DE1496396C - Verfahren zum Schmelzen von Glas, das leicht fluchtige Bestandteile ent halt - Google Patents

Verfahren zum Schmelzen von Glas, das leicht fluchtige Bestandteile ent halt

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DE1496396C
DE1496396C DE19631496396 DE1496396A DE1496396C DE 1496396 C DE1496396 C DE 1496396C DE 19631496396 DE19631496396 DE 19631496396 DE 1496396 A DE1496396 A DE 1496396A DE 1496396 C DE1496396 C DE 1496396C
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glass
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DE19631496396
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Tsuneo Yokohama Okamura (Japan)
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Asahi Glass Co Ltd
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Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Schmelzen von Glas, das leicht flüchtige Bestandteile enthält. Im besonderen bezieht sie sich auf ein Verfahren zur Behandlung von Rohglas zu dem Zeitpunkt, in dem giftige und leicht flüchtige Stoffe wie Selen, Schwefel, Arsen, Antimon und Tellur in den Glasschmelzofen als Zusätze eingegeben werden.
Es sind zahlreiche Glassprten bisher bekanntgeworden, die Selen, Schwefel, Arsen, Antimon und/oder Tellur enthalten. Bei der Herstellung von solche Zusätze allein oder in Kombination enthaltendem Glas werden diese Zusätze dem Glasschmelzofen als Element, als chemische Verbindung oder als diese Bestandteile enthaltendes Rohmaterial zugesetzt und im Ofen geschmolzen, wie dies auch beim Schmelzen anderer Rohglasmaterialien in einem üblichen Schmelzofen der Fall ist. Da jedoch die Siedetemperaturen von Selen, Schwefel, Arsen, Antimon und Tellur niedrig sind, verdampft der größte Teil davon, und folglich verbleibt nur ein äußerst geringer Anteil der wirksamen Zusätze tatsächlich im Glas.
Selen ist als wirksamer Zusatz für optisches Filterglas, Glas zur Absorption von Strahlen bestimmter Wellenlängen und Grauglas bekannt. Derartige Gläser werden anschließend in den Beispielen beschrieben. So ist es beispielsweise erforderlich, Selen in Mengen von 0,1 bis 0,2 Gewichtsprozent, bezogen auf das geschmolzene Glas, dem Schmelzofen zuzuführen, um Glas mit einem Selengehalt von 0,001 Gewichtsprozent herzustellen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Bedingungen zu schaffen, daß beim Schmelzen von Glassorten mit einem Gehalt an leicht flüchtigen Elementen, wie Arsen, Antimon, Schwefel, Selen und/ oder Tellur, diese in möglichst hohem wirksamem Anteil im Glas verbleiben. Dieses Ziel wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß man pulverisierten Glasbruch mit Arsen, Antimon, Schwefel, Selen oder Tellur in einem Verhältnis von 0,05 bis 30 Gewichtsprozent, bezogen auf die Menge Glasbruch, vermischt, das Gemisch preßt und den Preßling bei einer Temperatur zwischen 500 und 1200° C sintert und das Sinterprodukt zusammen mit dem gewünschten Material des Rohglases in einen Schmelzofen eingibt.
Es ist bereits ein Verfahren zum Sintern von Glasgemengen bekannt (deutsche Patentschrift 884 400), bei dem Arsenik oder Ceroxyd oder Calciumsulfat den Gemengebestandteilen als Korrekturzuschläge beigegeben werden, um den Schmelzprozeß und die nachfolgende Läuterung des Glasbades günstig zu beeinflussen. Es handelt sich also außer dem Arsenik um Verbindungen, bei denen das Problem der Flüchtigkeit nicht auftritt wie bei den in Rede stehenden Elementen nach der Erfindung, nicht einmal bei den Elementen besagter Verbindungen.
Ferner ist ein Verfahren zur Herstellung eines Gemenges zum Erschmelzen von Glas aus der deutschen Patentschrift 1 053 746 bekannt. Bei diesem > Verfahren macht das Bruchglas, dem bezüglich des normalen Rohgemenges ein oder mehrere Bestandteile fehlen, einen wesentlichen Bestandteil des Gemenges aus. Dabei tritt das Problem auf, daß sich das Bruchglas, wenn es eben einen größeren Gemengebestandteil bildet, von den Bestandteilen des Rohgemenges trennt, wodurch beim Schmelzen ein inhomogenes Glas entsteht. Zur Lösung dieser Aufgabe wird nach f { der deutschen Patentschrift 1 053 746 ein Verfahren beschrieben, wonach man Läuterungsmittel oder andere Ausgleichssubstanzen unmittelbar mit dem Bruchglas und nicht als Teil des Rohgemenges, d. h., der ungeschmolzenen Gemengebestandteile, einführt. Die fehlenden Bestandteile werden in wäßriger Lösung auf den Glasbruch aufgebracht und der größere Teil des Wassers vor dem Einführen des Glasbruchs in das Gemenge verdampft.
Aus diesen Literaturstellen erhält der Fachmann keine Anregung, die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe in der beschriebenen und beanspruchten Weise zu lösen.
Dem besagten Stand der Technik können auch nicht die speziellen Bedingungen des erfindungsgemäßen Verfahrens entnommen werden, wonach einmal vor dem Sintern das Gemisch gepreßt und der Preßling bei Temperaturen zwischen 500 und 12000C gesintert wird.
Es ist vorteilhaft, das Gemisch unter einem Druck von 60 bis 500 kg/cm2 zu pressen. Falls erforderlich, kann ein geeignetes Bindemittel zugesetzt werden.
Arsen, Antimon, Schwefel, Selen und Tellur können als Zusatz in elementarer Form als chemische Verbindung oder in Form eines entsprechenden Glases verwendet werden.
Zur Steigerung der Menge der Zusätze, die im erschmolzenen Glas verbleiben, ist es erwünscht, daß die Viskosität des Glasbruches in der Nähe des Siedepunktes der Zusätze mehr als ΙΟ7 Ρ beträgt.
Wenn beispielsweise Selen mit dem Siedepunkt von 6880C verwendet wird, beträgt die Viskosität des Glasbruches bei 600 bis 700° C vorzugsweise 1010 bis 107P.
Das folgende Beispiel erläutert die Erfindung.
Beispiel
A. 100 Teile pulverisierter Glasbruch werden gründlich mit 0,4 Gewichtsteilen pulverisiertem metallischem Selen vermischt und bei 965° C gesintert.
B. Eine der vorstehenden ähnliche Mischung wird bei einem Druck von 500 kg/cm2 zu einer Stange mit einem Durchmesser von 26 mm und einer Länge von 30 mm gepreßt und bei 950° C gesintert.
Die verbleibende Menge (%) an Selen in den gesinterten Materialien A und B betrug A = 50%, B = 70%.
Ferner wurden die Sinterkörper A und B mit Rohglas und Glasbruch wie nachfolgend beschrieben vermischt und geschmolzen. Die verbleibende Selenmenge (in Gewichtsprozent) im Glas betrug
Sinterkörper
6,0 Teile
4,3 Teile
Rohglas
60 Teile
60 Teile
Glasbruch
IO
34 Teile
35,7 Teile
Verbleibende Prozentsatz Se, Prozentsatz Se
Menge im Glas, bezogen auf das im Glas
bezogen auf Se im insgesamt (%)
Sinterkörper verwendete Se 0,0018
A 15,0 7,5 0,0020
B 18,1 11,6
Menge Zusätze und zurückbleibende Menge (%) As Sb Te
(Gewichtsprozent) 88 92 75
an Zusätzen 88 92 75
pro 100 Teile Se S 88 92 75
Glasbruch 70 65 86 91 73
0,01 70 65 84 90 70
0,05 70 65
0,5 68 65
1,0 65 63
5,0
Menge Zusätze und zurückbleibende Menge (%) As Sb Te
(Gewichtsprozent) 81 87 65
an Zusätzen 75 86 56
pro 100 Teile Se S 70 85 52
Glasbruch 60 59 60 75 45
10,0 50 49
20,0 45 45
30,0 40 38
40,0
Wird andererseits das Pressen vor dem Sintern vorgenommen, ergibt sich folgende Beziehung zwischen Preßdruck und zurückbleibender Menge an Zusätzen im Sintermaterial:
Ein Vergleich mit dem üblichen Verfahren ergibt, daß der verbleibende Selenanteil (%) in bezug auf das gesamte Beschickungsgewicht bei gleicher eingesetzter Selenmenge nach dem üblichen Verfahren 0,15% beträgt und der Hauptanteil verdampft, während nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung 5 bis 10% Selen in Glas verbleiben.
Die Versuchsergebnisse hinsichtlich des Mischungsverhältnisses von rohen Zusätzen (Se und S wurden in elementarer Form, As, Sb und Te als Oxyde angewendet), pulverisiertem Glasbruch und verbleibender Menge Zusatzmittel im Sinterkörper sind folgende:
Die Mischung wurde bei einem Druck von 400 kg/cm2 gepreßt und anschließend bei 700 bis 10000C gesintert.
Zurückbleibender Anteil (%) Se S im Sintermaterial Sb Te
Preßdruck an Zusätzen 50 48 As 58 55
(kg/cm2) 60 62 57 81 67
0 63 64 63 85 71
30 65 63 79 90 73
60 67 64 85 91 73
100 68 64 87 91 74
200 69 65 87 92 75
300 70 68 89 93 76
400 70 68 90 93 77
500 70 68 90 93 77
600 90
700
Ferner liegt nachfolgende Beziehung zwischen Sintertemperatur und zurückbleibender Menge an Zusätzen im Sintermaterial vor:
Sintertemperatur Se Zurückbleibender Anteil (%) in Sintermaterial Sb Te
40 Γ C) 18 an Zusätzen As 35 25
500 20 40 •63 42
700 25 55 80 60
45 800 70 78 85 77
900 65 80 89 80
1000 64 85 75 70
1100 30 70 65 40
50 1200 60
S
30
40
45
65
50
35
30

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Schmelzen von Glas, das leicht flüchtige Bestandteile enthält, dadurch gekennzeichnet, daß man pulverisierten Glasbruch mit Arsen, Antimon, Schwefel, Selen und/ oder Tellur in einem Verhältnis von 0,05 bis 30 Gewichtsprozent, bezogen auf die Menge Glasbruch, vermischt, das Gemisch preßt und den Preßling bei einer Temperatur zwischen 500 und 12000C sintert und das Sinterprodukt zusammen mit dem gewünschten Material des Rohglases in einen Schmelzofen eingibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch unter einem Druck von 60 bis 500 kg/cm2 gepreßt wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die besagten Elemente als solche, als Verbindungen oder in Form eines entsprechenden Glases zugesetzt werden.
DE19631496396 1963-05-31 1963-05-31 Verfahren zum Schmelzen von Glas, das leicht fluchtige Bestandteile ent halt Expired DE1496396C (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEA0043230 1963-05-31
DEA0043230 1963-05-31

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE1496396A1 DE1496396A1 (de) 1969-05-14
DE1496396B2 DE1496396B2 (de) 1972-10-12
DE1496396C true DE1496396C (de) 1973-05-10

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