DE1534604C - Schalungseinnchtung zum Betonieren von Tunnelwanden und decken bei großen Tunnelquerschnitten - Google Patents
Schalungseinnchtung zum Betonieren von Tunnelwanden und decken bei großen TunnelquerschnittenInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einer Schalungseinrichtung zum Betonieren von Tunnelwänden und
-decken bei großen Tunnelquerschnitten, bei welcher jeweils auf einen Längenabschnilt des Tunnels sich
erstreckende verstellbare, bogenförmige bzw. poly-, gonale, die Decken- und Wandschalung tragende
Schalungsgerüste einzeln oder gruppenweise mittels eines untergestellten, vom Schalungsgerüst trennbaren
Schalungswagens in einen neuen Tunnelabschnitt verfahrbar sind, der das Schalungsgerüst tragende;
durch Hubvorrichtungen auf und ab bewegbare Abstützmittel sowie Seitenverstellvorrichtungen
und Querführungen zum seitlichen Verschieben des auf dem Schalungswagen ruhenden Schalungsgerüstes
aufweist.
Entsprechend der erheblichen Größe der Tunnelquerschnitte handelt es sich bei den Schalungsgerüsten
und den zu ihrer Verlegung notwendigen Schalungswagen um schwere Hilfsvorrichtungen. Der
genau einzuhaltende Streckenverlauf erfordert es,· daß die Schalungsgerüste sehr genau verlegt und einjustiert
werden. Die bei diesen großen und schweren Schalungseinrichtungen verwendeten bogenförmigen
bzw. polygonalen, irn Sinne von Gitterträgern ausgesteiften
Schalungsgerüste müssen für die Dauer des Verlegens oder Umsetzens durch den Schalungswagen
sicher unterstützt und geführt werden. Auf Schalungswagen hängend verfahrbare und dabei pendelnde
oder schwenkende, aus dem Verband gelöste Gerüste sind bereits bei kleineren Einrichtungen
Gefahrenquellen, obwohl man dort alle Bewegungen einigermaßen beherrschen kann. Bei den schweren
Schalungseinrichtungen hatte man deshalb zwischen den Gerüsten und den Schalungswagen Kupplungen
vorgesehen, die für die Dauer des Verlegens zwischen beiden Vorrichtungsteilcn eine feste Verbindung
schafften.(USA.-Patentschrift 1 252 093). Zur Höhen- und Seitenverstellung waren Spindeln vorgesehen.
Diese bildeten einerseits am Gerüst, andererseits am Wagen verriegelte Abstützmittel. Die größere Sicherheit
bei der Abstützung des Gerüstes auf dem Scha-Iungswagcn.bedingte
seinerzeit Erschwerungen beim Ein- und Ausfahren des Wagens, weil die Sicherheit
nur gewährleistet war, wenn auch die Stützmittel ordnungsgemäß verriegelt wurden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schalungseinrichtung der eingangs angegebenen Art
zu schaffen, die im Einsatz sicher und trotzdem leicht und schnell umzusetzen ist, und zwar insbesondere
dadurch, daß die Verbindung zwischen Schalungsgerüsten und Schalungswagen leicht hergestellt und
wieder gelöst werden kann.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht nach der Er findung darin, daß als Abstützmittel über den Seitenbereichen
des Schalungswagens auf längsgerichteten Achsen gelagerte Rollen oder Walzen vorgesehen
sind, auf denen das Schalungsgerüst mit horizontalen Querstreben ruht, daß die Querführungen durch ineinandergreifende,
(!Hergerichtete Profilabschnitte gebildet sind, von denen jeweils ein Profilabschnilt an
dem Schalungsgerüst und einer an dem Schalungswagen befestigt ist, und daß den der Seitenverschiebung
dienenden Schubelementcn der vorzugsweise an den Kopfenden des Schalungswagens gelagerten
SeitenvcrslellvorncliUingen an dem Schalungsgerüst
angebrachte Anschläge zugeordnet sind.
Diese Schalungseinrichlung nach der Erfindung trägt sowohl der Forderung nach Sicherheit als auch
nach schnellem und einfachem Umsetzen Rechnung. Die Verbindung zwischen den Schalungsgerüsten und
dem Schalungswagen wird nach Art einer Aufsteckverbindung hergestellt, die jedoch die erforderliche
Seitenverschiebung der Schalungsgerüste zuläßt. Die. Verbindung kann durch bloßes Anheben oder Absenken
der am Schalungswagen angebrachten Abstützmittel und der der Querführung dienenden Profilabschnitte
hergestellt bzw. gelöst werden. Dabei greifen beim Herstellen der Verbindung die Schubelemente
der am Schalungswagen angeordneten Seitenverstellvorrichtungen ohne weitere Maßnahmen
hinter die zugeordneten Anschläge an dem Schalungsgerüst. Die Seitenverstellvorrichtungen sind daher
sofort betriebsbereit.
Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß die Rollen oder Walzen, die unteren
Profilabschnitte der Querführungen und die Seitenverstellvorrichtungen an einem oberen, am Schalungswagen
auf mehreren seitlichen Hubvorrichtungen tischartig gelagerten, rechteckigen Rahmen angebracht
sind. Dieser Rahmen ist gegenüber dem Untergestell des Wagens infolge der mehrfachen Unterstützung
durch Hubvorrichtungen selbst bei geneigter oder in anderer Weise unebener Tunnelsohle in die
genaue Horizontallage schwenkbar. Der Schalungswagen kann daher direkt auf der unebenen Tunnelsohle
verfahren werden.
In weiterer Ausgestaltung der vorgenannten Bauart werden die Rollen oder Walzen und die Querführungen
nahe den vorderen und hinteren Schmalseiten des tischartigen Rahmens vorgesehen; in dem
Zwischenbercich sind lediglich Gleitstützlager als Auflager für weitere Querstreben des Schalungsgerüstes
angeordnet.
Die Länge der Schalungsgerüste kann den Erfordernissen
entsprechend unterschiedlich gewählt werden. Bei größeren Langen der Schalungsgerüste wird
gemäß der Erfindung der in seiner Länge etwa der Länge eines Schalungsgerüstes entsprechende Schalungswagen
aus zwei gliederzugartig verbundenen Abschnitten gebildet. Dabei werden mindestens die
tischartigen Rahmen miteinander gekuppelt. Ein solcher Schalungswagen ist infolge seiner Gelenkigkeit
weitestgehend an die Gegebenheiten anpassungsfähig, und infolge der vielseitigen Verstcllmöglichkeiten
bleibt die genaue Einjustierung der Schalungsgerüste gesichert.
In der Zeichnung ist die Schalungseinrichtung nach der Erfindung beispielsweise veranschaulicht.
F i g. 1 zeigt die Schalungseinrichtung teils in Seitenansicht,
teils in vertikalem Längsschnitt;
F i g. 2 ist eine Stirnansicht zu F i g. 1;
Fig. 3 ist ein Querschnitt gemäß der Linie TTf-III
in der F i g. 2.
Die Schalungseinrichtung gemäß Fig. 1 besteht aus dem Schalungsgerüst I und dem Schalungswagen
2. Das Schalungsgerüst hat bei einer Tunnclhöhc von etwa 5'/^ m eine Länge von IO ni. Das Schalungsgerüst
besteht aus einer größeren Anzahl von Rahmen 3, die untereinander durch Längsträger 4 verbunden
sind. Sämtliche Rahmen sind in gleicher Weise aus Bogensegmenteu zusammengesetzt, die
teils starr, teils gelenkig gekuppelt sind. Innerhalb der Rahmen sind Diagonalstreben 5 angeordnet, deren
untere Abschnitte mit den jeweils unteren Segmenten lösbar verbunden sind, damit die Segmente einwärts
geschwenkt werden können. Die unteren Segment-
enden tragen-· ausschwenkbare Stützsegmente 1'. Im
oberen Drittel der Rahmen 3 sind Querstreben 6 in horizontaler Anordnung vorgesehen. Das Schalungsgerüst
trägt außenseitig der Rahmen 3 die Schalungsplatten bzw. eine Schalungshaut.
Zum Einfahren des Schalungsgerüstes in einen bestimmten Tunnelabschnitt vor. dem Betonieren
dient der Schalungswagen 2, der mit den Laufrollen 7 versehen ist, die entweder auf Schienen geführt sein
können oder unmittelbar auf der Tunnelsohle laufen. Der Schalungswagen hat ebenfalls einen aus Rahmen
und Streben bestehenden Aufbau und erstreckt sich breitenmäßig auf etwa das mittlere Drittel der Tunnelbreite.
Die Länge des Schalungswagens entspricht etwa derjenigen des Schalungsgerüstes. Bei größeren
Längen besteht der Schalungswagen aus den beiden Abschnitten 2' und 2", die gliederzugartig miteinander
gekuppelt sind. > ■ .
Es genügt ein Wagen zum Einfahren mehrerer Schalungsgerüste. Nach dem genauen Einrichten der
Schalungsgerüste wird der Wagen aus dem Arbeitsbereich herausgefahren. Die Betonierungsarbeiten
können dann unbehindert durchgeführt werden. Der Wagen wird jeweils unter das umzusetzende Gerüst
gefahren und mit diesem gekuppelt. Dann werden die Stützsegmente Γ der Rahmen 3 eingeschwenkt
und das gesamte Gerüst gesenkt; anschließend wird das Gerüst in einen neuen .Tunnelabschnitt gefahren.
Diese Methode des Umsetzens ist an sich bekannt.
Der Schalungswagen besitzt an beiden Seitenbereichen
vertikal ausfahrbare Hubvorrichtungen 8. Es können Spindeln sein, bevorzugt werden hydraulische
Hubzylinder. Über den Kopfenden der Hubvorrichtungen ist ein tischartiger, rechteckiger Rahmen
9 angeordnet. Die Größe des tischartigen Rahmens entspricht etwa der horizontalen Längen- und
Breitenabmessung des Schalungswagens bzw. bei gliederzugartiger Ausbildung der Größe des Wagenabschnittes.
Der Rahmen besteht aus Längsträgern und Querträgern, die fest miteinander verbunden
sind. Die an den vorderen und hinteren Bereichen eines Wagens bzw. Wagenabschnittes vorgesehenen
Querträger 9' dienen der Lagerung längsgerichteter Achsen der Rollen oder Walzen 10, auf welchen jeweils
Querstreben 6 des Schalungsgerüstes aufliegen. Die jeweils zwischen den Rollenlagern vorgesehenen
Querstreben CV des Gerüstes liegen auf Gleitstützlagern auf, die aus auf den Rahmen 9 befestigten
Profilabschnitten 11 bestehen.
Zwischen den einer Querstrebe 6 als Auflaiicr zugeordneten
Rollen oder Walzen 10 sind aus Rinnenprofilen bestehende Profilabschnittc 12 und 13 vorgesehen.
Der Profilabschnitt 12 ist an der Querstrebe 6 befestigt, der Profilabschnitt 13 ist mit dem
Rahmen 9 verbunden. Diese Profilabschnittc bilden eine qucrgerichtetc Gleitführung und bewirken beim
Anheben des Rahmens 9 des Schalungswagens eine Kupplung zwischen diesem Wagen und dein darüberliegenden
Gerüst. Die Profllabschnütc begrenzen infolge ihrer Lage und Länge das maximale Maß der
Querverschiebung.
Zum seitlichen Verschieben des SchalunpsRcrüstes
dienen an der.Unterseite des Rahmens9 in Konsolen
gelagerte Seitenverstellvoi richtungen 14, deren Schubelcmenten
an den Querst reben 6 oder in anderer Weise an dem Schalungsgerüst befestigte Anschläge
15 /.upcordnet sind. An die Stelle der dargestellten
Spindeln können auch hydraulisch beaufschlagte Zylinder treten. Die Seitenvcrstellvorrichtungen.14 werden lediglich am vorderen und hinteren Bereich des
Schalungswagens vorgesehen. Auch bei der gliederzugartigen Ausbildung genügen die lediglich in den
äußeren Bereichen des Gesamtwagens vorgesehenen Seitenverstellvorrichtungen. Bei den spindclartigen
SeitenversteHvorrichtungen ist zum Drehen der Spindel oder der Spindelmutter ein Kettenzug 16 vorgesehen.
Sämtliche Spindeln sind einzeln verstellbar
ίο und erlauben eine begrenzte horizontale Schwenkung
des Schalungsgerüstes auf dem tischartigen Rahmen 9 des Schalungswagens.
Bei der gliederzugartigen Ausbildung werden die tischartigen Rahmen 9 an den gegcncinandergerichteten
Enden mit Hilfe einer Verbindung 17 starr oder begrenzt gelenkig gekuppelt. Der Verbindungsbereich kann derart ausgebildet sein, daß auch hier
das Schalungsgerüst mit einer Querstrebe aufliegt. Die Gliederzugabschnitte können im unteren Bereich
noch zusätzlich gekuppelt sein.
Claims (4)
1. Schalungseinrichtung zum Betonieren von Tunnelwänden und -decken bei großen Tunnelquerschnitten, bei welcher jeweils auf· einen Längenabschnitt
des Tunnels sich erstreckende verstellbare, bogenförmige bzw. polygonale, die Decken- und Wandschalung tragende Schalungsgcrüste
einzeln oder gruppenweise mittels eines untergestellten, vom Schalungsgerüst trennbaren
Schalungswagens in einen neuen Tunnelabschnitt verfahrbar sind, der das Schalungsgerüst tragende,
durch Hubvorrichtungen auf und ab bewegbare Abstützmittel sowie Seitenverstellvorrichtungen
und Querfiihrungen zum seitlichen Verschieben des auf dem Schalungswagen ruhenden Schalungsgerüstes
aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß als Abstützmittel über den Seitenbcrcichen des Schalungswagons (2) auf längsgerichteten Achsen gelagerte Rollen oder
Walzen (10) vorgesehen sind, auf denen das Schalungsgerüst (1) mit horizontalen Querstreben (6)
ruht, daß die Qucrführuncen durch ineinandergreifende quergerichtete Profilabschnitte (12, 13)
gebildet sind, von denen jeweils ein Profilabschnitt an dem Schalungsgerüst (1) und einer
an dem Schaluiigswacen (2) befestigt ist, und daß
den der Seitenverschiebung dienenden Schubelementen der vorzugsweise an den Kopfenden
des Schalungswaucns gelagerten Seitenverstellvorrichtungen
(14) an dem Schalungsgerüst angebrachte Anschläge (15) zugeordnet sind.
2. Schallingseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen oder Walzen
(10), die unteren Profilabschnitte (13) der Querfiihrungen und die Seitenverstellvorrichtungen
(14) an einem oben am Schalungswagen (2) auf mehreren seitlichen Hubvoirich'ungen (8)
tischartig gelagerten rechteckigen Rahmen (9) angebracht sind.
3. Sclialungscinrichtung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet-, daß die Rollen oder Walzen (10) und die Querfiihrungen (12, 13) nahe
den vorderen und !linieren Schmalseiten des tischarligen
Rahmens (9) vorgesehen sind und daß in
dem. Zwischenbereich lediglich GIcilstützlager als Auflager für weitere Querstreben (6') des Schalungsgerüstes angeordnet sind.
4. Schalungseinrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der in seiner
Länge etwa der Länge eines Schalungsgerüstes (1) entsprechende Schalungswagen (2) aus zwei
gliederzugartig verbundenen Abschnitten (2', 2") besteht, wobei mindestens die tischartigen Rahmen
(9) miteinander gekuppelt sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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