DE1529803B2 - Schneckenstrangpresse fuer thermoplastische kunststoffe - Google Patents
Schneckenstrangpresse fuer thermoplastische kunststoffeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schneckenstrangpresse für thermoplastische Kunststoffe in bereits
plastifiziertem Zustand mit einer im Einfüllbereich der Schnecke im geschlossenen Teil des Pressenzylinders
in axialer Richtung desselben verlaufenden Einzugstasche.
Es ist bekannt, der Schneckenstrangpresse das zu verarbeitende Rohmaterial im warmem, halbplastischen
Zustand als Band oder Film aufzugeben. Bei dem in dieser Konsistenz zugeführten Material bereitet
es keine wesentlichen Schwierigkeiten, in einer Schneckenstrangpresse üblicher Bauart den notwendigen
Druck zum Fördern und Extrudieren der thermoplastischen Masse aufzubauen. Zur Verbesserung
des Einzugsvermögens von mit derartigen Materialien beschickten Maschinen hat man auch schon eine
taschenartige Erweiterung der Einfüllöffnung im Schneckenmantel mit Erfolg angewendet. Zur weiteren
Unterstützung des notwendigen Druckaufbaues zum Fördern und Extrudieren ist auch schon vorgeschlagen
worden, im Innenmantel des die Schnecke umgebenden Zylinders außerhalb der Einfüllzone
Längsnuten vorzusehen, ferner innerhalb der Einfüllzone den Zylinderinnendurchmesser sowie den
Schneckenaußendurchmesser größer als die lichte Weite in dem mit Längsnuten versehenen Teil des
Zylinders zu machen und anschließend an die Einfüllzone im geschlossenen Teil des Zylinders einen
axial verlaufenden konischen Übergang von dem großen Durchmesser auf den lichten kleineren
Durchmesser im Innenmantel des Zylinders als auch im hieran angepaßten Außenumfang der Schnecke
vorzusehen.
Anders liegen die Porbleme dagegen bei der Verarbeitung der Thermoplaste in heißem, bereits aufgeschmolzenem
Zustand, wenn sie der Schnecke in verhältnismäßig dünnflüssiger Form, beispielsweise in
honigartiger Konsistenz, zugeführt werden. Denn die Schneckengänge finden einmal, zumal wegen der im
Einfüllbereich vorhandenen größeren Tiefe des Schneckenganges, in einer Schmelze niedriger Viskosität
nur geringen Widerstand und sind deshalb nicht in der Lage, sie zu erfassen und zu komprimieren,
und zum anderen sind jene bekannten taschenartigen Einfüllerweiterungen nicht in der Lage, ein vollständiges
Auffüllen der Schneckengänge mit dem herangeführten flüssigen Material zu begünstigen bzw. herbeizuführen.
Vielmehr läuft das flüssige Material mit
ίο der Schnecke um, ohne in axialer Richtung schneller
weitergefördert zu werden.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Schneckenpresse genannter Bauart unter möglichst
geringer konstruktiver Änderung der vorhandenen Bauelemente derart auszubilden, daß sich auch
bei Zuführung aufgeschmolzener, breiig bis dünnflüssiger Thermoplaste eine satte Füllung der Schnekkengänge
im Zylinder und ausreichend hohe Drücke im Extruder für eine einwandfreie und zuverlässige
Verarbeitung der Kunststoffe erzielen lassen.
Um dies zu erreichen, wird für eine Schneckenstrangpresse eingangs erwähnter Art erfindungsgemäß
vorgeschlagen, daß die Einzugstasche sich inSv
Schneckenumfangsrichtung über einen Bereich von höchstens 180° erstreckt, wobei der Außendurchmesser
der Schnecke im Einfüllbereich konstant ist. Sie kann an der Einfüllöffnung mit größtem Querschnitt
beginnend sowie nach einer Länge von mindestens der einfachen Schneckensteigung in den Kreisquerschnitt
des Schneckenraumes auslaufend angeordnet sein. Der Querschnitt der Einzugstasche kann in
Form eines Kreisabschnittes, eines Kreissichelstückes oder eines Kreisringstückes ausgebildet sein. Die allmähliche
Querschnittsverringerung der Einzugstasehe kann dadurch erzielt werden, daß deren Höhe in
Förderrichtung stetig abnimmt. In besonderen Fällen kann es aber vorteilhaft sein, Höhe und Breite des
Einzugstaschenquerschnittes stetig abnehmen zu lassen.
Infolge dieser von der Einfüllöffnung axial abnehmenden, sich nur über einen Teil des Schneckenumfanges
erstreckenden Erweiterung des Zylinderraumquerschnittes ergibt sich eine Verlängerung des Einzugsbereichs
der Schnecke, der sich in axialer Richtung bis in den völlig geschlossenen Pressenzylinder
erstreckt, so daß mehrere Schneckenwindungen gleichzeitig das zugeführte Material erfassen können
und dieses in die gewünschte Laufrichtung zwingen. Der besondere Effekt dieser Anordnung besteht darin,
daß die zur Schneckenachse hin geneigte, gekrümmte Wandung der Einzugstasche eine Keilwirkung
auf das zugeführte flüssige Material ausübt, wodurch das überschüssige, an der Zylinderwandung
zur Seite abgestreifte Material in solche Schneckengangabschnitte gedrückt wird, die nur teilweise gefüllt
sind. Auf diese Weise wird das Umlaufen des Materials mit der Schnecke im Einzugsbereich verhindert
und der Aufbau des zum Extrudieren selbst einer dünnflüssigen Masse erforderlichen Druckes gefördert
und gewährleistet.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch die Einzugszone und durch die an diese links und rechts anschließenden
Abschnitte der Schneckenstrangpresse,
F i g. 2 a bis 2 c drei verschiedene mögliche Querschnittsformen gemäß Schnitt H-II.
Gemäß F i g. 1 ist im Pressenzylinder 1 mit dem
3 4
Einfüllschacht 2 die Schnecke 3 angeordnet. Der an der geneigten Wandung angepaßte Materialrolle mit
die Einfüllöffnung anschließende Zylinderabschnitt zur Schneckenachse quergerichteter bzw. rückläufig
weist eine sich in der Förderrichtung allmählich ver- ger Strömungstendenz, welche ständig abgebaut wird,
jungende Einzugstasche 4 (F i g. 1 und 2 a bis 2 c) sich durch neu angeliefertes Material aber im glei-
auf. 5 chen Maße erneuert.
Breite und Höhe sowie Länge bzw. Neigungswin- Durch die Erweiterung des Zylinderraumquerkel
dieser axialen Einzugstasche 4 können auf die schnittes durch die Einzugstasche 4 wird der EinKonsistenz
des zu verarbeitenden breiigen bis flüssi- zugsbereich der Förderschnecke über eine verhältnisgen
Materials besonders abgestimmt sein. Für ein mäßig weite Strecke in axialer Richtung verlängert,
sehr dünnflüssiges Material mag eine Tasche von io so daß mehrere Schneckenwindungen immer gleicheiner
Breite, die sich über einen Zentriwinkel von zeitig in der Lage sind, das plastifizierte oder gar
nur 60 bis 90° des Schneckenumfanges erstreckt, ge- dünnflüssig zugeführte Rohmaterial zu erfassen, es in
nügen. Für zähflüssige und breiige Materialien wird den Zylinderraum hineinzufördern und so den zum
eine größere Breite empfohlen, die sich über einen Extrudieren der Masse notwendigen Druck zu erzeu-Zentriwinkel
bis zu 180° erstrecken kann. Aus ferti- 15 gen. Die Grenze der Wirksamkeit einer derartigen
gungstechnischen Gründen wird man für die Tasche axialen Einzugstasche dürfte bei Viskositätsgraden
einen Querschnitt von der Form eines Kreissichel- liegen, die so dünnflüssig wie z. B. Maschinenöl bei
Stückes bevorzugen. Es sind aber auch andere For- Zimmertemperatur sind.
men möglich. Die Länge der Tasche, die sich aus Die Schnecke 3 besteht aus dem Schneckenkern S,
dem Neigungswinkel gegenüber der Schneckenachse ao Schneckengang 6 und Schneckenschaft 7, welcher geergibt,
ist von besonderer Bedeutung. Sie sollte sich gen den Pressenzylinder 1 mittels.-der Dichtungsmöglichst
über mehrere Schneckengänge erstrecken. buchse 8 abgedichtet ist. Diese Dichtungsbuchse ist
Dabei kann man sagen, daß die Tasche um so länger beispielsweise durch eine nicht dargestellte, in das
sein soll, je kleiner die Viskosität des zu verarbeiten- Gehäuse eingreifende Paßfeder daran gehindert, sich
den Materials ist. Ebenso aus fertigungstechnischen, 25 mit dem Schneckenschaft gegenüber dem Pressenzyaber
auch aus funktionellen Gründen wird man die linder 1 zu drehen. Im übrigen sitzt der Schnecken-Höhe
des Taschenquerschnittes stetig abnehmen las- schaft derart in der nicht dargestellten Abtriebswelle
sen. Die Wandung der Tasche stellt eine zur Schnek- des nur angedeuteten Extrudergetriebes 9, daß die
kenachse hin geneigte, dem Schneckenumf ang ange- Schnecke 3 axial nicht weiter nach rechts verschiebpaßte
schiefe Ebene dar, deren geneigte glatte Ober- 30 bar ist.
fläche nicht durch Stufen unterbrochen sein soll. Bei Der Einfüllschacht 2 für die geschmolzenen Ther-
Anordnung von tieferen, sich über mehrere Schnek- moplaste, der Einzugsbereich und das den Schnek-
kengänge erstreckenden Taschen empfiehlt es sich, kenschaft 7 umgebende Maschinenteil hinter dem
Höhe und Breite des Taschenquerschnittes stetig ab- Einfüllschacht werden von Heizbändern 10, 11 und
nehmen zu lassen. 35 12, die von der übrigen Zylinderheizung unabhängig
Versuche haben bestätigt, daß die von den ersten sein können, auf einer bestimmten Temperatur gehal-
Schneckenwindungen an deren Umfang in die axiale ten, während diese Zonen bei Schneckenpressen übli-
Einzugstasche geförderte flüssige Schmelze unter der eher Bauart im allgemeinen unbeheizt oder gar ge-r
Keilwirkung der zur Schneckenachse hin geneigten kühlt sind. Die Heizeinrichtungen 10, 11 und 12 ver-
und gekrümmten Taschenwandung in die Schnecken- 40 hindern jeglichen Wärmeverlust der in 'die Schnek-
gänge gepreßt wird, wobei das überschüssige, an der kenpresse eintretenden Schmelze.
Zylinderwandung zur Seite hin abgestreifte Material Zur Unterbrechung der Wärmeleitung vom Zylin-
in solche Schneckengangabschnitte gedrückt wird, der bzw. von dem den Schneckenschaft 7 umgeben-
die nur teilweise gefüllt sind. Bei beispielsweise nicht den hocherhitzten Maschinenteil zum benachbarten
über den Schneckenumf ang hinausgehender Füllung 45 vor der Wärme zu schützenden Extrudergehäuse 9 ist
des Einfüllbereiches mit dem flüssigen Material bil- zwischen diesen ein durch die Wärmedämmschicht
det sich deutlich erkennbar in der Einzugstasche eine 13 isolierter Kühlmittelkanal 14 angeordnet.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Schneckenstrangpresse für thermoplastische Kunststoffe in bereits plastifiziertem Zustand, mit
einer im Einfüllbereich der Schnecke im geschlossenen Teil des Pressenzylinders in axialer Richtung
desselben verlaufenden Einzugstasche, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzugstasche (4) sich in Schneckenumfangsrichtung
über einen Bereich von höchstens 180° erstreckt, wobei der Außendurchmesser der Schnecke (3)
im Einfüllbereich konstant ist.
2. Schneckenstrangpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt der
Einzugstasche (4) in Form eines Kreisabschnittes, eines Kreissichelstückes oder eines Kreisringstükkes
ausgebildet ist.
3. Schneckenstrangpresse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe
des Einzugstaschenquerschnittes stetig abnimmt.
4. Schneckenstrangpresse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Höhe und
Breite des Einzugstaschenquerschnitts stetig abnehmen.
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