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BERLIN-Fri@denau lauterstra#e 37 @at.-Anw. Dr.@uschke Telefon, 83
98 34 (73 56 72) Nr. 47 7@% Plenzenaverstr. 2 Pat.-Anwolf Grent@enberg Telefen:
48 @@ 24 @@ 06 @@ Telegromm-Adresse : Qu@dretur Mänchen Pastscheckko@to : Mänchen
@2 77 Beakkoni@ : Dres@ner @@@K Mänchen Die vorliegende Erfindung betrifft verbesserte
selbststerilisierende Kunststoffe und insbesondere ein bakteriostatisches Kunststoffmaterial.
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Erfindungsgemä# wird auch ein Verfahren zur Herstellung eines bakteriostatischen
Kunststoffs und eines daraus bestehenden Produktes vorgeschlagen, die krankheits-und
infektionserzeugende Mikroorganismen, die mit der Oberfläche des Kunststoffs in
Beruhrung kommen, wirksam abtöten.
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Der nach dem erfindungsgemä#en Verfahren hergestellte Kunststoff kann
für eine Vielzahl geformter Gegenstände verwendet werden, die bestimmungsgemä#@
mit der menschlichen Haut in Berührung kommen. Da bakteriostatische Kunststoffmat@rial
ist bei solchen Anwendungszwecken von unschätzbarem Wert, bei denen der Kunststoff
mit der Haut eines Menschen oder mit dem Mund in Berührung komit, weil durch das
Material der Eintritt vieler Keime oder krankheitserzeugender Mikroorganismen in
den Körper
vermieden wird. 3in überragender Vorteil wird deshalb
erzielt, wenn dieses bakteriostatische Kunststoffmaterial für Trinkbecher, Kinderspielzeug,
Geschirr, Mundstücks oder für andere Zwecke verwendet wird, bei dem das Kunststoffmaterial
bestimmungsgemäß mit dem Mund in Berührung kommt. Im allgemeinen kann der bakteriostatische
Kunststoff für die Herstellung vieler Gegenstände verwendet werden, durch die Krankheiten
möglicherweise übertragen werden können, da diese von mehr als einer Person gehandhabt
und verwendet werden, sodaß die bisher erforderlichen, äußerst strengen Sterilisationsvorkehrungen
vermieden oder stark verringert werden.
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Der bakteriostatische Kunststoff der vorliegenden Erfindung besitzt
die Fähigkeit, ziele Arten von Bakterien, Streptokokken, Pilzen und anderen krankheits-
und infektionserzeugenden Mikroorganismen abzutöten, die möglicherweise mit der
Oberflache des geformten, aus diesem Material hergestellten Gegenstandes in Berührung
kommen können. Diese Mikroorganismen sind gewöhnlich solche, die Halsentzündungen,
Sungenentzündung, Grippe-und dgl. und andere gewöhnlich übertragbare Krankheiten
verursachen, wobei der bakteriostatische Kunststoff besonders wirksam gegen solche
Organismen ist, die bakteriologisch als gram-positiv bezeichnet werden. Zu dieser
gram-positiven Gruppe dieser Organismen gehören im allgemeinen die eiter- und infektions
erzeugenden Organismen0 Der bakteriostatische Kunststoff wirkt ferner als spezifisches
Fungizid und tötet insbesondere Organismen, wie Trichyphyton gypseum, ab, die.den
sogenannten"athletes foot" verursachen.
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Der erfindungsgemäß vorgeschlagene Kunststoff behält ferner auch
nach wiederholtem Waschen, das bei vielen VErwendungszwecken gewöhnlich erfolgt,
seine Wirksamkeit bei.
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Diese Wirksamkeit erstreckt sich über einen Zeitraum von Jahren, was
bei nahezu allen Verwendungszwecken des Kunststoffs die Lebensdauer des Gegenstandes
selbst überschreitet.
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Erfindungsgemä# wird daher ein Kunststoffmaterial vorgeschlagen,
das für eine lange Zeitdauer bakteriostatisch wirkt0 Erfindungsgemäß wird ferner
ein bakteriostatischer Kunststoff vorgeschlagen, der für Verwendungszwecke, bei
denen e@ er mit der menschlichen Haut in Berührung kommt, verwendet werden kann,
ohne daß giftige oder schädliche (Reiz-) Wirkungen auftreten.
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Erfindungsgemä# wird ferner ein bakteriostatischer Kunststoff vorgeschlagen,
der nach einem leicht regelbaren Verfahren zu einer Vielzahl von Formen oder Gegenständen
leicht verformt werden kann.
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Erfindungsgemäß wird. ferner ein Verfahren zur Rerstellung eines
bakteriostatischen Kunststoffs vorgeschlagen, bei dem ein bakteriostatisches Mittel
zwecks Herstellung eines praktisch für dauernd bakteriostatischen Kunststoffs in
eine Formmasse einverleibt wird.
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Erfindungsgemä# wird auch ein Verfahren zur Herstellang einem bakteriostatischen
Kunststäff@ vorgeschlag@n, boi de@ riae bakteriostatische Verbindung einverleibt
wurde St.
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@wei getrennt alt zinns gemain@@@en verbindenden Post verb@@-dene
Chlorphenelreste aufweist.
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Erfindungsgemäß wird ferner ein Verfahren zur Herstellung eines bakteriostatischen
Kunststoffs und des daraus hergestellten Produkts vorgeschlagen, bei dem ein festes
baXteriostatisches Mittel in eine thermoplastische Formmasse unter geregelten Temperaturbedingungen
einverleibt wird, bei denen das bakteriostatische Mittel innerhalb des Kunststoffs
geschmolzen wird und dann erneut auskristallisiert.
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Erfindungsgemäß wird ferner ein leicht zu regelndes und wirtschaftliches
Verfahren zur Herstellung eines bakteriostatischen Kunst stoffs aus leicht zugänglichen
Materialien vorgeschlagen0 Weitere Ziele der vorliegenden Erfindung werden aus der
folgenden, ins einzelne gehenden Beschreibung ersichtlich werden.
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In der folgenden Beschreibung wird das erfindungsgemäße Verfahren-zur
Herstellung des bakteriostatischen Kunststoffs beschrieben. Wenn auch bevorzugte
Ausführungsformen beschrieben werden, so können selbstverständlich Anderungen vorgenommen
werden, ohne daß der Erfindungsbereich verlassen wird. Zwecks Erläuterung der inneren
Eigenschaften des Kunststoffs sind photographische Aufnahmen von Kunststoffen hergestellt
worden.
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Pigur 1 ist eine photographische Aufnahme eines Querschnitts durch
ein reines Kunststoffmaterial aus modifivierten Polystyrol und Acrylsäurenitril.
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Figur 2 ist ein Querschnitt durch den gleichen, in Figur 1 gezeigten
Kunststoff nach dem Einverleiben eines Pigments in den Kunststoff; und
Figur
3 ist eine photographische Aufnahme des Querschnitts durch den in den Figuren 1
und 2 gezeigten Kunststoff, dem jedoch ein Pigment und erfindungsgemäß ein bakteriostatisches
Mittel zugesetzt worden sind0 Das erfindungsgemäß verwendete bakteriostatische Mittel
besteht aus einer Verbindung, die zwei Chlorphenolgruppen enthält, die mit einem
gemeinsamen Atom getrennt verbunden sind. Für diesen Zweck kann z.B. eine Verbindung
mit der Handelsbezeichnung "Actamer" verwendet werden, die von der Monsanto Chemical
Company, St. Louis, Missouri, vertrieben wird0 Die chemische Bezeichnung dieser
Verbindung ist 2,2'-Thiobis-(4,6-dichlorphenöl). Diese Verbindung hat die Strukturformel:
Als weiteres Beispiel für ein brauchbares bakteriostatisches Mittel kann ttHexachlorophen"angegeben
werden, das z.B. unter der Handelsbezeichnung "G-11" von der Sindar Corporation
of New York hergestellt wird. Die chemische Bezeichnung dieser Verbindung ist 2,2'-Methylenbis-(3,4,6-trichlor)-phenol.
Die Strukturforniel dieser Verbindung ist
Beide Verbindungen, und zwar "Actamer" und "Hexachlorophen" , haben eine einmalige,
stark bakteriostatische Wirkung gegen gram-positive Organismen und sind bei den
erfindungsgemäß verfolgten Zwecken ungiftig. Beide Verbindungen sind ferner bei
Raumtemperatur feste Substanzen, und zwar hat 11Actamer11 einen Schmelzpunkt zwischen
187 und 188°C und tlHexachlorophent? einen Schmelzpunkt zwischen 161 und 16700.
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Beide Verbindungen sind auch kristalline Festsubstanzen mit rhomboedrischer,
nadelartiger Form0 Beide Verbindungen sind bei einem neutralen Geschmack nahezu
geruchlos.
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Sowohl"Actamer"als auch "hexachlorophen" besitzen eine starke bakterizide
Wirkung, verringern wesentlich die Anzahl der Mikroorganismen und verhindern das
Wachstum und die Vermehrung von Mikroorganismen, die von Natur aus oder pathogen
in der Hautbakterienflora vorkommen, Beide Verbindungen sind bei geringen Konzentrationen,
wie 0,0001 % und darunter, besonders gegen gram-positive Organismen sehr wirksam,
wobei ihre orale Giftigkeit äußerst gering ist.
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Bei der Verwendung dieser Verbindungen in Klebepflasterversuch auf
menschlicher Haut sind ferner keine bemerkenswerten Reaktionen bemerkt worden, sodaß
keine dieser Verbindungen bei den erfindungsgemäß beabsichtigten Zwecken ein störendes
Mittel oder ein stark wirkendes allergisches Mittel darstellt
Erfindungsgemäß
ist gefunden worden, daß sowohl "Actamer" als auch "hexachlorophen" au#ergewöhnlich
wirksam sind, wenn sie in thermoplastische Harze einverleibt werden und wenn diese
Massen dann bei Temperaturen oberhalb des Schmelzpunktes, jedoch unterhalb des Zersetzungspunktes
oder der Zerstörungstemperatur der entsprechenden Verbindungen verformt werden.
Die bakteriostatischen Eigenschaften der erhaltenen Kunststoffe haben sich bei den
unten beschriebenen Versuchen als ziemlich stark und langanhaltend erwiesen. Die
erfindungsgemäß verwendeten bakt eriostatischen Verbindungen kristallisieren offenbar
erneut und orientieren sich selbst in dem geschmolzenen Kunststoff, ohne daß sie
eine chemische Bindung eingehen, was deren dauerhafte 7Digenschaften erklären kann0
Auch durch wiederholtes Waschen, Scheuern und andere harte Versuche wird deren Wirksamkeit
nicht verringert0 Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wurde z.B. eine Anzahl von
Kunststoffscheiben hergestellt, die dann bakteriostatischen Versuchen unterworfen
wurden. Zwecks Herstellung der Scheiben wurden 100 Gewichtsteile eines thermoplastischen
Formpulvers und 4 Teile des bakteriostatischen Mittels trocken vermischt. Anschließend
wurden diese Formmassen innerhalb von 20 Sekunden und unter einem Druck von 700
kg/cm2 nach einem Spritzgußverfahren verformt.
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Bei allen Versuchen erfolgte das Verformen bei einer Temperatur oberhalb
des Schmelzpunktes des bakteriostatischen Mittels. Bei Polyäthylen erfolgte z.B.
das Verformen bei einer Temperatur von 218°C, während Polystyrol bei einer Temperatur
von 2270 a verformt wrd'e. Modifiziertes, mit Acrylsäurenitril
mischpolymerisiertes
Polystyrol wurde bei einer Temperatur von 22700 verformt, während bei einem weiteren
Beispiel Celluloseacetatbutyrat bei einer Temperatur von 204°C verformt wurde.
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Die Scheiben mit einem Gewicht von etwa 3 g, die nach dem oben angegebenen
Formverfahren hergestellt worden waren, wurden dann nach einem Verfahren, das in
U.S.D.A. Circular 198 beschrieben ist, mit Micrococcus pyogenes var. aureus untersucht.
Zunächst wurden bakteriostatische Polyäthylenscheiben, denen ?lActamert? einverleibt
worden war, untersucht.
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Beispiel I Nicht-modifizierte Polyäthylenscheiben und die bakteriostatischen
Polyäthylenscheiben wurden mit einer gehärteten Nährstoffagarplatte in Berührung
gebracht, die zuvor mit dem Versuchs organismus geimpft worden war. Diese Platten
wurden 48 Stunden lang unter nicht-glasierten Porzellantöpfen bei einer Temperatur
von 3700 bebrütet0 Die nichtmodifizierten Polyäthylenscheiben wiesen keine Inhibitionszone
auf, während die bakteriostatischen Polyäthylenscheiben eine 4 mm breite Inhibitionszone
verursachten.
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Anschließend wurden die bakteriostatischen Polyäthylenscheiben wiederholt
gescheuert, eingeweicht und anderen Behandlungen unterworfen, die einer normalen
Verwendung im Haushalt entsprechen. Mit diesen bakteriostatischen Polyäthylenscheiben
wurden dabei die folgenden Ergebnisse erhalten: Scheibe Nr. 1 : 72 Stunden lang
in Wasser eingetaucht-6 - 8 mm breite Inhibitionszone Scheibe Nr. 2 : 6 mal in Wasser
gewaschen-6 - 8 mm breite inhibitionszone.
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Scheibe Nr. 3 t Mit einem Haushaltsreinigungsniittel gescheu-" ert
(12 Mal gescheuert)-7 - 9 mm breite Inhibitionszone.
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Beispiel II Das gleiche Untersuchungsverfahren wurde mit einer bakteriostatischen
Scheibe wiederholt, die nach dem oben angegebenen Verfahren aus Celluloseacetatbutyrat
und"Actamer" hergestellt worden war, Bei diesem Versuch betrug die Inhibitionszone
3 - 5 mm.
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Beispiel III Eine aus mit Acrylsäurenitril mischpolymerisiertom Polystyrol
und ??Actamer?? bestehende Scheibe wurde nach dem oben beschriebenen Untersuchungsverfahren
untersucht, wobei eine Inhibitionszone von 4 - 6 mm erhalten wurde.
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Beispiel IV Nach dem oben beschriebenen Verfahren wurde eine Scheibe
aus einem Polystyrol-Acrylsäurenitrilmischpolymerisat, das mit"Hexachlorophen"modifiziert
worden war, untersucht.
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Bei diesem Versuch bewirkte die Kunststoffscheibe eine Inhibitionszone
von 3 - 5 mm.
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Durch diese Versuche mit den beschriebenen bakteriostatischen Mitteln
ist die Verwendbarkeit und Wirksamkeit der erfindungsgemäß hergestellten und geformten
Produkte bewiesen worden. Demgegenüber wurde bei der Untersuchung anderer Substanzen
keine Wirkung festgestellt. Ein antibiotisch und bakteriostatisch wirkendes Mittel
der Handelsbezeichnung "Tyrothricin" wurde z.B. in ein modifiziertes Polystyrol-Acrylsäurenit
Mischpolymerisat einverleibt und damit verformt, worauf die erhaltene Masse nach
dem oben angegebenen Untersuchungsverfahren (U.S.D.A.) untersucht wurde. Bei diesem
Versuch
konnte keine Wirksamkeit und keine Inhibitionszone festgestellt werden. Bei der
Untersuchung der mit Tyrothricin'1 verformten Scheibe wurde festgestellt, daß dieses
offenbar verbrannt oder verkohlt war, wodurch die bakteriostatische ilirk samkeit
in dem geformten Produkt wertlos gemacht worden war.
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Versuche haben gezeigt, daß das erfindungsgemäß verwendete bakteriostatische
Mittel in dem fertigen, geformten Produkt in chemisch nicht-gebundener und nicht
verknüpfter oder mindestens in einer sehr locker gebundenen Porm vorliegt.
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"Actamer"wurde in einer Menge von 4 Gew.-% mit Polyäthylen compoundiert,
worauf die erhaltene Masse untersucht und die durch das Einverleiben in den Kunststoff
erhaltenen Eigenschaften bestimmt wurden.
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Bei diesem Untersuchungsverfahren wurde die Kunststoffprobe so lange
in siedendem Benzol gehalten, bis ein vollständiger physikalischer Abbau erfolgt
war. Das erhaltene Gemisch wurde dann mit Natriumhydroxyd extrahiert. Die Natriumhydroxydauszuge
wurden vereinigt, angesäuert und dann mit Äther extrahiert. Diese Ätherauszüge wurden
bis zur Trockne eingedampft, worauf der Rückstand gewogen und der extrahierbare
Gehalt an "Actamer" zu 3,7 % bestimmt wurde. in Daie Polyäthylenscheiben ursprünglich
etwa 4 Gew.-% "Actamer"einverleibt worden waren, konnte damit eine praktisch quantitative
Rückgewinnung von "Actamer" erzielt werden. Auf Grund dieser Ergebnisse kann es
als sehr wahrscheinlich angenommen werden, daß zwischen "Actamer" und Polyäthylen
keine Verbindungsbildung erfolgt war. ITenn eine solche Verbindung gebildet worden
wäre, würde es ziemlich unwahrscheinlich sein,
daß eine Behandlung
mit siedendem Benzol oder kaltem Alkali zur Zersetzung dieser Verbindung zu"Actamer
und Polyäthylen geführt hätte. Aus diesen Ergebnissen kann daher geschlossen werden,
da# "Actamer" in dieser Masse in Porm eines physikalischen Gemisches mit dem Polyäthylen
oder daß ein sehr schwach gebundener Komplex vorliegt.
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Zwecks Bestimmung der Struktur des bakteriostatischen Kunststoffs
sind ferner physikalische Untersuchungen vorgenommen worden. Nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellte Probescheiben wurden z.B. mit einem Lichtmikroskop mit einer
Vergrößerung von etwas 100 Durchmessern untersucht. Dann wurden Mikrophotographien
mit einer Gesamtvergrößerung von etwa 450 Durchmessern hergestellt, worauf deren
Negative bis zu einer Bildgröße von insgesamt 1000 Durchmessern optisch vergrößert
wurden.
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Bei diesen physikalischen Untersuchungsverfahren wurden von den bakteriostatischen
Kunststoffscheiben zwecks Bestimmung der physikalischen Struktur Querschnitte hergestellt0
Zum Schneiden einer ununterbrochenen oder bandartigen Probe wurden ein Drehmikrotom
(Spencer Modell 820) und eine Glasklinge verwendet. Probestücke mit einer Stärke
von etwa 21/2 P wurden geschnitten. Die untersuchten Scheiben bestanden aus "Styron
Plastic" (modifiziertes Polystyrol-Acrylsäurenitrllmischpolymerisat) und aus ttActamert?
als bakteriostatischem Mittel.
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In Fig. 1 ist ein Nikrotomsohnitt einer nicht modifizierten, kein
bakteriostatisches Mittel enthaltenden "Styron"-scheibe gezeigt. Das Probestück
hatte eine Stärke von etwa
und getrennte Schichten der Schichtstrukturen,
die zur Oberfläche parallel sind, können innerhalb des Probestücks wahrgenommen
werden. Die Richtung der Stahlschneide ist in allen Fällender Oberfläche parallel.
Dieses Probestück ist mit der Ziffer 10 bezeichnet.
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Fig. 2 ist eine photographische Aufnahme eines Mikrotomschnitts durch
eine"Styron"kunststoffscheibe, der ein anorganisches Pigment einverleibt worden
ist und die allgemein mit der Ziffer 11 bezeichnet wird. Hierbei fehlen die Beschichtungseffekte
nahezu vollständig.
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Fig. 3 ist eine Mikrophotographie eines Mikrotomschnitts durch eine
Kunststoffscheibe, die aus"Styron", dem Pigment und "Actamer" als bakteriostatischem
Mittel besteht.
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Diese Probe ist allgemein mit der Ziffer 12 bezeichnet worden0 Im
Vergleich zu den vorhergehenden Mikrophotographien der Figuren 1 und 2 kann in dieser
Mikrophotographie einebestimmte Strukturänderung beobachtet werden. Dabei wird eine
homogenere Grundstruktur und das willkürliche Auftreten von Einschlußkörpern 13
beobachtet. Von besonderer Bedeutung ist die Struktur der Schichten oder der Schichtgebilde,
die im Gegensatz zu der in Fig. 1 gezeigten Schichtsfiruktur, gleichmäßig auseinanderliegen
und zu der Oberfläche der Kunststoffscheibe senkrecht angeordnet sind. Wiederholte
Versuche haben gezeigt, daß diese Erscheinung bei den erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Kunststoffen stets auftritt.
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Es wird angenommen, daß die Schichtstruktur des bakteriostatischen
Kunst stoffs, wie in Fig. 3 gezeigt, auf die senkrechte Orientierung des erneut
kristallisierten ?tActamertt
bei dem erfindungsgemäßen Formverfahren
zurückzuführen ist.
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Bei diesem Verfahren ist es wesentlich, daß die Formtemperatur etwas
oberhalb des Schmelzpunktes des bakteriostatischen Mittels liegt, sodaß bei diesem
Verfahren das bakteriostatische Mittel geschmolzen wird und dann erneut auskristallisiert
und sich verfestigt. Bei diesem Verfahren wird ein gleichmäßiges Einverleiben innerhalb
der Oberfläche des Kunststoffs erzielt, wodurch eine lang anhaltende Wirkung erreicht
und eine stark bakteriostatische Wirkung des Kunststoffs erhalten werden kann0 Die
Kunststoffe, die für das erfindungsgemäße Verfahren besonders geeignet sind, sind
die thermoplastischen Kunststoffe, die in den oben angegebenen Beispielen erläutert
worden sind. Diese Kunststoffe haben offenbar ein verhältnismäßig weites Bindungsgefüge,
wodurch eine dauerhaftere Einverleibung eines bakteriostatischen Mittels als in
der vernetzten Struktur von in der Hitze härtenden Kunststoffen möglich ist.
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Die in der Litze härtenden Harze können jedoch ebenfalls als Kunststoffe
verwendet werden, wenn ein gewisser Verlust an Dauerhaftigkeit und Wirksamkeit hingenommen
werden kann0 Erfindungsgemäß kann daher ein bakteriostatischer Kunststoff in jeder
gewünschten Form hergestellt und nach einem üblichen Verfahren verformt werden.
Dadurch wird eine sehr große Anpassungsfähigkeit des Kunststoffs erreicht, der für
die verschiedenartigsten Zwecke verwendet werden kann. Die geformten bakteriostatischen
Kunststoffgegenstände sind ungiftig und verursachen keine Entzündungen selbst der
sehr empfindlichen Schleimhäute. Ausgedehnte Versuche mit den bakteriostatischen
Mitteln haben ferner ergeben, daß diese keine Allergien oder Entzündungen verursachen.
Die Zeitdauer, während der der bakteriostatische
Kunststoff die
bakteriostatischen Eigenschaften behält, erscheint unbegrenzt. Bei beschleunigten
Alterungsversuchen wurde eine mehr als 5 Jahre andauernde bakteriostatische Wirksamkeit
festgestellt, d.h. ein Zeitraum, der die normale Lebensdauer von Kunststoffgegenständen
überschreitet.
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Ferner werden durch Waschen, Einweichen, Scheuern und Abbrühen die
bakteriostatischen Eigenschaften nicht beeinträchtigt.
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Einer der besonderen Merkmale des bakteriostatischen Kunststoffs
ist seine selbst-sterilisierende ligenschaft, sodaß Mikroorganismen, wenn diese
auf der Oberfläche abgelagert werden, unwirksam gemacht werden. Dadurch wird ein
sehr großer Vorteil erzielt, weil der Kunststoff nach der Handhabung durch eine
angesteckte Person die krankheitserzeugenden Keime oder andere ansteckende Organismen
nicht auf den nächsten Benutzer überträgt. Die Verwendbarkeit des Kunststoffs ist
nicht auf solche Zwecke beschränkt, bei denen der menschliche Organismus mit dem
Kunststoff in Berührung kommt, sondern das Kunststoffmaterial kann auch zum Verpacken
von Nahnuigsmitteln und ähnlichen Materialien verwendet werden, die von Pilzen befallen
werden können. Der erfindungsgemäß vorgeschlagene bakteriostatische Kunststoff kann
für die Herstellung jeden Gegenstandes verwendet werden, der mit Mikroorganismen
in irgend einer Weise in Berührung kommen kann.
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Die erfindungsgemäß besonders bevorzugten bakteriostatischen Mittel
sind "Actamer" wzd t'HeXachlorophen's. Beide Verbindungen können zu einer rhomboedrischen,
nadelartigen Form, die für die Zwecke der vorliegenden Erfindung besonders vorteilhaft
ist,
kristallisieren. Ihre Schmelzpunkte liegen ferner unterhalb der Temperaturen, die
bei den Formverfahren verwendet werden, sodaß das erneute Auskristallisieren nach
dem Abktililen in der Form möglich ist0 Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
verwendeten Temperaturen werden ferner so bemessen, daß das bakteriostatische Mittel
nicht verkühlt oder geschädigt wird.
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Dieses Einstellen der Temperatur auf eine etwas oberhalb des Schmelzpunktes
des bakteriostatischen Mittels liegende. Temperatur ist besonders dann wesentlich,
wenn die volle Wirksamkeit erhalten werden solL. "8ctamer" und "Kexachlosophen"
gleichen sich darin, daß beide zu den oben angegebenen rhomboedrischen, nadelartigen
Kristallen kristallisieren und Chlorphenolgruppen enthalten, die mit einem gemeinsamen
Atom verbunden sind, das bei "Actamer" ein Schwefelatom und bei t?Hexachlorophentt'
eine CH2-Gruppe ist. Selbstverständlich können verschiedenartige Homologe und Analoge
dieser beiden Verbindungen, die den oben beschriebenen Anforderungen entsprechen,
erfindungsgemäß verwendet werden.
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Selbstverständlich kann das erfindungsgemäß vorgeschlagene bakteriostatische
Kunststoffmaterial modifiziert werden. So können verschiedenartige verträgliche
Weichmacher, Pigmente und Farbstoffe vorteilhaft verwendet werden, da sich das bakteriostatische
Mittel nicht mit dem Kunststoffmaterial verbindet und dadurch nicht beeinträchtigt
wird. Derartige Änderungen und Modifizierungen können vorgenommen werden, ohne daß
der Brfindungsbereich verlassen wird.
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- Patentansprüche -