DE1493912C - 2-(Naphthyl-l)-3-furyl-beziehungsweise -3-tetrahydrofuryl-propionsäure und deren Natriumsalze sowie Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents

2-(Naphthyl-l)-3-furyl-beziehungsweise -3-tetrahydrofuryl-propionsäure und deren Natriumsalze sowie Verfahren zu deren Herstellung

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DE1493912C
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English (en)
Inventor
Etienne Lyon Rhone; Neuvy Liliane Paris; Fontaine Louis Lyon; Szarvas (Frankreich)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Merck Sante SAS
Original Assignee
LIPHA Liyonnaise Industrielle Pharmaceutique
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Description

Die Erfindung betrifft 2-(Naphthyl-l')-3-furyl-beziehungsweise-3-tetrahydrofurylpropionsäure der Formeln
CH-COOH
beziehungsweise
CH7-CH-COOH
und deren Natriumsalze sowie ein Verfahren zu deren Herstellung.
Die Verbindungen der oben angegebenen Formeln werden dadurch hergestellt, daß man 2-(Naphthyl-l')-3 - furyl - beziehungsweise - 3 - tetrahydrofuryl - propionitril mit Alkali in Gegenwart von Benzylalkohol bei erhöhter Temperatur hydrolysiert und die erhaltene Säure gegebenenfalls in an sich bekannter Weise in ihr Natriumsalz überführt.
Es ist zwar allgemein bekannt, Nitrile mit Alkali in Gegenwart von Alkoholen zu hydrolysieren und wobei als Alkohole beispielsweise Äthanol oder Amylalkohol verwendet werden. Versuche haben jedoch ergeben, daß im vorliegenden Fall bei der Verwendung von Äthylalkohol und Amylalkohol stets nur Gemische der Säuren mit den entsprechenden Säureamiden entstehen, wobei die Amidmenge überwiegt. Wird dagegen die Hydrolyse nach dem erfindungsgemäßen Verfahren mit Benzylalkohol durchgeführt, so erhält man überraschenderweise nur die Säure in guter Ausbeute, und außerdem sind auch die Hydrolysezeiten wesentlich kürzer als beim Arbeiten mit Äthylalkohol oder Amylalkohol. Der Benzylalkohol ist also diesen Alkoholen gegenüber nicht äquivalent, und das Ergebnis war nicht voraussehbar.
Vorzugsweise wird das Alkali und das entsprechende Nitril in äquimolaren Mengen verwendet. Die als Ausgangsmaterial zu verwendenden Nitrile können zweckmäßigerweise entweder durch Behandlung von 2-(Naphthyl-l')-acetonitril mit Natriumamid und anschließende Kondensation des gebildeten Natriumderivats mit einem Furfuryl- oder Tetrahydrofurfurylhalogenid oder durch Behandlung von 3-Furyl- oder 3-Tetrahydrofuryl-propionitril mit Natriumamid und
anschließende Kondensation mit einem Naphthyl-1-halogenid erhalten werden.
Die Verbindungen der obigen Formel besitzen den Cholesterinspiegel erniedrigende und die Sekretion der Galle erhöhende Eigenschaften. In Vergleichsver-
suchen wurden diese Wirkungen gegenüber dem bekannten Natriumbiphenylylbutyrat (Journal of the American Chemical Society, Bd. 79 [1957], S. 3514) geprüft und die Werte für die Senkung des Cholesterin-, Lipid- und Lipoproteinspiegels im Blut nach der Ver-
abreichung der geprüften Substanzen ermittelt. Die Versuche wurden mit Ratten durchgeführt, bei denen Hypercholesterolemie nach der von G a r a 11 i η i und CoI. in »Experiencia«, 1956, 9, S. 347, beschriebenen Methode durch intervenöse Gabe von 250 mg/kg
p-Isooctylpolyoxyäthylenphenolan 20 Stunden alten männlichen Ratten hervorgerufen wurde. Die zu prüfenden Verbindungen wurden diesen Ratten intraperitoneal in einer Dosis von 150 mg/kg Körpergewicht verabreicht. 18 Stunden nach der Injektion
wurden die Ratten geköpft. Mit dem Serum der geköpften Tiere wurde dann das Cholesterin nach der von Zack und Z a 1 k i s in American Journal of Chimical Pathology 1957, S. 583 bis 588, beschriebenen Methoden bestimmt. Die Lipide wurden nach der
von D e 1 s a 1 in Bulletin de la Societe de Chimie Biologique, 26 (1944), S. 99, beschriebenen Methode und die /3-Lipoproteine nach B u r s t e i n, »Pathologie et Biologie« (La semaine des Höspitoux-Annales de Pathologie et Biologie, Paris) April 1958, S. 54,
bestimmt.
Die erhaltenen Werte sind in der folgenden Tabelle I zusammengestellt. Die hierin angegebenen Koeffizienten wurden wie folgt berechnet:
Cholesterinkoeffizient =
Lipidkoeffizient =
/J-Lipoproteinkoeffizient =
Cholesterinsenkung bei den mit den Verbindungen des
Beispiels 1 oder 2 behandelten Tieren im Vergleich zu den
nicht behandelten Tieren (p-Isooctylpolyoxyäthylenphenol allein)
Cholesterinsenkung bei den mit Natriumbiphenylylbutyrat
behandelten Tieren im Vergleich zu den nicht behandelten
Tieren (p-Isooctylpolyoxyäthylenphenol allein)
Lipidsenkung durch die Verbindung der Beispiele 1 oder 2
Lipidsenkung durch Natriumbiphenylylbutyrat
/J-Lipoproteinsenkung durch die Verbindung Beispiel 1 oder 2
jS-Lipoproteinsenkung durch Natriumbiphenylylbutyrat
Tabelle I
Cholesterin-
Koeffizient
Lipid-Koeffizient Lipoprotein-
Koeffizient
Natriumbiphenylylbutyrat
Natrium-2-(naphthyl-r)-3-furyl-propionat (Beispiel 1)
Natrium-2-(naphthyl-1 ')-3-tetrahydrofurylpropionat
(Beispiel 2)
100
120
110,4
100
186
60
100
282
26,6
Ferner wurde die LD50 bei Verabreichung auf oralem oder intraperitonealem Wege in destilliertem Wasser gelöst, an der Ratte in mg/kg bestimmt und dabei folgende Werte erhalten:
Tabelle II
Natrium-2-(naphthyl-l')-3-furylpropionat
Natrium-2-(naphthyl-1 ')-3-tetrahydrofurylpropionat
Natriumbiphenylylbutyrat ..
Buccalweg
1500
750
1500
Intraperitonealweg
300
300
Beispiel 1
2-(Naphthyl-1 ')-3-furylpropionsäure
CH-COOH
IO
Cholesterin ist verantwortlich für die Entstehung von Atheromen, die sich durch eine Ansammlung _ von Lipiden und Lipoproteinen an bestimmten Punkten des Kreislaufsystems bilden. Da die erfindungsgemäßen Verbindungen den Cholesterin- und teilweise zusätzlich den Lipid- und Lipoproteinspiegel im Blut senken, sind sie somit als Mittel gegen Arteriosklerose brauchbar und hierin der bekannten Substanz überlegen.
Die 2 - (Naphthyl - Γ) - 3 - furyl - beziehungsweise-3 - tetrahydrofurylpropionsäure und deren Natriumsalze können vermischt oder aufgelöst in Lösungsmitteln oder üblichen Hilfsstoffen zur Behandlung von Artheriosklerose verwendet werden.
40 Das oben als Ausgangsmaterial verwendete 2-(Naphthyl-r)-3-furyl-propionitril ist wie folgt hergestellt worden:
In einen gut getrockneten Kolben werden 580 ecm trockner Äther, 58 g Natriumamid von 90% (1,26 Mol NaNH2) und 196 g (1,17 Mol) 2-(Naphthyl-l')-acetonitril eingebracht, und das Ganze wird dann 1 Stunde und Rückfluß erhitzt. Anschließend wird der Kolben in einem Eisbad abgekühlt und die Mischung tropfenweise mit 157 g (1,34 Mol) Furfurylchlorid, die in 157 ecm trockenem Äther gelöst sind, versetzt. Das Reaktionsgemisch wird hierauf 6 Stunden unter Rückfluß erhitzt, dann das Produkt in Wasser gegossen und mit Salzsäure angesäuert. Durch Destillation erhält man 208 g einer klargelben viskosen Flüssigkeit, die bei 193 bis 196° C bei einem Druck von unter 3 mm übergeht. Die nochmalige Destillation ergibt das 2-(Naphthyl-l')-3-furylpropionitril von Kp.2 194 bis 195° C und einem Brechungsindex η 2i = 1,611. Die Verbindung kristallisiert bei Umgebungstemperatur.
Durch zweimalige Umkristallisation aus einer Mischung von Äthanol und Hexan (1:1) erhält man die Verbindung als weiße Substanz vom F. 46,5 bis 480C (unter dem Mikroskop auf erhitztem Platin).
B e i s ρ i e 1 2
2-(Naphthyl-l')-3-tetrahydrofurylpropionsäure
35
79 g (0,32 Mol) 2-(Naphthyl-l')-3-furyl-propionitril werden zusammen mit 40 g (0,705 Mol) Kaliumcarbonat und 1660 ecm Benzylalkohol 15 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Anschließend wird der Benzylalkohol im Vakuum abgetrieben und der feste Rückstand in Wasser aufgelöst. Dann wird die Lösung mit Salzsäure bis zum Umschlag von Kongorot angesäuert und hierauf mit Benzol extrahiert. Durch Destillation des Extraktes wurden 56,5 g einer viskosen gelben Flüssigkeit von Kp^ 218 bis 219°C (Ausbeute 71,3% der Theorie) erhalten, die mit Äther bedeckt wurden, wobei ein breiförmiges Produkt entstand, das nach mehrstündigem Stehen in einem Kühlschrank unter Bildung von fast weißen Kristallen auskristallisierte. Durch dreimalige Umkristallisation aus Äthylacetat oder einer Mischung von Äthylacetat und Hexan (6:1) wurde die a-(Naphthyl-l')-3-furyl-propionsäure vom F. 80 bis 82° C erhalten.
Das Natriumsalz der obigen Säure wurde in üblicher Weise aus dieser durch stöchiometrische Neutralisation bei Zimmertemperatur mit Natriumcarbonat hergestellt. Es schmilzt bei 302 bis 3030C (erhitztes Platin) und stellt weiße Kristalle dar, die in kaltem Wasser unlöslich und in siedendem Wasser löslich sind.
CH,-CH-COOH
65 g (0,259 Mol) 2-(Naphthyl-l')-3-tetrahydrofurylpropionitril (Kp04 154° C) werden gemäß Beispiel 1 hydrolysiert.
Nun wird der Benzylalkohol im Vakuum abgetrieben, wobei sich ein öl abscheidet, das sich im Kühlschrank verfestigt (31,5 g). Der Feststoff wird abfiltriert, die Mutterlaugen werden mit Benzol extrahiert. Nach dem Vereinigen des abfiltrierten Feststoffes mit dem Extrakt wird dieser destilliert. Dabei werden 15 g eines viskosen Produktes erhalten, das bei der Destillation beim Kp.1>5 217 bis 218°C übergeht (Ausbeute 66,5% der Theorie) und das anschließend in 25 ecm Äthylacetat aufgenommen wird. Durch Zusatz von Hexan fallen dann weiße Kristalle aus, die abfiltriert und aus Äthylacetat dreimal umkristallisiert werden. Man erhält die 2-(Naphthyl-l')-3-tetrahydrofurylpropionsäure in Form weißer Kristalle vom F. 135°C (auf erhitztem Platin).
Das wie im Beispiel 1 hergestellte Natriumsalz der obigen Säure schmilzt (im Kapillarrohr) bei 250 bis 2510C.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. 2 - (Naphthyl -1') - 3 - furyl - beziehungsweise-3-tetrahydrofuryl-propionsäure der Formeln
CH2-CH-COOH
beziehungsweise
CH2-CH-COOH
und deren Natriumsalze.
2. Verfahren zur Herstellung von 2-(Naphthyl -1') - 3 - furyl - beziehungsweise - 3 - tetrahydrofurylpropionsäure der obigen Formeln und deren Natriumsalze, dadurch gekennzeichnet", daß man 2-(Naphthyl-1 ')-3-furyl-beziehungsweise-3-tetrahydrofuryl-propionitril mit Alkali in Gegenwart von Benzylalkohol bei erhöhter Temperatur hydrolysiert und die erhaltene Säure gegebenenfalls in an sich bekannter Weise in ihr Natriumsalz überführt.

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