Es ist eine bekannte Erscheinung, dass ein Papierbogen, der zwischen
den Druckzylinder und den Gummizylinder einer Offsetdruckmaschine eingeführt wird,
seitlich verformt wird-, und zwar nach der Hinterkante des Papierbogens zu in ansteigendem
Masse, so dass der Papierbogen eine schwache Keilform annimmt, deren kürzere Breite
vorne liegt. Das Druckbild wird indessen in korrekter Form übertragen, und da der
Papierbogen im wesentlichen seine ursprüngliche Form wieder annimmt, wird das Bild
schwach keilförmig mit der Keilspitze in Richtung nach der Hinterkante des Papiers.
Wenn nur in einer Farbe gedruckt wird, ist die auf diese Weise entstehende Verformung
des Druckbilds an sich nicht nachteilig, da siz äusserst gering ist und nur durch
genaue Messung festgestellt worden kann.
Die Verformung des Papierbogens hängt von einer Reihe von Faktoren
ab, wie z.B. der Luftfeuchtigkeit, dem Zermahlungsgrad des Papiers, der Grösse des
Druckbilds und dem Farbenverbrauch. In Druckmaschinen mit mehreren Druckwerken,
z.B. zur Herstellung von mehrfarbigen Drücken, hat
dies zur Folge,
dass der Papierbogen in den verschiedenen Druckwerken verschieden verformt wird,
und es entstehen dadurch. Passungsuntersohiede zwischen den verschiedenen Druckbildern,
und zwar nach der Hinterkante des Papierbogens zu in ansteigendem lasse. Selbst
kleine Unterschiede sind hier deutlich erkennbar und setzen die Qualität der fertigen
Arbeit bedeutend herab: Es ist ein Papierregler bekannt, durch den diese Passungsunterschiede
vermieden werden können. Dieser Papierregler kann in die Auflegewalze eingebaut
werden, um mit Rücksicht auf die nachfolgenden Druckwerkdurchgänge schon im ersten
Druckwerk den Papierbogendurchgang zu beeinflussen, und man kann den Papierregler
auch in eine Ubertragwalze nach jedem Druckzylinder einer Mehrfarbenmaschine einbauen,
um mit Rücksicht auf den nachfolgenden Druck den Papierbogen zu korrigieren. Der
Papierregler besteht aus einem zweiteiligen Greifersystem, deren einzelne Teile
an den Enden drehbar gelagert sind, und deren mittlere Unterstützung in einer zu
der mit dem Regler versehenen Wale tangentialen Ebene senkrecht zur Vorderkante
des vom Greifersystem festgehaltenen Papierbogens verschiebbar ist. Wenn der mittlere
Teil des Greifersystems im Verhältnis zu den seitlichen Teilen vorwärts gezogen
wird, stellt sich der Papierbogen demgemäss in einem Kreisbogen in einer zur Walze
tangentialen Ebene, wobei sich der Papierbogen übrigens nach seiner Hinterkante
zu in ansteigendem Masse ._ wölbt, so dass die Ausdehnung des Papi ers in Seitenrichtung
vermindert wird. Auf diese Weise kann für di e während des
Druckes
entstehende Verformung des Papierbogens in Seitenrichtung vollständig kompensiert
werden. Dieser bekannte Papierregler führt indessen einen Passungsfehler ein, der
sich insbesondere an der Vorderkante des Druckbilds erkennbar macht. Dieser Fehler
hängt damit zusammen, dass die Vorderkante des Rpierbogens gezwungen wird, sich
in einem grösseren oder kleineren Kreisbogen zu stellen. Die Erfindung bezweckt,
eine Anordnung an Druckzylindern zu schaffen, die in ihrem Aufbau einfach ist, und
mitv tels derer ein genauer Druck ohne die genannten Passungsunterschiede der einen
oder der anderen Art hergestellt werden kann. Dies wird erfindungsgemäss dadurch
erreicht, dass die Greiferaufschläge des Druckzylinders in einer im wesentlichen
achsialen Ebene einstellbar sind. Hierdurch wird der Papierbogen gezwungen, sich
nach seiner'Hinterkante zu in ansteigendem Masse zusammenzuziehen, so dass für die
beim Drucken entstehende seitliche Verformung kompensiert wird, während gleichzeitig
die Vorderkante des PapieiL bogens in Richtung senkrecht zum Papierbogen gesehen
geradlinig bleibt, so dass man dem Druckbild stets korrekte Form geben kann.. Bei
einer zweckmässigen Ausführungsform der Erfindung sind die Greiferaufschläge an
einer dreiteiligen Schiene angeordnet, deren äusseren Teile an ihren inneren Enden
drehbar gelagert und in einer im wesentlichen achsialen Ebene verschwenkbar und
einstellbar sind. Hierdurch wird eine besonders schnelle Einstellung der Greiferaufschläge
ermöglicht,
und ferner wird erreicht, dass eine genaue Korrigierung .auch dann vorgenommen werden
kann, wenn die Fassungsunterschiede an beiden Seiten des Papierbogens nicht gleich
gross sind. Erfindungsgemäss können ferner die Greiferaufschläge in bezuf auf ihren
Abstand von der Zylinderachse bzw. von der genannten Schiene je für sich einstellbar
sein. Hierdurch wird erreicht, dass eine genaue Korrigierung für willkürlich variierende
Fassungsunterschiede über die Breite des Papierbogens ausgeführt werden kann. Die
Erfindung soll im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert werden. Auf dieser
zeigt Fig. 1 schematisch einen erfindungsgemässen Druckzylinder in Stirnansicht,
Fig. 2 einen Teil desselben in Schnitt nach der Linie II-II, Fig. 3 eine Entfaltung
eines auf den Zylinder aufgebrachten Papierbogens, und Fig. 4 denselben von der
Vorderkante des Papierbogens gesehen. Auf der Zeichnung bezeichnet 1 den Druckzylinder
und 2 eine Welle, auf der Greifer 3 gelagert sind, deren äusseren Enden an Greiferaufschlägen
4 anliegen, die an einer dreiteiligen Schiene 5, &, 7 befestigt sind. Die Schienenteile
5 und 7 sind auf nicht dargestellte Weise an ihren dem Teil 6 zugekehrten Enden
drehbar gelagert, so dass der Abstand der auf diesen Schienenteilen angebrachten
Greiferaufschläge von der Achse des Druckzylinders
rmittels@nicht
gezeigter Einstellglieder eingestellt werden kann. Die Stellung des Schienenteils
6 ist fest. Die Greiferaufschläge haben sämtlich die gleiche Höhe und sind so angeordnet,
dass ihre oberen Kanten mit Lder Oberfläche des Druckzylinders fluchten. Für die
auf den Schienenteilen 5 und 7 angebrachten Greiferaufschläge gilt dies selbstverständlich
nur, wenn diese sich in ihrer niedrigsten Zage befinden. Die Greifer 3 werden auf
übliche Weise so eingestellt, dass sie mit einem gleichartigen Druck den Papierbogen
festhalten. In Fig. 2 sind die Schienenteile 5 und 7 mit den darauf sitzenden Greiferaufschlägen
mit voller Linie in ihrer niedrigsten Lage und mit gestrichelter Linie in einer
aufgeschwenkten Zage dargestellt. In diesem Zusammenhang wird bemerkt, dass die
aufgeschwenkte Stellung sehr übertrieben ist, indem der Abstand zwischen den gezeigten
Stellungen des 'äussersten Greiferaufschlages in der Praxis nur in der Grössenordnung
0,5 mm liegt, so dass die schräge
Lage der Greiferaufschläge in der Tat nicht
unmittelbar erkennbar ist. Wenn die Schienenteile 5 und 7 in einer schrägen Zage
eingestellt werden, stellt sich die Vorderkante des Papier. bogens in einer Krümmung,
wie in Fig. 4 gezeigt. Dies bewirkt, dass der Papierbogen sich in Richtung
nach seiner Hinterkarte zu immer mehr zusammenzieht, so dann die Ausdehnurig den
Papierbogens in Seitenrichtung vermindert wird. Die Schienenteile 5 und 7
sind von der niedrigsten Zage bis zu einer Rdahetlage kontinuierlich einstellbar,
und es
kann deshalb zu jeder Zeit für die beim Drucken eintretende,
in Richtung nach der Hinterkante des Papierbogens zu ansteigende Deformation das
Papierbogens korrigiert werden. Da die Vorderkante des Papierbogens in Richtung
senkrecht zur Ebene des Papierbogens gesehen stets geradlinig ist, treten an der
Vorderkante des Druckbildes keine Passungsunterschiede auf. Die Schienenteile können
je für sich einstellbar sein, so dass bei ungleichartiger Verformung an beiden Seiten
Korrigierung in verschiedenem Ausmasse vorgenommen werden kann. Falls dies nicht
notwendig ist, können die Schienenteile 5 und 7 gemeinsam einstellbar sein.