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Wechs eldruckbeatmungsventil Die Erfindung betrifft ein handgesteuertes
Wechseldruckbeatmungsventil, insbesondere für die Beatmung Neugeborener.
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Es ist ein Wechseldruckbeatmungsgerät bekannt, das der Lunge reinen
Sauerstoff mit einem geringen Überdruck zuführt und anschließend durch Injektorwirkung
wieder absaugt. Die Um -steuerung erfolgt automatisch durch den eingestellten Über
-und Unterdruck.
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Nachteilig an diesem Gerät ist die dafür erforderliche, relativ aufwendige
Apparatur. Bei der relativ hohen Atemfrequenz Neugeborener macht sich nachteilig
bemerkbar, daß mit diesem Gerät eine individuelle Anpassung an die AtemMequenz des
Kindes nicht möglich ist. Die Träghei-t infolge der Vorschaltstrecken im Gerät liefert
nicht sofort nach Eingabe der Impulse den gewllrischten Effekt. Da dieses Gerbt
sofort umschaltet, wenn die Lunge gefüllt ist, d. h. ein bestimmter Druck erreicht
ist, kann ein bestimmter, erwünschter Druck nicht nach dem Ermessen des Beatmenden
wirksam gemacht werden über einen bestimmten Zeitraum.
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Weiterhin ist ein manuell zu bedienendes Wechseldruckbeatmungsgerät
mit einem Überdruck- und Unterdruckventil bekann. Zur Buftförderung werden zwei
Gllmmibälle verwendet.
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Mit diesem Gerät ist eine individuelle Anpassung an eine eventuelle
Atembewegung des Kindes umständlich und schwierig, weil die Verzögerung der Luftzufuhr
zur Lunge bzw. der Absaugung der verbrauchten Luft infolge des langen Buftweges
und der Vielzahl der vorhandenen Ventile groß ist.
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Ein weiteres Handbeatmungsgerät ist zur Durchführung der Beatmung
mit zwei miteinander gekoppelten Beatmungsbälgen ausgerüstet, von denen einer der
Einatmung, der andere der Ausatmung dient. Außerdem ist eine Hubeinstellung vorgesehen.
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Auch mit diesem Gerät ist eine individuelle Anpassung an eine Atembewegung
des Kindes nicht ausreichend gewährleistet, da das Wirksamwerden des Impulses ein
relativ langwieriger Vorgang ist, resultierend aus biologischen und physikalischen
Funktionskupplungen.
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Als gemeinsamer Nachteil der drei Geräte ist deren großer Platzbedarf
und das Fehlen der Möglichkeit, diese Geräte ohne größere Umstände zur Ausnutzung
schon vorhandener Sauerstoffquellen, z. B. in einer Transportcoveuse für Fnihgeburten
einzusetzen, in Betracht zu ziehen.
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Sollen diese Geräte für Neugeborene eingesetzt werden mUssen zusätzliche
Ventile angeordnet werden, um die erforderlichen kleinen Atemvolumina zu erreichen.
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Zweck der Erfindung ist die Bereitstellung eines funk -tionssicheten,
ohne große Kosten herstellbaren und einfach zu bedienenden vollkommen desinfizierbaren
Wechseldruckbeatmungsventils.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Wechseldruckbeatmungsventil
zu schaffen, das eine individuelle Anpassung des Beatnungsrhytmuses an die respiratorischen
Bedürfnisse des Kindes gestattet. Die Umschaltung, d. h. die Luftzu-bzx abfuhr soll
weitestgehend verzögerungsfrei erfolgen. DasVitil soll bei einem geringen Platzbedarf
an jede Sauerstoffquelle anschließbar sein und sich auch zur Verwendung in Transportcouveusen
u. ä. eignen.
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Zur Lösung der Aufgabe sind erfindungsgemäß in einem Ventilgehäuse
eine Düse und ein mit ihr auf gleicher Achse liegendes, mit einem Anschlußstutzen
versehenes Austrittsrohr untergebracht, die durch eine Querbohrung getrennt erden,
an deren Enden verstellbare Druckbegrenzungsventile angeordnet sind. Dieses Wechseldruckbeatinungsventil
hat den Vorteil, daß es unmittelbar bis an den Mund des Kindes herangeführt werden
kann, wodurch ein sehr kleiner Totraum zwischen Lunge und Ventil entsteht. Dadurch,
sowie durch die Möglichkeit des sofortigen Wechsels des jeweiligen Beatmungsaktes,
ist es möglich, die Beatmung der Beatmungsfrequenz des Kindes genau anzupassen und
die Beatmung auch von weniger geübten Personen durchführen zu lassen.
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Sin Ausführungsbeispiel soll anhand einer Zeichnung näher erlautert
werden.
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Es zeigt: Fig. 1 : eine Seitenansicht des Wechseldruckbeatmungsven
tils Fig. 2 : einen Schnitt durch das Wechseldruckbeatmungs -ventil
In
einem Ventilgehäuse 1 sind eine mit einer Sauerstoffquelle versehene Düse 2 und
ein mit einem Anschlußstutzen 4 versehenes Austrittsrohr 5 axial angeordnet. Ein
Querkanal 3, der durchgehend, aber auch als Sackloch ausgeführt sein kann, trennt
die Düse 2 vom Austrittsrohr 5 und wird von einstellbaren Druckbegrenzungsventilen
6, 7 abgeschlossen. Ist der Querkanal 3 durchgehend ausgeführt, so sind die Druckbegrenzungsventile
6, 7 getrennt voneinander an den Kanalöffnungen angebracht. Bei einer Sack -lochausführung
des Querkanals 3 dagegen sind die Druck begrenzungsventile 6, 7 hintereinander am
Querkanal 3 vorgesehen.
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Die Wechseldruckbeatmung geht wie folgt vor sich: Ein an der Düse
2 des Wechseldruckbeatmungsventils angebrachter Schlauch ist am Reduzierventil einer
Sauer -stoffquelle angeschlossen. Am Anschlußstutzen 4 befin -det sich ein Katheter,
der mit einem Ende in die Luftröhre des Kindes eingeführt wird. Nach dem Öffnen
der Sauerstoffquelle strömt Sauerstoff über die Düse 2 und das Austrittsrohr 5 ins
Freie. Dadurch wird im Querkanal 3 sowie im Katheter ein Unterdruck erzeugt, der
zur Folge hat, daß Luft aus der Lunge abgesaugt wird. Sobald der Unterdruck den
vorher am Druckbegrenzungsventil 6 eingestellten Wert überschreitet, öffnet sich
dieses Ventil und verhindert ein weiteres Ansteigen des Unterdruckes.
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Bei der Zuführung von Sauerstoff zur Lunge wird durch einen Finger
das Austrittsrohr 5 verschlossen, wodurch der Sauerstoff den Weg über den Anschlußstutzen
4 und den Katheter zur Lunge nehmen muß.
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Überschreitet der Sauerstoffdruck dem am Druckbegrenzungsventil 7
eingestellten Wert, so öffnet dieses Ventil dem Sauerstoff den Weg über eineAustrittsbohrung
8 ins Freie.
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Die Düse 2 sowie das Austrittsrohr 5 sind ebenso wie die Ventile 6,
7 austauschbar.