DE1498489A1 - Verfahren und Vorrichtung zur schnellen Bestimmung der Temperatur des Wechsels des physikalischen Zustands eines Koerpers - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur schnellen Bestimmung der Temperatur des Wechsels des physikalischen Zustands eines Koerpers

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Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur schnellen Bestimmung der Temperatur des Wechsels des physikalischen Zustands eines Körpers Priorität : Frankreich, vom 10. Juni 1965 und 23. Juli 1965 Die Erfindung hat ein Verfahren und eine Vorrichtung zur schnellen Bestimmung der Temperatur zum Gegenstand, bei welcher sich der physikaliache Zustand eines Körpers oder einer Substanz federt, insbesondere des Schmelzpunkts oder des Sublimierungspunkts eines Körpers in festem Zustand oder des Siedepunkts eines Körpers in flüssigem Zustand unter normalen Umgebungsbedingungen.
  • In Laboratorien wird zur Identifizierung einer z. B unter normalen Temperatur-und Druckbedingungen in festem Zustand befindlichen anorganischen oder organischen chemischen Substanz oder zur Bestimmung des Reinheitsgrades derselben hauptsächlich die Bestimmung des Schmelzpunkts dieser Substanz benutzt. Von den verschiedenen bekannten Methoden zur Messung des Schmelzpunkts wird häufig die der Kapillarrohre benutzt.
  • Diese Methode besteht darin, ein oder mehrere Kapillarrohre, welche den untersuchten Stoff z.B. in Form von Kristallen enthalten, an dem Vorratsbehälter eines Quecksilberthermometers zu befestigen, diesen die Kapillarrohre tragenden VorratsbehäLter in ein z.B. durch Schwefelsäure gebildetes Bad zu tauchen, welches sich zweckmässig in einem Kjehldahl-Gefäss o.dgl. mit einer Kapazität von etwa 50 bis 100 ml befindet, dieses Gefäss mittels eines Brenners oder eines Heizkissens allmah*lich auf die vermutete Schmelztemperatur der untersuchten Kristalle zu bringen, und unmittelbar die Angabe abzulesen, welche von dem Thermometer in dem Augenblick geliefert wird, in welchem die beginnende Schmelzung der Kristalle beobachtet wird. Ein wesentlicher Nachteil dieser bekannten Methode beruht in der verhältnismässig langen Dauer der Bestimmung eines Schmelzpunkts. Es ist nämlich eine gewisse Zeit zur Vorbereitung der Nessausrustung erforderlich, insbesondere zur Füllung und Befestigung der Eapillarrohre. Ferner ist die Warmeträgheit eines Bades von 50 bis 100 ml im Vergleich zu der Warmekapazität des Vorratsbehalters des Thermometers sowie zu der der in den Kapillarrohren enthaltenen Kristalle beträchtlich. Da ausserdem die den Mepzyklus bildenden Vorgang häufig wiederholt werden müssen, um die Genauigkeit der Ablesung des Schmelzpunkts sicherzustellen, und da die Abkühlungsdauer des Bades besonders lang ist, erfordert ein derartiger Meßzyklus etwa ein bis zwei Stunden, so dass die Wiederholungsperiode des Meßzyklus diesen Wert erreicht.
  • Da die Schnelligkeit der Messungen gegenwärtig insbesondere in der chemischen Industrie einen sehr wichtigen Faktor bei den im Laboratorium ausgeführten Forschungsarbeiten bildet, hat man sich bemüht, neue Methoden zu entwickeln, welche den Zyklus zur Messung des Schmelzpunkts von chemischen, insbesondere reinen organischen, metallisch- organischen und anderen Stoffen beschleunigen. Es sind insbesondere zwei Methoden entwickelt worden, welche die Dauer des Meßzyklus beträchtlich vercurzenX Die erste sogen. Maquenne-Block-Methode besteht darin, das Ende eines rechteckigen Metallblocks (von ungefahr" 30 cm Lange, 8 cm Breite und 2 cm Dicke), welcher den untersuchten Körper trägt, zu erwärmen. Da der Block nur an einem Ende erwärmt wird, entsteht langs der Heizfläche ein Temperaturgradient, dessen Wert mit wachsender Entfernung von dem erwärmten Ende abnimmt. Hierdurch wird eine stetige Folge von wachsenden oder abnehmenden Temperaturen verfügbar. Dieses Verfahren könnte ideal erscheinen, da der ganze Temperaturbereich gleichzeitig verfügbar ist. Die Temperaturwerte längs der Xeizflche müssen jedoch sehr häufig mit Hilfe von Bezugestoffen mit genau bekannten Schmelzpunkten neu geeicht werden. Jede Veränderung der Raumtemperatur des Laboratoriums erfordert daher eine entsprechende Kontrolle der verschiedenen Temperaturen längs der Heizfläche. Die in einem Laboratorium z.B. durch die Offnung eines Fensters oder einer Tür entstehende Luftströme erfordern eine Neueichung des "Maquenne-Blocks". Ausser diesen Nachteilen ist diese bekannte Methode sehr ungenau und dient nur zur angenäherten Bestimmung des Schmelzpunkts der zu untersuchenden Stoffe.
  • Die zweite bekannte Methode besteht darin, mittels eines elektrischen Widerstands oder eines Transformators mit stetig regelbarer Sekundärwicklung eine den zu untersuchenden Stoff tragende Unterlage zu erwärmen, welche die Form einer Scheibe von etwa 5 cm Durchmesser und 2,5 cm Dicke hat und in ihrem Innern den Heizwiderstand oder die elektrische Heizwicklung enthält. In der Dicke dieser Scheibe kann der Vorratsbehälter eines Flüssigkeitsbhermometers untergebracht werden.
  • Diese zweite Methode bietet den Vorteil, dass man das Schmelzen der Kristalle beobachten und gleichzeitig den Durchgang der Quecksilbersäule durch den dem Schmelzpunkt des untersuchten Stoffs entsprechenden Temperaturwert notieren kann.
  • Trotz gewisser unbestreitbarer Vorteile dieser zweiten Methode gegenüber der ersten besitzt sie jedoch noch den Nachteil einer zu grossen Wärmeträgheit. Die Dauer eines vollständigen Meßzyklus dieser zweiten Methode liegt noch bei etwa 15 bis 20 Minuten, was noch einen ernsthaften Nachteil unter den gegenwärtigen sehr scharfen Anforderungen der Forschung bildet, wenn täglich routinemässig hunderte von Messungen ausgeführt werden sollen. Hierzu tritt noch die unangenehme Notwendigkeit einer häufigen Eichung des Instruments infolge des unvollkommenen thermischen Kontakts zwischen dem Quecksilberbehal"ter des Thermometers und der den zu untersuchenden Stoff tragenden Unterlage.
  • Xhnliche Schwierigkeiten treten bei der Bestimmung des Sublimatiönspunkts von festen Körpern oder des Siedepunkts von Körpern auf, welche sich unter normalen Temperatur-uad Druckbedingungen in festem oder flüssigem Zustand befinden Die Erfindung bezweckt, den obigen Nachteilen durch Schaffung eines Verfahrens zur Messung von Schmelzpunkten abzuhelfen, bei welchem die Dauer des Meßzyklus nicht drei Minuten übersteigt. Bei diesem Verfahren wird wiederum eine thermisch leitende, wenigstens eine Probe des zu untersuchenden Körpers unmittelbar oder mittelbar tragende Heizfläche erwärmt, bis der Beginn der Zustandsänderung beobachtet wird, wobei unmittelbar die Temperatur des Wärmeträgers gemessen wird, d.h. entweder der die Wärme übertragenden Fläche oder des die Warme mitführenden Dampfs des untersuchten Körpers. Dieses Verfahren ist insbesondere dadurch bomerkenswert, dass eine vorzugsweise verhaltnismässig kleine Heizfläche mit geringer Wärmeträgheit benutzt wird, welche der Grösse der Probe angepasst ist und dadurch erwärmt wird, dass ein Fluss von Strahlungswärme durch Absorption der von einer äusseren Strahlungsquelle ausgesandten elektromagnetischen Strahlung übertragen wird. Hierbei wird also vollstandig die Methode der Erwärmung der die Heizfläche bildenden Unterlage durch ein Säureband oder durch elektrische Heizung durch Joulesche Wärme mittels eines Widerstands verlassen.
  • Gemäss einem weiteren Kennzeichen der Erfindung wird die empfangene Warmemenge, d.h. die Temperatur, optisch durch selektive Abblendung des Bündels der einfallenden Strahlen geregelt. Dies gestattet, die Stärke der auf die Heizfläche fallenden Strahlung zu verändern und so genau die von der den zu untersuchenden Stoff tragenden Unterlage absorbierte Energiemenge einzustellen und so genau die Durchgangsgeschwindigkeit des beweglichen Anzeigeteile des Temperaturmessgeräts ( (insbesondere der quecksilbersäule eines Quecksilberthermometers) durch den angenommenen Wert des Punkts der Zustandsänderung des zu untersuchenden Stoffs zu regeln. Durch mehr oder weniger starke Abblendung des bündels der einfallenden Warme strahlen kann man so praktisch ohne jede Wärmeträgheit, d.h. mit einer sehr geringen oder vernachlässigbaren Ansprechzeit und mit grosser Genauigkeit, die Bewegung der Quecksilbersäule bremsen oder beschleunigen.
  • Bei der Messung von Schmelzpunkten werden die Proben des untersuchten festen Körpers in an sich bekannter Weise in unmittelbare Berührung mit der Heizfläche gebracht.
  • Bei der Messung des Siedepunkts oder des Sublimationspunkts eines ursprünglich festen oder flüssigen Körpers wird gemäss einem weiteren Kennzeichen der Erfindung wenigstens eine Probe dieses Körpers in eine kleine Aufnahmekammer gebracht, von welcher wenigstens ein Wandteil in unmittelbarer Berührung mit der Heizfläche steht, wobei in an sich bekannter Weise die Temperatur des Dampfs in dieser Kammer gemessen wird. Hieraus ergibt sich insbesondere der wesentliche Vorteil, dass die gleiche Heizfläche beliebig zur Bestimmung und zur schnellen Messung von Schmelzpunkten, oder von Siedepunkten oder Sublimationspunkten benutzt werden kann, d.h. ganz allgemein der Temperaturen der Linderung des physikalischen Zustands von Stoffen in festem oder flüssigem Zustand.
  • Nach dem Meßvorgang und nach Unterbrechung der Wärmezufhur kühlt sich die Heizfläche infolge ihrer geringen Masse oder Grösse und ihrer geringen Warmekapazität auf natürliche Weise durch Strahlung und Konvektion schnell ab. Diese natürliche Kühlung kann noch durch eine künstliche oder erzwungene Warmeabfuhr beschleunigt werden, zsB durch Andrückung eines feuchten Gegenstands an die heisse Fläche, oder auf beliebige andere geeignete Weise (z,B, erzwungene Belüftung oder Beblasen mit Luft).
  • Da die Meßausrüstung, welche sehr geringe Abmessungen haben kann, auf diese Weise schnell gekühlt wird, können die Meßvorgänge mit einer verhältnismässig grossen, bisher unerreichten Frequenz wiederholt werden.
  • Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur Ausübung des obigen Verfahrens mit einer Unterlage, welche die einer Wärmequelle ausgesetzte Heifläche bildet und mit dem wärmeempfindlichen Element eines Temperaturmessgeräts kombiniert ist, insbesondere dem Vorratsbehälter eines Flüssigkeitsglasthermometers, vorzugsweise eines Quecksilberthermometers.
  • Diese Vorrichtung ist insbesondere dadurch bemerkenswert, dass die Wärmequelle eine Strahlungsquelle ist, welche vorzugsweise reich an Infrarotstrahlen ist.
  • Gemäss einem weiteren Kennzeichen der Erfindung wird die Strahlungsquelle durch wenigstens eine an sich bekannte elektrische Glühlanipe o.dgl. gebildet. Eine derartige Lampe kann z.B. eine Joddampflampe der laufend zur Beleuchtung von Kraftfahrzeugen benutzten Art sein. Eine derartige Lampe besitzt einen Wolframglühfaden und arbeitet mit einer absoluten Temperatur von etwa 34000 K. Sie besitzt den Vorteil eines sehr geringen Platzbedarfs und einer ständigen Regenerierung des Glünfadens durch Zersetzung des Wolframåodids, wodurch ihre Lebensdauer beträchtlich verlangert wird. Anstatt einer elektrischen Glühlampe mit Joddampf, welche ggfs. mit einem äusseren getrennten Reflektor kombiniert ist, kann auch eine elektrische Lampe mit Glünfaden der zur kinematographischen ProJektion oder in optischen Geräten benutzten Art verwendet werden bei welcher nur ein vor dem Glühfaden liegender kreisförmiger Oberflächenabschnitt der Wand durchsichtig ist, während der Rest der Wand der Birne undurchsichtig ist und eine innere, einen eingebauten Reflektor bildende reflektierende Ober fläche hat. Die absolute Betriebstemperatur einer derartigen Lampe beträgt etwa 28500 K. Der hinter dem Glühfaden liegende Wandabschnitt hat dann zweckmässig die Form eines Konkavspiegels, welcher die Strahlen auf einen Punkt konzentriert, welcher eine Entfernung von etwa 33 bis 37 mm von dem Glühfaden hat. Das durchsichtige Fenster kann z. B. ggfs. eine Lupe oder Linse zur Projektion des Strahlenbündels bilden.
  • Dieser Lampentyp ist ebenfalls sehr wirksam und mit der Joddampflampe vergleichbar, welche jedoch teurer ist.
  • Gemäss einem weiteren Kennzeichen der Erfindung ist eine Blende mit regelbarer dffnung oder verändertichem Umriss in die Bahn der einfallenden Strahlen zwischen der Strahlungsquelle und der Unterlage eingeschaltet. Eine derartige Blende kann zweekmässig durch eine gewöhnliche regelbare Blende (mit zusammenziehbarer oder ausweitbarer Öffnung) der normalerweise in den Objektiven von Photoapparaten benutzten Art gebildet werden, oder auch einfach durch eine undurchsichtige Scheibe, welche um eine Achse drehbar und mit einem Schlitz versehen ist, dessen radiale Öffnungsbreite sich Je nach der Drehrichtung der Scheibe stetig in wachsendem oder abnehmendem Sinn ändert.
  • @ Gemass einem weiteren Kennzeichen der Erfindung wird die Unterlage durch eine kleine flache volle oder massive warmeleitende Platte oder Scheibe gebildet, welche lösbar derart gehalten wird, dass wenigstens ein Abschnitt ihrer beiden gegenüberliegenden Aussenflachen freigelassen wird.
  • Gemäss einem weiteren Kennzeichen der Erfindung ist, insbesondere in dem Fall der Messung des Schmelzpunkts eines festen Körpers, in der Dicke der Unterlage eine offene Ausnehmung oder eine Blindbohrung zur Aufnahme des Vorratsbehalters des Thermometers vorgesehen, wobei der ggfs. um diesen Vorratsbehälter herum zwischen ihm und der Wand der Bohrung freibleibende Raum mit einem warmeleitenden, vorzugsweise pastenförmigen Stoff ausgefüllt wird, dessen Siedepunkt über der gemessenen Temperatur der Zustandsänderung liegt, im vor liegenden Fall des Schmelzpunkts des untersuchten Körpers.
  • Gemass einer Ausführungsabwandlung kann diese Unterlage auch durch einen kleinen wärmeleitenden flachen Kasten oder eine hohle Kapsel gebildet werden, welche mit einem warmeleitenden Stoff gefüllt ist, in welchen der Vorratsbehal"ter des durch eine oeffnung des Kastens oder der Kapsel tretenden Thermometers eintaucht.
  • Bei der Messung des Sublimationspunkts eines festen Körpers oder des Siedepunkts eines gewöhnlich festen oder flüssigen Körpers weist gemäss einem weiteren Kennzeichen der Erfindung die Vorrichtung einen kleinen geschlossenen Behälter auf, welche rz.B. aus Glas besteht, eine Birne, eine Flasche, einen Becher o.dgl. bildet und zur Aufnahme der Probe des zu messenden festen oder flüssigen Stoffs bestimmt ist. Dieser Behälter besitzt einen unteren flachen Boden mit vorzugsweise glatter optisch ebener AusseLfläche, welche auf der glatten ebenen Oberseite der Unterlage ruht, wobei der Behälter mit wenigstens einer OSfnung oder einem seitlichen Stutzen versehen ist, durch welchen das Ende des Thermometers tritt, derart, dass sein wa"rmeempfindliches Element oder sein Quecksilberbeha"lter sich innerhalb dieses Behälters über der festen oder fl2seigen Phase des untersuchten Körpers befindet.
  • Diese Ausbildung besitzt somit den Vorteil, die Benutzung ein und derselben Grundvorrichtung sowohl zur Bestimjung und Messung der Schmelzpunkte von festen Stoffen als auch zur Bestimmung und Messung des Siedepunkts oder des Sublimationspunkts von festen oder flüssigen Jiörpern, oder allgemeiner zur Bestimmung und Messung der Temperaturen, bei welchen ein Wechsel des physikalischen Zustands von Stoffen auftritt, zu gestatten, wobei das für jeden Messfall benutzte Gesamtmaterial sich je nachdem durch den einfachen Zusatz oder Fortfall eines kleinen Spezialbehälters zur aufnahme der festen oder flüssigen Proben des untersuchten Körpers und durch die verschiedene Lage des Thermometers unterscheidet.
  • Die die Messanordnung bildende erfindungsgemässe Vorrichtung bietet also den Vorteil sehr geringer Abmessungen, eines sehr einfachen Aufbaus und somit einer sehr wirtschaftaichen Fertigung, und einer sehr leichten Handhabung. Das hier vorzugsweise benutzte emperaturmersgerät wird durch ein Glasquecksilberthermometer gebildet, dessen Anwendungsgebiet bei den heutigen Thermometern von etwa 350 o bis +7500 C reicht.
  • Anstelle eines Quecksilberthermometers kann natürlich auch ein beliebiges anderes mit der thermischen Ausdehnung einer Flüssigkeit arbeitendea Thermometer benutzt werden, oder noch allgemeiner jedes Messgerät mit Anzeige durch ein bewegliches vor einer festen Teilung spielendes Anzeigeglied, oder auch ein beliebiges Mss3gerat, welches vorzugsweise eine analoge Anzeige für unmittelbare Ablesung liefert, obwohl natürlich auch Registriergeräte benutzt werden können, welche über einen Verstärker und einen Messertwandler mit dem warmeempfindlichen Element verbunden sind, welches an der Mepatelle oder auch auf oder in dem zu messenden Gegenstand angeordnet ist.
  • Die erfindungPsgemäsße Vorrichtung besitzt den bemerkenswerten Vorteil, die Grösse der zu messenden Temperatur nicht zu verändern, wobei sie die erforderlichen Eigenschaften hinsichtlich der Genauigkeit, der Reproduzierbarkeit, der Empfindlichkeit und des Auflösungsvermögens besitzt, welche heutzutage auf ihrem Anwendungsgebiet verlangt werden.
  • Schliesslich betrifft die Erfindung auch die verschiedenen Anwendungen, welche sich aus der Ausübung des Verfahrens und der Anwendung der erfindungsgemässen Vorrichtung ergeben, insbesondere auf Messungen und auf die physikalischen Methoden zur Identifizierung einer chemischen Substanz oder zur Bestimmung der Reinheit derselben.
  • Die Hauptvorteile des erfindungsgemässen Verfahrens und der erfindungsgemässen Vorrichtung sind die sehr grosse Messgeschwindigkeit, welche die Vornahme von zahlreichen routinemässigen Auswahimessungen ermöglicht, die hohe bei der Handregelung erzielte Messgenauigkeit, welche die Stabilisietung und die Kontrolle der Heiztemperatur ermöglicht, und ihre wirtschaftliche Herstellung und Benutzung.
  • Die Erfindung ist nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnung beispielshalber erläutert.
  • Fig. 1 ist eine langsogeschnittene Seitenansicht einer Ausführngsform einer erfindungsgemässen Vorrichtung zur Messung des Schmelzpunkts, wobei die Unterlage durch eine Scheibe gebildet wird.
  • Fig. 2 zeigt eine gleiche Darstellung einer anderen Ausführungsform der Unterlage zur Messung der Schmelzpunkte mit eingebautem Thermömeter, wobei die Unterlage durch einen kleinen flachen Kasten gebildet wird.
  • Fig. 3 zeigt schaubildlich die Messunterlage der Fig. 2 mit ihrem Thermometer.
  • Fig. 4 ist eine Draufsicht einer Ausführungsabwandlung der Blende, bei welcher diese durch eine drehbare Scheibe mit einer Offnung mit veranderlichem Umriss gebildet wird.
  • Fig. 5 ist ein lotrechter Schnitt einer Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung zur Messung des Siegepunkts oder des sublimationspunkts eines Körpers.
  • Bei dem in Sig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel besteht die im Ganzen mit 1 bezeichnete erfindungsgemässe Messvorrichtung zur Bestimmung des Schmelzpunkts eines gewöhnlich festen Körpers aus einer Unterlage 2, welche vorzugsweise von unten beheizt wird und auf ihrer Oberseite 3 eine oder mehrere Proben 4 des zu untersuchenden Körpers trägt, welche z.B. die Form von Teilchen, Stückchen, Kristallen, Körnern usw. haben. Die Unterlage besteht aus einem wärmeleitenden Werkstoff, z.B. aus Metall, wie Aluminium oder eine Leichtlegierung, und besitzt vorzugsweise eine zylindrische runde Form.
  • Die Unterlage 2 ist so angeordnet, dass ihre Längssymmetrieachse oder Umdrehungsachse lotrecht liegt und wird zweckma"ssig von einem ausgesparten Halter 5 aus einem thermisch isolierenden Werkstoff getragen, in welchen die Unterlage 2 entfernbar eingesetzt ist. Dieser Halter besteht z. B. aus einer wärmeisolierenden waagerechten Platte mit einer Bohrung 6, welche oben eine nach innen vorspringende Schulter 7 bildet, auf welcher die Unterlage ruht.
  • Die untere Endfläche 8 der Unterlage, welche den Varmestrahlen ausgesetzt werden soll, besitzt eine vorzugsweise matte geschwärtz Aussenfläche, um ihr ein grosses Absorptionsvermögen für die empfangene Strahlung zu erteilen. Die Schärzung der Oberflache kann entweder durch Schwefelung, oder durch Oxydation oder auch durch Aufbringung einer feinen Schicht eines schwarzen matten Sacks erfolgen.
  • Die Unterlage 2 wird zweckmässig durch eine kleine Platte oder volle Scheibe gebildet, welche einen offenen Hohlraum 9 aufweist, welcher z. B. durch eine Blindbohrung gebildet wird, welche radial durch die Seitenwand der Scheibe tritt. In diese Blindbohrung 9 ist mit einem gewissen Spiel das Ende des Rohrs eines Glasquecksilberthermometers 10 so eingesetzt, dass der Quecksilberbehälter 11 desselben vollständig innerhalb der Blindbohrung liegt. Um wenigstens einen Teil der durch die Absorption der empfangenen Strahlung durch die Unterseite 8 der Unterlage entwickelten Warme durch Wrarmeleitung auf den Quecksilberbehälter 11 zu übertragen, ist der um diesen herum zwischen ihm und der Innenwand der Bohrung 9 freigebliebene Zwischenraum mit einem wärmeleitenden Stoff 12 gefüllt, welcher mit der Unterlage 2 und dem QuecksilberbehaMlter 11 in unmittelbarer Berührung steht.
  • Dieser wärmeleitende Stoff 12 wird durch eine Substanz gebildet, welche vorzugsweise eine dicke oder visköse Konsistenz hat und z.B. durch eine Paste gebildet wird, welche aus Glyzerin oder Butylphtalat oder Fettsäuren o. dgl. besteht, in welche ein wärmeleitender Körper in fein verteiltem Zustand eingearbeitet ist, z.B. Silber- oder Aluminiumpulver. Diese wärmeleitende Paste 12 gewahrleistet die thermische innige Verbindung zwischen dem Vorratsbehälter des Thermometers und der Unterlage 2. Es können auch zweckmässig silikonhaltige Elastomere benutzt werden, welche selbstpolymerisierbar oder mittels eines geeigneten Katalysators polymerisierbar sind.
  • Fig. 2 zeigt eine Ausführungsabwandlung der Unterlage, bei welcher diese durch einen kleinen flachen Kasten 13 gebildet wird, welcher z. B. aus zwei kreisförmigen parallelen Böden 14 und 15 besteht, welche die Grundseiten des Zylinders bilden und miteinander durch einen seine Seitenwand bildenden ringförmigen Mantel 16 vereinigt sind. Die beiden Böden 14 und 15 bestehen zweckmässig aus Silber, wahrend der Mantel 16 z. B. aus Nickel sein kann. Der obere Boden 14 des Kastens soll auf seiner Aussenfläche die Proben des zu untersuchenden körpers tragen, während der untere Boden 15 des Kastens eine matte geschwärtze Aussenfläche hat.
  • Die Seitenwand 16 des Kastens 13 enthält eine Offnung 17, durch welche das Rohr des Thermometers 10 tritt, so dass der Quecksilberbehälter 11 des Thermometers in dem Hohlraum des Kastens liegt. Um wenigstens einen Teil der durch die Absorption der von der unteren Seite 15 des Kastens empfangenen Strahlung entwickelten Warme gleichzeitig durch Wärmeleitung auf den oberen Boden 14 und den Queckailberbehälter 11 übertragen zu können, ist der Kasten vollstandig mit dem warmeleitenden Stoff 12 gefüllt, welcher sich zwischen den beiden Böden 14 und 15 des Kastens befindet und in unmittelbarer Berührung mit allen Wanden desselben und mit dem Quecksilberbehalter 11 steht.
  • Die Gesamtabmessungen der Unterlage 2 oder 13 können verhältnismässig klein sein, da sie z.B. einen Durchmesser von 18 bis 20 mm und eine Hohe von etwa 4 mm haben kann.
  • Der Siedepunkt der warmeleitenden Paste 12 muss natürlich über der den zu messenden Schmelzpunkten entsprechenden Höchsttemperatur liegen.
  • Die Aussenseite 3 bzw. 14 der Unterlage 2 bzw. 13 trägt zweckmässig einen von dem zu untersuchenden Stoff nicht angegriffenen Schutzüberzug (z. B. aus Rhodium), wodurch diese Seite gegen eine etwaige Korrosionswirkung geschützt wird.
  • In Fig. 1 wird die Wärmequelle durch eine elektrische Glühlampe 18 gebildet, welche mit einem durch eine elektrische Energiequelle (Trockenelemente, Akkumulatoren, Generatoren oder Netz) gespeisten Stromkreis verbunden ist.
  • Diese Lampe ist unter der Unterseite 8 bzw. 15 der Unterlage 2 bzw. 13 dieser gegenüber in einem gewissen Abstand von derselben angeordnet. Um den von der Lampe 18 ausgesandten Strahlen eine Richtwirkung zu geben, wird zweckmässig ein Reflektor 19, welcher vorzugsweise die Form eines Abschnitts eines elliptischen Zylinders hat, hinter der Strahlenquelle 18 so vorgesehen, dass er das reelle Bild der Strahlenquelle (d.h. des Glühfadens) auf die zugewandte Aussenseite des unteren Bodens der Unterlage projiziert. Wie oben bereits angegeben, kann die Lampe 18 z. B. eine Joddampflampe sein (wobei dann der Reflektor 19 von der Birne getrennt ist und ausserhalb derselben liegt) oder die für kinematographische Projektionen benutzte Bauart aufweisen (wobei dann der Reflektor in die Birne eingebaut ist und hinter dem Glühfaden derselben liegt, welche ggfs. ein eingebautes optisches Kollimations- oder Fokussierungssystem auSweist).
  • Zwischen der Lampe 18 und'der Unterseite 15 der Unterlage 2 bzw. 13 ist eine regelbare Blende 20 angeordnet, durch deren ffnung 21 die von der Lampe ausgesandte Heizstrahlung tritt. Wie bereits ausgefuhrt, kann diese Blende die in Photoapparaten benutzte Bauart aufweisen, oder auch einfach entsprechend Fig. 4 ausgebildet sein, in welcher sie durch eine undurchsichtige waagerechte Scheibe 20 gebildet wird, welche um ihre lotrechte Achse 22 drehbar und mit einer oeffnung 23 versehen ist, deren Umriss sich so ändert, dass man den Flächeninhalt der der Bohrung 6 des Halters 5,d.h. der Unterlage gegenüberliegenden freien Durchtrittsfläche stetig ändern und durch Drehung der Scheibe in dem entsprechenden Sinn vergrössern oder verkleinern kann.
  • Eine vorzugsweise längliche Beleuchtungslampe 24 (z.B. eine Leuchtro"hre) wird zweckmässig hinter oder unter der Teilung des Thermometers 10 so angeordnet, dass diese durchleuchtet und so die Ablesung erleichtert wird. Ein längliches Vergrösserungsglas 25 (Fig. 3) kann vor oder auf der, Teilung des Thermometers zur Vergrösserung des abgelesenen Teilstrichs angeordnet werden.
  • Die Arbeitsweise dieser Messanordnung ist folgende. Es werden kleine Proben 4 des Körpers, dessen Schmelzpunkt schnell bestimmt werden soll, auf die Oberseite 3 besw. 14 der Messunterlage 2 bzw. 13 gebracht, und die Rampen 18 und 24 werden eingeschaltet. Die Speisespannung der Heizlampe wird z.B. mittels eines Spartransformators mit regelbarem t'bersetzungsverhältnis eingestellt. Wenn die von dem Thermometer 10 angezeigte Temperatur in die Nähe des vermuteten Werts des Schmelzpunkts des untersuchten Körpers kommt, wird die Öffnung 21 oder 23 der Blende 20 so verkleinert, dass der einfallende Wärmeenergiefluss verringert wird, um so die Vorschubsbewegung der Quecksilbersäule zu verlangsamen und bequem die beginnende Schmelzung der Teilchen 4 (ggfs. mittels einer Beobachtungslupe) beobachten und gleichzeitig die so erreichte Schmelztemperatur ablesen zu können. Um einen neuen Messvorgang zu beginnen, la"sst man die Messanordnung 1 genügend abkühlen, wobei eine derartige natürliche Abkühlung durch Konvektion infolge der sehr geringen Wärmeträgheit des Systems 1 sehr schnell erfolgt. Gggfs. kann diese Kühlung noch dadurch beschleunigt werden, dass ein Strom vonRauml uft auf die Messunterlage durch erzwungene Belüftung oder Beblasung gerichtet wird.
  • Bei dem in Fig. 5 dargestellten Ausführungsbeispiel, welches zur Messung des Siedepunkts oder des Sublimationspunkts eines Körpers bestimmt ist, weist die im Ganzen mit 101 bezeichnete Messvorrichtuung die Unterlage 102, ihren Halter 103, die Quelle der Strahlungswärme oder elektrische Glühlampe 107 mit einem Lichtreflektor 108, welcher unmittelbar in die Lampe 107 eingebaut oder ausserhalb derselben getrennt von dieser angeordnet ist, und die Blende 109 auf. Die Unterseite 105 der Unterlage ist zweckmässig matt und geschwärzt, während ihre Oberseite 106 vorzugsweise geschliffen ist oder eine sehr sorgfältige Fertigbearbeitung aufweist, so dass sie praktisch eben und glatt ist. Die Unterlage 102 kann vollständig voll und massiv sein.
  • Der Halter 103, die Glühlampe 107, der Reflektor 108 und die Blende 109 sind praktisch mit den in Pig. 1 mit 5, 18, 19 und 20 bezeichneten Teilen identisch oder wenigstens diesen sehr ähnlich. Die Heizunterlage kann hier entweder durch eine Spezialunterlage 102 der oben beschriebenen Art gebildet werden, welche einfach die Unterlage 2 der Fig. 1 in dem Halter 5 ersetzt, es kann jedoch auch die Unterlage 2 der Fig. 1 Unmittelbar benutzt werden, aber nachdem das Thermometer 10 herausgezogen und die Bohrung 9 in der Seitenwand der Unterlage mit dem wärmeleitenden Stoff 12 ausgefüllt wurde.
  • Auf die Oberseite 106 der Unterlage 102 ist einkleiner Behälter 110 aufgesetzt, welcher vorzugsweise aus einem durchsichtigen Werkstoff, z.B. Glas, besteht, fast vollständig geschlossen ist und einen unteren ebenen Boden 111 besitzt, dessen Aussenfläche vorzugsweise geschliffen oder so bearbeitet ist, dass sie optisch eben ist. Dieser Behälter ist zur Aufnahme einer Probe 112 des zu untersuchenden körpers bestimmt, welcher sich in flüssigem Zustand befindet oder anfänglich fest ist und schmelzen soll, wobei diese Probe zum Sieden gebracht werden soll. Poröse Körner o.dgl. 113 sind zweckmässig auf dem Boden des Behälters 110 angeordnet, um jede Verzogerung des Siedens zu verhindern.
  • Der Behälter 110 weist wenigstens eine seitliche oeffnung oder einen seitlichen Stutzen 114 auf, durch welchen der wärmeempfindliche Teil 115 eines Präzisionsthermometers 116 eingeführt werden kann, s. B. der Quecksilberbehälter eines Quecksilberthermometers. Dieser seitliche Stutzen 114 liegt auf einer solchen Höhe über dem unteren Boden des Behälters 110, dass der Quecksilberbehalter 115 des Thermometers über der Probe 112 des zu untersuchenden Körpers liegt, insbesondere über der freien Oberfläche der durch die Probe gebildeten Flüssigkeit. In dem Fall eines Quecksilberthemometers 116 ist das Rohr desselben zweckmässig z. B. schrag nach oben an einer Stelle 116 gekröpft, welche in der Nahe seines Austritts aus dem Stutzen 114 des Behälters liegt. Die Teilung des Thermometers liegt dann erheblich höher als der Messbehälter 115, was die Ablesung des Teilstrichs betrachtlich erleichtert.
  • Die Teilung des Thermometers wird zweckmassig von einer lan"glichen durchsichtigen Platte 117 überdeckt, welche gleichzeitig eine Vergrösserungslupe und einen Schutzschirm für das Thermometer bildet. Die Teilung des Thermometers wird zweckmässig von unten durch eine Xeuchtröhre 118 erleuchtet, welche unter der Teilung parallel zu dieser angeordnet ist.
  • Der Scheitel 119 des Behälters 110 ist vorzugsweise nach aussen gewölbt und weist auf seiner Innenfläche wenigstens eine längliche vorspringende Oberflächenunreglemässigkeit 120 auf, welche z. B. durch eine nach innen vorspringende Rippe o.dgl. gebildet wird, welche schräg liegt und sich an die Innenfläche der Seitenwand des Behal"ters 110 anschliesst.
  • Diese Oberflächenunregelmässigkeit soll verhindern, dass die Flüssigkeitstro"pfchen, welche sich durch Kondensation des Dampfs an der oberen Wand 119 des Behälters bilden, auf den wa"rmeempfindlichen Teil fallen, im vorliegenden Fall auf den Quecksilberbehilter 115 des Thermometers, wodurch die Genauigkeit der Temperaturmessung beeintrchtigt wird. Alle so an dem oberen Gewölbe des Behilters gebildeten Tröpfchen fliessen längs der Rippe 120 der Wand ab, um so die Seitenwand des Behälters zu erreichen und längs dieser nach unten zu fliessen.
  • Die Arbeitsweise dieser Vorrichtung ist höchst einfach und ohne weiteres klar. Zunächst wird eine Probe des untersuchten Körpers in den unteren Boden des Behälters 110 durch den Stutzen 114 gebracht, aus welchem vorher das Thermometer 116 herausgezogen wurde. Hierauf wird das warmeempfindliche Ende 115 des Thermometers durch den Stutzen 114 in den Behälter eingeführt. Der Behalter 110 wird auf die Unterlage 102 gestellt, diese wird durch Einschaltung der Glühlampe 107 erwärmt, und der einfallende Strahlungsfluss wird mittels der beweglichen Blende 109 entsprechend eingestellt. Diese Erwärmung wird bis zum Sieden des in dem-Behälter 110 enthaltenen Stoffs fortgesetzt, welcher, wenn er sich ursprünglich in festem Zustand befindet, zunächst durch Schmelzen in den flüssigen Zustand übergeht. Es genügt dann, die freie Oberfläche der Flüssigkeit sorgfältig zu beobachten, um das Auftreten des Siedevorgangs festzustellen, so dass nur noch an der Teilung des Thermometers 116 die wirkliche Temperatur des Dampfs des zu untersuchenden Körpers abgelesen zu werden braucht, welcher während des Siedens der Probe des Körpers entweicht.
  • Die Kapazität des unteren Teil des Behälters 110 muss gross genug sein, um z.B. ein Volumen von etwa höchstens 1,5 cm3 der Probe des zu untersuchenden Stoffs, z. B. ein geschmolzenes Salz, in flüssigem Zustand aufnehmen zu können.
  • Das erfindungsgemässe Verfahren und die erfindungsgemässe Vorrichtung ermöglichen so die Vornahme von sehr genauen Messungen (mit einem relativen Fehler von weniger als 2/1000) mit sehr geringen Mengen von festen oder flüssigen Stoffen, deren zustandsänderungspunkt bestimmt werden soll.

Claims (14)

  1. Patentansprüche 1.) Verfahren zur schnellen Bestimmung der Temperatur des Wechsels des physikalischen Zustands eines Körpers, bei welchem eine warmeleitende, wenigstens eine Probe des zu untersuchenden Körpers unmittelbar oder mittelbar tragende Heizfläche erwärmt wird, bis der Beginn der Zustandsänderung beobachtet wird, wobei unmittelbar die Temperatur der Heizfläche oder des Dampfs des Körpers gemessen wird, dadurch gekennzeichnet, dass eine vorzugsweise verhältnismässig kleine Heizfläche mit geringer Wärneträgheit benutzt wird, welche der Grösse der Probe angepasst ist und dadurch erwärmt wird, dass ein Fluss von Strahlungswärme durch Absorption der von einer äusseren Strahlungsquelle ausgesandten elektromagnetischen Strahlung übertragen wird.
  2. 2.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die empfangene Wärmemenge, d.h. die Temperatur, optisch durch Abblendung des einfallenden Strahlenbündels geregelt wird.
  3. 3.) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur Messung des Schmelzpunkts wenigstens eine Probe des untersuchten Körpers in an sich bekannter Weise unmittelbar auf die Heizfläche gebracht wird, während zur Messung des Siedepunkts oder des Sublimationspunkts wenigstens eine Probe des untersuchten Körpers in eine kleine Aufnahmekammer gebracht wird, von welcher wenigstens ein Wandabschnitt in unmittelbarer Berührung mit der Heizfläche steht, wobei die Temperatur des Dampfs in dieser Kammer gemessen wird.
  4. 4.) Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3 mit einer die Heizfläche bildenden Unterlage, welche einer Wärmequelle ausgesetzt und mit dem wärmeempfindlichen Teil eines Xemperaturmessgerats kombiniert ist, insbesondere dem Vorratsbehälter eines mit einer Flüssigkeit arbeitenden Glasthermometers, vorzugsweise eine Quecksilberthermometers, dadurch gekennzeichnet, dass die Warmequelle (18, 107) eine Strahlungsquelle ist, welche vorzugsweise reich an Infrarotstrahlen ist.
  5. 5.) Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Strahlungsquelle durch wenigstens eine an sich bekannte elektrische Glühlampe oOdgl. (18, 107) gebildet wird.
  6. 6.) Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Blende (20, 109) mit regelbarer Offnung (21) oder mit veranderlichem Umriss (23) in den Weg der einfallenden Strahlen zwischen der Strahlungsquelle (18, 107) und der Unterlage (2, 102) eingeschaltet ist.
  7. 7.) Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterlage (2, 102) durch eine kleine Platte oder eine flache volle oder massive wärmeleitende Scheibe gebildet wird, welche entfernbar so gelagert ist, dass wenigstens ein Abschnitt ihrer beiden entgegengesetzten Abschlussfla"chen (105, 106) freigelassen ist.
  8. 8.) Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass in der Dicke der Unterlage (2) eine Blindbohrung (9) zur Aufnahme des Vorratsbehilters (11) des Thermometers (1q) ausgearbeitet ist, wobei der ggfs. um den Vorratsbehälter herum zwischen diesem und der Wand der Blindbohrung bestehende Zwischenraum mit einem vorzugsweise pastenförmigen wärmeleitenden Stoff (12) ausgefüllt ist, dessen Siedepunkt über der gemessenen Temperatur der Zustandsänderung des untersuchten Körpers liegt.
  9. 9.) Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterlage durch einen kleinen wärmeleitenden Kasten (13) gebildet wird, welcher mit dem warmeleitenden Stoff gefüllt ist, in welchen der Vorratsbehälter (11) eines durch eine Oeffnung (17) des Kastens tretenden Thermometers (10) eintaucht.
  10. 10.) Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die der Wärmestrahlung ausgesetzte Aussenseite (8, 15, 105) der Unterlage (2, 13, 102) matt und geschwärzt ist.
  11. 11.) Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein Richtreflektor (19, 108) hinter der Strahlungsquelle (18, 107) so angeordnet ist, dass er das reelle Bild derselben auf die zugewandte Fläche (8, 15, 105) der Unterlage (2, 102) oder des Kastens (13) projiziert.
  12. 12.) Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 11 zur Messung des Sunblimatoinspunkts oder des Siedepunkts, gekennzeichnet durch einen kleinen geschlossenen Behälter (110), welcher z. B. aus Glas besteht, eine Birne, eine Flasche, einen Becher o.dgl. bildet und zur Aufnahme der Probe (112) des zu messenden festen oder flüssigen Stoffs bestimmt ist, wobei dieser Behalter einen unteren flachen Boden (111) mit vorzugsweise glatter, optisch ebener Aussenflache besitzt, welche auf der glatten ebenen Oberseite (106) der Unterlage (102) ruht, wobei der Behälter mit wenigstens einer Öffnung oder einem seitlichen Stutzen (114) versehen ist, durch welchen das Ende des Thermometere (116) tritt, derart, dass sein warmeempfindlicher Teil oder sein Quecksilberbehälter (115) sich innerhalb des Behälters über der festen oder flüssigen Phase des untersuchten Körper befindet.
  13. 13.) Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Scheitel (119) des Behälters (110) vorzugsweise gewölbt ist und auf seiner Innenfläche wenigstens eine langliche vorspringende Unreglemässigkeit (120) aufweist, z.B. eine Rippe, welche schräg liegt und sich an die Innenfläche der Seitenwand anschliesst.
  14. 14.) Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass bei Verwendung eines Quecksilberthermometera (116) dieses in der Nähe seines austritts aus dem Behalter (110) nach oben gekröpft ist. L e e r s e i t e
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