DE1567470C3 - Verfahren zur Herstellung von basischen Chloriden des Aluminiums und/ oder Eisens - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von basischen Chloriden des Aluminiums und/ oder EisensInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01G—COMPOUNDS CONTAINING METALS NOT COVERED BY SUBCLASSES C01D OR C01F
- C01G49/00—Compounds of iron
- C01G49/10—Halides
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01F—COMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
- C01F7/00—Compounds of aluminium
- C01F7/48—Halides, with or without other cations besides aluminium
- C01F7/56—Chlorides
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Description
35
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung basischer Chloride des Aluminiums und des Eisens
durch Hydrolyse der entsprechenden Chloride, welches auf trockenem Wege zu frei fließenden Pulvern
führt.
Die seither bekannten Verfahren zur Herstellung basischer Chloride des Aluminiums sind meist »nasse
Verfahren«, nach welchen man saure Aluminiumchloridlösungen mit Basen oder mit metallischem
Aluminium neutralisiert oder elektrolysiert, wobei mit Konzentrationslösungen von 15 bis 25% Aluminiumchlorid
gearbeitet wird. Sowohl für die Reaktion als auch Tür die Verdampfung der verhältnismäßig
großen Wassermengen nach beendeter Reaktion ist ein erheblicher Energieaufwand erforderlich, da
diese großen Mengen Wasser verdampft werden müssen, um Tür Lagerung und Transport ein Erzeugnis
in trockener Form zu erhalten.
Diese Nachteile lassen sich durch ein anderes bekanntes Verfahren zur Herstellung eines basischen
Aluminiumchlorides auf trockenem Wege in gewissem Umfange vermeiden, indem Aluminiumchlorid-Hexahydrat
(AlCl3 · 6H2O) bei einer Temperatur von
150 bis 170° C erhitzt wird, bis der Gewichtsverlust etwa 60% beträgt, worauf die Erhitzung abgebrochen
wird. Bei diesem »trockenen Verfahren« wird als Ausgangsstoff ein kristallisiertes Aluminiumchlorid
in Pulverform verwendet, welches auch bei nur teilweiser Verdrängung des Kristallwassers und des
Chlorwasserstoffes unmittelbar das gewünschte basische Aluminiumchlorid in trockener und gebrauchsfertiger
Pulverform ergibt.
Nachteilig fällt jedoch auch bei letzterem Verfahren ins Gewicht, daß kristallisiertes Aluminiumchlorid
erst aus seiner durch Auflösen des Metalls oder Oxydes in Salzsäure erhältlichen wäßrigen Lösung als Hexahydrat
durch Eindampfen auskristallisiert werden muß, wobei folglich immer noch ein Teil des Energieaufwandes
des Naßverfahrens in dieser Vorstufe erforderlich ist.
Die Erfindung ging nun von der Aufgabenstellung aus, ein Verfahren zur Herstellung basischer Chloride
des Aluminiums und/oder Eisens durch Hydrolyse der entsprechenden Chloride anzugeben, welches bei
geringem Energieaufwand die Herstellung der basischen Chloride auch aus solchen Ausgangsprodukten
ermöglicht, welche bei industriellen Verfahren als Rückstände anfallen.
Das Kennzeichnende der Erfindung ist darin zu sehen, daß wasserfreie Chloride mit Wasser in hohem
Verteilungszustand bei Temperaturen im Bereich des Siedepunktes des Wassers behandelt werden, wobei
teilweise hydratisierte, basische Chloride und Salzsäure erhalten werden.
Wasserfreie Chloride des Aluminiums bzw. des Eisens stehen als Abfallstoffe in großen Mengen zur
Verfügung, z. B. Friedel-Crafts-Katalysatoren oder Chlorierungsrückstände, und müssen oft unter finanziellen
Aufwendungen, verbunden mit technischen Schwierigkeiten, vernichtet werden, da diese Verbindungen
heftig mit Wasser reagieren.
Das erfindungsgemäße Verfahren besteht aus zwei Teilschritten:
1. Teilweise Hydratisierung (Wasseraufnahme) der wasserfreien Salze bei Temperaturen unter 110° C
und
2. Teilhydrolyse der teilhydratisierten Produkte bei Temperaturen oberhalb 110° C.
Die Hydrolyse läßt sich auch einstufig durchführen ohne vorhergehende Teilhydratisierung, wobei jedoch
die Produkte stärker zur Sublimation neigen und damit die Ausbeute geringer wird, sofern das Sublimat
nicht in den Reaktionsraum zurückgeführt wird.
Die Teilhydratisierung der wasserfreien Salze bei Temperaturen unter 110° C erfolgt mit Wasserdampf,
vorzugsweise mit überhitztem Wasserdampf, oder mit fein verdüstern, flüssigem Wasser. Da die Ausgangsmaterialien
sehr hygroskopisch sind und stark zum Klumpen neigen, wird dieser Verfahrensschritt
zweckmäßigerweise in einer Zerkleinerungsvorrichtung ausgeführt, z. B. in einer Kugelmühle, einem
Drehrohr, welche mit Schabern ausgestattet ist. Bei vorliegendem Verfahren erfolgt die erste Stufe der
Teilhydratisierung der wasserfreien Salze zweckmäßigerweise bei Temperaturen unterhalb 110° C, vorzugsweise
bei 70 bis 80° C, da nämlich bei sofortiger Anwendung von höheren Temperaturen die Hydrolyse
in geringerem Ausmaße eintritt, wobei außerdem gewisse Mengen an Metallsalzen aus der Apparatur
ausgetragen werden.
Die zweite Stufe der Teilhydrolyse der in der ersten Stufe bei niedrigeren Temperaturen teilhydratisierten
Produkte erfolgt dann bei wenig höheren Temperaturen oberhalb 110° C, vorzugsweise bei 110 bis 130° C.
Diese Arbeitstemperaturen erwiesen sich gegenüber den Temperaturen von 150 bis 170° C bei dem obengenannten
bekannten trockenen Verfahren als wesent-
:h günstiger, da sonst größere Mengen an Metalllzen
aus der Apparatur weggeführt werden, welche e entstehende Salzsäure, die nach bekannten Verhren
wieder gewonnen werden kann, verunreinigen. Ferner ist es bei vorliegendem Verfahren möglich,
e Wasseranlagerung mengenmäßig so zu steuern, iß. die Mol-Verhältnisse AlCl3:H2O etwa 1:1,0
s 1:2,5 betragen, wobei im Gegensatz zu dem .'kannten Verfahren das Hexahydrat nicht gebildet
id zur Hydrolyse eingesetzt zu werden braucht, mdern gleich von einer niedrigeren Hydratationsufe
ausgegangen wird.
Durch Variieren der aufgegebenen, in hohem Verilungszustand befindlichen Wassermenge sowie der
ydrolysedauer und -temperatur können somit basihe Chloride der verschiedensten Bruttozusammentzung
erhalten werden, wie aus Beispiel 2 zu ersehen t.
Die beiden Verfahrensschritte können in einem der mehreren Reaktionsgefäßen ausgeführt werden.
ür eine kontinuierliche Arbeitsweise erweist es sich s zweckmäßig, die wasserfreien Salze im Gegenrom
mit Wasserdampf zu behandeln.
Das Verfahren ist nicht nur auf reine Chloride, mdern auch auf Chloridgemische anwendbar. So innen z. B. die bei der Chlorierung von Eisenlizium-Legierungen anfallenden Rückstände, welche 1 wesentlichen aus einem AlCl3 — FeCl3-Gemisch B. mit dem Mol-Verhältnis 2:1 bestehen, nach fliegendem Verfahren behandelt werden. Man erhält -ibei ein Gemisch basischer Chloride des Eisens und is Aluminiums (s. Tabelle, Versuch 7, bei welchem is Eisen in Aluminiumäquivalente umgerechnet urde).
Das Verfahren ist nicht nur auf reine Chloride, mdern auch auf Chloridgemische anwendbar. So innen z. B. die bei der Chlorierung von Eisenlizium-Legierungen anfallenden Rückstände, welche 1 wesentlichen aus einem AlCl3 — FeCl3-Gemisch B. mit dem Mol-Verhältnis 2:1 bestehen, nach fliegendem Verfahren behandelt werden. Man erhält -ibei ein Gemisch basischer Chloride des Eisens und is Aluminiums (s. Tabelle, Versuch 7, bei welchem is Eisen in Aluminiumäquivalente umgerechnet urde).
Die nach dem Verfahren erhaltenen basischen hloride stellen frei fließende Pulver dar, die sich
nach Basizität unter mehr oder weniger Wärme- :twicklung gefahrlos in Wasser lösen lassen. Diese
isungen können für alle seither üblichen Zwecke !gesetzt werden, insbesondere auf dem Gebiet
der Abwasserreinigung, bei welcher durch deren Zugabe zum Klärgut durch die pH-Verschiebung die
Hydroxyde ausgefällt werden und eine wesentliche Verkürzung der Trockenzeit des Klärschlammes bewirkt
wird.
In einer Kugelmühle werden 200 g wasserfreies Aluminiumchlorid mit 54 ml Wasser, welches innerhalb
einer Stunde verdampft und der entstehende Dampf auf etwa 1500C überhitzt wird, behandelt.
Dabei wird das Reaktionsgut auf einer Temperatur von 70 bis 80°C gehalten und danach 1,5 Stunden
auf oberhalb 110° C erhitzt.
337 g (= 96,5% der Theorie) frei fließendes weißes Pulver werden erhalten, das einen Aluminiumgehalt
von 23,2% und einen Chlorgehalt von 45,6% aufweist.
Bei gleicher Arbeitsweise wie im Beispiel 1 werden unter Variierung der aufgegebenen Wassermenge,
der Hydrolysedauer und -temperatur folgende basischen Chloride erhalten:
Molverhältnis | Hydrolyse | Tempe | Reaktionspro | 1 | 2,0 | |
Versuch | AlCl3: H2O | ratur | dukt | 1 | 1,6 | |
Nr. | Dauer | ("C) | Atomverhältnis | 1 | 1,5 | |
130 | Al: Cl | 1 | 1,3 | |||
1 :1,0 | (Std.) | 110 | 1 | 1,0 | ||
1 | 1:2,0 | 1,5 | 110 | 1 | 1,5 | |
2 | 1 :2,0 | 1,0 | 125 | 1 | 1,3 | |
3 | 1:1,5 | 1,5 | 150 | |||
4 | 1:2,0 | 1,5 | 120 | |||
5 | 1:2,5 | 2,0 | 130 | |||
61)2) | 1:2,0 | 1,0 | ||||
71) | 1,0 | |||||
') FeSi-Chlorierungsrückstand;
Molverhältnis AlCl3 : FeCl3 = 2:1.
2) Ohne vorhergehende Hydratation.
2) Ohne vorhergehende Hydratation.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung basischer Chloride des Aluminiums und/oder Eisens durch Hydrolyse
der entsprechenden Chloride, dadurch gekennzeichnet, daß die wasserfreien Chloride
in einer ersten Stufe mit Wasserdampf oder überhitztem Wasserdampf oder fein verdüstern
Wasser bei Temperaturen unter 110° C, insbesondere bei etwa 70 bis 80° C, teilweise hydratisiert werden
und die weitere Hydrolyse anschließend in einer zweiten Stufe bei Temperaturen oberhalb
110° C, insbesondere bei 120 bis 130° C, vorgenommen
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die wasserfreien Chloride bis zu
einem Molverhältnis AlCl3: H2O von etwa 1 :1,0
bis 1 :2,5 hydratisiert werden.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilhydratisierung
und/oder die Hydrolyse des teilhydratisierten Produktes in Geräten mit Zerkleinerungseffekt
vorgenommen wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das wasserfreie Chlorid
im Gegenstrom mit Wasserdampf oder mit verdüstern Wasser behandelt wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilhydratisierung
des wasserfreien Chlorids und die Hydrolyse des teilhydratisierten Produktes in einem Drehrohr
mit verschiedenen Temperaturzonen erfolgt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DED0051862 | 1966-12-23 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1567470A1 DE1567470A1 (de) | 1970-07-02 |
DE1567470B2 DE1567470B2 (de) | 1974-06-06 |
DE1567470C3 true DE1567470C3 (de) | 1975-02-13 |
Family
ID=7053714
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1567470A Expired DE1567470C3 (de) | 1966-12-23 | 1966-12-23 | Verfahren zur Herstellung von basischen Chloriden des Aluminiums und/ oder Eisens |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1567470C3 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3904741A (en) * | 1970-10-26 | 1975-09-09 | Armour Pharma | Alcohol soluble basic aluminum chlorides and method of making same |
SE425847B (sv) * | 1979-11-16 | 1982-11-15 | Boliden Ab | Forfarande for framstellning av vattenloslig basisk aluminiumklorid och/eller basisk aluminiumsulfatklorid |
-
1966
- 1966-12-23 DE DE1567470A patent/DE1567470C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1567470B2 (de) | 1974-06-06 |
DE1567470A1 (de) | 1970-07-02 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |