DE1561018C - Spannvorrichtung zum Befestigen eines bogenförmigen Teiles, beispielsweise eines Drucktuches, an einem Druckmaschinenzylin - Google Patents
Spannvorrichtung zum Befestigen eines bogenförmigen Teiles, beispielsweise eines Drucktuches, an einem DruckmaschinenzylinInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Befestigen eines bogenförmigen Teiles, beispielsweise
eines Drucktuches, an einem Druckmaschinenzylinder, der an seiner Oberfläche eine axial verlaufende
Nut mit von einem engen Schlitz aus nach innen auseinanderlaufenden Anlageflächen aufweist,
an denen die Enden des bogenförmigen Teils mittels einer Klemmeinrichtung verklemmbar sind.
Beim Buchdruck mit erhabenen Lettern ist es üblich, den Druckzylinder mit einer manchmal als
Aufzug bezeichneten Lage oder einem Tuch aus Papier od. dgl. zu überziehen, um die Bahn während
des Druckvorganges zu stützen und den »Eindruck« der Lettern aufzunehmen. Bei einer lithographischen
Presse und anderen Pressen wird ähnliches Drucktuch, aber zu einem anderen Zweck, verwendet. Dabei
ist es notwendig, dieses Drucktuch unter Spannung am Druckzylinder zu befestigen.
Bei einer bekannten Einrichtung zur spannenden Befestigung von Mantelblechen an Tiefdruckzylindern
(deutsche Patentschrift 282 572) greifen gezackt ausgebildete Stoßstellen der Mantelbleche, die in eine
Nut des Zylinders hinein abgebogen sind, ineinander und werden mit Hilfe eines Keils und eines in die
Nut eingepaßten Einsatzes miteinander fest verbunden. Anschließend erfolgt die Verspannung durch
Wiedereinführung von entsprechenden Keilstücken in segmentartige Ausnehmungen auf der Oberfläche
des Druckzylinders. Eine solche Einrichtung ist für die spannende Befestigung von Blechen geeignet,
aber nicht für mechanisch wesentlich weniger beanspruchbare Drucktücher.
Bei einer anderen bekannten Einrichtung zur spannenden Befestigung von Unterlagen für flexible
Druckplatten auf Druckzylindern (USA.-Patentschrift 3 217 644) mit einer längs des Zylinders verlaufenden
Nut ist eine Nockenwelle mit einer segmentartigen Oberfiächenausnehmung um ihre Achse drehbar
in der Nut angeordnet. Die Ränder der Unterlagen sind längs der Druckzylindernut einfach oder
mehrfach, zum Teil unter Einschluß elastischer Zwischenschichten, so umgebogen, daß sie beim Anlegen
der Druckplatten in die Nut eingreifen und aneinander anliegen. Durch eine entsprechende Drehung
der Nockenwelle werden die Ränder in der Nut aufeinandergepreßt, so daß eine spannende Befestigung
auf dem Druckzylinder erreicht wird. Bei dieser Vorrichtung wird die Druckzylinderauflage unter
Mitwirkung der Nockenwelle unter Spannung eingeklemmt; dabei besteht in ihrer Anwendung der
Nachteil, daß die Klemmvorrichtung in einer Richtung wirkt und daher nicht bei Druckzylindern, die
in beiden Drehrichtungen betrieben werden, angewandt werden können.
Eine weitere bekannte Einrichtung zur spannenden Befestigung einer Druckunterlage auf einem mit einer
längs verlaufenden Nut von im wesentlichen kreisförmigem Querschnitt versehenen Druckzylinder
(britische Patentschrift 838 885) besteht aus einer am Grunde der Nut eingesetzten gebogenen Blattfeder.
Nach. Drehung einer entsprechend angeordneten Nockenwelle hält die Feder die Druckunterlagc
an der inneren Wand der Nut fest, während das andere linde der Druckuntcrlage in einer zweiten,
innerhalb der Nut befindlichen Welle festgehalten wird. Auch bei dieser Anordnung wird die Druckunterlage
von der Befestigungseinrichtung nicht symmetrisch festgehalten, so daß sie nicht bei Druckzylindern,
die in beiden Drehrichtungen betrieben werden, angewandt werden kann.
Bei einer anderen bekannten Einrichtung zur spannenden Befestigung für dünne Druckplatten auf
Druckzylindern mit einer längs verlaufenden Nut (USA.-Patentschrift 3 095 811) sind die Ränder der
Druckplatten um 180° umgebogen; in die so gebildete Lasche greifen die umgebogenen Enden der
Schenkel einer in einem Einsatzstück in der Nut gehalterten U-förmigen Feder, deren Schenkel im
Ruhestand dicht beieinanderliegen. Durch Drehung einer innerhalb dieser Feder angeordneten Nockenwelle
wird die Feder gespannt; nach Einlegen der Federenden in die Laschen der Druckunterlage und
weiterer Drehung der Nockenwelle ist die Druckunterlage unter Verspannung glatt auf dem Druckzylinder
befestigt. Auch bei dieser Anordnung wird jedoch die Druckplatte nicht symmetrisch festgehalten,
so daß_ sie nicht bei Druckzylindern, die in beiden Drehrichtungen betrieben werden, angewandt werden
kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Spannvorrichtung zum Befestigen eines bogenförmigen
Teiles, beispielsweise eines Drucktuches, an einem Druckmaschinenzylinder zu schaffen, die
symmetrisch ausgebildet ist und das bogenförmige Teil an beiden Kanten mit gleichmäßig verteilter
Greif- und Spannkraft aufnimmt, so daß diese Spannvorrichtung bei Druckmaschinenzylindern verwendet
werden kann, die je nach Bahnführung in beide Richtungen gedreht werden können.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine .Spannvorrichtung der genannten Art zu schaffen,
die von einer Bedienungskraft allein zentral betätigt werden kann und auf möglichst einfache Weise
das Festspannen bzw. Lösen des bogenförmigen Teiles gestattet.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Klemmeinrichtung durch eine am
Boden der Nut befestigte Blattfeder oder mehrere derartiger Blattfedern gebildet ist, die zwei nach
oben gegen die Anlageflächen zu gerichtete Schenkel mit entsprechend dem Verlauf der Anlageflächen
abgebogenen Greifflächen aufweisen, die im Ruhezustand nach innen federn und mittels einer Nockenwelle
auswärts an die Enden des an die Anlageflächen abgebogenen, bogenförmigen Teiles anpreßbar
sind.
Vorzugsweise sind bei der Spannvorrichtung nach der Erfindung an den abgebogenen Greifflächen der
Blattfedern Zähne angeordnet.
Zweckmäßigerweise ist bei der Spannvorrichtung nach' der Erfindung ein geschliffene Flächen des
Endes der Nockenwelle ergreifendes Verriegelungsglied vorgesehen.
Vorteilhafterweise weist die erfindungsgemäße Spannvorrichtung in der Nockenwelle geführte,
federbelastete, auf die Blattfedern einwirkende Druckelemente auf.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Figuren dargestellt und im folgenden beschrieben.
Fig. 1 ist ein teilweise bruchstückartiger und im
verkleinerten Maßstab dargestellter typischer Schnitt einer in einem Druckzylinder angebrachten erfindungsgemäß
ausgebildeten Spannvorrichtung;
F i g. 2 ist ein verkürzter und mit einem weggebrochenen Teil dargestellter Seitenaufriß der in
F i g. 1 gezeigten Spannvorrichtung;
Fig. 3 ist eine ebenfalls verkürzte Stirnansicht der
Vorrichtung;
F i g. 4 ist eine F i g. 2 und 3 entsprechende vergrößerte Endansicht, bei welcher die Verriegelungsplatte
entfernt ist;
Fig. 4a ist ein vergrößerter Schnitt der Nockenwelle
und zeigt die Hinterdrehung und die benachbarten Steuerkurvenflächen;
F i g. 5 a bis 5 c sind Ansichten im Zeitraffer und zeigen eine typische Spannfolge;
Fig. 6 zeigt einen typischen Zahn auf einer Spannfeder;
F i g. 7 zeigt im verkleinerten Maßstab das Profil der Verriegelungsplatte;
F i g. 8 ist eine schematische Darstellung und zeigt den Ausgleich von Spiel während der Spannbewegung;
F i g: 9 ist ein bruckstückartiger Schnitt und zeigt eine abgewandelte Konstruktion zum ständigen Ausgleich
von Spiel.
In den Figuren zeigt Fig. 1 eine Spannvorrichtung 10, die in einer in einem mit einer Welle 13
versehenen umkehrbaren Druckzylinder 12 ausgebildeten Nut 11 eingesetzt ist. , Der Zylinder ist mit
einem Papiertuch 15 überzogen, welches Enden 16, 17 aufweist, die durch noch zu beschreibende Mittel
fest gegriffen sind. Der Druckzylinder 12 arbeitet normalerweise mit. einem nicht gezeigten Formzylinder
zusammen, gegen den er drückt, um als Abstützung der gedruckten Bahn zu dienen.
Die Spannvorrichtung 10 enthält einen Block oder Körper 20, vorzugsweise in Form eines Gußteils, mit
Seiten 21, 22 und einem Boden 23, die eine zentrale Grube 24 bestimmen. Gewölbte Flächen 25, 26 bilden
eine Fortsetzung der Oberfläche des Zylinders und sind durch einen Eintrittsschlitz 27 voneinander
getrennt. Um die Herstellung zu vereinfachen und die Konstruktion gewichtsmäßig leichter zu machen,
ist der Körper mit Öffnungen 28, 29 versehen, die in gleichmäßigen Abständen auf der Länge vorgesehen
sein können. Um den Körper in seiner Aufnahmenut im Zylinder in seiner Lage zu befestigen, sind eine
Reihe von Kopfschrauben 30 vorgesehen. Diese Schrauben können vor Einbau der Vorrichtung in
den Zylinder eingesetzt sein und anschließend durch einen durch die Eintrittsöffnung eingeführten Schraubenschlüssel
angezogen werden, und zu diesem Zweck weist der Schlitz, wie bei 31 angedeutet ist,
eine geringfügige Aussparung auf.
Erfindungsgemäß sind die Seiten des Körpers neben dem Eintrittsschlitz 27 hinterschnitten, um ein
Paar in Längsrichtung verlaufende Auflageflächen 35, 36 für das Drucktuch zu schaffen mit über die
gleiche Ausdehnung verlaufenden Spannelementen in Form von Blattfedern, die eine benachbarte Nockenwelle
besitzen, welche die Federn beiderseits nach außen drückt, damit sie die Enden des Drucktuches
greifen. Ernndungsgemäß ist besonders eine zusammengesetzte Feder verwendet, die zwei Seiten hat und
deren Federelemente zusammen aus einem Teil U-förmig ausgebildet sind und einen zentralen Zwischenraum
bilden, der fast vollständig von der Nockenwelle eingenommen wird. In den Figuren ist
daher erfindungsgemäß eine Blattfeder 40 mit gekrümmten Seiten 41, 42 und einem zentralen Bodenoder
Befestigungsteil 43 vorgesehen, deren freie Hnden Flüchen 45, 46 aufweisen, die das Drucktuch
greifen und ilen jeweiligen Auflagefläche!! 35,
36 für das Drucktuch gegenüberliegend angeordnet sind.
Die zusammengesetzte Feder 40 ist vorzugsweise aus flachem Federmaterial gebildet, welches in die
gezeigte Form gebogen ist, und weist Zähne in Form eines Musters von herausgeschlagenen dreieckigen
Vorsprüngen 47 auf (s. F i g. 6). Diese Feder ist auf den gewünschten Grad gehärtet, und die einzelnen
Zähne sind nach dem Härten mit einem geeigneten
ίο Schleifwerkzeug 48 geschärft. Bei einem praktischen
Beispiel kann die Feder aus AISI-C-1095-Federstahl
mit einer Dicke von annähernd 1,0160 mm geformt sein, der auf eine Härte von 50 bis 55 nach dem
Rockwell-»C«-Maßstab gehärtet ist, wobei die Zähne vorzugsweise eine Höhe in der Größenordnung von
1,2700 mm und einen seitlichen Abstand in der Größenordnung von 9,525 mm aufweisen. Die zusammengesetzte
Feder ist am Fuß der Grube 24 durch eine mittlere Reihe von Maschinenschrauben 52 befestigt.. Im normalen Zustand federn die Federelemente
oder Seiten 41, 42 nach innen, so daß jede Greiffläche von der Auflagefläche weg vorgespannt
ist, mit welcher sie zusammenwirkt. Das annähernde Maß der Rückziehkraft kann dadurch angegeben
werden, daß die freien Enden der zusammengesetzten Feder vor dem Einbau gegeneinanderdrücken.
Wie in Fig. 2 und 3 deutlich ist, bestehen die zusammengesetzten Federn vorzugsweise aus Abschnitten,
die Ende an Ende angeordnet sind, und nicht aus einer durchgehenden Länge. Jeder Abschnitt
kann eine Länge von beispielsweise zwischen 10,16 und 25,40 cm haben, da aber auf jede Feder
gleichmäßig eingewirkt wird, wie noch erörtert wird, ist die durchschnittliche Greifkraft an jeder Stelle
auf der Länge des Zylinders im wesentlichen gleich. Bei der Spannvorrichtung nach der Erfindung erfolgt
die Federbetätigung mittels einer Nockenwelle zentral durch die Federn 40 über die gesamte Länge
des Zylinders, wobei die Nockenwelle auf einer Seite hinterdreht ist, um Steuerkurvenflächen zu bilden,
die in einer zentralen Bezugsstellung gegen die Federelemente in entgegengesetzten Richtungen nach
außen drücken, um die Enden des Drucktuches unter normalen Betriebsbedingungen festzuspannen,
und wobei die Nockenwelle aus der Bezugsstellung in entgegengesetzte Richtungen begrenzt schwenkbeweglich
gelagert ist, um die Greifflächen an den Enden des Drucktuches wahlweise zu lösen. Wie in
Fig. 4a und 5a zu sehen ist, ist daher eine Nockenwelle
60 verwendet, die Steuerkurvenflächen 61, 62 besitzt, die durch eine Hinterdrehung 63 bestimmt
sind, welche im vorliegenden Fall um etwas weniger als die Hälfte der Welle verläuft. Die Welle kann
daher in geeigneter Weise aus einer kreisförmigen Stahlstange dadurch gebildet werden, daß das Material
innerhalb des strichpunktierten Umrisses in Fig. 4a maschinell entfernt wird. Um die Nockenwelle
60 schwenkbeweglich zu befestigen, sind die Enden der Welle in Öffnungen angeordnet, die in
Endplatten 71,72 vorgesehen sind, die an den Enden des Spannkörpers durch Maschinenschrauben 73 befestigt
sind. Dazwischen können Buchsen 74, 75 verwendet werden, um Abrieb an den EingrilTsllächen
zu vermeiden.
Um die Welle aus ihrer Bezugsstellung in die eine
oder andere Richtung verschwenken zu können und sie in dieser Stellung zu halten, ist die Welle mit
einem angeschliffenen, vorzugsweise viereckigen
linde 76 ausgebildet, an welchem ein geeigneter
Schlüssel eingreifen kann. Das Verriegelungsglied (s. Fig. 7) hat die Form einer Federplatte77', welche
eine entsprechende Ausnehmung 78 aufweist und an dem Körper der Klammer durch Kopfschrauben 79
od. dgl. befestigt ist. wobei die Platte vom Ende einfach durch den Schlüssel weggedrückt wird. Vorzugsweise
ist eine ÖlTnung 78 verwendet, die halbviereckig ist. so daß die Verricgelungsplatte am Ende
der Welle eingreift, ohne diese vollständig zu umschließen.
Die vom Bedienuugsmann der Presse bei einem typischen Einsetzvorgang des Drucktuches 15 verwendete
Folge wird bei Betrachtung der Ansichten 5a bis 5 c deutlich. Die Nockenwelle wird aus der
Spannlage um einen Winkel von annähernd 65 verschwenkt,
so daß der hinterdrehte Teil der Welle einem Satz von Federelementen, beispielsweise den
Federelementen 42 an der »führenden« Kante 16 des Drucküiches 15 gegenüberliegt, so daß sich die
Federn von der Fläche 36 zurückziehen können. Die Kante 16 des Drucktuches, die vorgefaltet ist. wird
dann durch den Schlitz 27 vor den Spannfedern gesteckt. Da diese sich an dem Schlitz vorbei völlig
zurückziehen, kann die Kante des Drucktuches schnell und sicher zwischen die Spann- oder Auflageflächen
in ihre Lage geführt werden. Wenn das Drucktuch richtig angeordnet ist, so daß es gerade
auf dem Zylinder liegt, wird die Nockenwelle um einen Winkel in der Größenordnung von 130 gedreht,
so daß sie die in F i g. 5 b gezeigte Stellung einnimmt, in welcher die Hinterdrehung auf der
Welle den Federelementen 41 gegenüberliegt, die der hinteren Kante 17 des Drucktuches entsprechen. Es
ist zu beachten, daß bei der Drehung der Welle aus dem in F i g. 5 a gezeigten Zustand in den in F i g. 5 b
gezeigten Zustand der Spanndruck zuerst von den Zähnen der Greiflläche 46 auf die vordere Kante 16
des Drucktiiches ausgeübt und dann beibehalten wird. Wenn die Federelemente 41 gelöst sind, wird
die hintere Kante 17 des Drucktuches durch den Schlitz 27 soweit wie möglich eingeführt, und die
Presse kann bei geringer Geschwindigkeit langsam nach vorn bewegt werden, um Durchhang zu beseitigen,
der vielleicht im Drucktuch vorhanden ist. damit dieses dann fest auf der Zylinderoberfläche
aufliegt.
Dann kann die Nockenwelle 60 wie in F i g. 5 c in ihre zentrale Bezugsstellung zurückgeführt werden,
in welcher die Nockenfläche 61 gegen die Federclemente 41 verschwenkt ist. so daß die Greiffläche
45 in Eingriff mit der hinteren Kante des Drucktuches niedergedrückt wird. Vorzugsweise und erfindungsgemäß
sind die Federelemente in ihrem ursprünglichen Zustand nicht nur gekrümmt, sondern
die Steuerkurvenflächen erstrecken sich bis auf eine in F i g. 8 bei r angedeutete radiale Höhe, die größer
als notwendig ist. um die Greifflächen in Eingriff zu bringen, und die tatsächlich ausreicht, um die Krümmung
der Federclemente von der bei 80 angedeuteten in die bei 81 angedeutete Krümmung zu bringen.
Eine solche Vergrößerung der Krümmung verursacht eine fortschreitende Bewegung der Greiffläche
in eine Richtung, in welche das Drucktuch gespannt wird. Die fortschreitende Bewegung ist zum
Zwecke der Darstellung in F i g. 8 bei 83 leicht übertrieben angedeutet. Diese Bewegung ist von besonderer
Bedeutung für das Ende des Drucktuches, welches zuletzt in Eingriff kommt, da, wenn diese
Bewegung stattfindet, die Zähne 47 bis dahin vollständig in das Drucktuch eingreifen und entweder
sofort oder bei den ersten wenigen Umdrehungen der Presse das letzte bißchen Durchhang beseitigen,
um zu gewährleisten, daß das Drucktuch straff und fest ist.
Es zeigt sich in der Praxis, daß Druckzylinder, die mit der vorliegenden Spannvorrichtung ausgerüstet
ίο sind, über lange Zeiträume bei höchsten Pressengeschwindigkeiten vollständig sicher und zuverlässig
betrieben werden können. Falls unter ungewöhnlichen Bedingungen oder als Folge eines besonders langen
Laufes Durchhang entstehen sollte, braucht die Nockenwelle nur durch die in Fig. 5a bis 5c dargestellte
Folge durchlaufen gelassen zu werden, so daß die Zähne die Enden des Drucktuches neu
greifen, wenn das Ende des Drucktuches von Hand in den Schlitz geschoben wird. Gegebenenfalls kann
auch die iji F i g. 9 gezeigte Abwandlung verwendet werden, bei welcher eine Hilfsfcder zwischen dem
Nocken und der benachbarten Spannfeder, angeordnet ist. die zu einem ständigen geringfügigen Ausgleich
von Spiel in der Lage ist. Beispielsweise kann ein Stab 90 verwendet werden, der in eine Nut 91 paßt
und vorzugsweise aus Abschnitten besteht, die mit den Spannfedern übereinstimmen, wobei die Abschnitte
durch Federn 92. die am Boden der Nut angeordnet sind, nach außen gedrückt werden. Solche
Federn können beispielsweise aus einer Reihe von in engem Abstand angeordneten Spiralfedern bestehen
oder können aus einer einzelnen oder einer gewellten Feder bestehen, die über die Länge der Nockenwelle
verläuft. Ein ähnlicher Satz von Aiisgleichselementen
90. 92 ist auf der entgegengesetzten Seite der Welle verwendet. Stattdessen können die zwischengesetzten
Federn 92 auch durch auf der Innenseite der Federn
■ 41. 42 angeordnete Blattfedern ersetzt werden. Auf jeden Fall sind die Hilfsfedern so stark oder so steif,
daß sie die benachbarten .Spannfedern zusätzlich krümmen können. Beim Festspannen ist die Arbeitsfolge
im wesentlichen die gleiche, wie sie vorstehend ■in Verbindung mit Fig. 5a bis 5c erörtert wurde,
wobei die Feder 92 teilweise zusammengedrückt ist.
Wenn jedoch in dem Drucktuch als Folge des Laufes irgendein Durchhang entsteht, wird dieser von den
Ausgleichsgliedern durch eine.Verminderung der von den sich im Eingriff befindenden Spannfedern ausgeübten
Rückstoßkraft abgetastet, so daß sich die Ausgleichsfedern 92 leicht ausdehnen und dadurch
zusätzlich die Spannfedern krümmen und eine zusätzliche Bewegung verursachen, wie sie beispielsweise in
F i g. 8 bei 85 angedeutet ist.
Es ist ein Merkmal der Konstruktion, daß die Spannvorrichtung vollständig symmetrisch ist. so daß
alle Kräfte ausgeglichen sind. Da die in Fig. 5c angedeuteten
Kräftevektoren gleich und entgegengesetzt sind, sucht die Welle sich nicht zu biegen oder
die zusammengesetzte Feder sich nicht um ihre Unterlage oder Verankerungsbereich zu spannen. Es
genügt also ein verhältnismäßig schmales Unterteil 43, das mit dem Boden des Klammerkörpers mittels
einer einzelnen Reihe von leichten Maschinenschrauben im Eingriff gehalten wird, und die schmale
Stützfläche ermöglicht die Verwendung von im wesentlichen der gesamten Länge jeder Seite der
Feder für den Biegevorgang.
Die Spannelemente 41, 42 der Blattfeder, die
U-förmig gekrümmt sind, bilden einen fast kreisförmigen inneren Zwischenraum, der im wesentlichen
von der Nockenwelle eingenommen wird, und ermöglichen somit eine in hohem Maße kompakte Konstruktion
und eine kleinere Querschnittsausbildung des Körpers der Vorrichtung, als das bislang möglich
war. Da darüber hinaus jede Blattfeder als Führung für die jeweiligen aufgenommenen Kanten des Drucktuches
dienen, und da an dem Rand des Schlitzes eine Aussparung für den Schraubenschlüssel vorgesehen
ist, können diese Ränder viel enger zusammengebracht werden als das bei vorbekannten
Konstruktionen möglich war, so daß im wesentlichen der gesamte Zylinderumfang mit dem Drucktuch
überzogen ist. Da die Federabschnitte endseitig in engem Absland angeordnet sind, ist bei dem Drucktuch
ein zweidimensionales Muster von Greifzähnen verwendet, das eine vollständige Gleichmäßigkeit des
EingrilTs auf der gesamten Breite des Drucktuches ergibt und somit örtliche Beanspruchung sicher ver- ao
meidet und sich von Spannvorrichtungen unterscheidet, die in Abstand angeordnete Fingerelemente
verwenden. Jede Feder 40 kann gegebenenfalls eine Blattkonstruktion sein.
Wenn die Erfindung hier auch in Verbindung mit einem Druckzylinder für eine· Druckerpresse beschrieben
ist, versteht es sich doch, daß die Erfindung nicht unbedingt darauf beschränkt ist und überall
dort verwendet werden kann, wo ein dünner Bogen an der. Oberfläche eines sich drehenden Zylinders
befestigt werden soll. Folglich sollen die Ausdrücke »Druckzylinder« und »Drucktuch« im Sinne einer
Gattungsbezeichnung so verstanden werden, daß sie jeden Zylinder in einer Druckerpresse einschließen,
der einen Blattüberzug hat. Es versteht sich auch, daß eine Vierzahl von Spannvorrichtungen
um den Zylinderumfang in Abstand angeordnet sein können.
Claims (4)
1. Spannvorrichtung zum Befestigen eines bogenförmigen Teiles, beispielsweise eines Drucktuches,
an einem Druckmaschinenzylinder, der an seiner Oberfläche eine axial verlaufende Nut
mit von einem engen Schlitz aus nach innen auseinanderlaufenden Anlageflächen aufweist, an
denen die Enden des bogenförmigen Teiles mittels einer Klemmeinrichtung verklemmbar sind, dadurch
gekennzeichnet, daß die Klemmeinrichtung durch eine am Boden (23) der Nut
(24) befestigte Blattfeder (40) oder mehrere derartiger Blattfedern gebildet ist, die zwei nach
oben gegen die Anlagefläche (35, 36) zu gerichtete Schenkel (41, 42) mit entsprechend dem Verlauf
der Anlageflächen (35, 36) abgebogenen Greifflächen (45, 46) aufweisen, die im Ruhezustand
nach innen federn und mittels einer Nockenwelle (60) auswärts an die Enden (16, 17) des an die
Anlageflächen (35, 36) abgebogenen, bogenförmigen Teiles (15) anpreßbar sind.
2. Spannvorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch an den abgebogenen Greifflächen
(45, 46) der Blattfedern (40) angeordnete Zähne (47).
3. Spannvorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet durch ein geschliffene
Flächen (76) des Endes der Nockenwelle (60) ergreifendes Verriegelungsglied (77).
4. Spannvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, gekennzeichnet durch in der Nockenwelle
(60) geführte, federbelastete, auf die Blattfedern (40) einwirkende Druckelemente (90, 92).
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen 109 632/169
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