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Verbesserte verstärkte Kautschukerzeugnisse Die Erfindung betrifft
ein verbessertes Verfahren zum Verbinden eines Verstärkungselementes mit Kautschuk,
das darin besteht, daß man das YerstErkungaelement ait einem Phenol/Aldehyd-Harz
behandelt, in dem die Aldehydeinheiten iw Molaren Unterschuß vorliegen (Orig. :"phenolic/aldehyde
deficient resin"), und das behandelte Element in einen Kautschuk einbettet, der
harzbildende Bestandteile enthalt, die bei Hitzeeinwirkung reagieren und an der
Genzfläche zwischen dem Kautschuk und dom Element eine Harzbindung ausbilden. Die
Erfindung betrifft weiterhin das nach aies Verfahren hergestellte Produkt.
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Bei verstärkten Kautsohukerzeugnissen, wie Luftreifen, Treibriemen,
Förderbändern, Hochdruckschläuchen und dgl., ist die Gebrauchsdauer in großem Maße
von der Bindung zwischen dem dem Verstärkungselement bzw. Kord und dem Kautschuk
abhängig.
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Adhgsionsgrad und Lebensdauer der an der GrenzflCchs zwischen diesen
verschiedenartigen Stoffen erzeugten Bindung werden su einem großen Ausmaß von der
Chemise und den physikalischen Eigenschaften des Kords und dem verstärkten Kautschuk
bestimmt.
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In sämtlichen der genannten PElle, in denen ein Kautschuk mit einem
Kord verstärkt wird, besteht ein großer Unterschied zwischen den physikalischen
Eigenschaften der verwendeten Materialien. So kann z. B. der Bruchmodul fUr Kautschuk
etwa 35, 1-281 kg/cm2 betragen, wdhrend der Bruchmodul eines VerstErkungakords zwischen
etwa 3510 und 35100 kg/cm liegen kann. Infolge dieses groBen Unterschiedes zwischen
den Bruchmodulwerten entstehen starke Scherkräfte, wenn sich das verstärkte Erzeugnis
unter Spannung befindet.
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Zur Verstärkung von Kautschuk werden die verschniedenartigsten Kordmaterialien
verwendet, wie z. B. aus cellulosischem Material, wie Reyon, aus Polyamiden, wie
Nylon, aus Polyestern, wie Daeron, und aus Metallen, wie Stahl, usw..
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In ähnlicher Weise werden die verschiedensten Kautschuktypen verwendet,
wie Naturkautschuk und synthetische Kautschuke, die vulkanisierbare Polymerisate
eines konjugierten Diens, wie Butadien, Isopren, 2-Methyl-pentadien-1, 3, 2-Methyl-pentadien-2,4
und Piperilen, und andere ungesättigte Kohlenwasserstoffe, Ester, Alkohole, Säuren,
Äther usw. enthalten. Die kautschukaritgen Mischpolymerisate bestehen im allgemeinen
zum größeren Anteil aus einem konjugierten Dien
-mit Ausnahme von
Butylkautschuk, bei dem es sich un ein Mischpolymerisat handelt, das einen größeren
Anteil Isobutylen und einen geringeren Anteil Butadien enthKlt.
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Bestimmte Beispiele fUr handelsübliche synthetische Kautschuke sind
die Mischpolymerisate aus einer grUBeren Menge Butadien und einer kleineren Menge
Stytol, die im allgemeinen als SBR-Kautechuke bekannt sind, die Mischpolymerisate
aus einer grbberen Menge Butadien und einer kleineren Menge Acrylnitril, die als
NBR-Kautschuke bekannt sind, und Kautsohuke mit stereospezifischer Struktur, wie
cis-1,4-Polyisopren und cis-1,4-Polybutadien.
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Erfindungsgemäß wurde gefunden, daß eine stark verbesserte Bindung
erzielt wird, wenn die Modulwerte von Kord und Kautschuk näher aneinander herangebracht
werden. In hUchst überraschender Weise wurde gefunden, da3 sogar eine kleine prosentuale
Veränderung der Modulwerte der beiden Materialien aufeinander zu infolge einer Verringerung
der an der Kord/Kautschuk-Grenzfläche entstehenden Scherkräfte zu einer stark verbesserten
Bindung zwischen den beiden Materialien und einer erhöhten Leistungsfähigkeit des
Erzeugnisses, z.B. eines Luftreifens, führt.
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Bei deS erfindungsgemßen verfahren entsteht nicht nur eine verbesserte
Bindung zwischen dem Verstärkungskord und dem Kautschuk, sondern es werden auch
andere Eigenschaften don Kords, wie seine Biegsamkeit, und andere Eigenschaften
don Kautschuke, wie seine Abriebfestigkeit, verbeaaert. Auf
diese
Weise erhält daa verstärkte Erzeugnis Eigenschaften, die bisher nicht erreicht werden
konnten.
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Es ist zwar bekannt, daß ein Kord mit einem Resorcin-Formaldehyd-Harz
und anschließend mit einem Aldehyd-lieferenden Hittel, wie Paraformaldehyd, behandelt
werden kann. Wird der Kord jedoch-wie es unter den heutzutage Ublichen Bedingungen
geschient - während seiner Behandlung vor der Einbettung in den Kautschuk einer
hohen Temperatur ausgesetzt, findet bereits vor der Einbettung des Kords in den
Kautschuk eine Zersetzung des-Aldehyd-liefernden Mittels und eine Vernetzung des
Phenolharzes statt. Weiterhin erhält der Kord infolge der Vernetzung des Harzes
im Kord eine Steifheit, die sich auf die Ermüdungsfestigkeit des Kords beim Gebrauch
nachteilig auswirkt, wie sich an einem Luftreifen bei hohen Dauergesohwindigkeiten
zeigt, die beim Yerkehr auf Autobahnen und Schnellstraßen auftreten.
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Diese Probleme konnten erfindungsgemäß beseitigt werden. Erfindungsegemäß
werden die Verstärkungskords zunächst mit einem Harz von Phenol/Aldehyd-Typ behandelt,
das sondann in üblicher Weise einer hohen Temperatur ausgesetzt wird, um Waeser
su entfernen und eine weitere Umsetzung des Parues an der Kordoberfläche in Einklang
mit ihren Eigenschaften su veranlassen, UN ein biegsames, in der Wärem reaktionsfähiges
Harz su erhalten. Obgleioh das Harz in den Kord eingadrangwn ist, wird dadurch jedoch
nicht dessen Biegsamkeit besinträchtigt.
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Der behandelte Kord wird dann in den zu verstärkenden Kautechuk
eingebettet,
der vorher mit Phenolharz-bildenden Substanzen behandelt worden ist. Diese Substanzen
können in verschiedenen Mengen und verschiedenen Verhältniszahlen vorliegen. Im
allgemeinen können dem auf das Textilmaterial aufzukalandernden Kautschuk 1 - 15
Teile oder mehr der harzbildenden Substanzen JE Teile Kautschuk einverleibt werden.
Das Vernetzungsmittel, bei dem es sich z. B. um einen Aldehyd handeln kann, kann
in bezug auf den Phenolbestandteil in einem Molverhätnis von 0,5 bis 1,2 vorliegen.
Die harzbildenden Bestandteile kennen zu einem in der marne reaktionsfähigen Harz
vorkondensiert werden, das sodann bei Wärmeeinwirkung -wie bei der Vulkanisation
des Reifens-an der Kord/Kautschuk-Grenzfläche eine Harzmatrix auxbildet, wobie sich
das in der Wärme reaktionsfähige Harz auf dem Kord befindet. Es wurde gefunden,
daß die in dem Kautschuk enthaltenen Phenolharz-bildenden Substanzen innerhalb des
Kautschuks eine verstErkondo Matrix ausbilden und zur gletohen Zeit mit dem auf
dem Kord befindlichen Phenol/Aldehyd-Harz, das einem molaren Unterschuß an Aldehyd-Einheiten
aufweist, reagieren und eine Bindung über die Grenzfläche zwischen Kord und Kautschuk
herstellen, die derjenigen weit überlegen ist, die ohne die erfindungsgemäße Behandlung
des Kautschukansatzes erzielt wird.
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PUr das auf den Kord aufzubringende Harz kann jede harsartige tasse
verwendet werden, die unter Auebildung einer unlöslihen, wärmegehärteten Masse zu
weiteren Umsetzung mit
einem Vernetzungsmittel befähigt ist, andererseits
jedoch in Ublichen Lösungsmitteln löslich und biegsam ist. Bevorzugte Harztypen
n sind solche, die durch Umsetzung eines Aldahyds mit einer harzbildenden Substanz,
wie Harnstoff, oder einem Phenol, vorzugsweise einem mehrwertigen Phenol, wie Resorcin,
hergestellt worden sind. Besonders bevorzugt werden diejenigen Phenolharze, die
in Wasser praktisch ISslich sind und Mit einem molaren Unterschuß an Aldehyd hergestellt
wurden.
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Erfindungsgemäß wird das zur Behandlung des Kords verwendete Phenol/Aldehyd-harz
mit molarem Aldehyd-Unterschuß in der Weise hergestellt, daB man das mehrwertige
Phenol, wie Resorcin, Mit einem wotaren Unterschuß eines Aldehyda, wie Formaldehyd,
umsetzt. Als Aldehyde können-außer dem bevorzugten Formaldehyd - Acrolein, Glyoxal,
Furfurol, Crotonaldehyd, Aldol, Hexamethoxymethylmelamin und Benzaldehyd verwendet
werden. Zur Usetzung mit den Aldehyden geeignete Substanzen sind außer der bereits
genannten Resorcin u. a. Kresol, Catechin ("catechnol"), Phoroglucin, Saligenin,
Di-ß-naphthol, Xylenol, 4, 6-Dimethylresorcin, 2,5-Dimethylresorcin, Hydrochinon,
Furfurylalkohol, Orcin, Pyrogallol, ß-Napthol, Aminophenol, Guajakol sowie Harnstoff
und Melamin.
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Bei der Herstellung des polyfunktionellen Aldehydharss ist es erwünscht,
daß während der Umsetzung mit dem Aldehyd ein Uberschuß des mehrwertigen Bestandteils,
wie Resorein, vorliegt. Unter diesen Bedingungen entsteht ein Harz, das in Wasser
löslich ist und sich mit weiterem Aldehyd
umzusetzen vermag und
daher ale Klebstoffbestandteil zum Verbinden eines Kords mit Kautschuk geeignet
ist, inabesondere bei Verwendung in Kombination mit einem R/F/L-Klebstoff, d. h.
einem Resorcin/Formaldehyd/Kautschuklatex-Gemisch, Ein besonders bevorzugtes polyfunktionelles
Aldehydharz, das sich erfindungsegemäß zur Behandlung s licher üblicherweise zum
Verstärken von Kautschuk verwendeter Kordmaterialien ale geeignet erwiesen hat,
ist dasjenige, das durch Umsetsung von Resorcin mit Formaldehyd in einem VerhEltnis
von 1, 0 : 0,25 bis 1,0 : 0,99 erhalten wird. Bei der Herstellung dieses besonderen
Resorcin-Formaldehyd-Harzes ist es erforderlich, daß das Molverhätltnis von Resorcin
zu Formaldehyd weniger als etwa 1,0 beträgt und vorzugsweiss zwischen etwa 0,5 und
etwa 0, 75 liegt. Die Umsetsung des Resorcins mit den Formaldehyd kann entweder
in einew neutralen Medium oder einem Medium durchgeführt werden, das-z.B. mit Natriumhydroxyd-basisch
gemacht oder-z. B. mit Oxalsäure-angesäuert worden ist. Vorzugsweise wird ein Resorcin-Formaldehyd-Harz
verwendet, das durch Umsetzung von etwa 1,0 Teilen Resorcin mit etwa 0,7 Teilen
Formaldehyd erhalten worden ist.
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Andere verwendbare Harze sind u.a. die wasserlöslichen, mit Harzen
blockierten bzw. geschützten Polyisocyanate, die durch Umsetzung eines Polyisocyanats
mit eineH wasserldelichen Phenol-Aldehyd-Harz erhalten worden na Diese mit Harzen
blockierten Polyisocyanate können entweder
allein oder in Kombination
mit den oben beschriebenen Phenol-Aldehyd-Harzen mit molarem Aldehyd-Unterschuß
verwendet werden. Bei alleiniger Verwendung wird der zuf Blockieren verwendete Harsbestandteil
vorzugsweise mit einem molaren Unterschuß an Aldehyd hergestellt. Zur Umsetzung
mit dem wasserl Aldehyd/Phenol-Harz ist jedoch Polyisocyanat geeignet, dessen Isocyanatgruppen
rit einem solchen Harz vor-Ubergehend derart blockiert bzw. geschützt werden können,
daß rit Wasser bis zu einer Temperatur von minderstens 1000 keine Reaktion stattfindet.
Wenn das Umsetzungeprodukt, dan blockierte Polyisocyanat, dann erhitzt wird, un
das Polyiaocymnat und dan Phenolharz zu regenerieren, liegt das Harz in reaktionsfähiger
Fom vor und kann als Klebstoffbestandteil beim verbinden eines Kords mit Kautschuk
dienen, insbesondere in Kombination mit einem R/F/L-Klebstoff, der einen Kautschuklatex
enthält. Zur Herstellung des wit Hars blockierten Polyisocyanats können sämtliche
bekannten Polyisocyanate dienen, wie z. B. Polymethylenphenyliscoyanat, Triphenylmethantriisocyanat,
2,4-Toluylendiisocyanat, hexamethylendiisocyanata und Polyisocyanat-Gemische, die
durch die allgemeine Formol
wiedergegeben werden können, wobei R und R'Aryllnreate sind, Y Wasserstoff, Alkyl-
oder Arylreste bedeutet und n eine gans* Zahl. van 1 bis 6 ist. Wegen der Herstellungsweise
der
Polyisocyanate wird ein Gemisch von Di-, Tri-, Tetra- usw.
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-isocyanaten erhalten. weshalb der Wert n fUr das Gemisch nicht notwendigerweise
eine ganze Zahl zu sein braucht.
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Erfindungsgemäß weist das bevorzugte Gemisch von Polyisocyanaten einan
Wert von etwa 2 auf, was Werte von etwa 1,8 bis etwa 2,2 einschließt. Einzelheiten
in bezug auf Verfahren zur Herstellung dieser Polyisocyanate sind in der USA-Patentschrift
2 683 730 angegeben. Ein besonders bevorzugtes Aldehydharz-Blockierungsmittel, das
sum vorübergehende SchAtsen des Polyisocyanats brauchbar ist, wird durch Umsetzung
von Resorcin mit Foraaldehyd in einem Verhältnis von 1, 0 : 0, 25 bis s 1,0 : 1,0
erhalten. Bei der Herstellung des Phenol-Aldehyd-Blockierungsharzes wird vorzugsweise
ein molarer Unterschuß an Formaldhyd verwendet ; ar beaten warden 0. 5 bis 0, 75
Mol Aldehyd je Hol Phenol verwendet.
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Es folgt ein Vergleichsboispiel, das die bei der Herstellung eines
mit 2 Einlagen versehenen bzw. zweischichtigan (Orig. : 2-ply) LuftreifenB erhaltenen
Ergebnisse zeigt, bei dem dia Kords mit einem fiblichen Klebstoff an den Kautschuk
gebundan worden sind. Sämtliche Teile bedeuten - wenn nicht anders angegeben - Gewichtsteile.
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Beispiel 1 (Vergleichsbeispiel mit Nylon als Kordmaterial) Bin üblicher
schlauchloser Luftreifen mit ringförmigem, an der Felgenseite offensez Hohlraum
und voneinander abstehenden
Felgenwülsten, wie er in der USA-Patentschrift
2 987 094 beschrieben wird, wurde unter Verwendung von 840/2-Nylonkord-Einlagen
hergestellt, die mit Hilfe eines üblichen R/F/L-Klebstoffs an den Kautschuk gebunden
wurden.
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Der Klebstoff wies eine Konzentration an losungs-bzw. dispergiermittelfreier
Substanz von 20 % auf und wurde nach folgendes Ansatz zusammengestellt : R/F/L-Klebstoff
Bestandteile Gewichtsteile Resorein 1, 68 Formaldehyd (37 % 2, 16 Natriuwhydroxyd
(10 0 %ig) 2,04 Stryol/Butadin-1,3/Vinylpyridin-(15/70/15)-Mischpolymerisat-Kautschuklatex
(41%ig) 12,90 Styrol/Butadien-t, 3-Misehpolymerisat-Kautechuklatex (39 %ig) Wasser
56,02 Der 840/2-Nylonkord wurde in der Weise mit der oben beschriebenen Klebstoffmaase
behandelt, indem er Mit einer solchen Geschwindigkeit durch die Klebstoffmasse gezogen
wur wurde, daß sich auf seiner Oberfläche etwa 5-10 % Klobstoff (berechnet als lösungs-
bzw. dispergiermittelfreie Substanz) abschieden. Dies kann dadurch erreicht werden,
daB txan den Kord mit einer Geschwindigkeit von etwa 1,5 - 3 m/Minute durch die
Klebstoffmasse zieht und den Klebstoff auf dem Kord sodann 2 Minuten bei 177°C trocknet
und 40 Sckunden bei 218°C behandelt.
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Der auf diese Weise behandelte Kord wurde sodann in
einen
wie folgt angegeben zusammengesetzten Kautschukansatz eingebettet: Kautschukansatz
Bestandteile Gewichtsteile Naturkautschuk 100,00 Zinkoxyd 3,00 Ruß 29, 80 Stearinsäure
2, 00 Kiefern- bzw. Fichtenteer 7,00 mercaptobenzothiazol 1,25 Schwefel 3, 00 Diphenylguanidin
0, 15 Phenyl-ß-naphthylsmin 1,00 Die Festigkeit der Bindung zwischen dem Kautschuk
und dem Kord wurde an einer 6, 35 mm-"U"-Probe bei 121°C gewessen, nachdem der Kautechukansatz
8 Minuten bei 154°C vulkanisiert worden war, Die 6,35 mm-"U"-Probe wurde durch Einbetten
des Kords in Form einer Schlinge hergestellt, deren Enden mit einem Abstand von
6, 35 mm in den Kautschukanests su liegen kommen. Man versucht bei der PrUfung,
beide Enden des Kords durch Ziehen an der aus dem Kautschuk heranaragenden Sohlinge
herauszuziehen. Es wurde festgestellt, daB dazu eine Zugkraft von #24 # " (10,9
kg ? ; Orig. :#24 # "@) erforderlich war.
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Sodann wurde eine Prüfung auf die Wärmebeständigkeit vorgenommen.
Nach den Angaben für den Schlauch-Ermüdungsfestigkeitstest ASTM D-885-59T, Section
42, wurde ein mit dem in der oben beechriebenen Weise behandelten Kord verstärkter
Kautschukschlauch
hergestellt. Es wurde ein Wert von 425 KC gefunden.
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Ein nach den obigen Angaben hergestellter schlauchloser Luftreifen
wurde unter einem Reifendruck von 26 @ mit einer Geschwindigkeit von 72,3 km/Stunde
gegen ein Prüfrad (Orig. : cleated wheel) laufen gelassen. Eine Ablösung der Einlagen
trat nach 6920 km ein.
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Bei den folgenden Vergleichsbeispiel wird als Verstärkungselement
ein Polyeeterkord verwendet, der mit einem speziellen Klebstoffsystem behandelt
wurde, das sich bei Polyesterfasern als wirksam erwiesen hat.
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Beispiel 2 (Vergleichsbeispiel unter Verwendung von Polyesterkord)
Eine R/F/L-Klebstoffmasse wurde nach folgendem Ansatz zusammengestellt: BestandteileTeile
Resorcin 98 Formaldehyd (37%ig)53 Styrol/Butadien-1,3/Vinylpyridin-(15/70-/15)-Mischpolymerisat-Kautschuklatex
(41 %ig) 1152 Wasser 543 Der R/F/L-Klebstoff wurde in der folgenden Weise hergestellts
98 Teile Resorcln wurden zu 196 Teilen Wasser gegeben, worauf 53 Teile Fomaldehyd
zugesetzt wurden. Das erhaltans Gemisch wurde 1 Stunde stehen gelassen und sodann
Mit 1152 Teilen des Mischpolymerisat-Kautachuklatex versetzt.
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Das erhaltene Gemisch wurde 72 Stunden stehen gelassen.
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Sodann wurde der Rest des Wassers hinzugegeben. Zu 65 Teilen dieser
R/F/L-Masse wurden 35 Teile der folgenden Harzsasse gegeben : 110 Teile Resorcin,
25 Volumenteile Formalin (37 %iger Formaldehyd in Methanol und Wasser) und 20 Volumenteile
Wasser wurden in einem mit Heiz- und Kühlschlangen, einem Rückflußkühler und einem
geeigneten Rührrer versehenen Reaktionsgefäß umgesetzt. Das Gemisch wurde auf Rückflußtemperatur
(100°C) erhitzt und 15 Minuten bei dieser Temperatur belassen, worauf innerhalb
von 10 Minuten weitere 30 Volumenteile Formalin hinzugegeben wurden. Nach weiterem
30 Minuten Kochen unter RUckSluS wurde das gebildete Harz auf Rauntemperatur abkühlen
gelasse. Es wurde ein dickes, sirupöses Harz (der Einfachheit halber als"Harz A"bezeichnet)
erhalten, das eine Konzentration an losungsmittel-bzw. dispergiermittelfreier Substanz
von 60 %, eine Viskosität von 750 cP und einen pH-Wert von 7 aufwies.
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20 Teile von diesem"Harz A"wurden bei 22°C 48 Stunden mit 6 Teilen
Polymethylenpolyphenylisocyanat umgesetzt.
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Sodann wurde das erhaltene Reaktionagemisch mit 0, 1 Teilen Natriumhydroxyd
in 100 Teilen Wasser behandelt. Das erhaltene neutralisierte mit Harz blockierte
bzw. geschützte Polyisocyanat wurde 8 Stunden stehen gelassen. Es wird die klare
überstehendeSchichtweiterverwendetdiedaslöslichemit Harz blockierte Polyisocyanat
enthält. Dieses Produkt wird der Einfachheit, galber mit "Harz R" bezeichnet.
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Zu 65 Teilen der in Beispiel 2 beschriebenen R/F/L-Klebstoffmasse
werden 35 Teile"Harz B"gegeben, worauf man 4 Stunden bei 22°C stehen läBt.
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EintlOO/2-Polyesterkord-Verstärkungselement(Dacron) wurde nach den
in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren mit der hier beschriebenen Klebstoffmasse
behandelt. Es wurde ein 6,35 mm-"U-Adhäsionswert im heißen Zustand von #24 @ " und
eine Hitzebeständigkeit von 350 KC gemessen.
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Ein üblicher schlauchloser Luftreifen, der nach dem oben angegebenen
Verfahren, jedoch unter Verwendung des hier beschriebenen Klebstoffs hergestellt
wurde, lief nach dem oben angegebenen PrUfverfahren auf dem Prüfstand 7720 km, ehe
sich eine Ablosung des Einlagematerials feststellen liens.
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Das folgende Beispiel zeigt die außergewöhnliche Verbesserung, die
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren bei der Bindung eines Polyesterkords an Kautschuk
erzielt wird.
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Beispiel 3 Ein Polyesterkord des in Beispiel 2 beschriebenen Type
wurde in die in Beispiel 1 angegebene Kautschukmasse eingebettet, die jedoch in
der Weise modifiziert worden war, daß 3 Teile Hexamethylentetramin und 4 Teile Resorcin
zusammen Mit den anderen Bestandteilen in den Kautachukansatz eingemahlen wurden.
Der Ansatz wurde dann bei 154°C gehartet.
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Es wurde eine "U"-Adhäsion im heißen Zustand von @30 @ " und
eine
Hitze-Ermüdungsfestigkeit von 695 KC gefunden. Ein in der beschriebenen Weise hergestellter
Luftreifen lief bei dem angegebenen Prüfversuch 12830 km, ehe eine Abldaung des
Einlagematerials festzustellen war.
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Die unter Verwendung des erfindungsgemäßen Klebstoffsystems erzielte
außergewbhnliche Verbindung zwischen der Kautschukansatz und dem Einlagemterial
erstreekt sich jedoch nicht nur auf Polyesterkords. Brsetzt man vielmehr in Beispiel
3 das Polyestermateriale durch Nylon, wo wird im Vergleich zu Beispiel 1 ein "U"-Adhäsionswert
im heißen Zustand von "30/"und eine Ermüdungsfestigkeit von 575 KC gefunden.
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Ein Reifen läuft auf dem Prüfstand 10970 km, ehe sich eine AblBsung
des Einlagenaterials feststellen läßt. Eine annehmbare Verbindung wurde auch erzielt,
wenn der in Beispiel 2 beschriebene unbehandelte Polyesterkord in den in Beispiel
3 beschriebenen Kautechukansatz eingebettet wurde.
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Obgleich die Erfindung an Hand bestiter Ausführungsformen und Einzelheiten
erläutert worden ist, können zahlreiche Abänderungen vorgenommen werden, ohne daß
der Erfindungsbereich verlassen wird.
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-Patentansprüche -