DE1584883C3 - - Google Patents

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DE1584883C3
DE1584883C3 DE19651584883 DE1584883A DE1584883C3 DE 1584883 C3 DE1584883 C3 DE 1584883C3 DE 19651584883 DE19651584883 DE 19651584883 DE 1584883 A DE1584883 A DE 1584883A DE 1584883 C3 DE1584883 C3 DE 1584883C3
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von bei der Abwasserbehandlung anfallendem Klärschlamm, bei dem zur Erhöhung der Feststoffkonzentration der Klärschlamm vor der kontinuierlichen Überführung in das Fäulbecken, gegebenenfalls unter Zusatz von Abwasser und/oder Schlamm aus einer biologischen Nachbehandlungsstufe, in einem dem Faulbecken vorgeschalteten Eindicker durch mechanische Knetung so weit entwässert wird, daß der im nachgeschalteten Faulbecken ausgefaulte Schlamm im wesentlichen keine frei abgebbare Flüssigkeit mehr enthält.
Ein derartiges Verfahren ist in der US-Patentschrift 28 50449 beschrieben. Die Klärschlammeindickung soll hierbei so weit getrieben werden, daß eine gelatinöse globige Masse von plastischer Natur (Hydrogel) entsteht. Bei Überschreitung dieser Konzentration wurde eine abrupte Steigerung im Pumpendruck festgestellt, so daß eine weitere Erhöhung der Schlammkonzentration wegen des ansteigenden Energiebedarfes für die Schlammförderung als zwecklos anzusehen war. Als Vorteil der Eindickung bis zum Hydrogelzustand wurde angesehen, daß bei seiner Ausfaulung eine oder nur eine kleine Menge frei abgebbarer Flüssigkeit erhalten wird, die zum Klärbecken zurückzuführen ist.
Demgegenüber hat die Erfindung sich die Aufgabe gestellt, die Entstehung von frei abgebbarer Flüssigkeit im Faulraum aus dem durch mechanische Knetung eingedickten Schlamm auszuschalten und die Rückführung solcher Flüssigkeit überflüssig zu machen.
Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß kontinuierlich 25 bis 66 Volumprozent des ausgefaulten Schlammes aus dem Faulbecken in den Eindicker zur knetenden Vorbehandlung zurückgeführt werden. Vorzugsweise würden etwa 50 Volumprozent des ausgefaulten Schlammes in den Eindicker zurückgeführt.
ao Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß durch diese Rückführung ausgefaulten Schlammes und damit dessen Einknetung in dem Klärschlamm im Eindicker Konzentration und Struktur des gesamten Gemisches so verändert werden, daß tatsächlich keine frei abgebbare Flüssigkeit mehr im Faulbecken anfällt.
Bei einer Klärschlammeindickung anderer Art, nämlich bei der Konzentrierung des Schlammes durch Flotation und Faulung des Flotationsschlammes im Faulbecken, ist es auf Grund der US-Patentschriften 27 77 815 und 27 86 025 bekannt, zur Verbesserung der Feststoffflotierung bis zu 2O°/o des Faulschlammes in den Flotationseindicker zurückzuführen. Die Beschaffenheit des Flotationsschlammes ist jedoch eine andere als die vom durch mechanische Knetung eingedickten Schlamm, und die Verfahrensweise unterscheidet sich wesentlich dadurch, daß sie nicht kontinuierlich ist, sondern zwecks Absetzung des Faulschlammes die Rührung im Faulbecken und damit auch die Überführung von Flotationsschlamm in das Faulbecken unterbrochen werden muß. Außerdem entsteht bei diesen bekannten Verfahren im Faulbecken frei abgebbare Flüssigkeit, die in das Klärbecken oder auch in den Eindicker zurückzuführen ist.
Bei dem Verfahren der Erfindung ist es zweckmäßig, daß der zurückgeführte gefaulte Schlamm unmittelbar oberhalb der in mechanischer Knetung befindlichen Schlammschicht eingeführt wird. Ferner kann man mindestens einen Teil des zurückgeführten gefaulten Schlammes mit dem Klärbeckenschlamm vor dessen Einführung in den Eindicker vermischen. Nach einer anderen Ausführungsform ist es zweckmäßig, daß mindestens ein Teil des zurückgeführten gefaulten Schlammes in das Vorklärbecken oder Nachklärbecken eingeführt wird.
Für die gute Einarbeitung des zurückgeführten gefaulten Schlammes in den Klärschlamm hat es sich ferner als vorteilhaft erwiesen, den zurückgeführten gefaulten Schlamm vor dem Eintritt in den Eindicker zu kühlen. Dies steht im Gegensatz zu der in den US-Patentschriften 27 77 815 und 27 86 025 getroffenen Feststellung, daß es für die Flotationsschlammbildung günstig ist, den zurückgeführten Faulschlamm zu erwärmen.
Wie erwähnt, geht die Erfindung von den früheren Verfahren des gleichen Erfinders aus, weshalb bezüglich der Eigenschaften und Charakteristiken des
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eingedickten Schlammproduktes auf die Ausführun- in die Mischstation 14 und so in den Eindicker und/ gen in dessen US-Patentschrift 28 50 449 einschließ- oder wenn erwünscht, zu dem Eingang der Anlage, lieh der dort zu findenden Tabellen und Diagramme Entsprechend führt die Zweigleitung 41, die mit Bezug genommen wird. Insbesondere sind dort die einem Kontroll ventil 42 a ausgestattet ist, vom Faul-Arbeitsweisen mit Eindickung von Primärschlamm 5 becken zur Mischstation, während eine weitere Leiallein, Gemisch von Primärschlamm und modifizier- tung 43 gefaulten Schlamm durch die Kontrollventile tem Belüftungsschlamm, Gemisch von Primär- 44 und 45 zum rohen Abwasser zurück und noch schlamm und aktiviertem Schlamm und Schlamm aus eine andere Leitung 46 mit Kontrollventil 47 gefauldem modifizierten Belüftungsverfahren beschrieben. ten Schlamm zu dem Einlaß des Belüftungsbeckens Nachstehend werden vorteilhafte Ausführungs- io bringen kann. In jedem Fall der Rückführung erformen der Erfindung unter Bezugnahme auf die reichen die Feststoffe des gefaulten Schlammes den Zeichnung beschrieben. Eindicker, damit sie im Gemisch mit Rohschlamm
F i g. 1 ist ein Fließbild einer Abwasserbehand- zusammen eingedickt werden.
lungsanlage, das verschiedene Ausführungsformen F i g. 2 und 3 zeigen den Aufbau des Eindickers,
der Erfindung beschreibt; 15 Das Becken hat einen flach kegelförmigen Boden 49
F i g. 2 ist ein stark vergrößerter Schnitt durch und eine mittige Einlaufsäule 50, auf der die Krähleinen Eindicker; vorrichtung 51 drehbar gelagert ist, die durch den
Fig. 3 ist eine Draufsicht auf das Krählwerk im Motor 51a angetrieben wird.
Eindicker; Der ringförmige Schlammsumpf 56 besitzt eine
Fig. 4 zeigt in zwei Kurven die Wirkungen ver- 20 untenliegende Austragleitung 57, um den eingedickschiedener Geschwindigkeiten der Rückführung ge- ten Schlamm abzupumpen, der durch den Schlammfaulten Schlammes; . spiegel K angezeigt ist.
F i g. 5 erläutert Einrichtungen zur Regulierung der Abgetrennte Flüssigkeit fließt in die Rinne 59 über,
Rückführung des gefaulten Schlammes. um entweder (s. Fig. 1) durch eine Rückführleitung
Gemäß F i g. 1 wird rohes Abwasser durch eine 25 60 und Kontrollventil 61 zum Eingang der Anlage Leitung 17 zugeführt. Sie besitzt einen Zweig 18 mit oder durch Austragleitung 62 und Kontrollventil 63 einem Kontrollventil 19, um rohes Abwasser zu dem zu einer Vereinigung mit dem Sekundärauslauf aus Primärbecken 10 mit Krählwerk 22 abzugeben, und dem Klärbecken ausgetragen zu werden, einen anderen Zweig 20 mit Kontrollventil 21, der Bei der Anlage nach F i g. 1 kann der entspre-
rohes Abwasser direkt an das nachfolgende Belüf- 30 chende Anteil eines gefaulten Schlammes unmittelbar tungsbecken 13 gibt. Der Primärschlamm wird durch zu dem Eindickungstank oder auch zur Klärbehandeine Leitung 23 zu der Mischstation 14 ausgetragen. lung in dem Mehrklärbecken zurückgeführt werden. Der Primärüberlauf wird durch die Rinne 24 durch In jedem Fall führt die Faulschlammrückführung zu eine Leitung 25 dem Belüftungsbecken 13 über ein einer wesentlichen Verminderung der Alkalität des Kontrollventil 26 zugeführt. Regulierbare Einrich- 35 Schlammes, der zur Weiterverarbeitung geht. Dies tungen 13 a leiten in das Belüftungsbecken kompri- hat den Vorteil, daß die nachfolgende Filtration ermierte Luft ein. leichtert wird und daß die üblicherweise als Filter-
Von der Leitung 25 führt eine Zweigleitung 27 mit hilfsmittel zugesetzte Menge an ausflockenden Cheeinem Kontrollventil 27a ab für den Austrag von mikalien vermindert werden kann. Primärausfluß, wenn eine Sekundärbehandlung nicht 40 In F i g. 4 erläutern die Kurven A und B die Ererforderlich ist. findung unter Angabe einer Regelung der RückLeitung 28 liefert das biologisch behandelte Ab- führungsrate für den gefaulten Schlamm in Bereiwasser von dem Belüftungsbecken 13 zu dem Sekun- chen, die verfahrensmäßig durchführbar und wirtdärklärbecken 12. Biologische Flocken eines Sekun- schaftlich erwünscht sind, um das Gemisch von därschlammes werden durch die Leitung 29 ausge- 45 geknetetem und entwässertem Schlamm für eine tragen, wobei ein Teil des Ablaufes durch eine Lei- Überführung zu der Faulungsstufe zu liefern, tung 30 als Impfschlamm zu dem Einlaufende des In dem Beispiel leiten sich diese Kurven von den Belüftungsbeckens mit einer Geschwindigkeit zurück- Verfahren der sogenannten Behandlungsanlage mit geführt wird, die durch ein Kontrollventil 31 reguliert hoher Geschwindigkeit bzw. modifizierten Belüftungswird. 50 anlage her und zeigen die praktischen Verfahrens-Eine Leitung 32 trägt Sekundärschlamm zu der grenzen, ausgedrückt als der Prozentsatz gefaulten Mischstation 14. Ein Teil des Überlaufes des Belüf- Schlammes, der aus dem Faulbecken abgeführt wird, tungsbeckens kann zu der Mischstation durch eine Diese Prozentsätze erscheinen auf der Abszisse beider Seitenleitung 33 mit einem Kontrollventil 34 geführt Kurven A und B in F i g. 4, wodurch der Betrieb des werden. Eine andere Zweigleitung 35 mit einem 55 Faulbeckens (KurveΛ) und des Eindickers (Kurve B) Kontrollventil 36 kann einen Teil dieses Überlaufes zueinander ins Verhältnis gesetzt werden, zu der Mischstation fördern. Kurve A zeigt das zur Beseitigung gehende In dem Eindicker 15 übt die mit Schaufeln 54 an Schlammvolumen als eine Funktion der Rückfühden Auslegern 52, 53 versehene drehbare Krählein- rungsgeschwindigkeit. Speziell zeigt Kurvet, daß für richtung eine Knet- und Entwässerungswirkung auf 6° eine Rückführungsgeschwindigkeit von 0 ein VoIuden Schlamm aus. men 5,66 m3 (200 Fuß») gefaulten Schlammes pro Eine Pumpe 37 in der Unterlaufleitung 38 über- 3785 nv> (1 Million Gallonen) behandelten Abwassers führt das eingedickte Schlammgemisch zu dem Faul- hergestellt wird. Wenn aber der gefaulte Schlamm becken 16, das eine Austragleitung 39 besitzt. Eine mit höheren Raten zurückgeführt wird, zeigt diese Zweigleitung 40 trägt gefaulten Schlamm von der 65 Kurve an, daß bei 25%iger Rückführung das VoIu-Austragleitung 39 aus dem System aus. Eine Zweig- men des gefaulten Schlammes, der zur Beseitigung leitung 41 leitet durch eine Pumpe 42 mit variablem geht, auf etwa 3,96 m3 pro 3785 m:! behandelten AbVolumen einen Teil des gefaulten Schlammes zurück wassers reduziert wurde. Wenn die Rückführrate auf
75% gesteigert wurde, wurde das Volumen des zur Beseitigung gehenden gefaulten Schlammes auf nur 2,55 m3 pro 3785 m3 vermindert. Für den Bereich von 25 bis 66%, wie er auf der Abszisse gemessen wird, waren die entsprechenden resultierenden VoIumina des zur Beseitigung gehenden gefaulten Schlammes 3,96 und 2,5 m3. Eine Rücküberführung von 50 % führte zu 2,83 m3 zur Weiterverwendung gehenden gefaulten Schlammes pro 3785 m:t behandelten Abwassers.
Die Kurve A kann im Verhältnis zu der Geraden L betrachtet werden, die in diesem Beispiel Kurve A an einem mittleren Punkt P entsprechend einer etwa 50%igen Rückführung schneidet. Entsprechend folgt der obere Teil 51 der Kurve zwischen den Punkten P und Q allgemein der Neigung von Linie L, was bedeutet, daß im wesentlichen alle zurückgeführten gefaulten Feststoffe in die Gelstruktur des eingedickten Schlammes ohne Volumenvergrößerung eingearbeitet sind. Ab Punkt B steigt der Teil 5-2 zwischen den Punkten P und V aufwärts, was bedeutet, daß mit Rückführraten über 50% die Schrumpfung des ausgefaulten Schlammes geringer als proportional ist, obwohl sie bis zu etwa 66% Rücküberführung (Punkt U) noch beachtlich ist. Diese letztere Bedingung wird durch die Tatsache erklärt, daß mit Rückführungsraten oberhalb 50% mehr Feststoffe vorhanden sind, als in den Zwischenräumen der Gelstruktur des eingedickten Rohschlammes untergebracht werden können.
Kurve B in F i g. 4 zeigt das Verhältnis zwischen der Rückführrate des gefaulten Schlammes und der erforderlichen Fläche des Eindickers pro 3785 m3 behandelten Abwassers. Diese Kurve zeigt, daß wesentliche Vergrößerung der Eindickerkapazität nicht erforderlich ist, solange die Rückführrate etwa 66% nicht übersteigt, während danach eine unproportioniert große Steigerung der Eindickerkapazität erforderlich ist, um bloß die Feststoffe in dem Eindicker aufzunehmen, ohne daß ein wesentlicher Vorteil in der Volumenverminderung des abgehenden gefaulten Schlammes erzielt würde.
In dieser Kurve bedeutet der Ursprungspunkt 0 auf der Ordinate die Eindickerfläche in einer modifizierten Belüftungsanlage, um das Schlammgemisch, das die vereinigten Feststoffe enthält, zur Gelkonzentration einzudicken. Wenn die Rückführrate von Null auf einen mittleren Wert von 50% gesteigert wurde, gab es keinen wesentlichen Anstieg der erforderlichen Eindickungsfläche, wie durch den flachen Anfangsteil 5-3 zwischen den Punkten 0 und M wiedergegeben ist. Von 50%iger bis zu 66%iger Rückführung gab es einen geringen Anstieg der erforderlichen Eindickungsfläche, wie durch den gebogenen Teil 5-4 zwischen den Punkten M und N dargestellt ist. Dies ist die Folge der Anwesenheit größerer Mengen gefaulter Feststoffe in der Zirkulation. Danach, d. h. oberhalb 66% Rückführung, war eine unverhältnismäßig größere Eindickungsfläche erforderlich, wie durch den steil ansteigenden Endteil 5-5 zwischen den Punkten N und T der Kurve veranschaulicht wird.
Die Wirkung der Erfindung wird nun unter Bezug auf F i g. 1 unter Verwendung der Primär- und Sekundärklärbehandlung des Abwassers beschrieben, wobei die Sekundärbehandlung speziell eine »modifizierte Belüfungsbehandlung« in dem Belüftungsbecken 13 umfaßt.
Die Wirkungsweise umfaßt diese Eindickung zusammen mit der Eindickung nach den Kurven A und B in F i g. 4.
Die Funktion der an sich bekannten Primärbehandlung und der Sekundärbehandlung wird so reguliert, daß man einen gemischten Primär- und Sekundärschlamm von einer geeigneten Verdünnung für die Erfordernisse der Eindickung in dem Eindicker 15 erhält.
Der Primär- und Sekundärschlamm werden in der Mischstation 14 vereinigt, oder sie können in anderer Weise, z. B. durch teilweise oder ganze Überführung des Sekundärschlammes zu dem Primärklärbecken, vereinigt werden.
Der Rohschlamm wird kontinuierlich zu einer Gelkonzentration eingedickt, bei der die Krählschaufeln eine nützliche Knetwirkung auf die Bodenschichten des Schlammes ausüben und diese vermischen und entwässern.
Der derartige Rohschlamm wird kontinuierlich zu dem Faulbecken 16 überführt, so daß ein konstanter Körper von anaerob faulendem Schlamm in einem Faulungsgleichgewicht entsteht, der vorzugsweise heftig bewegt wird, um ein gleichförmiges Gemisch zu erzeugen. Mit etwa 50 bis 60% der flüchtigen Abwasserbestandteile, die gewöhnlich in Gas umgewandelt sind, liefert das Faulbecken so einen stabilisierten Schlamm, der nur die übliche kleine Menge restlicher ungefaulter Materie bei einer Feststoffkonzentration enthält, welche die Grenze darstellt, wo frei abgebbare Flüssigkeit infolge des Entwässerungseffektes der vorausgehenden Eindickung des Rohschlammes nicht vorhanden ist.
Wenn dieses Arbeitsgleichgewicht in dem Eindicker und in dem Faulbecken erreicht ist, kann die Rückführung von gefaultem Schlamm kontinuierlich geleitet werden.
Wenn man dieses Gemisch eindickt, findet man, daß die relativ niedrige Viskosität des Schlammgemisches den Misch-, Knet- und Entwässerungseffekt der Krählschaufeln erhöht, was die neue hohe Konzentration der gemischten Feststoffe in dem Gel zur Folge hat.
Zu gegebener Zeit wird sich dann ein neues Arbeitsgleichgewicht in dem Eindicker sowie in dem Faulbecken selbst eingestellt haben, wobei der gefaulte Schlamm ein stark vermindertes Volumen gegenüber der in der vorausgehenden Gleichgewichtsphase erhältlichen Grenze erhält.
Bei Durchführung der Eindickung etwa in dem in den F i g. 2 und 3 gezeigten Eindicker wird der Spiegel X der Schlammschicht vorzugsweise auf einer Höhe gehalten, wo die Schlammschicht im wesentlichen nur den konischen Bodenteil des Tanks einnimmt, um so die Knet- und Eindickwirkung auf ein Maximum zu bringen. Hierbei ist die Verminderung der Schlammviskosität nach der Erfindung von praktischer Wichtigkeit, da sie den Eindickungseffekt erhöht.
Die folgende Aufstellung von Verfahrensbereichen der Eindickungsfaktoren ist eine Hilfe für die Durchführung des Eindickungsverfahrens nach der Erfindung.
Tabelle A
Diese Tabelle zeigt Betriebsbereiche und Ergebnisse, die auf einem jahrlangen Betrieb bei der Ein-
dickung der Schlämme basieren, welche von verschiedenen repräsentativen Typen der Abwasserbehandlung stammen.
Die Rohschlämme enthalten etwa 75% flüchtige
Materie einschließlich normaler häuslicher und industrieller Abwasserkomponenten.
Der Bereich üblicher Schlammtemperatur liegt bei 13 bis 27° C.
Primärklärungsbehandlung
Primärklärung
und nachfolgende
Sekundärbehandlung mit hoher
Geschwindigkeit
C D
Primärklärung Belüftungs-
mit nachfolgender behandlung mit
herkömmlicher hoher
Sekundär- Geschwindigkeit
behandlung alleine *)
Konzentration von eingedicktem 9 bis 15 7 bis
Schlamm, Gewichtsprozent Feststoffe
Zufuhrgeschwindigkeit der 48,8 bis 195,2 39,4 bis 170,6
gemischten Feststoffe in kg/m2/Tagen
Zufuhrgeschwindigkeit der Flüssigkeit 20,35 bis 61,05 20,35 bis 61,05 in m3/m2/Tag
Relative Verweilzeit der gemischten 1U bis 2 1U bis
Feststoffe, gemessen durch das
Schlammvolumenverhältnis (SVR)
Schlammschichttiefe in m 0,304 bis 1,524 0,304 bis 1,524
*) In diesem Fall wird das Rohabwasser direkt zu dem Belüftungsbecken geführt.
4 bis 9
6 bis 13
19,5 bis 97,6 34,2 bis 146,4
10,18 bis 40,70 20,35 bis 61,05
Va bis 3 1U bis 2
0,304 bis 1,524 0,304 bis 1,524
35
45
Außer der Volumenverminderung des gefaulten Schlammes erhält man durch die Erfindung folgende Vorteile:
a) Die Verweilzeit faulbarer Schlammfeststoffe in dem Faulbehälter wurde wesentlich gegenüber der Verweilzeit der Flüssigkeit gesteigert.
b) Bei Rückführung des gefaulten Schlammes entweder über die Klärung oder direkt durch den Eindicker wurde das aus der Faulung resultierende Nutzgewicht der Alkalität vermindert, so daß zur Gewinnung herkömmlicher Elutrierungsmöglichkeiten keine überschüssige Alkalität von dem gefaulten Schlamm vor der Filtrierung entfernt werden muß.
c) Nach der Erfindung anfallender Schlamm war weniger viskos und besaß Eigenschaften, die nicht nur dessen Eindickung zu einer höheren Feststoffkonzentration ermöglichten, sondern ihn auch frei durch die Zwischenräume zwischen den Krählschaufeln durchtreten ließen. Diese Tatsache erleichterte auch- die Knet- und Entwässerungswirkung in der Endphase der Eindickung. Auch fand man, daß die verminderte Schlammviskosität eine Ansammlung von Fett und demzufolge eine Behinderung des Flusses des eingedickten Schlammes durch die Leitungen verhindert.
55
Das Faulbecken der F i g. 5 besitzt eine Zuführungsleitung 38 α und Pumpe 37 α und einen Überlauf 16 b mit einer Rückführleitung 16 c, die zu einer Rückführpumpe 42« führt, sowie einen Überlauf 16 rf im Bereich des Schlammspiegels für den Austrag des zur Weiterverwendung gehenden, nicht zurückgeführten Anteils des gefaulten Schlammes. Eine Alternativleitung 16 e kann für den Schlammabzug aus dem Faulbecken zur Rückführung verwandt werden, wo- ■ bei die Ventile V1. und V2 entsprechend arbeiten.
Ein Volumen QP eingedickten Schlammgemisches aus der Eindickungszone kann durch Pumpe P1 mit konstanter Geschwindigkeit pro Tag dem Faulbecken zugeführt werden. Die Rückführungspumpe P2 mit variierbarem Volumen ist so eingestellt, daß eine erwünschte Rückführrate eingehalten wird, und zwar vorzugsweise für optimale Betriebsbedingungen, um das Schlammvolumen Q0, das zur Weiterverwendung geht, auf ein Minimum zu reduzieren. Mit einer 5O°/oigen Rückführung sind die beiden Schlammanteile gleich.
Die verschiedenen Pumpen in dem System können Monopumpen vom Zentrifugen-, vom Umkehr- oder vom Typ mit voranschreitendem Hohlraum sein.
Da die Erfindung ein vermindertes Volumen an gefaultem Schlamm liefert, ist es verständlich, daß der Betrieb des Eindickers im wesentlichen kontinuierlich verlaufen sollte.
In dem Beispiel nach F i g. 1 kann es vorteilhaft sein, den zurückströmenden gefaulten Schlamm in eine Zone einzuführen, die in wesentlichem Abstand unter dem Flüssigkeitsspiegel und über der Schlammschicht im Eindicker 15 liegt, wie durch Zweigleitung 41 α mit dem Kontrollventil 41 b gezeigt ist. Hierdurch vermindert man Wärmeströmungen im Eindicker, fördert die Abwärtsbewegung zurückgeführter Feststoffe und erleichtert deren Fluß zum Schlammaustrag 38. Es können Einrichtungen zur Kühlung des gefaulten Schlammes vorgesehen sein, wie die Kühlanlage 41c, z. B. ein Wärmeaustauscher in einer Nebenleitung 41c? zu der Leitung 41. Durch die Ventile 41 e, 41/ und 41g kann die Kühlanlage im Rückfluß des gefaulten Schlammes zugeschaltet werden.
Gemäß der Erfindung kann Schlamm von dem Boden des Eindickers mit einer Rate abgezogen werden, die durch kontinuierliche Messung der Feststoffkonzentration reguliert wird. Man kann z. B. Pumpenbetrieb so regulieren, daß die Konzentration des eingedickten Schlammes nicht unter einen bestimmten Wert fällt, bei dem nach der Erfindung gearbeitet werden soll.
Solch eine Kontrolleinrichtung D ist in F i g. 1 angedeutet, wobei die Kontrollverbindungen zwischen der Anlage und Pumpe 37 nicht abgebildet sind.
Die Feststoffkonzentration im eingedickten Schlamm kann so auf einem im wesentlichen stabilen Wert gehalten werden, ohne daß dabei ein wesentlicher Verlust der Feststoffkonzentration auftritt. Um Konzentrationswerte in der Nähe der Gelkonzentration zu halten, kann die Rückführrate des gefaulten Schlammes so eingestellt werden, daß das Volumen des zur Weiterverwendung abgehenden gefaulten Schlammes auf ein Minimum herabgesetzt wird. Mit solch einer Einstellung erhält man einen gefaulten Schlamm, der im wesentlichen keine frei abgebbare Flüssigkeit enthält.
Es kann erwünscht sein, die Eindickung in einem Eindicker durchzuführen, der mit dem Primärklärbecken vereinigt ist und auch Sekundärschlamm aufnimmt. Er kann die Form einer Senke im Boden des Klärbeckens besitzen und z. B. die Form einer vergrößerten zylindrischen Senkgrube haben, die für die Eindickung entsprechend flächendimensioniert und
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auch tief genug ist, um die Schicht des eingedickten Schlammes aufzunehmen. Eine rotierende Schlammsammelvorrichtung auf dem Klärbeckenboden kann sich in dieser Eindickungszone nach abwärts erstrecken, um den Schlamm wirksam zu kneten und einzudicken. Auch kann eine Kontrolleinrichtung ähnlich der bei D in F i g. 1 gezeigten vorgesehen sein, um eine Schlammaustragpumpe in der Weise und zu dem Zweck ähnlich jenen, die in Verbindung
ίο mit der Ausführungsform in F i g. 1 gezeigt wurden, zu regulieren.
Außerdem können auch andere Schlammentwässerungseinrichtungen als sie hier beschrieben und erläutert wurden, verwandt werden, die in der Lage sind, wesentliche Mengen der gefaulten Feststoffe in das Zwischenraumwasser des Rohschlammes eindringen zu lassen, so daß der gefaulte Schlamm, der dabei gewonnen wird, keine frei abgebbare Flüssigkeit enthält.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (6)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Behandlung von bei der Abwasserbehandlung anfallenden Klärschlamm, bei dem zur Erhöhung der Feststoffkonzentration der Klärschlamm vor der kontinuierlichen Überführung in das Faulbecken, gegebenenfalls unter Zusatz von Abwasser und/oder Schlamm aus einer biologischen Nachbehandlungsstufe, in einem dem Faulbecken vorgeschalteten Eindicker durch mechanische Knetung so weit entwässert wird, daß der im nachgeschalteten Faulbecken ausgefaulte Schlamm im wesentlichen keine frei abgebbare Flüssigkeit mehr enthält, dadurch gekennzeichnet, daß kontinuierlich 25 bis 66 Volumprozent des ausgefaulten Schlammes aus dem Faulbecken in den Eindicker zur knetenden Vorbehandlung zurückgeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß etwa 50 Volumprozent des ausgefaulten Schlammes in den Eindicker zurückgeführt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zurückgeführte gefaulte Schlamm unmittelbar oberhalb der in mechanischer Knetung befindlichen Schlammschicht eingeführt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Teil des zurückgeführten gefaulten Schlammes mit dem Klärbeckenschlamm vor dessen Einführung in den Eindicker vermischt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Teil des zurückgeführten gefaulten Schlammes in das Vorklärbecken oder Nachklärbecken eingeführt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zurückgeführter gefaulter Schlamm vor dem Eintritt in den Eindicker gekühlt wird.
DE19651584883 1965-05-04 1965-05-04 Expired DE1584883C3 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DED0047163 1965-05-04

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