DE148250C - Klassiervorrichtung, bei welcher das gut durch paare von nebeneinander liegenden, geneigten walzen mit, von oben gesehen, einander abgekehrten drehrichtungen geschieden wird - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

M 148250 KLASSE Aa.

Drehrichtungen geschieden wird.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 19. Juni 1902 ab.

Mit Hilfe der nachstehend beschriebenen Vorrichtung sollen Gemenge von ungleich großen Körpern nach mehreren Korngrößen geschieden werden.

Es gelangen in bekannter Weise Walzenpaare zur Verwendung, bei denen die beiden in einem bestimmten Abstande nebeneinander angeordneten geneigten Walzen sich, von oben gesehen, voneinander wegdrehen und

ίο so ein lockeres Aufliegen des Gutes auf den Walzen bewirken.

Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art sind die Walzen des Walzenpaares derart angeordnet, daß die Spaltweite zwischen den Walzen vom Kopfende der Walzen aus allmählich zunimmt, und daß das am Kopfende, d. h. oberen Ende des Walzenpaares aufgegebene Körpergemenge beim Hinweggleiten über die Walzen in mehrere, der Weite des Spaltes an den verschiedenen Stellen entsprechende Klassen zerlegt wird. Diese Einrichtung hat jedoch den Nachteil, daß jede gröbere Kornklasse, bevor sie die ihren Durchtritt zulassende Stelle des Spaltes erreicht hat, erst die dieser Stelle vorangehende engere Spaltbahn, die den Durchtritt feinerer Kornklassen zuläßt, durchlaufen muß. Hierdurch wird der obere engere Teil der Spaltbahn mit Korn überladen und es werden oft die feineren Körner durch gröbere mitgerissen, wodurch die Klassierung" ungenau wird und die Walzen schneller verschleißen. Letzteres wird auch bei der bekannten Trommelsiebvorrichtung mit mehreren hintereinander auf einer Achse befestigten zylindrischen oder konischen Sieben beobachtet.

Die erwähnten Nachteile werden in der neuen A^orrichtung dadurch beseitigt, daß mehrere übereinander liegende Walzenpaare derart zu einer einheitlichen Klassiervorrichtung verbunden werden, daß die Spaltweite der einzelnen Walzenpaare konstant ist, jedoch von oben nach unten abnimmt, also die Spaltweite des obersten Walzenpaares am größten ist. Der Durchfall eines jeden Walzenpaares wird hierbei immer dem darunter liegenden Walzenpaare zugeführt, während der Überfall eines jeden Paares eine fertige Körperklasse darstellt.

Die Zeichnung stellt in Fig. ι die Seitenansicht, in

Fig. 2 die teilweise Aufsicht, in

Fig. 3 die teilweise Vorderansicht der Vorrichtung dar.

Die vier Walzenpaare 1, 1, 2,2, 3,3, 4,4 sind mit ihren Zapfen 0 0 in Hülsen g von um die Wellen d d¹ d'² d^s drehbaren Gehäusen f gelagert. Die Lager h h der unteren Walzenzapfen sitzen auf den Achsen i i. Die Achsen i i können in einer Führung i¹ der Ständer α α¹ gehoben oder gesenkt und durch Schrauben P festgelegt und je nach, der

Walzenneigung eingestellt werden. Das Walzen-

- paar i, I wird durch die auf der obersten Welle d befestigte Riemscheibe ρ angetrieben und die Bewegung durch die Zahnräder r r r der Wellen d¹ d- d³ und die konischen Räderpaare c e auf die Walzenpaare 2, 2, 3, 3, 4, 4 übertragen. Das Gut wird bei m dem obersten Walzenpaare 1, 1 zugeführt und gelangt, soweit es von 1, 1 nicht zurückgehalten wird, als Durchfall unmittelbar auf das darunter liegende Walzenpaar 2, 2 und von da auf das Walzenpaar 3,3 usw., ohne erst (wie dies bei dem nach gleichem Prinzip arbeitenden bekannten Siebtrommelapparat mit untereinander angeordneten Trommeln geschieht) von einer den Durchfall nach dem oberen Ende des nächst tieferen Walzenpaares führenden Leitfläche aufgefangen zu \verden.

Diese Arbeitsweise hat außer dem Vorteil der größeren Einfachheit noch mehrere andere Vorzüge. Indem sich nämlich der Durchfall über die ganze Länge des darunter liegenden Walzenpaares verteilt, wird die weitere Klassierung erleichtert, sodann aber ein gleichmäßigerer Verschleiß der Walzen erzielt und ein bedeutend geringeres Gefälle für die Walzen und eine geringere Höhe der ganzen Vorrichtung nötig. Der Überfall der Walzenpaare wird durch die Rinnen qq abgeführt. Um. zu verhüten, daß der Durchfall am unteren Ende der Walzen auf die Rinnen q fällt, sind im Winkel zu den Rinnen q hinter diesen liegende Rinnen k angeordnet.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Klassiervorrichtung, bei welcher das Gut durch Paare von nebeneinander liegenden, geneigten Walzen mit, von oben gesehen, einander abgekehrten Drehrichtungen geschieden wird, gekennzeichnet durch die Anordnung mehrerer Paare von zylindrischen, parallel zueinander gelagerten Walzen übereinander mit nach unten enger werdenden Spalten zwischen den Walzen, wobei von dem am Kopfende des obersten Walzenpaares aufgegebenen Gute auf jedem Walzenpaar eine Klasse abgeschieden wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.