DE1542024C3 - Verfahren zur katalytischen Disproportionierung acyclischer, olefinischer Kohlenwasserstoffe - Google Patents
Verfahren zur katalytischen Disproportionierung acyclischer, olefinischer KohlenwasserstoffeInfo
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Description
10 Minuten. Die Gewichtsverhältnisse von Olefin/ Katalysator liegen in dem Bereich 1000:1 bis 1:1.
Vorzugsweise liegt die Raumgeschwindigkeit (Gas) des Ausgangsolefins in dem Bereich von 500 bis
5000 Vol./Vol./Std.
Die Rheniumheptoxydkatalysatoren können bequem hergestellt werden, indem man eine Lösung von
Ammoniumperrhenat, NH4ReO4, mit dem Träger oder
dem Trägervorläufer, d. h. einem Hydroxyd, aus welchem das Oxyd erhalten werden kann, mischt
und erhitzt, um das Perrhenat und, falls vorhanden, das Hydroxyd in das Oxyd umzuwandeln.
Die Katalysatoren werden vor der Verwendung aktiviert, indem sie einer thermischen Behandlung
entweder in einem Strom eines Inertgases, wie beispielsweise Stickstoff, Kohlendioxyd oder Helium,
oder vorzugsweise in einem Luft- oder Sauerstoffstrom, der sich eine Endbehandlung in einem Inertgas
anschließt, unterworfen werden. Zweckmäßigerweise werden die Katalysatoren in Luft bei einer Temperatur
in dem Bereich 300 bis 900° C 1 Minute bis 20 Stunden und dann unter ähnlichen Bedingungen in einem
Inertgas, wie beispielsweise Stickstoff, aktiviert.
Acyclische Olefine, die sich als Beschickung eignen, sind beispielsweise C3-30, vorzugsweise C3-8, geradkettige
Alkene. Die Alkene können α-, β- oder y-Alkene sein. Als Alkene eignen sich beispielsweise
Propylen, Buten-1, Buten-2, Penten-1, Penten-2, Hexen-1, Hexen-2, Hexen-3, Hepten-1, Hepten-2,
Hepten-3, Octen-1 und Octen-2. Auch verzweigtkettige
C3-30-Alkene eignen sich als Ausgangsstoffe.
Gewünschtenfalls kann das Verfahren in Gegenwart eines inerten Verdünnungsmittels, beispielsweise
eines paraffinischen oder cycloparaffinischen Kohlenwasserstoffs, bewirkt werden.
Das Verfahren kann chargenweise oder kontinuierlich ausgeführt werden, wobei der Katalysator in
Form eines festen Bettes, eines Wirbelschichtbettes oder eines Fließbettes verwendet wird. Gewünschtenfalls
kann das Disproportionierungsprodukt in Fraktionen getrennt werden, und es können ausgewählte
Fraktionen, z. B. nicht umgesetzte Beschickung oder Fraktionen, die nicht die gewünschte Kohlenstoffzahl
haben, in den Reaktor zurückgeführt werden.
Das Verfahren der Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert.
Es wurde eine wäßrige Lösung von Ammoniumperrhenat (1,92 g) zu Zirkoniumdioxyd (12,9 g) zugesetzt,
und das Gemisch wurde unter Rühren auf einem Wasserbad zur Trockne eingedampft. Der
erhaltene Feststoff wurde bei 110° C 2 Stunden lang getrocknet und in trockener Luft 1 Stunde bei 580° C
aktiviert, anschließend 1 Stunde bei 580° C durch trockenen Stickstoff, wobei die Gase bei einer Raumgeschwindigkeit
von 2000 Vol./Vol./Std. geführt wurden. Der fertige Katalysator enthielt 13,0 Gewichtsprozent
Re2O7.
Propylen wurde bei einer Raumgeschwindigkeit von 1600 (Vol./Vol./Std.) über den Katalysator geleitet.
Es wurden Proben des Produkts nach 5 Minuten bei 50° C, nach 10 Minuten bei 150° C und nach 15 Minuten
bei 250°C entnommen. Die Aktivität des Katalysators bei diesen drei Temperaturen ist in der
folgenden Tabelle angegeben. In allen Fällen waren die Disproportionierungsprodukte des Propylens annähernd
äquimolare Mengen von Äthylen und n-Butenen.
Beispiel 2 und 3
Es wurden Katalysatoren hergestellt, so daß sie 13,0 und 14,5 °/0 Re2O7 auf Thoriumdioxyd und
Zinndioxyd enthielten, wobei das Verfahren das im Beispiel 1 beschriebene war mit dem Unterschied, daß
im Falles des Thoriums die wäßrige Lösung von
ίο Ammoniumperrhenat zu Thoriumhydroxyd zugesetzt
wurde.
Es wurde Propylen über die Katalysatoren geleitet, wie vorher im Beispiel 1 beschrieben, und die Aktivitäten
der Katalysatoren bei denselben drei Temperatüren sind in der folgenden Tabelle angegeben.
Beispiel
Ausgangsmaterial
ZrO2
Th(OH)4
SnO2
ZrO2
ThO2
SnO2
ThO2
SnO2
Disproportionierung 500C 1150° C1250° C
1,9
6,8
15,0
2,1
12,0
2,0
Zu 20 g frisch hergestelltem Titandioxyd, das durch Hydrolyse von Tetra-n-butyltitanat hergestellt war,
wurde eine Aufschlämmung von 5,0 g Ammoniumperrhenat in Wasser (40 ml) zugesetzt. Das Produkt
wurde auf einem Wasserbad zur Trockne eingedampft und dann 18 Stunden bei 110° C erhitzt. Das Produkt,
das 14 Gewichtsprozent Re2O7 enthielt, wurde aktiviert,
indem es bei 300° C in einem Strom trockener Luft 1 Stunde und trockenem Stickstoff 1 Stunde
erhitzt wurde.
Propylen wurde bei einer Raumgeschwindigkeit von 1600 (Vol./Vol./Std.) über den aktivierten Katalysator
bei 40 bis 150°C mit den folgenden Ergebnissen geleitet:
Temperatui | 75 | -,°c | |
40 | 6,2 | 150 | |
°/0 Disproportionierung von C3H6 | 3,5 | 13,0 | |
Gesamtprodukte Gewichtspro zent |
3,5 93,8 0 2,7 |
||
2,0 96,5 0 1,5 |
4,8 87,0 0,5 7,7 |
||
C4H8-2 |
B ei s ρ i el 5
Zu einem frisch hergestellten Silikagel (hergestellt durch Hydrolyse von Tetra-äthyl-orthosilikat) (15,6 g)
wurde eine gesättigte wäßrige Lösung von Ammoniumperrhenat, welche 3,30 g des Salzes enthielt, zugesetzt.
Das Gemisch wurde auf einem Wasserbad zur Trockne eingedampft und 18 Stunden bei HO0C getrocknet.
Das Produkt, welches 14 Gewichtsprozent Re2O7
enthielt, wurde aktiviert, indem es 1 Stunde in trockner Luft und I1Z2 Stunden in trockenem Stickstoff bei
400 bis 450° C (Versuche A) und 550 bis 600° C (Versuche B) erhitzt wurde.
Dann wurde Propylen über die Katalysatoren geleitet mit den folgenden Ergebnissen:
1 | 542 024 | 6 | |
5 | Versuche B | ||
Versuche A | |||
Katalysator aktiviert bei 400 bis 450° C
Raumgeschwindigkeit von Propylen 2000 (Vol./Vol./
Raumgeschwindigkeit von Propylen 2000 (Vol./Vol./
Std.)
°/0 Disproportionierung von C3H6
Produkte, Gewichtsprozent von
umgewandeltem C3H6
umgewandeltem C3H6
C2H4
C4H8-J
C4H8-2
ISO-C4H8
C5H10
Reaktionstemperatur, 0C
I 430 I 520
2,0
34
10
54
7,5
34,9
7,1
7,1
55,3
2,7
2,7
Spur
6,0
37,5 8,5
47,4 3,9 2,7 Katalysator aktiviert bei 550 bis 6000C
Raumgeschwindigkeit von Propylen 2000 (Vol./Vol./
Std.)
°/0 Disproportionierung von C3H6
Produkte, Gewichtsprozent von umgewandeltem C3H6
C2H4
C4H8-!
C4H 8-2
Reaktionstemperatur, 0C
300 I
3,0
35,1 | 38,5 |
7,6' | 5,0 |
56,6 | 51,2 |
0,7 | 3,5 |
Spur | 1,8 |
Claims (1)
- Olefin zu Katalysator im Bereich von 1000: 1 bis 1 : 1Patentanspruch: liegt. Bei dieser Arbeitsweise wird eine ähnliche Disproportionierung, wie sie bei dem vorbekannten Ver-• Verfahren zur Disproportionierung acyclischer, fahren bei einer Temperatur von 93°C erhalten wird,olefinischer Kohlenwasserstoffe bei einer Tempe- 5 bei einer wesentlich niedrigeren Temperatur erzielt,ratur im Bereich von—20 bis-f-500° C, bei Normal- wobei Isomerisierungsreaktionen in wesentlich ge-oder Überdruck und einer Reaktionszeit zwischen ringerem Ausmaß auftreten und dadurch eine ein-0,01 Sekunden und 10 Minuten in Gegenwart eines fächere Produktverteilung erreicht wird.Katalysators, der 0,1 bis 40 Teile Rhenium- Es wurde nun gefunden, daß man die Aufgabe beiheptoxyd auf einem Träger enthält, wobei das io einem Verfahren der eingangs genannten Art auchGewichtsverhältnis von Olefin zu Katalysator im dadurch lösen kann, daß man die DisproportionierungBereich von 1000:1 bis 1:1 liegt, dadurch in Gegenwart eines auf Siliciumdioxyd, Titandioxyd,gekennzeichnet, daß man die Dispro- Zirkoniumdioxyd, Thoriumdioxyd oder Zinndioxydportionierung in Gegenwart eines auf Silicium- als Träger aufgebrachten Katalysators unter einemdioxyd, Titandioxyd, Zirkoniumdioxyd, Thorium- 15 Druck von 0 bis 141 atü durchführt. .dioxyd oder Zinndioxyd als Träger aufgebrachten Das erfindungsgemäße Verfahren führt schon beiKatalysators unter einem Druck von 0 bis 141 atü einer Temperatur von 40°C zu einer beträchtlichendurchführt. Disproportionierung, wie das nachfolgende Beispiel 4zeigt, und bei 50° C beträgt diese bereits 15 0Z0, wie 20 das folgende Beispiel 3 erkennen läßt.; Zwar ist aus der Patentschrift Nr. 17 295 des Amtesfür Erfindungs-. und Patentwesen in Ost-Berlin ein rheniumhaltiger Katalysator bekannt, bei dem als Träger natürliche oder synthetische Silikate in FrageDie Erfindung betrifft ein Verfahren zur Dispropor- 25 kommen, die auch Metalloxide wie die der II. undtionierung acyclischer, olefinischer Kohlenwasserstoffe IV. Gruppe des Periodischen Systems enthalten kön-bei einer Temperatur im Bereich von —20 bis +5000C, neu. Dieser Katalysator eignet sich zur Erzeugungbei Normal- oder Überdruck und einer Reaktionszeit von Treibstoffen durch hydrierende Spaltung vonzwischen 0,01 Sekunden und 10 Minuten in Gegen- hochsiedenden Kohlenwasserstoffölen, -teeren undwart eines Katalysators, der 0,1 bis 40 Teile Rhenium- 30 Erdölprodukten bei Drücken bis zu 300 atü. Dabeiheptoxyd auf einem Träger enthält, wobei das Ge- werden Temperaturen von etwa 400°C angewandt,wichtsverhältnis von Olefin zu Katalysator im Be- Aus dieser Druckschrift ist aber nicht zu entnehmen,reich von 1000: 1 bis 1 : 1 liegt. daß sich der Katalysator auch für andere VerfahrenUnter der Bezeichnung »Disproportionierung« ist bei niedrigeren Verfahrenstemperaturen anwendendie Umwandlung des Ausgangskohlenwasserstoffes 35 läßt, wenn man andere Trägerstoffe einsetzt,in ein Gemisch von Kohlenwasserstoffen mit niedri- Aus der Zeitschrift »Industrial and Engineeringgeren und höheren Kohlenstoffzahlen als der Aus- Chemistry«, Vol. 54, Nr. 4, April 1962, S. 16 bis 22,gangskohlenwasserstoff zu verstehen. sind ebenfalls Rheniumkatalysatoren bekannt, dieIn der französischen Patentschrift 1329 207 ist ein Aktivkohle, Kieselsäuregel, Aluminiumoxid oder ToneVerfahren zur Disproportionierung von acyclischen, 4° als Trägerstoffe enthalten. Unter den in dieser Druck-olefinischen Kohlenwasserstoffen in Gegenwart von schrift erwähnten Anwendungsgebieten dieser Kataly-Molybdänoxyd - Kobaltoxyd - Aluminiumoxyd -' Ka- sätoren findet sich aber kein Hinweis auf ein Verfahrentalysatoren beschrieben, das bei vergleichsweise hohen zur Disproportionierung von Olefinen.Temperaturen arbeitet und, wie die Tabelle IV dieser Auf Grund dieses Standes der Technik konnteDruckschrift zeigt, bei 93°C nur eine Disproportionie- 45 daher nicht erwartet werden, daß sich rhenium-rung von 10,7°;0.ergibt. Die Tabelle zeigt ferner eine heptoxydhaltige Katalysatoren der beanspruchten8,9°/oige Isomerisation von Buten-1 zu Buten-2 und, Zusammensetzung unter den angegebenen Verfahrens-wie auch die Tabellen Il und VIII, ein breites Band von bedingungen mit Vorteil für die DisproportionierungProdukten, das man erhält, wenn neben der Dispro- acyclischer, olefinischer Kohlenwasserstoffe einsetzenportionierung auch Isomerisationsreaktionen ablaufen 5° lassen.und die Isomerisierungsprodu'kte in Folgereaktionen Die· Durchführung des erfindungsgemäßen Verweiterreagieren. . fahreris bei niedrigeren Temperaturen, als diese in Die" Erfindung ist auf ein Verfahren der eingangs den genannten Druckschriften verzeichnet sind, führt genannten Art gerichtet, das dadurch wirtschaftlicher zu einer viel längeren Lebensdauer des Katalysators gestaltet werden kann, daß die Verfahrensführung bei 55 und damit zu einer Verminderung der Katalysatorniedrigerer Temperatur möglich ist und damit lso- beschickungen, die irgendwann regeneriert werden, merisierungsreaktionen weitgehend verhindert werden Die Anwendung niedriger Temperaturen führt auch können. zu geringerer Isomerisation der reagierenden Olefine Nach einem älteren Vorschlag hat man diese Auf- und daher zu verbesserter Selektivität für die gewünschgabe bei einem Verfahren zur katalytischen Dispro-,60 ten Produkte. Außerdem wird durch Anwendung portionierung acyclischer, olelinischer Kohlenwasser- niedriger Temperaturen die Reaktion in flüssiger stoffe dadurch gelöst, daß man die Disproportionie- Phase erleichtert.rung bei einer Temperatur im Bereich von —20 bis Die Bedingungen, unter welchen das Verfahren-i-500°C, mit einem Druck von 0 bis 70 atü und einer durchgeführt wird, können mit der Beschickung undReaktionszeit zwischen 0.01 Sekunden und 10 Minuten 65 dem gewünschten Produkt variieren. Temperaturen inin Gegenwart eines Katalysators, der 0,1 bis 40 Teile dem Bereich von 20 bis 250rC werden bevorzugt.Rheniumheptoxyd auf 100 Teile Aluminiumoxyd ent- Die Reaktionsdrücke liegen zwischen 0 und 141 atühält, durchführt, wobei das Gewichtsverhältnis von und die Reaktionszeiten zwischen 0.01 Sekunden und
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