-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Grundankers,
wobei eine Sprengladung in der Nähe der Treibspitze innerhalb eines geschwächten
Abschnittes des Vortreibrohres eingesetzt wird, der sich am unteren Ende des Bohrrohres
befindet und nach der Explosion einen Ankerstern bildet, und wobei anschließend
von oben in den durch die Explosion gebildeten Hohlraum Beton eingefüllt wird, sowie
einen Grundanker zum Durchführen des Verfahrens mit axial in der Vortreibrohrwand
verlaufenden Längsnuten des Vortreibrohres und einer im wesentlichen die gleiche
Schwächung wie die Längsnuten erzeugenden Nut am unteren Vortreibrohrende.
-
Es ist bekannt (USA.-Patentschrift 2 269 646), derarti_e Grundanker
mit axial verlaufenden Längsnuten in der Vortreibrohrwand zu versehen, so daß nach
dem Sprengen im untersten Bereich des eingeschlagenen Vortreibrohres die Vortreibrohrwand
sich ,-le:ch~@.:#,#:,- in L<inisstreifen aufteilt.
-
Es ist ferner bekannt (französische Patentschrift 5l7 9l0), die Verbindung
des Vortreibrohres mit der erforderlichen Treibspitze entsprechend schwach auszubilden,
so daß die durch die Sprengung gebildeten Axialstreifen der Vortreibrohrwand mit
ihren freien Enden sternförmig auseinandergebogen werden.
-
Bei diesem bekannten Verfahren ergibt sich jedoch die Schwierigkeit,
daß der beim Sprengen aus den Axialstreifen der Vortreibrohrwand gebildete Ankerstern
von unten gegen die Decke des bei der Sprengung gebildeten Hohlraumes gepreßt wird.
Dies bedeutet, daß bei einem anschließenden Ausgießen des Vortreibrohres und des
durch die Sprengung erzeugten Hohlraumes im Erdreich mit Beton der Ankerstern nicht
oder nur sehr ungenügend im Beton verankert ist. Er liegt vielmehr auf der Oberseite
des im Hohlraum gebildeten Ankerfußes, Dadurch wird bei Zugbelastung in Richtung
entgegen der Eintreibrichtung diese Zugbelastung nicht auf den Ankerfuß, sondern
auf das Barüberliegende Erdreich übertragen.
-
Erschwert wird durch diese bekannte Anordnung zusätzlich die Verformung
des Ankersterns durch Einziehen des Vortreibrohres in das Bohrloch nach oben. Die
bekannte Anordnung ist also nur bei sehr festen Schichten im Erdreich im Bereich
des gesprengten Hohlraumes vorteilhaft.
-
Es ist die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe, ein Verfahren
zum Herstellen eines Grundankers der eingangs genannten Art sowie einen Grundanker
zum Durchführen dieses Verfahrens zu schaffen, bei welchem der den Grundanker bildende
Ankerstern im Beton des Ankerfußes selbst verankert ist und daher auch bei weichen
Schichten im Erdreich im Bereich des gesprengten Hohlraumes ein sicherer Halt des
Grundankers auch bei hoher Belastung erreicht wird.
-
Gemäß der Erfindung wird dies bei einem Verfahren zum Herstellen eines
Grundankers der ein-;angs genannten Art dadurch erreicht, daß vor dem Einfüllen
des Betons der Ankerstern tiefer in den Hohlraum eingetrieben wird.
-
Durch dieses Verfahren wird also der nach der Sprengung an der Decke
des Hohlraumes anliegende Ankerstern in den mittleren oder unteren Teil des Hohlraumes
gebracht und dann erst der Hohlraum und das Vortreibrohr mit Beton ausgegossen,
so daß das Vortreibrohr über den Ankerstern fest mit dem Ankerfuß verbunden ist
und ein außerordentlich hoch belastbarer Grundanker entsteht.
-
Ein Grundanker zum Durchführen dieses Verfahrens mit axial in der
Rohrwand verlaufenden Längsnuten des Vortreibrohres und einer im wesentlichen die
gleiche Schwächung wie die Längsnuten erzeu-"lenden Nut am unteren Vortreibrohrende
ist gekennzeichnet durch ein Aufsatzstück zum Aufsetzen auf das obere Ende des Vortreibrohres
zum weiteren Eintreiben des Vortreibrohres nach der Sprengung.
-
Durch diese Ausbildung des Grundankers ist es möglich, auch bei relativ
geringem überstand des Grundankers über der Erdoberfläche diesen auf die gewünschte
Tiefe nachzutreiben, ohne daß dadurch die Gefahr besteht, daß Erdreich oder andere
Fremdkörper durch das Vortreibrohr in den Hohlraum fallen.
-
Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert. Es zeigt F i g. 1 schematisch einen Vertikalschnitt durch das Erdreich
mit einem eingetriebenen Grundanker gemäß der Erfindung, F i g. 2 eine Ansicht ähnlich
F i g. 1 nach dem Zünden der Sprengladung im Fuß des Vortreibrohrs, F i g. 3 eine
Ansicht ähnlich F i g. 1 und 2 nach dem Nachtreiben, F i g. 4 eine Ansicht ähnlich
F i g. 1 bis 3 während des Schüttens des Betons und F i g. 5 eine Ansicht des fertiggestellten
Grundankers.
-
Der Grundanker 6 kann in beliebigen Neigungen hergestellt werden,
vorausgesetzt, daß ausreichend seitlich abstützendes Erdreich 10 vorhanden
ist. Ferner kann der Grundanker 6 in das Erdreich 10 in jeder gewünschten
Tiefe eingebettet werden. In den Zeichnungen ist eine vertikale Anordnung des Grundankers
6 senkrecht zur Erdoberfläche 11 dargestellt. Bei dem Verfahren gemäß
der Erfindung wird ein mit einer Treibspitze 5 versehenes Vortreibrohr 1 in den
Boden eingetrieben. In dem Vortreibrohr 1 ist in der Nähe der Treibspitze
5 eine Sprengladung vorgesehen, die nach Explosion die Treibspitze 5 entfernt, das
untere Ende des Vortreibrohres 1 ausspreizt und einen Hohlraum 7 im Erdreich bildet.
-
Zum Durchführen des Verfahrens und zum Herstellen einer geeigneten
Ankerbauform sind drei Grundfunktionen und zugehörige Elemente am oberen Ende des
Grundankers vorgesehen, nämlich eine Eintreibkappe 2, ein Aufsatzstück 3 und ein
Befestigungszwischenstück 4. Diese Eintreibkappe 2,
das Aufsatzstück
3 und das Befestigungszwischenstück 4 werden zum Durchführen des Verfahrens
gesondert verwendet. Die Treibspitze 5 wird bei diesem Verfahren zerstört.
-
Der Hauptteil des Grundankers 6 ist das Vortreibrohr
1. Das Vortreibrohr 1 besitzt Längsnuten 20 am unteren Endteil.
Es sind mehrere Längsnuten 20 von beträchtlicher Länge vorgesehen, die vorzugsweise
in die Außenseite der Vortreibrohrwand eingeschnitten sind. Die Längsnuten
20 sind gerade und enden in einer gemeinsamen Querebene, so daß in Umfangsrichtung
im Abstand voneinander befindliche Schwächungslinien zum Verformen des Vortreibrohres
1
beim Auftreten von Innendrücken vorhanden sind. Jedoch wird die Festigkeit
des Vortreibrohres 1 in seiner Längsrichtung durch die vorhandenen Längsnuten nicht
wesentlich beeinträchtigt.
Die Treibspitze 5 wird in den unteren
Endteil des Vortreibrohres 1 ein@@epreßt und/oder in geeigneter Weise in diesem
befestigt und nimmt im Vortreibrohr 1 zum größten Teil den Teil desselben ein, der
durch die Längsnuten 20 geschwächt ist. Die Treibspitze 5 ist zugespitzt und weist
eine Sprengladung, eine Siclierunaseinriclituna, die normalerweise durch einen Sicherungsstift
rehalten wird, und eine Zündeinrichtung auf, die betä tiat wird, wenn die Sieherun-seinrichtung
durch Ziehen der Zündschnur 37 #>elöst wird.
-
Beim ersten Verfahrensschritt wird der aus dem Vortreibrohr 1, der
Treibspitze 5 und der Eintreibkappe 2 bestehende Grundanker 6 in das Erdreich 10
bis zu einer gewünschten Tiefe unter die Erdoberfläche 11 durch Hammerschläue, Rammen
od. d-I. ein#;etrieben, wie dies in F i n. 1 ,-bezeigt ist.
-
Beim in F i g. '_' gezeigten zweiten Verfahrensschritt wird die Zündschnur
37 gezogen und damit die im untren Bereich des Vortreibrohres 1 von;esel:ene Sprengladung
gezündet. Da die Treibspitze 5 im Bereich der Län-snuten 20 des Vortreibrohres 1
liegt, wird dieser Bereich, wie dargestellt, auf@.;espreizt, so daß mehr oder weniger
radiale Finger Beschaffen werden, die einen Ankerstern 50 bilden, wie dies in F
i-. ? -ezeigt ist. Die Finger des Ankersterns 50 krümmen sich. wie gezeigt, nach
außen, und zwar infolge der Aufreißwirkuna, die am unteren Ende des Vortreibrohres
1 eingeleitet wird und nach oben fortschreitet.
-
Das Aufsatzstück 3 hat die Form eines Rohrstükkes, das über das Vortreibrohr
1 geschoben wird. Beim Zünden der Sprengladung spreizt sich das-Vortreibrohr 1 an
seinem unteren Ende aus, und gleichzeitig wird ein Hohlraum 7 gebildet. Hierdurch
wird das Vortreibrohr 1. wie in F i g 2 gezeigt, angehoben. Darauf wird die Eintreibkappe
2 entfernt und das Aufsatzstück 3 auf das Vortreibrohr 1 aufgeschoben, worauf letzteres
gemäß der Erfindung weiter eingetrieben wird, bis es die in F i g. 3 gezeigte Stellung
einnimmt. Beim vierten Schritt des Verfahrens wird durch das Vortreibrohr 1 und
durch den gesprengten Hohlraum 7 gebildete Bereich durch das Aufsatzstück 3, welches
verhindert, daß Erdreich in den Hohlraum fällt, mit Beton 8 gefüllt, der rasch um
den Ankerstern 50 erhärtet. Somit ist der Grundanker 6 hergestellt.
-
Das Befestigungszwischenstück 4 ersetzt die Eintreibkappe 2
und weist einen Bolzen 60 auf, der im Vortreibrohr 1 so festgelegt ist, daß er axial
aus dem Vortreibrohr 1 lierausragt@und z. B. durch eine Mutter das Befestiaunaszwischenstück
4 festhält. Am Befesti,unaszwischenstück 4. können Vorrichtungen zum Befestiuen
z. B. eines Spannseiles oder eines anderon Bauelementes anaeordnet sein.