DE1480312C3 - Lenkbremssystem für Kraftfahrzeuge - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Lenkbremssystem für Kraftfahrzeuge, insbesondere Ackerschlepper, bei dem mit einem Lenkbremsventil die Druckmittelzufuhr über getrennte Bremsleitungen wahlweise nur zu einer von zwei zur Lenkung dienenden Bremsen steuerbar ist und bei dem zwischen diese Bremsleitungen ein Zuschaltventil angeordnet ist, welches bei gleichzeitiger Bremsbeaufschlagung die Druckmittelzufuhr zu weiteren, nicht zur Lenkung dienenden Bremsen freigibt. -

Ein solches Lenkbremssystem ist durch die USA.-Patentschrift 2429 197 bekannt. Bei diesem bekannten Lenkbremssystem weist das Zuschaltventil in einer Bohrung einen von zwei Druckfedern in eine Mittelstellung gehaltenen Steuerschieber auf, der die Druckmittelzufuhr zu den Bremsen eines Anhängers steuert. Dabei ist in Mittelstellung des Steuerschiebers eine Druckmittelverbindung zu dem Bremssystem des Anhängers vorhanden. Wird der Steuerschieber einseitig mit Druck beaufschlagt, daß heißt, wird eine einzelne Bremse zum Zwecke der Fahrzeuglenkung betätigt, so verschiebt sich der Steuerschieber aus seiner Mittelstellung und sperrt die Druckmittelverbindung zu dem Bremssystem des Anhängers. ..
ao Das bekannte Lenkbremssystem hat den Nachteil, daß die weiteren, nicht zur Lenkung dienenden Bremsen auch bei Betätigung nur einer der zur Lenkung dienenden Bremsen zunächst mit Druckmittel beaufschlagt werden. Erst wenn ein solcher Druck aufgebaut ist, daß der Steuerschieber sich gegen die Kraft einer der beiden ihn in eine Mittellage haltenden Federn verschiebt, wird die Druckmittelverbindung unterbrochen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Lenkbremssystem der eingangs genannten Art zu schaffen, dessen Zuschaltventil nur bei beidseitiger Druckbeaufschlagung die Druckmittelverbindung zu den weiteren, nicht zur Lenkung dienenden Bremsen öffnet.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß

a) das Zuschaltventil eine Bohrung hat, in die zwei einander gegenüberliegende Kolben geführt sind, *

b) der Anschluß für die weiteren B remsen an einem Raum zwischen den beiden Kolben vorgesehen ist und jeder der beiden von den einander abgewandten Stirnseiten der beiden Kolben begrenzten Räume mit jeweils einer der von dem Lenkbremsventil zu den zur Lenkung dienenden Bremsen führenden Bremsleitungen in Verbindung stehen,

c) zwischen den beiden Kolben eine sich auf deren Stirnflächen abstützende, die beiden Kolben normalerweise in Abstand voneinander haltende Druckfeder angeordnet ist,

d) jeder der beiden Kolben in anderweitig an sich bekannter Weise (deutsche Auslegeschrift 1 038 422) eine Längsbohrung mit einem darin aufgenommenen Ventilkörper aufweist, welcher Ventilkörper von einer Feder normalerweise in Anlage an einen in dem jeweiligen Kolben befindlichen Ventilsitz gehalten ist und dabei den Druckmitteldurchgang durch den jeweiligen Kolben hindurch sperrt und welcher Ventilkörper ferner mit einem über die dem jeweils anderen Kolben zugewandten Kolbenstirnfläche vorstehenden Kopf versehen ist, der bei einer Aufeinanderzu-Bewegung der beiden Kolben den Kopf des in dem jeweils anderen Kolben befindlichen Ventilkörpers berührt, wobei die beiden Ventilkörper entgege.n der Wirkung ihrer Federn von ihren Ventilsitzen abgehoben wer-

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den und dadurch den Druckmitteldurchgang von was zur Folge hat, daß der Schlepper sich nahezu um den hinter den Kolben befindlichen Räumen zu das abgebremste linke Hinterrad in einer Linksdredem Raum zwischen den beiden Kolben freige- hung bewegt. Wird der Handhebel 17 in die Schaltben, stellung C geschwenkt (scharfe Rechtskurve), so er-Die Vorteile der Erfindung liegen in erster Linie 5 folgt sinngemäß eine Betätigung der rechten Hinterdarin, daß die Druckmittelzufuhr zu den weiteren, radbremse 7, während beide Vorderradbremsen 1 nicht zur Lenkung dienenden Bremsen in Ruhestel- und 2 und die linke Hinterradbremse 8 sich frei drelung des Zuschaltventils verschlossen ist. Ein Druck- hen können.

mittelaufbau in den nicht zur Lenkung dienenden Das in F ig. 2 im Schnitt dargestellte Zuschaltventil·

Bremsen bei einseitiger Druckbeaufschlagung des io besteht im wesentlichen aus einem mit einer Bohrung

Zuschaltventils ist somit von Anfang an ausgeschlos- 21 versehenen Gehäuse 20, in der zwei einander ge-

sen. Erst wenn das Zuschaltventil beidseitig mit genüberliegende längsverschieblich gelagerten KoI-

Druckmittel beaufschlagt wird, öffnen die in den bei- ben 22,23 geführt sind; einer diese Kolben auseinan-

den Kolben enthaltenen Ventilkörper die Druckmit- derspreizenden Druckfeder 24, einem Anschluß 25

telverbindung zu den weiteren Bremsen. 15 für die Bremsleitung 5 zu den Vorderrädern 1 und 2,

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der zwei Verschlußschrauben 26 und 27 und zwei Entlüf-

Zeichnung dargestellt. Es zeigt tungsschrauben 28,29, mit denen zwei in die Bohrung

Fig. 1 ein Schema eines erfindungsgemäßen hy- 21 einmündenden Entlüftungsstutzen 30, 31 ver-

draulischen Lenkbremssystems für einen Acker- schlossen sind. Die beiden Kolben 22 und 23 weisen

schlepper, dessen Vorderradachse als gelenkte Achse ao je eine Längsbohrung 32 bzw. 33 auf, in denen jeweils

und dessen Hinterradachse als angetriebene Achse ein Ventilkörper 34,35 aufgenommen ist. Jeder dieser

ausgebildet ist und Ventilkörper 34, 35 ist von einer Feder 36 bzw. 37

Fig. 2 das Zuschaltventil im Längsschnitt. in Richtung auf einen in dem jeweiligen Kolben bein dem in F i g. 1 dargestellten Schema eines Lenk- findlichen Ventilsitz vorgespannt, so daß die Kolben

bremssystems sind zwei Vorderradbremsen 1 und 2 *5 in der Ruhestellung den Durchlaß zu einem von den

über Bremsleitungen 3, 3', einem Verteiler 4 und ei- beiden Kolben 22, 23 begrenzten Raum 38 abschlie-

ner Bremsleitung 5 an ein Zuschaltventil 6 ange- ßen. Beide Federn 36 bzw. 37 stützen sich auf einem

schlossen. Zwei Hinterradbremsen 7, 8 sind je über Haltering 39 bzw. 40 ab, der in den Längsbohrungen

eine eigene Bremsleitung 9 bzw. 10 mit einem Lenk- 32,33 vorgesehen ist. Die beiden Verschlußschrauben

bremsventil 11 verbunden, wobei die Bremsleitun- 30 26, 27 sind außerdem mit Anschlußstutzen 41 und

gen 9 bzw. 10 je einen Verteiler 12 bzw. 13 aufweisen, 42 für die zu den Hinterradbremsen 7, 8 führenden

über den sie zusätzlich über Zuleitungen 18, 19 mit Leitungen der Bremsleitung 9 und die Zuleitung 18

dem Zuschaltventil 6 in Verbindung stehen. Das sowie der Bremsleitung 10 und der Zuleitung 19 ver-■ Lenkbremsventil 11 ist über eine Druckleitung 14 an sehen.

einen Hauptzylinder 15 angeschlossen, der von einem 35 Steht der Handhebel 17 des Lenkbremsventils 11 Bremspedal 16 betätigbar ist. Das Lenkbremsventil in seiner mittleren Schaltstellung (B), so fließt das 11 kann mit Hilfe eines Handhebels 17 das vom Druckmittel über die Zuleitungen 18 bzw. 19 und den J Hauptzylinder 15 kommende Druckmittel entweder Anschlußstutzen 41, 42 in das Zuschaltventil 6 ein \ nur in die zur rechten Hinterradbremse 7 führende und bewegt beide Kolben 22 bzw. 23 gegensinnig und Bremsleitung 9 oder aber ausschließlich in die zur lin- 40 entgegen dem Druck der Druckfeder 24 aufeinander : ken Hinterradbremse 8 führende Bremsleitung 10 zu. Dabei treffen schließlich die beiden Ventilkörper ''■ oder aber (in der mittleren Schaltstellung B) in beide 34, 35 aufeinander, so daß sie nach dem Weiterbewe-Bremsleitungen 9, 10 gleichmäßig verteilen. gen der beiden Kolben 22, 23 den Durchlaß des L In der in Fig. 1 gezeigten Schaltstellung B stehen Druckmittels in den Raum 38 von beiden Seiten her beide Bremsleitungen 9,10 gleichmäßig unter Druck, 45 freigeben. Von hier aus fließt das Druckmittel aber d.h. daß auch das Zuschaltventil 6 beidseitig mit die Bremsleitungen 5, 3 und 3' zu den Vorderrad-Druckmittel beaufschlagt ist. In dieser Schaltstel- bremsen 1 und 2 und betätigt diese. Wird der Handlung B fließt das Druckmittel über die beiden Zulei- hebel 17 in der Schaltstellung A oder C verschoben, tungen 18, 19 zusätzlich in die gemeinsame, zu den so tritt das Druckmittel nur über einen der beiden beiden Vorderradbremsen 1, 2 führende Bremslei- 50 Anschlußstutzen 41, 42 in das Zuschaltventil 6 ein. tung 5, so daß nach dem Betätigen des Bremspedals In diesem Falle bewegt sich der mit Druckmittel be-16 bzw. des Hauptzylinders 15 alle vier Schlepper- aufschlagte Kolben 22 oder 23 zur Mitte der Bohrung bremsen gleichmäßig mit Druckmittel beaufschlagt 21 hin, während der gegenüberliegende Kolben in seiwerden, ner Ausgangsstellung stehenbleibt. Da in diesem Falle Beabsichtigt der Schlepperfahrer beispielsweise 55 auch nur einer der Ventilkörper 34 oder 35 mit eine scharfe Linkskurve zu fahren, so muß er vorher Druckmittel beaufschlagt wird, ist der jeweils gegenden Handhebel 17 des Lenkbremsventils 11 in die überliegende Ventilkörper leichter in seine Öffnungslinke Schaltstellung (A) schwenken. In diesem Falle stellung zu verschieben. Der mit Druckmittel beauffließt das Druckmittel vom Hauptzylinder 15 über die schlagte Kolben 22 oder 23 bewegt sich also so lange, Druckleitung 14 und das Lenkbremsventil 11 nur in 60 bis er mit seiner Stirnfläche die Stirnfläche des gegendie zur linken Hinterradbremse 8 führende Bremslei- überliegenden Kolbens 22 bzw. 23 berührt. Der nun tung 10. Da das Zuschaltventil 6 die Druckmittelver- zur Ruhe gekommene Kolben schließt den Durchgang bindung von der Zuleitung 19 zur Bremsleitung 5 und des Druckmittels zur Bremsleitung 5 bzw. zum Raum zu der Zuleitung 18 versperrt, wird beim Fahren einer 38 ab, d. h. nur eine der vier Bremsen 1, 2 bzw. 7, 8 Linkskurve nur die linke Hinterradbremse 8 betätigt, 65 wird tatsächlich mit Druckmittel beaufschlagt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Lenkbremssystem für Kraftfahrzeuge; insbesondere Ackerschlepper, bei dem mit einem Lenkbremsventil die Druckmittelzufuhr über getrennte Bremsleitungen wahlweise nur zu einer von zwei zur Lenkung dienenden Bremsen steuerbar ist und bei dem zwischen diese Bremsleitungen ein Zuschaltventil angeordnet ist, welches bei gleichzeitiger Druckbeaufschlagung die Druckmittelzufuhr zu weiteren nicht zur Lenkung dienenden Bremsen freigibt, dadurch gekennzeichnet, daß

   a) das Zuschaltventil (6) eine Bohrung (21) hat, in die zwei einander gegenüberliegende Kolben (22 und 23) geführt sind,

   b) der Anschluß (25) für die weiteren Bremsen an einem Raum (38) zwischen den beiden Kolben (22 und 23) vorgesehen ist und jeder der beiden von den einander abgewandten Stirnseiten der beiden Kolben (22 und 23) begrenzten Räume (42 und 43) mit jeweils einer der von dem Lenkbremsventil (11) zu den zur Lenkung dienenden Bremsen (7 bzw. 8) führenden Bremsleitungen (9 bzw. 10) in Verbindung stehen,

   c) zwischen den beiden Kolben (22 und 23) eine sich auf deren Stirnflächen abstützende, die beiden Kolben normalerweise in Abstand voneinander haltende Druckfeder (24) angeordnet ist,

   d) jeder der beiden Kolben (22 bzw. 23) in anderweitig an sich bekannter Weise eine Längsbohrung (32 bzw. 33) mit einem darin aufgenommenen Ventilkörper (34 bzw. 35) aufweist, welcher Ventilkörper (34 bzw. 35) von einer Feder (36 bzw. 37) normalerweise in Anlage an einen in dem jeweiligen Kolben (22 bzw. 23) befindlichen Ventilsitz gehalten ist und dabei den Druckmitteldurchgang durch den jeweiligen Kolben (22 bzw. 23) hindurch sperrt und welcher 'Ventilkörper ferner mit einem über die dem jeweils anderen Kolben (23 bzw. 22) zugewandten Kolbenstirnfläche vorstehenden Kopf versehen ist, der bei einer Aufeinanderzu-Bewegung der beiden Kolben (22 und 23) den Kopf den in dem jeweils anderen Kolben (23 bzw. 22) befindlichen Ventilkörpers (33 bzw. 32) berührt, wobei die beiden Ventilkörper (34 und 35) entgegen der Wirkung ihrer Federn (36 und 37) von ihren Ventilsitzen abgehoben werden und dadurch den Druckmitteldurchgang von den hinter den Kolben (22 und 23) befindlichen Räumen (42 und 43) zu dem Raum (38) zwischen den beiden Kolben (22 und 23) freigeben.