DE1481439B2 - Sortierweiche mit Luftstrombeaufschlagung für plattenförmige Körper - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Sortierweiche mit Luftstrombeaufschlagung für plattenförmige Körper, insbesondere keramische Fliesen, zur Übergabe des Sortiergutes auf im Abstand angeordnete Förderbänder. Diese Sortierweichen dienen dazu, die mit einem Förderband in einer Förderlinie in kontinuierlicher Folge und durchweg gleichbleibenden Abständen voneinander herangeführten Fliesen auf mehrere nachfolgende Förderlinien aufzuteilen. Dabei ist es häufig notwendig, die Aufteilung nicht nur in der Weise vorzunehmen, daß jeweils eine erste Fliese in die eine und eine folgende in die andere Förderlinie geleitet wird, vielmehr muß die Aufteilung häufig unter Zugrundelegung anderer Zahlenverhältnisse durchgeführt werden, so z. B. eine erste Fliese in die eine Weiterbefördererlinie und zwei der folgenden Fliesen in die andere Förderlinie.

Da der durch die technische Entwicklung bedingte ständig gesteigerte Stückzahlausstoß der Produktionsmaschinen eine entsprechend ständig gesteigerte Transportgeschwindigkeit der Förderbänder mit sich bringt, wird es immer schwieriger, die in schneller Folge herangebrachten Fliesen mittels bekannter Weichenausbildungen in die gewünschte Weiterfördererlinie einzusteuern; dies insbesondere deshalb, weil die Fliesen infolge ihrer eigenen Trägheit den schnellen Steuerbewegungen, z. B. mechanisch bewegter Weichenteile, nicht immer folgen und dadurch die Ursache von Störungen bilden. Diese Störungen führen zu Stauungen und machen Produktionsunterbrechungen notwendig. Ferner haben sie einen erhöhten Bruchanfall zur Folge.

Aus der OE-Patentanmeldung A 4640/65 ist es bekannt, Fliesen von einem Förderband mittels seitlich des Bandes angeordneter Pressluftdüsen auf in der gleichen Ebene fördernde, seitlich parallel angeordnete Förderbänder zu schieben, mit dem Ziel, eine Ausscheidung und Sortierung der herangeführten Fliesen vorzunehmen und diesen Vorgang zu automatisieren. Die Fliesen können dabei nur auf in gleicher Ebene fördernde, parallele Förderbänder geschoben werden, und es hat sich bei praktischen Versuchen gezeigt, daß es nahezu unmöglich ist, die Fliesen durch Beaufschlagung ihrer schmalen Seitenkante schnell und störungsfrei auf parallele Bänder zu schieben. Der Grund dafür dürfte einmal in dem hohen Reibungswiderstand der unglasierten und rauhen Fliesenunterseite auf der Fördererfläche bestehen und ferner darin, daß die Wirkung des Preßluftstrahls mit zunehmender Entfernung der angeblasenen Fliesenkante von der Düsenmündung an Intensität und Richtwirkung verliert.

Schließlich macht es die Anordnung der Düsen seitlich vom Förderband notwendig, zwischen den einzelnen Bändern verhältnismäßig große Abstände vorzusehen, die die abzuschiebende Fliese überwinden muß. Aus den Versuchen ergab sich ferner, daß die Fliesen häufig auf halbem Wege zwischen dem Zufuhrförderband und dem Weiterförderband liegenblieben und sich wegen des teilweisen Aufliegens auf ortsfesten Übergabebahnen und den Förderbandflächen selbst in ihrer Auflageebene

ίο drehten und auf diese Weise erhebliche Betriebsstörungen und Materialverluste verursachten.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Schwierigkeiten zu beseitigen, insbesondere den Übergabevorgang von dem einen Förderband auf das andere störungsfrei sicherzustellen und den Platzbedarf der Förderbänder zu verringern. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Weiterförderlinien hinter der Weiche in übereinanderliegenden Ebenen verlaufen, und die obere Förderebene im Weichenbereich eine Unterbrechung aufweist, in der ein Förderabschnitt mit geneigter Förderebene und Luftdüsen für den in Richtung auf die Unterbrechung zu blasenden Luftstrom angeordnet sind.
Sollen bei dieser Sortierweiche die vom oberen Förderer herangeführten Fliesen in der gleichen Ebene weitertransportiert werden, dann beaufschlagt der in diesem Falle gegen die Unterbrechung der Förderebene gerichtete Luftstrom die Unterseite der vom Förderer herangebrachten Fliese und hält diese in der Förderebene so daß sie sich schwebend über die Unterbrechung hinweg bewegt und in gleicher Ebene weitertransportiert wird. Soll dagegen die Fliese dem unteren Förderer zugeführt werden, dann bewegt sie sich nach Erreichen der Unterbrechung bei abgeschaltetem Luftstrom auf den Förderabschnitt mit geneigter Förderebene und von diesem auf den unteren Förderer. Da die Fliesen auf ihrer gesamten Unterseite von dem Luftstrahl beaufschlagt werden können, und der Reibungswiderstand der Fliesenunterseite auf dem Förderband während des Sortiervorgangs auf diesen keinen Einfluß hat, und da ferner die Fliese mit keinen ortsfesten Auflageflächen in Berührung kommt, arbeitet die Weiche praktisch störungsfrei.

Die Zeichnung gibt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wieder.

Die Keilriemen des die Fliesenplatten Pin Pfeilrichtung heranführenden Förderbandes sind mit 1 angedeutet; sie werden im Bereich der Weiche mittels der Umführungsrolien 2 und 3 schräg nach unten umgelenkt und bilden dabei den auf das untere Weiterförderband gerichteten Förderbandabschnitt mit geneigter Förderebene la Oberhalb dieses Weiterförderbandes ist der zweite Teil 5 des oberen Förderers angeordnet, dessen Förderebene mit der des oberen Förderers 1 übereinstimmt. Der horizontale Querschnitt der Unterbrechung 6 zwischen dem ersten Teil 1 und dem zweiten Teil 5 des oberen Förderers wird durch den von unten nach oben, durch nicht dargestellte Düsen geblasenen Tragluftstrom 7 ausgefüllt. Der Luftstrom wird dabei zwischen die mit Abstand zueinander verlaufenden Keilriemen des Förderers geblasen.

Wie ersichtlich, werden die vom Förderer 1 herangeführten Fliesenplatten P, solange der Tragluftstrom wirksam ist, auf diesem ruhend, über die Unterbrechung 6 hinweg dem zweiten Teil 5 des oberen Förderers zugeführt. Bei abgeschaltetem Tragluftstrom bewegen sich die Fliesenplatten P dagegen vom Förderer 1 über die geneigte Zwischenförderebene la

nach unten auf den Weiterförderer 4.

Der Tragluftstrom wird zweckmäßig mittels eines Schlitzdüsenpaares erzeugt, dessen Schlitze parallel zur Transportrichtung der Förderer verlaufen, wobei die Richtung leicht nach außen geneigt sein kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Sortierweiche mit Luftstrombeaufschlagung für plattenförmige Körper, insbesondere keramische Fliesen, zur Übergabe des Sortiergutes auf im Abstand angeordnete Förderbänder, dadurch gekennzeichnet, daß die Weiterfördererlinien (4, 5) hinter der Weiche in übereinanderliegenden Ebenen verlaufen, und die obere Förderebene im Weichenbereich eine Unterbrechung (6) aufweist, in der ein Förderabschnitt (2, 3) mit geneigter Förderebene (la) und Luftdüsen für den in Richtung auf die Unterbrechung zu blasenden Luftstrom angeordnet sind.