-
Die Erfindung betrifft eine überdruckschutzvorrichtung für einen mit
einem Steuerschieber steuerbaren reversiblen Hydraulikmotor, mit einem die Motoranschlüsse
verbindenden, zu diesen senkrecht und zur Schieberachse parallel ausgerichteten
Ausgleichskanal, in dem zwei gleichartige, den beiden Motoranschlüssen zugeordnete,
kombinierte Überdruckventile angeordnet sind.
-
Ein in zwei Richtungen wirksames Parallelschalt-Überdruckventil wird
benötigt, wenn eine Last auf einen reversierbaren Motor große Trägheitskräfte ausüben
kann, wie beispielsweise seitlich ausschwenkbare Ladebäume großer Kräne, das Drehgestell
eines Frontladers od. dgl. Ein solcher Motor wird in Betrieb genommen, indem man
mit einem Steuerventil in einer Arbeitsstellung das Druckmittel von einer Druckquelle
zur einen Seite des Motors leitet und zu gleicher Zeit einen Weg für das rücklaufende
Druckmittel von der anderen Seite des Motors zu einem Sammel- bzw. Vorratsbehälter
herstellt. Wird das Steuerventil in die Neutral- oder »Halte«-Stellung zurückgestellt,
so wird der Motor dabei sowohl von der Druckmittelquelle als auch vom Druckmittelsammelbehälter
abgesperrt, so daß auch die Leitungen zwischen Motor und Steuerventil blockiert
werden. Wenn die von dem Motor bewegte Last ein großes Trägheitsmoment hat, so besteht
die Tendenz, daß der Kolben des Motors auf Grund des Trägheitsmoments in derjenigen
Richtung weiterbewegt wird, in der er sich zuvor bewegte, so daß der Motor in der
einen zum Steuerventil führenden Leitung einen Überdruck und in der anderen Leitung
einen Unterdruck erzeugt.
-
Wenn keine Vorsorge für Überdruckschutz getroffen ist, kann sich der
Motor bei blockierten Leitungen nicht bewegen, so daß der durch die Trägheit der
Last erzeugte Überdruck in den betreffenden Leitungen gefahrenbringende Werte erreichen
kann. Ein in bekannter Weise in zwei Richtungen wirksames Parallelschalt-Überdruckventil
verhindert diesen gefährlichen Zustand, da es dem Druckmittel einen Ausgleichsweg
von der einen Motoranschlußleitung zur anderen öffnet, sobald die Druckdifferenz
in den Leitungen einen zuvor festgelegten Wert übersteigt. Bei den bisher bekanntgewordenen
Überdruckschutzvorrichtungen wird manches als nachteilig angesehen.
-
So ist bei einer überdruckschutzvorichtung gemäß der USA.-Patentschrift
2 954 011 die Gefahr nicht auszuschließen, daß ein Hohlsog entsteht, weil dort beide
Ventilanordnungen in den Arbeitsleitungen des Steuerschiebers liegen, so daß - ganz
gleich welches der Ventile auch geöffnet wird, um Druckmittel in den Ausgleichskanal
fließen zu lassen und einen Ausgleich zwischen den Motorzylindern hervorzurufen
- dieses Ventil unmittelbar in der Ausgleichsströmung liegt und diese stark behindert.
Das Ausgleichsdruckmittel kann deshalb unter Umständen nicht schnell genug von einem
zum anderen Zylinder fließen. Wollte man bei dieser Anordnung die Strömungsquerschnitte
vergrößern, so käme es in nachteiliger Weise zu einer Vergrößerung der gesamten
Ventilanordnung, die ohnehin schon relativ groß ist, weil sich die Ventilanordnung
in den Arbeitsleitungen befindet.
-
Für Überdruckschutzvorrichtungen der einleitend genannten Art ist
es aus der französischen Patentschrift 1. 342 338 bereits bekannt, die Über- und
Unterdruckventile achsparallel zum Ausgleichskanal anzuordnen. Da hier aber die
Ventile praktisch innerhalb des normalen Strömungsweges liegen, werden die Motorkanäle
durch die Über- und Unterdruckventile sehr stark eingeengt, so daß ein großer Strömungswiderstand
entsteht, der bei plötzlich auftretenden über- bzw. Unterdrucken in den Speiseleitungen
einen schnellen Druckausgleich behindert.
-
Es liegt die Aufgabe vor, eine verbesserte überdruckschutzvorrichtung
mit einem kurzen und daher geringen Widerstand aufweisenden Weg für die Ausgleichsströmung
zu schaffen.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe ist die einleitend definierte Überdruckschutzvorrichtung
erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß der unmittelbar und ausschließlich die
beiden Motoranschlüsse verbindende Ausgleichskanal aus zwei aufeinander ausgerichteten
Endabschnitten und einem mit Abstand dazu parallel und überlappend angeordneten
Mittelabschnitt besteht und daß die Kanalabschnitte an ihren Überlappungsstellen
über zwei nach außen mündende Bohrungen verbunden sind, deren Einmündungsstellen
in den Mittelabschnitt von je einem, in den Bohrungen senkrecht zur Schieberachse
angeordneten Überdruckventil als Ventilsitze beaufschlagt werden.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist im folgenden
an
Hand der Zeichnungen beschrieben. In den Zeichnungen zeigt F i g. 1 einen Längsschnitt
durch einen in Neutralstellung befindlichen überdruckschutz zusammen mit dem Hydrauliksteuerventil
und Hydraulikmotor und F i g. 2 in vergrößerter Darstellung einen Schnitt durch
eine Teilansicht der überdruckschutzvorrichtung im Betriebszustand.
-
Die überdruckschutzvorrichtung 5 ist als Anbauteil für ein Hydrauliksteuerventil
6 ausgebildet, welches mit einem reversiblen Hydraulikmotor 7, hier einem doppeltwirkenden
Hydraulikzylinder, verbunden ist. Die überdruckschutzvorrichtung 5 könnte gleicherweise
im Ventilgehäuse selbst untergebracht werden oder auch als unabhängiges Bauelement
in einem eigenen Gehäuse angeordnet sein, welches man an einem vom Steuerventil
6 entfernt gelegenen Ort anbringt.
-
Das Steuerventil 6 besteht aus einem Steuerschiebergehäuse 8 mit einem
offenen Mittelkanal 9, der z. B. mit einer Pumpe als Druckmittelquelle verbunden
ist, einem zweiarmigen Rückflußkanal 10, der in einen nicht dargestellten Auslaß
(Sammelbehälter) mündet, und zwei Motoranschlüssen 11, von denen jeder über
eine Leitung 12 mit jeweils einer Seite des doppeltwirkenden Hydraulikmotors 7 verbindbar
ist.
-
Das Steuerschiebergehäuse 8 enthält eine Bohrung 13 für einen
Ventilschieber 14, der aus der in F i g. 1 dargestellten Neutralstellung in zwei
gegenüberliegende Arbeitsstellungen verschoben werden kann. Der offene Mittelkanal
9 schneidet die Bohrung 13 in der Mitte und ist so ausgebildet, daß der Ventilschieber
14 in seiner Neutralstellung das Druckmittel vom offenen Mittelkanal 9 über einen
Teil der Bohrung 13 zum Auslaß des Ventilgehäuses leitet. Wenn der Ventilschieber
14 in die eine oder andere Arbeitsstellung verschoben wird, versperrt er den offenen
Mittelkanal 9 und leitet das Druckmittel zu einem Brückenkanal 15, welcher oberhalb
der Bohrung 13 an den offenen Mittelkanal 9 angeschlossen ist und mit seinen beiden
Schenkeln die Bohrung 13 in den Zonen 16 schneidet, die einander gegenüberliegend
beidseitig des offenen Mittelkanals 9 angeordnet sind. Je nach der gewählten Arbeitsstellung
kann das Druckmittel vom Brückenkanal 15 durch einen kleinen Abschnitt der Bohrung
13 zu einem der Arbeitskanäle 18 strömen, über die die Motoranschlüsse 11 mit der
Bohrung 13 in den Zonen 19 in Verbindung stehen. Die Zonen 19 liegen noch weiter
außen neben den Zonen 16, in denen die Arme des Brückenkanals 15 die Bohrung 13
schneiden. Auf diese Weise wird in beiden Arbeitsstellungen des Ventilschiebers
14 das Druckmittel in den Brückenkanal 15 geleitet. über eine der Leitungen 1, über
die der Hydraulikmotor 7 mit den Motoranschlüssen 11 des Steuerschiebergehäuses
8 verbunden ist, wird eine Seite des doppeltwirkenden Hydraulikmotors 7 ausgewählt.
Zur gleichen Zeit leitet der Ventilschieber 14 das vom i Hydraulikmotor 7 über die
Leitung 12 rückfließende Druckmittel vom anderen Motoranschluß 11 zum Rückflußkanal
10. Dessen zwei Arme schneiden die Bohrung 13 an gegenüberliegenden Enden.
-
Das dargestellte Steuerventil ist mit zwei Ventilen i 21 zur
Verhinderung des Hohlsogs versehen. Diese bestehen aus je einem kurzen Kanal 22,
über den die Arbeitskanäle 18 mit den benachbarten Schenkeln des Rückflußkanals
10 verbunden sind. Den Durchfluß durch die beiden Kanäle 22 steuert ein Rückschlagventil
23, welches sich beim Öffnen entgegen der durchgelassenen Strömung bewegt. Wenn
sich der Ventilschieber 14 in einer Arbeitsstellung befindet und der Hydraulikmotor
7 von der Last L mit einer so großen Geschwindigkeit angetrieben wird, daß der Kolben
24 die eine Seite des Zylinders 25 schneller entleert, als das Druckmittel an der
anderen Seite zufließen kann, entsteht im betreffenden Arbeitskanal 18 ein
Hohlsog. Das Rückschlagventil 23, welches diesem Arbeitskanal 18 benachbart
ist, öffnet dann und ermöglicht einen zusätzlichen Zufluß auf die Unterdruckseite
des Zylinders 25 aus dem Rückflußkanal 10. Die überdruckschutzvorrichtung 5 und
die Hohlsogverhinderungsventile 21 beeinträchtigen sich gegenseitig nicht in ihrer
Arbeitsweise.
-
Die überdruckschutzvorrichtung 5 besteht aus einem Gehäuse 30, welches
mit dem Steuerventil 6 so verbunden wird, daß die Paßfläche 31 des Gehäuses
30 flach an der Paßfläche 32 des Steuerschiebergehäuses 8 anliegt, die an
den Motoranschlüssen 11
ausgebildet sind (F i g. 2). Durch das Gehäuse 30
hindurch führen Arbeitskanäle 33 als Fortsetzungen der Arbeitskanäle 18 des
Steuerschiebergehäuses B.
Jeder dieser Arbeitskanäle 33 hat in der Paßfläche
31 des Gehäuses 30 einen Anschluß 34, der jeweils auf den Motoranschluß
11 des Steuerschiebergehäuses 8
ausgerichtet ist. In einer ringförmigen
Rinne der Paßfläche 31 des Gehäuses 30 angeordnete O-Ringe 35 umgeben die Anschlußöffnungen,
um die Verbindung der beiden Gehäuse 8 und 30 abzudichten. Auf der
anderen Seite des Gehäuses 30 führen die Arbeitskanäle 33 zu Motoranschlüssen 36,
die über die Leitungen 12 mit dem Hydraulikmotor 7 verbunden sind.
-
Für einen Druckmittelaustausch zwischen den beiden Motoranschlüssen
36 ist im Gehäuse 30 ein einziger Ausgleichskanal 37 vorgesehen. Dieser besteht
aus drei Abschnitten, nämlich einem Mittelabschnitt 137 und einander gegenüberliegenden
Endabschnitten 237, welche den Mittelabschnitt 137 mit den benachbarten Motoranschlüssen
36 verbinden. Die Endabschnitte und der Mittelabschnitt verlaufen in ein und derselben
Längsrichtung, wobei der Mittelabschnitt die Endabschnitte überlappt. Die Kanalabschnitte
sind an ihren überlappungsstellen über zwei nach außen mündende Bohrungen 238 verbunden.
Die Bohrungen 238 verlaufen hierbei senkrecht zum Mittelabschnitt 137 und bilden
ringförmige Ventilsitze 38.
-
Das über den Ausgleichskanal 37 von einem Motoranschluß 36 zum anderen
strömende Druckmittel muß nacheinander die Bohrungen 238 und die Ventilsitze 38
passieren. Diese Ausgleichströmung von einem Motoranschluß 36 zum anderen wird mit
zwei im Gehäuse 30 angeordneten überdruckventilen 39 gesteuert, die mit je einem
Ventilsitz 38 zusammenarbeiten.
-
Beide überdruckventile 39 enthalten je einen mit den Ventilsitzen
38 zusammenarbeitenden Ventilkörper, der den Durchfluß durch die Bohrung 238 am
Ventilsitz 38 steuert. Beide überdruckventile 39 sind so ausgebildet, daß sie auf
zwei verschiedene zuvor festgelegte Druckwerte, nämlich einen hohen und einen niederen
Wert, ansprechen. Jedes Überdruckventil 39 besteht aus einem äußeren Ventilkörper
42, der in einem becherartigen Gehäuse 40 axial hin und her verschiebbar
ist. Dieses ist mit einem Ende in
eine entsprechende Bohrung des
Gehäuses 30 eingeschraubt, die an je einem Ende des Mittelabschnittes 137 des Ausgleichskanals
37 mündet. Die Mündungsstelle liegt dem benachbarten Ventilsitz 38 koaxial
gegenüber. Der äußere Ventilkörper 42 ragt nach unten aus dem Gehäuse
40 heraus in den Mittelabschnitt 137 hinein. Sein Vorderende beaufschlagt
den darunterliegenden Ventilsitz 38 und versperrt normalerweise den Durchfluß durch
die Bohrung 238. Ein koaxial ausgerichtetes Innenrohr 52 und ein Federwiderlager
56 sind in axialer Richtung verstellbar in das Außenende des Gehäuses 40 eingeschraubt.
-
Die zylindrische Innenwand des Gehäuses 40 umgibt den äußeren
Ventilkörper 42 mit ausreichendem Spiel, so daß ein Ringkanal 41' entsteht.
-
Das Innenrohr 52 ragt nach vorn in eine nach hinten geöffnete Gegenbohrung
53 des äußeren Ventilkörpers 42 hinein und bildet mit dem letzteren eine Druckkammer
45. Das Vorderende des Innenrohres 52 und der Hülsenteil 44 am Hinterende des äußeren
Ventilkörpers 42 bilden somit eine Kolben-Zylinder-Anordnung.
-
Eine mit der Druckkammer 45 und von dieser ausgehende koaxiale Bohrung
46 am Vorderende des äußeren Ventilkörpers 42 verbindet die Druckkammer 45 mit dem
Systemanschluß, der von der benachbarten Bohrung 238 des Ausgleichskanals 37 gebildet
wird. Der Strömungsmitteldruck in der Druckkammer 45 ist normalerweise genau so
groß wie der Druck am Systemanschluß und am Motoranschluß 36. Diese sind über den
Arbeitskanal 33 untereinander verbunden. Der Ventilsitz 38 hat einen etwas kleineren
Durchmesser als die Druckkammer 45, so daß das Druckmittel den äußeren Ventilkörper
42 gegen den Ventilsitz 38 drückt. Dort herrscht ein in öffnungsrichtung wirksamer
Gegendruck, den das Druckmittel auf die Stirnseite des äußeren Ventilkörpers 42
ausübt.
-
Das Vorderende 43 des äußeren Ventilkörpers 42
hat einen
geringeren Durchmesser als der Hülsenteil 44, so daß hinter der Ventilsitzfläche
eine Ringfläche 49 entsteht, auf der der Strömungsmitteldruck im Mittelabschnitt
137 des Ausgleichskanals 37 einwirken kann. Der wirksame Querschnitt der Ringfläche
49 ist etwas größer als der des Hülsenteiles 44 am Hinterende des äußeren Ventilkörpers
42. Sobald der Strömungsmitteldruck im Mittelabschnitt 137 des Ausgleichskanals
37 größer wird als der Druck in der Bohrung 238, bewegt sich der Ventilkörper auf
Grund des Druckes auf die Ringfläche 49. Der Mittelabschnitt 137 des Ausgleichskanals
37 wird über den Ventilsitz 38 mit dem der Bohrung 238 zugeordneten
Motoranschluß 36 verbunden.
-
Beide überdruckventile 39 enthalten einen inneren oder Vorsteuer-Ventilkörper
50, der auf einen sehr großen Druck im Arbeitskanal 33 bzw. in der Bohrung 238 anspricht.
Wenn dieser Ventilkörper sich von seinem Sitz abhebt, wird die Bohrung 238 mit dem
Mittelabschnitt 137 des Ausgleichskanals 37 verbunden, weil sich der äußere Ventilkörper
42 von seinem Sitz abhebt.
-
Der Sitz 51 des Vorsteuer-Ventilkörpers 50 ist innerhalb des Innenrohres
52 ausgebildet. Dieser Sitz 51 wird von einem vergrößerten Ventilkegel
54 beaufschlagt, dessen Rückseite als Sitz oder Widerlager i für eine Schraubendruckfeder
55 dient, mit der der Vorsteuer-Ventilkörper 50 in Schließstellung vorgespannt
wird. Das Hinterende der Feder 55 stützt sich an einem verstellbaren Federwiderlager
56 ab. Sie wird mit einem nach hinten durch ihre Windungen hindurchragenden und
in einer Ausnehmung 58 des Federwiderlagers 56 ruhenden Zapfen 57 des Vorsteuerventilkörpers
50 zentriert. Die Kraft der Feder 55, die von der axialen Einstellung des Federwiderlagers
56 abhängt, legt den Druck in der Druckkammer 45 fest, bei dem das Vorsteuer-Ventil
öffnet. Eine Hutmutter 59 auf dem vorragenden äußeren Ende des Federwiderlagers
56 verhindert zusammen mit einer anderen Mutter 60 eine unbeabsichtigte Drehung
des Federwiderlagers 56 und sorgt für eine Abdichtung.
-
Beim öffnen des Vorsteuer-Ventils kann das Druckmittel aus der Druckkammer
45 über den Sitz 51 und die hinter dem Sitz 51 im Innenrohr vorgesehenen radialen
Bohrungen 51' um das Hinterende des äußeren Ventilkörpers 42 herum durch den zwischen
dem Gehäuse 40 und dem äußeren Ventilkörper 42 vorgesehenen Ringkanal 41' zum Mittelabschnitt
137 fließen. Gleichzeitig verringert der Drosselkolben 61 den Zufluß von
der Bohrung 238 und dem Arbeitskanal 33 zur Druckkammer 45. Der Zufluß wird kleiner
als der Abfiuß des Druckmittels aus der Druckkammer 45 über den Sitz
51. Der äußere Ventilkörper 42 hebt sich auf Grund des in der Bohrung
238 vorhandenen, auf sein Vorderende einwirkenden Druckes vom Ventilsitz 38 ab.
-
Der Drosselkolben 61 ist ein in der Bohrung 46 des äußeren Ventilkörpers
42 verschiebliches Rohr, welches durch den Rückfluß bei geöffnetem Vorsteuer-Ventil
zurückbewegt wird. Der Ventilkegel 54 trägt einen koaxialen konischen Ansatz
63. Dieser ragt mit seiner Spitze in das hintere Ende des Drosselkolbens 61 hinein,
wenn sich dieser in seiner rückwärtigen Stellung befindet. Auf diese Weise ergibt
sich am Hinterende des Drosselkolbens 61 ein Abschluß. Es verbleibt nur ein beschränkter
Durchfluß vom Arbeitskanal 33 zur Druckkammer 45, der dem Spiel zwischen dem Drosselkolben
61 und der Bohrung 46
des äußeren Ventilkörpers 42 entspricht.
Der Strömungsmitteldruck im Arbeitskanal 33 und damit in der Bohrung 238 wirkt am
Vorderende des Drosselkolbens 61. Dieser überträgt ihn zum Vorsteuer-Ventil.
Dadurch wird dieses in der Offenstellung gehalten, bis der Druck im Arbeitskanal
33 wieder auf einen zuvor festgelegten Entlastungswert abgesunken ist.
-
Durch das Zusammenwirken vom Vorsteuer-Ventilkörper 50, Ansatz 63
und Drosselkolben 61 wird ein Flattern des überdruckventils 59 verhindert. Es schließt
mit Sicherheit erst dann, wenn der Druck in der Leitung 12 den festgelegten Entlastungswert
erreicht hat.
-
Wenn das Vorsteuer-Ventil geschlossen ist, bleibt der Drosselkolben
61 in seiner vorderen Lage, in der sein Ringflansch 64 den Boden 65 der Gegenbohrung
des äußeren Ventilkörpers 42 beaufschlagt. Dabei ist das Hinterende des Drosselkolbens
61 vom Ansatz 63 des Vorsteuer-Ventils entfernt. Der Drosselkolben 61 ist in dieser
Lage mit einer kleinen Schraubenfeder 68 geringfügig vorgespannt. Diese ist zwischen
dem Ringflansch 64 des Drosselkolbens 61 und dem Innenrohr 52 angeordnet. In dieser
Normalstellung des Drosselkolbens 61 erfolgt ein im wesentlichen unbeschränkter
Durchfluß zwischen der Druckkammer 45
und der Bohrung 238. Die Normalstellung
wird auch dann aufrechterhalten, wenn das Ventil öffnet. Der
Druck
im Mittelabschnitt 137 des Ausgleichskanals 37 ist dann größer geworden, als der
am Systemanschluß 238.
-
Die Arbeitsweise des in zwei Richtungen wirkenden Überdruckventils
39 läßt sich kurz wie folgt zusammenfassen: Der Ventilschieber 14 wird in die links
von der Neutralstellung liegende Arbeitsstellung verschoben. Das Druckmittel wird
zur rechten Seite des Zylinders 25 gelenkt, und der Hydraulikmotor 7 bewegt die
Last nach links. Wenn der Ventilschieber 14 plötzlich in die Neutralstellung gemäß
F i g. 1 zurückbewegt wird, will die Trägheit der Last den Kolben 24 des Hydraulikmotors
7 weiterhin nach links bewegen. Dadurch entsteht in der links liegenden Leitung
12 ein überdruck, der ohne Sicherheitseinrichtungen gefährlich hoch werden kann.
In der rechts liegenden Leitung 12 entsteht gleichzeitig ein Unterdruck.
-
Der hohe Strömungsmitteldruck pflanzt sich in den linken Arbeitskanal
33 und in die Bohrung 238 fort sowie über die Bohrung des rohrförmigen Drosselkolbens
61 in die Druckkammer 45 des linken überdruckventils 39. Wenn der Strömungsmitteldruck
den Vorsteuer-Ventilkörper 50 von seinem Sitz abhebt, kann das Druckmittel aus der
Druckkammer 45 des linken überdruckventils 39 über den Sitz 51 um das Hinterende
des äußeren Ventilkörpers 42 zum Mittelabschnitt 137 des Ausgleichskanals 37 abströmen.
Infolge des Druckabfalls wird der Drosselkolben 61 zurückbewegt. Der konische Ansatz
63 des Vorsteuer-Ventilkörpers 50 beschränkt den Durchfluß vom linken Arbeitskanal
33 zur Druckkammer 45. Der äußere Ventilkörper 42 wird durch den Druck auf sein
Vorderende 43 vom Sitz 38 abgehoben. Das Druckmittel strömt vom linken Arbeitskanal
33 in den Mittelabschnitt 137 des Ausgleichskanals 37. Der äußere Ventilkörper 42
des linken überdruckventils 39 bleibt so lange in der Offenstellung, wie der Druck
in dem linken Arbeitskanal 33 einen zuvor festgelegten, am linken Überdruckventil
39 eingestellten Wert übersteigt.
-
Durch einen Druckanstieg im linken Arbeitskanal 33 auf einen übermäßig
hohen Wert auf Grund der Trägheit der bewegten Last L ergibt sich eine entsprechende
Druckverminderung und die Gefahr einer Unterdruckbildung in der rechts liegenden
Leitung 12. Der Druckanstieg im linken Arbeitskanal 33 ist der Druckverminderung
im rechten Arbeitskanal 33 proportional. Die Druckverminderung wird in die Druckkammer
45 des rechten überdruckventils 39 übertragen. Sobald der Druck im Mittelabschnitt
137 des Ausgleichskanals 37 größer wird als der verminderte Druck im rechts liegenden
Arbeitskanal 33, hebt sich der äußere Ventilkörper 42 des rechten überdruckventils
39 von seinem Sitz ab. Dabei greift der Druck im Mittelabschnitt 137 des Ausgleichskanals
37 an der Ringfläche 49 des äußeren Ventilkörpers 42 an. Auf diese Weise werden
beide Ventile unmittelbar geöffnet. Sie ermöglichen einen Durchfluß von der links
liegenden Leitung 12 zur rechts liegenden Leitung 12 über den Ausgleichskanal 37.
Dieser Druckausgleich ist beendet, wenn der Druck im links liegenden Arbeitskanal
33 unter den am linken Überdruckventil 39 eingestellten Entlastungswert abgesunken
ist. Entsprechend arbeitet die Anordnung in umgekehrter Kraftrichtung.