DE1567470C3 - Verfahren zur Herstellung von basischen Chloriden des Aluminiums und/ oder Eisens - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von basischen Chloriden des Aluminiums und/ oder Eisens

Info

Publication number
DE1567470C3
DE1567470C3 DE1567470A DE1567470A DE1567470C3 DE 1567470 C3 DE1567470 C3 DE 1567470C3 DE 1567470 A DE1567470 A DE 1567470A DE 1567470 A DE1567470 A DE 1567470A DE 1567470 C3 DE1567470 C3 DE 1567470C3
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
chlorides
hydrolysis
aluminum
iron
anhydrous
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE1567470A
Other languages
English (en)
Other versions
DE1567470B2 (de
DE1567470A1 (de
Inventor
Emil Dr. 7889 Beuggen Heckel
Eugen Dr. 6000 Frankfurt Meyer-Simon
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Evonik Operations GmbH
Original Assignee
Deutsche Gold und Silber Scheideanstalt
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Deutsche Gold und Silber Scheideanstalt filed Critical Deutsche Gold und Silber Scheideanstalt
Publication of DE1567470A1 publication Critical patent/DE1567470A1/de
Publication of DE1567470B2 publication Critical patent/DE1567470B2/de
Application granted granted Critical
Publication of DE1567470C3 publication Critical patent/DE1567470C3/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01GCOMPOUNDS CONTAINING METALS NOT COVERED BY SUBCLASSES C01D OR C01F
    • C01G49/00Compounds of iron
    • C01G49/10Halides
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01FCOMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
    • C01F7/00Compounds of aluminium
    • C01F7/48Halides, with or without other cations besides aluminium
    • C01F7/56Chlorides

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Geology (AREA)
  • Compounds Of Alkaline-Earth Elements, Aluminum Or Rare-Earth Metals (AREA)

Description

35
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung basischer Chloride des Aluminiums und des Eisens durch Hydrolyse der entsprechenden Chloride, welches auf trockenem Wege zu frei fließenden Pulvern führt.
Die seither bekannten Verfahren zur Herstellung basischer Chloride des Aluminiums sind meist »nasse Verfahren«, nach welchen man saure Aluminiumchloridlösungen mit Basen oder mit metallischem Aluminium neutralisiert oder elektrolysiert, wobei mit Konzentrationslösungen von 15 bis 25% Aluminiumchlorid gearbeitet wird. Sowohl für die Reaktion als auch Tür die Verdampfung der verhältnismäßig großen Wassermengen nach beendeter Reaktion ist ein erheblicher Energieaufwand erforderlich, da diese großen Mengen Wasser verdampft werden müssen, um Tür Lagerung und Transport ein Erzeugnis in trockener Form zu erhalten.
Diese Nachteile lassen sich durch ein anderes bekanntes Verfahren zur Herstellung eines basischen Aluminiumchlorides auf trockenem Wege in gewissem Umfange vermeiden, indem Aluminiumchlorid-Hexahydrat (AlCl3 · 6H2O) bei einer Temperatur von 150 bis 170° C erhitzt wird, bis der Gewichtsverlust etwa 60% beträgt, worauf die Erhitzung abgebrochen wird. Bei diesem »trockenen Verfahren« wird als Ausgangsstoff ein kristallisiertes Aluminiumchlorid in Pulverform verwendet, welches auch bei nur teilweiser Verdrängung des Kristallwassers und des Chlorwasserstoffes unmittelbar das gewünschte basische Aluminiumchlorid in trockener und gebrauchsfertiger Pulverform ergibt.
Nachteilig fällt jedoch auch bei letzterem Verfahren ins Gewicht, daß kristallisiertes Aluminiumchlorid erst aus seiner durch Auflösen des Metalls oder Oxydes in Salzsäure erhältlichen wäßrigen Lösung als Hexahydrat durch Eindampfen auskristallisiert werden muß, wobei folglich immer noch ein Teil des Energieaufwandes des Naßverfahrens in dieser Vorstufe erforderlich ist.
Die Erfindung ging nun von der Aufgabenstellung aus, ein Verfahren zur Herstellung basischer Chloride des Aluminiums und/oder Eisens durch Hydrolyse der entsprechenden Chloride anzugeben, welches bei geringem Energieaufwand die Herstellung der basischen Chloride auch aus solchen Ausgangsprodukten ermöglicht, welche bei industriellen Verfahren als Rückstände anfallen.
Das Kennzeichnende der Erfindung ist darin zu sehen, daß wasserfreie Chloride mit Wasser in hohem Verteilungszustand bei Temperaturen im Bereich des Siedepunktes des Wassers behandelt werden, wobei teilweise hydratisierte, basische Chloride und Salzsäure erhalten werden.
Wasserfreie Chloride des Aluminiums bzw. des Eisens stehen als Abfallstoffe in großen Mengen zur Verfügung, z. B. Friedel-Crafts-Katalysatoren oder Chlorierungsrückstände, und müssen oft unter finanziellen Aufwendungen, verbunden mit technischen Schwierigkeiten, vernichtet werden, da diese Verbindungen heftig mit Wasser reagieren.
Das erfindungsgemäße Verfahren besteht aus zwei Teilschritten:
1. Teilweise Hydratisierung (Wasseraufnahme) der wasserfreien Salze bei Temperaturen unter 110° C und
2. Teilhydrolyse der teilhydratisierten Produkte bei Temperaturen oberhalb 110° C.
Die Hydrolyse läßt sich auch einstufig durchführen ohne vorhergehende Teilhydratisierung, wobei jedoch die Produkte stärker zur Sublimation neigen und damit die Ausbeute geringer wird, sofern das Sublimat nicht in den Reaktionsraum zurückgeführt wird.
Die Teilhydratisierung der wasserfreien Salze bei Temperaturen unter 110° C erfolgt mit Wasserdampf, vorzugsweise mit überhitztem Wasserdampf, oder mit fein verdüstern, flüssigem Wasser. Da die Ausgangsmaterialien sehr hygroskopisch sind und stark zum Klumpen neigen, wird dieser Verfahrensschritt zweckmäßigerweise in einer Zerkleinerungsvorrichtung ausgeführt, z. B. in einer Kugelmühle, einem Drehrohr, welche mit Schabern ausgestattet ist. Bei vorliegendem Verfahren erfolgt die erste Stufe der Teilhydratisierung der wasserfreien Salze zweckmäßigerweise bei Temperaturen unterhalb 110° C, vorzugsweise bei 70 bis 80° C, da nämlich bei sofortiger Anwendung von höheren Temperaturen die Hydrolyse in geringerem Ausmaße eintritt, wobei außerdem gewisse Mengen an Metallsalzen aus der Apparatur ausgetragen werden.
Die zweite Stufe der Teilhydrolyse der in der ersten Stufe bei niedrigeren Temperaturen teilhydratisierten Produkte erfolgt dann bei wenig höheren Temperaturen oberhalb 110° C, vorzugsweise bei 110 bis 130° C. Diese Arbeitstemperaturen erwiesen sich gegenüber den Temperaturen von 150 bis 170° C bei dem obengenannten bekannten trockenen Verfahren als wesent-
:h günstiger, da sonst größere Mengen an Metalllzen aus der Apparatur weggeführt werden, welche e entstehende Salzsäure, die nach bekannten Verhren wieder gewonnen werden kann, verunreinigen. Ferner ist es bei vorliegendem Verfahren möglich, e Wasseranlagerung mengenmäßig so zu steuern, iß. die Mol-Verhältnisse AlCl3:H2O etwa 1:1,0 s 1:2,5 betragen, wobei im Gegensatz zu dem .'kannten Verfahren das Hexahydrat nicht gebildet id zur Hydrolyse eingesetzt zu werden braucht, mdern gleich von einer niedrigeren Hydratationsufe ausgegangen wird.
Durch Variieren der aufgegebenen, in hohem Verilungszustand befindlichen Wassermenge sowie der ydrolysedauer und -temperatur können somit basihe Chloride der verschiedensten Bruttozusammentzung erhalten werden, wie aus Beispiel 2 zu ersehen t.
Die beiden Verfahrensschritte können in einem der mehreren Reaktionsgefäßen ausgeführt werden. ür eine kontinuierliche Arbeitsweise erweist es sich s zweckmäßig, die wasserfreien Salze im Gegenrom mit Wasserdampf zu behandeln.
Das Verfahren ist nicht nur auf reine Chloride, mdern auch auf Chloridgemische anwendbar. So innen z. B. die bei der Chlorierung von Eisenlizium-Legierungen anfallenden Rückstände, welche 1 wesentlichen aus einem AlCl3 — FeCl3-Gemisch B. mit dem Mol-Verhältnis 2:1 bestehen, nach fliegendem Verfahren behandelt werden. Man erhält -ibei ein Gemisch basischer Chloride des Eisens und is Aluminiums (s. Tabelle, Versuch 7, bei welchem is Eisen in Aluminiumäquivalente umgerechnet urde).
Die nach dem Verfahren erhaltenen basischen hloride stellen frei fließende Pulver dar, die sich nach Basizität unter mehr oder weniger Wärme- :twicklung gefahrlos in Wasser lösen lassen. Diese isungen können für alle seither üblichen Zwecke !gesetzt werden, insbesondere auf dem Gebiet der Abwasserreinigung, bei welcher durch deren Zugabe zum Klärgut durch die pH-Verschiebung die Hydroxyde ausgefällt werden und eine wesentliche Verkürzung der Trockenzeit des Klärschlammes bewirkt wird.
Beispiel 1
In einer Kugelmühle werden 200 g wasserfreies Aluminiumchlorid mit 54 ml Wasser, welches innerhalb einer Stunde verdampft und der entstehende Dampf auf etwa 1500C überhitzt wird, behandelt. Dabei wird das Reaktionsgut auf einer Temperatur von 70 bis 80°C gehalten und danach 1,5 Stunden auf oberhalb 110° C erhitzt.
337 g (= 96,5% der Theorie) frei fließendes weißes Pulver werden erhalten, das einen Aluminiumgehalt von 23,2% und einen Chlorgehalt von 45,6% aufweist.
Beispiel 2
Bei gleicher Arbeitsweise wie im Beispiel 1 werden unter Variierung der aufgegebenen Wassermenge, der Hydrolysedauer und -temperatur folgende basischen Chloride erhalten:
Molverhältnis Hydrolyse Tempe Reaktionspro 1 2,0
Versuch AlCl3: H2O ratur dukt 1 1,6
Nr. Dauer ("C) Atomverhältnis 1 1,5
130 Al: Cl 1 1,3
1 :1,0 (Std.) 110 1 1,0
1 1:2,0 1,5 110 1 1,5
2 1 :2,0 1,0 125 1 1,3
3 1:1,5 1,5 150
4 1:2,0 1,5 120
5 1:2,5 2,0 130
61)2) 1:2,0 1,0
71) 1,0
') FeSi-Chlorierungsrückstand;
Molverhältnis AlCl3 : FeCl3 = 2:1.
2) Ohne vorhergehende Hydratation.

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung basischer Chloride des Aluminiums und/oder Eisens durch Hydrolyse der entsprechenden Chloride, dadurch gekennzeichnet, daß die wasserfreien Chloride in einer ersten Stufe mit Wasserdampf oder überhitztem Wasserdampf oder fein verdüstern Wasser bei Temperaturen unter 110° C, insbesondere bei etwa 70 bis 80° C, teilweise hydratisiert werden und die weitere Hydrolyse anschließend in einer zweiten Stufe bei Temperaturen oberhalb 110° C, insbesondere bei 120 bis 130° C, vorgenommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die wasserfreien Chloride bis zu einem Molverhältnis AlCl3: H2O von etwa 1 :1,0 bis 1 :2,5 hydratisiert werden.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilhydratisierung und/oder die Hydrolyse des teilhydratisierten Produktes in Geräten mit Zerkleinerungseffekt vorgenommen wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das wasserfreie Chlorid im Gegenstrom mit Wasserdampf oder mit verdüstern Wasser behandelt wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilhydratisierung des wasserfreien Chlorids und die Hydrolyse des teilhydratisierten Produktes in einem Drehrohr mit verschiedenen Temperaturzonen erfolgt.
DE1567470A 1966-12-23 1966-12-23 Verfahren zur Herstellung von basischen Chloriden des Aluminiums und/ oder Eisens Expired DE1567470C3 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DED0051862 1966-12-23

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE1567470A1 DE1567470A1 (de) 1970-07-02
DE1567470B2 DE1567470B2 (de) 1974-06-06
DE1567470C3 true DE1567470C3 (de) 1975-02-13

Family

ID=7053714

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1567470A Expired DE1567470C3 (de) 1966-12-23 1966-12-23 Verfahren zur Herstellung von basischen Chloriden des Aluminiums und/ oder Eisens

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1567470C3 (de)

Families Citing this family (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3904741A (en) * 1970-10-26 1975-09-09 Armour Pharma Alcohol soluble basic aluminum chlorides and method of making same
SE425847B (sv) * 1979-11-16 1982-11-15 Boliden Ab Forfarande for framstellning av vattenloslig basisk aluminiumklorid och/eller basisk aluminiumsulfatklorid

Also Published As

Publication number Publication date
DE1567470B2 (de) 1974-06-06
DE1567470A1 (de) 1970-07-02

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2162065B2 (de) Verfahren zum reinigen und aufschliessen von geroesteten molybdaenkonzentraten
DE1567470C3 (de) Verfahren zur Herstellung von basischen Chloriden des Aluminiums und/ oder Eisens
EP0624203B1 (de) Verdünnbare aluminium-triformiat-gerbstoffe in hochkonzentrierter wässrig-gelöster und lagerstabiler form und ihre verwendung
DE2535808C2 (de) Verfahren zur Herstellung von basischen Aluminiumchlorosulfatlösungen und deren Verwendung
DE1027193B (de) Verfahren zur Herstellung von reinem Silicium
DE575532C (de) Verfahren zur Herstellung von Kaliumbicarbonat
DE489651C (de) Verfahren zur Herstellung von hochprozentigem Dicalciumphosphat
DE2239131C2 (de) Verfahren zur Herstellung hochkonzentrierter Tetrafluoroborsäure
DE2107970C3 (de) Verfahren zur Herstellung sulfathaltiger, basischer Aluminiumchloride
DE2108042A1 (de) Sequestriermittel
DE534968C (de) Verfahren zur unmittelbaren Herstellung von Titanloesungen durch Aufschliessen titanhaltiger Stoffe mit Saeure
DE2404185C2 (de) Verfahren zum Extrahieren von Eisen(III)verbindungen aus einer wäßrigen Lösung
DE406363C (de) Verfahren zur Darstellung von Kaliumsulfat aus Carnallit und Bittersalz
DE562498C (de) Herstellung von praktisch eisenfreier Tonerde aus Ton
DE938612C (de) Verfahren zur Gewinnung von Kalimagnesia bzw. kalimagnesiahaltigen Duengemitteln
DE1592009C (de) Verfahren zur Abtrennung von Natrium chlond aus Mischungen mit Kalisalzen
AT238139B (de) Verfahren zur Rückgewinnung von Kobaltsalzen aus Kobaltkatalysatoren
DE196260C (de)
AT277891B (de) Verfahren zum Abbau von Gips und Anhydrit
DE567682C (de) Herstellung von Berylliumoxyd
DE635116C (de) Verfahren zur Herstellung von Alkalinitraten aus Alkalichloriden und Salpetersaeure
AT128241B (de) Verfahren zur Unschädlichmachung von Härtebildnern und Salzen bei Seifvorgängen.
DE421470C (de) Verfahren zum Auslaugen von sulfathaltigen Nitraterzen
DE373847C (de) Verfahren zur Herstellung von basischen Calciumhypochloritverbindungen
AT67520B (de) Verfahren zum Entfärben von lohgarem Leder.

Legal Events

Date Code Title Description
C3 Grant after two publication steps (3rd publication)
E77 Valid patent as to the heymanns-index 1977