermetallchelaten wäßrige Lö?ung dner .äquivalenten Menge e eines
Kobalt-, Nickel- oder Manganchelate sind in einer Kobalt-, "Mangan- oder. Nickelsalzes der wäßrigen der oben beschriebenen ähnlichen Weise herstellbar, Lösung der chelatbildenden Verbindung hinzufügt.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung von chelatbildenden Carboxyl- oder Sulfonsäuregruppe und A eine
    Verbindungen der allgemeinen Formel > NH- oder — NHCH2CH2NH-Gruppe bedeu-
    io tet, sowie deren Schwermetallchelaten, d adurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise die der Gruppe A ent- , ,x sprechende Stickstoffbase mit 2 Mol Formalde-
    -A—CH2<f ^> hyd zu der entsprechenden Dimethylolverbindung
    \=γ i5 umsetzt, diese dann mit 2 Mol eines p-substi-
    1 tuierten Phenols zu der chelatbildenden Verbindung kondensiert und gegebenenfalls mit einem Schwermetallsalz in das entsprechende Chelat in der R eine freie oder zu einem Salz umgesetzte überführt.

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