DE1469370B - Heißversiegelungsmassen für Textilien - Google Patents

Heißversiegelungsmassen für Textilien

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DE1469370B
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DE
Germany
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vinyl acetate
textiles
fabric
ethylene
heat sealing
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Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
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English (en)
Inventor
Raoul Dr.; Bartl Herbert Dr.; Weber Karl-Arnold Dr.; 5000 Köln; BoIl Manfred 5673 Burscheid Resz
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Bayer AG
Original Assignee
Bayer AG

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Description

Gegenstand des Hauptpatents 1 222 887 ist ein Verfahren zur Heißversiegelung von textlien Flächengebilden, welches darin besteht, daß man als Versiegelungsmassen pulverförmige, teilweise oder vollständig verseifte Äthylen-Vinylacetat-Copolymerisate, die vor der Verseifung Vinylacetat und Äthylen in einem MoI-verhältnis von 1:4 und 1: 50 einpolymerisiert enthalten und die bis zu einem Hydrolysengrad von 50 bis 100 °/o verseift sind, verwendet.
Aus der deutschen Patentschrift 847 502 ist es bekannt, fast vollständige oder teilweise verseifte Mischpolymerisate unter anderem aus Vinylacetat und Äthylen mit einem Molverhältnis Vinylacetat zu Äthylen vor der Verseifung größer als 1:5, d. h. mit mehr als 38 % an einpolymerisiertem Vinylacetat herzustellen. Die erhaltenen Mischpolymerisate können zur Herstellung von Fäden, Filmen, zur Herstellung von Klebstoffen, Überzügen oder kalanderten Textilzusammensetzungen dienen oder als Zwischenschichten für Sicherheitsglas Verwendung finden.
Es ist dieser Schrift jedoch nicht zu entnehmen, daß die erhaltenen Mischpolymerisate als Versiegelungsmaterialien für Textilien dienen sollen, und insbesondere ist aus dieser Schrift nicht bekannt, daß teilweise oder vollständig verseifte Äthylen-Vinylacetat-Mischpolymerisate mit einem Molverhältnis Vinylacetat zu Äthylen vor der Verseifung von 1: 4 bis 1: 50, d. h. mit weniger als 43 % Vinylacetat, für die Heißversiegelung von Textilien geeignet sind.
Das Herstellen von Überzügen auf Gewebe, z. B. durch Kalandrieren, kann keineswegs mit der Heißversiegelung von Textilien gleichgesetzt werden. Unter Kalandrieren von Geweben versteht der Fachmann die Beeinflussung des Warenschlusses, der Porendichte, der Glätte, des Griffes, des Glanz- und Mattcharakters des betreffenden Textils, aber nicht eine punkt- und fadenförmige Verklebung von Textilien, die luft- und feuchtigkeitsdurchlässig, aber dennoch waschecht und lösungsmittelbeständig sein müssen. Von der Empfehlung eines bestimmten Materials als Klebemittel kann man nicht auf dessen Eigenschaft als Heißversiegelungskieber für Textilien schließen (vgl. K. H. Stukenbrock, »Herstellung und Eigenschaften von Fixier-Einlagen« in »Bekleidung und Wäsche«, Jahrgang 1968, Heft 3, S. 142 bis 153).
Aus der deutschen Patentschrift 1 010 493 ist die Versiegelung von textlien Flächengebilden mit Hilfe eines thermoplastischen Gewebes, beispielsweise aus Polyäthylen, bekannt. Die erfindungsgemäß zu verwendenden Heißsiegelkleber werden in dieser Schrift nicht genannt. Auf die verbesserte Lösungsmittelbeständigkeit und höhere Kochwaschbeständigkeit der erfindungsgemäßen Versiegelungsmassen gegenüber Polyäthylen wurde bereits im Hauptpatent hingewiesen.
Weiter ist aus der kanadischen Patentschrift 395 911 die Herstellung versteifter Gewebe bekannt, wobei zwei Gewebeschichten mit einem Gewebe aus einem Vinylharz, wie Polyvinylacetat bzw. einem Vinylacetat-Vinylchlorid-Mischpolymerisat, vorwiegend in Gegenwart von Weichmachern durch Erhitzen verklebt werden. Im Falle des Vinylacetat wird jedoch nur eine Lösungsmittelbeständigkeit des Endprodukts gegen Benzin erreicht. Tm Falle der Verwendung von Vinylchlorid-Vinylacetat-Mischpolymerisaten muß mit einer Abspaltung von Chlorwasserstoff bei der Versiegelung und mit Verfärbungen gerechnet werden.
Schließlich ist es aus den französischen Patentschriften 814 562 und 979 830 bekannt, zur Herstellung von versteiften Gewebe als versiegelbare Zwischenschicht einen Film aus Polyvinylacetat zu verwenden. Die erfindungsgemäßen Versiegelungsmassen sind den genannten Schriften weder zu entnehmen noch werden sie durch diese nahegelegt.
Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren zur Heißversiegelung von textlien Flächengebilden mit Hilfe von teilweise oder vollständig verseiften Äthylen-Vinylacetat-Copolymerisaten, die vor der Verseifung Vinylacetat und Äthylen in einem Molverhältnis von 1: 4 bis 1: 50 einpolymerisiert enthielten gemäß deutschem Patent 1 222 887, dadurch gekennzeichnet, daß die teilweise oder vollständig verseiften Äthylen-Vinylacetat-Copolymerisate in Faden-, Gewebe oder Vliesform verwendet werden.
Die erfindungsgemäßen Anwendungsformen bieten zunächst die gleichen Vorteile wie die Verwendung von pulverförmigen teilweise oder vollständig verseiften Äthylen-Vinylacetat-Copolymerisaten gemäß Patent 1 222 887, wie beispielsweise das Arbeiten mit lösungsmittel- oder wasserfreien Copolymerisaten, gute Haftfestigkeit, ausgezeichnete Koch- und Lösungsmittelbeständigkeit.
Darüber hinaus ermöglichen die erfindungsgemäßen Anwendungsformen eine einfache, gezielte, gleichmäßige und sparsame Verteilung der Versiegelungsmasse ohne besondere Vorrichtungen zur Verteilung des Versiegelungsgutes. Ein Verlust an Versiegelungsgut, wie er bei Verwendung von pulverförmigem
^- Material, beim Aufpudern Oder Aufstreuen entstehen kann, ist im vorliegenden Falle ausgeschlossen.
Durch Einlegen von Fäden aus teilweise oder vollständig verseiften Äthylen-Vinylacetat-Copolymerisäten zwischen textile Flächen und Aufbügeln können beispielweise leicht Schweißnähte hergestellt werden. Bei Verwendung von Geweben und Vliesstoffen aus teilweise oder vollständig verseiften Äthylen-Vinylacetat-Copolymerisaten werden diese lediglich zwi-
+0 sehen die textlien Flächengebilde gelegt und aufeinandergebügelt. Die Verklebung erfolgt nicht an der gesamten Oberfläche, sondern nur an definierten Stellen, die durch die Struktur des Versiegelungsmater-ials und/oder durch die Struktur der zu kaschierenden Flächengebilde gegeben ist. Es bleiben nach der Verklebung genügend Zwischenräume, um die verklebten Flächengebilde porös und damit luftdurchlässig zu erhalten.
Die Bügeltemperatur kann 120 bis 1700C, vorzugsweise 130 bis 1500C, betragen.
Die Herstellung der Fäden kann nach beliebigen bekannten Methoden z. B. nach dem Schmelz-, Trocken- oder Fällungsspinnverfahren erfolgen, wie sie beispielsweise im »Lehrbuch der Textilchemie« von Hermann Rath, Springer Verlag, 2. Auflage, S. 141 bis 149, beschrieben sind. Die Titer der Fäden oder Fasern können 0,5 bis 200 den, vorzugsweise 1,4 bis 10 den, die Stapellänge 10 bis 200 mm, vorzugsweise 30 bis 100 mm, betragen.
Die Maschenzahl der verwendeten Versiegelungsgewebe bzw. die Dichtigkeit und Dicke des Vlieses beeinflußt die Eigenschaften der versiegelten Gewebe, so z. B. ihre Luft- und Feuchtigkeitsdurchlässigkeit, ihre Steifheit und ihren Griff. Je nach dem Verwendungszweck werden daher bevorzugt dicht oder locker eingestellte Gewebe bzw. Vliesstoffe des Versiegelungsmaterials verwendet.
Für das erfindungsgemäße Verfahren eignen sich
nicht nur die beschriebenen Flächengebilde, sondern auch einzelne Fäden und/oder Fasern.
Die genannten Gewebe und Gewirke' werden nach bekannten Verfahren aus Garnen oder aus endlosen Fäden bzw. Fadenscharen hergestellt.
Vliesstoffe aus den genannten Fasern können nach den in der Textilindustrie allgemein bekannten Verfahren hergestellt werden. Es ist in diesem Zusammenhang zu erwähnen, daß die beschriebenen Fasern allein, aber auch in beliebigem Mischungsverhältnis mit anderen natürlichen oder synthetischen Fasern verarbeitet werden können. Die Verfestigung der Vliese kann auf mechanischem Wege, ζ. B. durch Nadeln, aber auch durch Adhäsion, d. h. mit Hilfe von Bindemitteln, oder durch Verschweißen oder Verkleben mit sich selbst, z. B. mit Hilfe anderer Thermoplaste erfolgen. Die Vliesstoffbildung und die Verfestigung der Fasern kann auch in einem Arbeitsprozeß nach den unter der Bezeichnung »spun-bonding« bekannten Verfahren erfolgen. (Die Vliesherstellung ist beispielsweise beschrieben in »Schweizerische Vereinigung von Färbereifachleuten«, Fachorgan für Textilveredlung, Jahrgang 1962, Sonderheft 6 und 7;)
Als zu versiegelnde Textilien sind Gewebe, Gewerke, Filze, Vliese aus natürlichen und synthetischen Fasern geeignet, vorzugsweise aus Baumwolle, Zellwolle, Polyacrylnitril-, Polyamid- und Polyesterfasern.
Beispiel 1
mit einer Waschlauge, bestehend aus 3 g Kernseife und 2 g Soda in 11. Wasser, erhalten bleibt.
B e i s ρ i e 1 2
Zwischen zwei Baumwollköpergeweben wird ein Vliesstoff eingelegt, der aus einem verseiften Äthylen-Vinylacetat-Copolymerisat von der obengenannten Zusammensetzung erhalten wurde und in welchem diese als Fasern von 3,75 den/50 mm enthalten sind, ίο Die Gewebe werden durch Aufbügeln bei 150° G in 1 Minute versiegelt.
Die Versiegelung hat eine ausgezeichnete Haftfestigkeit, die auch nach einer Trichloräthylenbehandlung sowie nach einer Kochwäsche erhalten bleibt.
Beispiel 3
Zwischen zwei Baumwollköpergeweben wird ein Vliesstoff eingelegt, der aus einem verseiften Äthylen-Vinylacetat-Copolymerisat von der obengenannten Zusammensetzung, in welchem diese als Fasern von 3,75 den/50 mm zu 50°/0 enthalten sind. Die restlichen 50 % Fasern bestehen aus Sea-Island-Baumwolle. Die Gewebe werden durch Verbügeln bei 150° C in 1 Minute versiegelt. ,
Die Versiegelung hat eine ausgezeichnete Haftfestigkeit, die auch nach einer Trichloräthylenbehandlung sowie nach einer Kochwäsche erhalten bleibt. Die versiegelten Gewebe haben ihre ursprüngliche Drapierfähigkeit nahezu vollkommen beibehalten.
Ein Gewebestück aus einem verseiften Äthylen-Vinylacetat-Copolymerisat mit einem Gehalt von 83 °/0 Äthylen, 11,6 °/0 Vinylalkohol und 5,4 °/0 Vinylacetat-Bausteinen und mit einer Maschenzahl von etwa 900 Maschen/qcm wird zwischen zwei Baumwollköpergewebestücke faltenfrei eingelegt und bei 150° C während einer Minute aufgebügelt.
Das Versiegelungsmaterial bewirkt eine gute Haftfestigkeit der Baumwollgewebe aneinander, die auch nach einer 10 Minuten dauernden Behandlung mit Trichloräthylen bei 20°C und nach einer Kochwäsche

Claims (1)

  1. __ Patentanspruch:
    Verfahren zur Heißversiegelung von textlien Flächengebilden mit Hilfe von teilweise oder vollständig verseiften Äthylen-Vinylacetat-Copolymerisaten, die vor der Verseifung Vinylacetat und Äthylen in einem Molverhältnis von 1:4 bis 1: 50 einpolymerisiert enthielten gemäß Patent 1222 887, dadurch gekennzeichnet, daß die teilweise oder vollständig verseiften Äthylen-Vinylacetat-Copolymerisate in Faden-, Gewebe- oder Vliesform verwendet werden.

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