DE1467928A1 - Verfahren zur Gewinnung herzaktiver Monoglykoside - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung herzaktiver Monoglykoside

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Description

RAN 4020/7
F. Hoffmann-La Roche & Co. Aktiengesellschaft« Basel (Schweiz)
Verfahren zur Gewinnung; herzaktiver Monoglykoside
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Gewinnung herzaktiver Monoglykoside, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass man die aus Digitalis canariensis L. in Form eines Gemisches extrahierten Diglykoside fermentativ zu den entsprechenden Monosiden abbaut und gegebenenfalls das erhaltene Monosidgemisch auftrennt.
Digitalis canariensis L. (Kanarischer Fingerhut) ist eine autochthone Digitalisart der Kanarischen Inseln. Zusammen mit 1er nur auf der Insel Gran Canaria vorkommende!Digitalis isabelliana [Digitalis canariensis L, var. isabelliana] bildet sie die Untergattung Isoplexis, die sich von den übrigen krautigen Digitalis-Arten (Untergattung Eudigitalis) durch ihren strauchartigen Wuchs und durch immergrüne Blätter unterscheidet.
Die genannte Digitalis canariensis L. zeichnet sich durch einen hohen Gehalt an Herzglykoslden aus. Dieser Gehalt ist im Durchschnitt 10 mal höher als bei Digitalis purpurea. Dem Hauptglykosid von Digitalis canariensis L. liegt, wie gefunden Hl/Og/Rig
Coll. Hl
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wurde, ein bisher unbekanntes Aglykon zugrunde, das im folgenden als Canarigenin bezeichnet wird und dem folgende Formel zukommt:
Im genuinen Hauptglykosid ist dieses Aglykon (A4-3ß,l4-DihydrcKy-card-20(22)-enolid) verknüpft mit Digitoxose, die ihrerseits an Glucose gebunden ist.
Das erfindungsgemäss als Ausgangsmaterial verwendete Glykosidgemisch kann auf an sich bekannte Art erhalten werden, z.B. nach dem in HeIv. Chim. Acta 42, 1014 (1959) beschriebenen Extraktionsverfahren. Man kann dabei so vorgehen, dass man das Drogenmaterial, insbesondere die getrockneten Blätter, mit wässrigen Alkohol-Wasser-Gemischen und/oder einem Alkohol (wie Methanol oder Aethanol) erschöpfend extrahiert, aus dem gewcnn inen Extrakt mittels basischem Bleiacetat Begleitstoffe ausfällt und schliesslich eine Verteilung der Inhaltsstoffe zwischen der wässrigen Phase imd verschiedenen organischen Lösungsmitteln vornimmt, z.B. in der Reihenfolge Aether, Chloroform, Chlorο
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form-Aethanol-(4:l), Chloroform-Aethanol-(2:1) und Chloroform-Aethanol-(3:2). Der weitaus überwiegende Teil der herzaktiven Inhaltsstoffe geht bei dieser Arbeitsweise in den Chloroform-Aethanol-(4:1)-Extrakt über. Das in diesem Extrakt enthaltene Glykosidgemisch stellt demgemäss ein bevorzugtes Ausgangsmaterial dar. Man kann jedoch z.B. auch das Glykosidgemisch, wie es sich nach der Extraktion nur mit Aether und Chloroform in der wässrigen Phase befindet, als Ausgangsmaterial verwenden.
Den fementativen Abbau der im Olykosidgemisch enthaltenen Diglykoside [BiosideJ zu den entsprechenden Monoglykosiden [Monosiden] kann auf an sich bekannte Weise unter Verwendung von Enzymen vorgenommen werden, die die Abspaltung endständiger Glucose aus dem Biosid-Molekül bewirken. Solche Enzyme sind beispielsweise: Digilanidase ( aus Digitalis lanata), Digi-Ourpidase ( aus Digitalis purpurea), Scillarenase (aus Scilla maritima), Takadiaetase ( aus Asperglllus oryzae), Glucosldasen aus Hefe oder aus Hepatopancreas-Saft, etc.
Ein gut brauchbares Ferment ist Strophanthobiase [vgl. z.B. Enzymologie J (1939)* 362J. Auf einen Teil Glykosidgemisch verwendet man zweckmässig etwa 0,5-2 Teile Strophanthobiase. Der fermentative Abbau kann in wässriger Lösung vorgenommen werden, gegebenenfalls unter Zusatz eines mit Wasser mischbaren Lösungsmittels, z.B. eines Ketons, wie Aceton, eines Aethers, wie Dioxan, Methylcellosolve, eines niederen Alkohols, wie Methanol, Aethanol, etc. Die Dauer der Fermentation beträgt bei Einhaltung einer Temperatur von rund 37°C etwa 5-20 Tage.
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Es ist dabei zu beachten, dass gewisse Permente, wie z.B. Strophanthobia.se, nicht nur die endständigen Glueosereste abzuspalten vermögen, sondern auch die direkt am Aglykon haftende Zuckerkomponente. Gegebenenfalls erhaltenes unfermentiertes Material kann einer Nachfermentlerung unterworfen werden; doch ist dies im allgemeinen nicht lohnend. Die durch den fermentativen Abbau gebildeten Monoside lassen sieh vom unveränderten Ausgangsmaterial durch Ausschütteln mit einem geeigneten Lösungsmittel, z.B. mit Chloroform, Methylenchlorid etc., abtrennen.
Im erhaltenen Monosidgemisch überwiegt, wie gefunden wurde, das Canarigenin-digitoxosid [Zuckerkomponente : D(+)-Digitoxose] Diesem Monosid kommt folgende Formel zu:
HHH H
IM J H3C-C-C-C-CH2-C-O
! I
OHOH
L— 0
Die Auftrennung des erhaltenen Monosidgemisches zwecks Gewinnung der einzelnen Monoside, insbesondere des eben genannten Canarigenin-dlgitoxosids, kann nach an sich bekannten
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Methoden bewerkstelligt werden, z.B. durch fraktionierte Kristallisationι Chromatographie (an Al2O3, Silicagel etc.) oder durch Gegenstromverteilung.
Die nach dem erfindungsgemässen Verfahren erhältlichen Monoside besitzen starke Herzwirkung. Von Vorteil ist ihre mit leichter Res'orbierbarkeit verbundene, geringe Kumulation.
Die Verfahrensprodukte können als Heilmittel z.B. in
Form pharmazeutischer Präparate Verwendung finden,welche
■t einem.
sie in Misehurigrür die enterale oder parenterale Applikation geeigneten pharmazeutischen, organischen oder anorganischen inerten Trägermaterial, wie z.B. Wasser, Gelatine, Milchzucker, Magnesiumstearat, Talk, pflanzliche OeIe, Gummi, Polyalkylenglykole, Vaseline, usw. enthalten. Die pharmazeutischen Präparate können in fester Form z.B. als Tabletten, Dragees, oder in flüssiger Form, z.B. als Lösungen, Suspensionen oder Emulsionen, vorliegen. Gegebenenfalls sind sie sterilisiert und bzw. oder enthalten Hilfsstoffe, wie Konservierungs-, Netz oder Emulgiermittel, Salze zur Veränderung des osmotischen Druckes oder Puffer. Sie können auch noch andere therapeutisch wertvolle Stoffe enthalten.
Beispiel
a) Fermentation : 84,5 g eines gepulverten Glykosidgemisches [erhalten aus Blättern von Digitalis canariensis L. in Form des Chloroform-Aethanol-(4:1)-Extraktes] werden in
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1200 ml Methanol-Wasser-(1:1) unter leiehtem Erwärmen gelöst. Zu der honigbraunen, klaren Lösung werden unter Umschwenken allmählich und abwechselnd total 600 ml Methanol und l3 Liter warmes Wasser zugegeben. Die so gewonnene leicht trübe Lösung wird im Dünnschichtverdampfer in 80 Portionen zu Je rund 250 ml bei 50° vom Methanol befreit und dabei soweit konzentriert, dass schliesslich gesamthaft 12 Liter einer trüben Lösung resultieren. Nun wird unter Umrühren eine Lösung von 100 g roher Strophanthobiase in 1000 ml Wasser in dünnem Strahl zugegossen* Nach Zufügen von 10-15 ml Toluol wird die Permentierungslösung unter gelegentlichem Umschwenken 10 Tage bei 37° stehengelassen. Dabei bildet sich ein gelbweisser, lockerer Niederschlag. Dieser wird durch Abfiltrieren über ein mit Hyflo-Supercel gedichtetes Filter isoliert.
Der Filterkuchen wird trookengesaugt, in 150 ml Methanol unter Erwärmen suspendiert und abgenutscht. Das gelbe Filtrat wird im Vakuum zur Trockene gebracht. Als Rückstand erhält man 5*6 g eines gelbweissen Schaums. Dieser wird im Scheidetrichter zwischen 25 ml Wasser und 250 ml Chloroform verteilt. Nach Ablassen des Chloroforms wird die wässrige Phase noch 3 mal mit Je 150 ml Chloroform extrahiert. Die Chloroformauszüge ergeben naoh dem Waschen mit Wasser, Trocknen über Natrium sulfat und Eindampfen im Vakuum total 4,8 g Monosidgemisch. Aus der wässrigen Lösung (25 ml) kann durch Ausziehen mit Chloroform-Alkohol-(2:1) 0,8 g Ausgangsmaterlal(Diglykosidgemisch) zurückerhalten werden.
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Die vom Niederschlag befreite Fermentierungslösung (siehe oben) wird unter vermindertem Druck bei 50° auf 2 Liter konzentriert und mit 12 I4ter 96-prozentigem Aethanol versetzt, auf dem Dampfbad bis zum Sieden erhitzt und hierauf durch ein mit Hyflo-Supercel gedichtetes Filter genutseht. Das klare, gelbgefärbte Filtrat (14 Liter) wird im Dünnschichtverdampfer bei 50° auf 15OO ml eingeengt, mit I500 ml Wasser versetzt und am Rotationsverdampfer (starkes Schäumen) auf 1000 ml konzentriert. Dabei fällt ein orangebrauner, zäher Niederschlag aus. Lösung und Niederschlag werden in einem 3-Liter-Scheidetrichter 10 mal mit je 1000 ml Chloroform extrahiert. Die Chloroformauszüge passieren dann der Reihe nach 2 Scheidetfichter mit je 200 ml Wasser und werden dann wie oben beschrieben aufgearbeitet. Man erhält 23,7 g Monosidgeeisch. Die Gesamtmenge beträgt 28,5 g (zusammen mit dem aus den Fermentierungsnidttvschlägen isolierten Monosidgemisch).
Aus der wie vorstehend beschrieben mit Chloroform extrahierten Fermentlösung können düreh Ausziehen mit Chloroforra-Alkohol-(4:1) 32 g nicht fermentiertes Ausgangsmaterial zurückgewonnen werden. Eine Nachfermentierung ist in der Regel nicht lohnend.
b) Chromatographische Auftrennung des Monosidgemisches : 26 g des erhaltenen Monosidgemisches werden an 600 g Al2O3 Chromatograph! ert. lieber die Arbeitsweise und die erzielten Resultate gibt die nachfolgende Tabelle Aufschluss:
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- 5 TABELLE Chloroform 1 467928
- 7 «.
- 9 Lösungsmittel H Isolierte
- 11 (je 500 ml pro
Fraktion)
ChIf.-Me- (99,5:0,5) Menge
roh in mg
Substanz
12 Benzol-Chlf.- (4:1) " " -(99:1) 125 Zusammensetzung
(DünnschichtChro
matographie)
Fraktions- - 15 ■ (3:2) B " -(49:1) 160
Nummer - 17 " (3:2) ■ " -(19:1) 150 -
1 - 35 " (3:7) " ■ -( 9:1) 195 a
6 - 40 " (3:7) " ■ -( 7O) 655 a,b,c
8 - 47 1100 b,c
10 - 56 1030 b,c,(d)
- 67 10445 b,(c),d
13 - 72 645 d
16 - 77 1665 d,e
18 2030 e,f,g
36 4500 e,f,g
41 435 e,f,g
48 130 e,f;g
57 e,f,g
68
73
ChIf: Chloroform; Me : Methanol a : Canarigenin-3-methyläther b : Canarigenin
c t 3-epi-Canarigenin
d : Canarigenin-digitoxosid e : Monosidgemisch aus Canarigenin- und Xysmalogenin-canarosid f,g : nicht identifizierte Monoside
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Aus den Fraktionen 18-35 erhält man 7*75 ß reines Canarigenin-digitoxosid und weitere 1,3 ε wenig Monoside enthaltend« Canarigenin-digitoxosid.
Eigenschaften des reinen Canarigenin-digitoxosids: Aus Aceton-Aether feine Nädelchen (wasserhaltig) vom Schmelzpunkt 176-2010C; aus Methanol-Aether (lösungsmittelfrei) prismatische Platten vom Schmelzpunkt 135-l42°C; [α]22 - -11,4° ± 2° (in Chloroform). Die in Form sehr feiner Nädelchen erhältliche Acetylverbindung schmilzt bei 212-225°C (aus Aceton); [α]22 -44,2°+ 2° (in Chloroform).
Unterwirft man das Canarigenin-digitoxosid der für 2-Dssoxyzuoker-glykcäde üblichen Spaltung [30 Minuten in Methanol-Q,1 η Schwefelsäure-(1:1) auf dem Dampfbad erhitzt] so erhält man als Aglykon das 3,5-Dianhydro-periplogenin. Mit der Spaltung ist somit die Anhydrisierung des genuinen Aglykone (Canarigenin) verbunden.
Die Spaltung von Canarigenin-digitoxosid; mit Methanol-Wasser- (1:1) und 156 Eisessig [37°C, 8-10 Tage stehen lassen] liefert zur Hauptsache den Canarigenin-3-methyläther vom Schmelzpunkt 212-222°C, [α]20 = *27,6 + 2° (in Chloroform).
Die Spaltung von Canarigenin-digitoxosid mit Aceton-Wasser-(1:1) und IJi Eisessig (37°C, 8-10 Tage stehen lassen) liefert als Hauptprodukt das Canarigenin, neben 3-epi-Canarigenln
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(α-Stellung der 3-Hydroxygruppe) vom Schmelzpunkt 207-215 C$ [a3D atl05 + 2 (in Chloroform), und 3,5-Dianhydro-periplogenin. Aus der Bildung von 3-epi-Canarigenin ergibt sich, dass bei der Spaltung Inversion am C3 des Aglykone eintreten kann.
Das Aglykon Canarigenin bildet aus Chloroform-Methanol-
o 22 Aceton prismatische Tafeln. Schmelzpunkt 235-252 C. [aJ •♦•22 +■ 2 (in Methanol). Das Acetylcanarigenin schmilzt bei 214-217°C. [α]£ -"- 4° + 2° (in Chloroform). Vorsichtige Dehydrierung von Canarigenin führt zum Anhydro-periplogenon.
Das in den Fraktionen 36-77 vorliegende, papier- und dünnschichtchromatographisch einheitliche Monosidgemisch^e11 ist ein Gemisch von zwei isomeren Monoglykosiden, die als Zuckerkomponente beide denselben 2-Desoxyzucker, nfimlieh D(+)-Canarose (» 2-Desoxy-D-rhamnose) und als Aglykon einerseits Canarigenin und anderseits Xysmalogenin aufweisen. Es handelt sich somit um ein Gemisch von Canarigenin- canarosid und Xysmalogenin-canarosid. Das Monosidgemisch *e"hat die Zusammensetzung C29H42O7 und zeigt den Doppelschmelzpunkt 150-/155°/218-235° (aus Methanol; [a]^ = 3,1,8° ± 2° ( in Methanol). Schmelzpunkt des Acetylderivates von *e": 265-270°j [a]p2 « -21° ±2° (in Chloroform).
c) Gewinnung des Ausgangsmaterials: 1200 g luftgetrocknete, in der Kugelmühle staubfein gemahlene Blätter von Digitalis oanariensis L,werden mit 2 Litern Aethanol bei 60° gut durch-
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gearbeitet. Dann wird noch warm über eine mit Hyflo-Supercel gedichtete Kutsche filtriert und der Rückstand in derselben Weise noch 6 mal mit je 2 Litern Aethanol extrahiert. Die vereinigten Auszüge werden bei 50 (Badtemperatur) im Vakuum bis zu einem Totalvolumen von etwa 1,2 Litern eingeengt und mit dem gleichen Tolumen Wasser versetzt. Diese etwa 50-prozentige Aethanol-Lösung wird mit frisch aus 1,2 kg Bleidiacetat-trinydrat bereitetem und neutral gewaschenem Pb(OH)2 30 Minuten auf der Maschine geschüttelt, durch ein mit Hyflc-Supereel gedichtetes Filter genutscht, der Rückstand mit ml 50-prozentigem Aethanol aufgeschlemmt, wieder abgenutscht und mit wenig 50-prozentigem Aethanol naohgewaschen. Das Piltrat gibt mit wässriger basischer Bleiacetat-Lösung nur noch eine geringe Trübung- Es wird mit 2 η Schwefelsäure auf pH 6 gestellt und unter Einhalten aines pH von etwa 6 auf 1 Liter eingeengt. Diese Lösung wird im Scheidetrichter 4 mal mit je 2 Litern Aether, dann 4 mal mit je 1 Liter Chloroform, 8 mal mit je 1 Liter Chloroform-Aethanol-(4:1), 3 mal mit Je 1 Liter Chloroform-Aethanol-(2:1) und schliesslich noch 3 mal mit je 1 Liter Chloroform-Aethanol-(3*2) extrahiert. Alle Auszüge passieren der Reihe nach noch zwei Schütteltrichter, die je 150 ml Wasser enthalten (die Aetherauszüge werden als ein-,ige noch zusätzlich mit verdünnter Soda-Lösung gewaschen) und werden über Natriumsulfat getrocknet, dann filtriert und im Vakuum eingedampft.
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Aus 1 kg Blattpulver werden im Durchschnitt erhalten;
Aether-Extrakt 3 g
Chloroform-Extrakt 3 g
Chloroform-Alkohol-(4sl)-Extrakt 37,5 g
Chloroform-Alkohol-(2;1)-Extrakt 3,75 g
Chloroform-Alkohol-(3s2)-Extrakt 4,5 g
Das mit Chloroform-Aethanol-(4si) extrahierte Glykosidgemisch wird als Ausgangsmaterial für den vorstehend beschriebenen fermentativen Abbau verwendet.
Beispiel 2
a) Zur Herstellung einer Injektionslösung werden I50 mg ies im Beispiel 1 beschriebenen Canarigenin-digitoxosids in 200 ml reinem Aethanol gelöst und die Lösung mit redestilliertem Wasser auf 1000 ml aufgefüllt. Die erhaltene wässrig-alkoholische Lösung kann in Ampullen zu 2 oder 5 ml abgefüllt und auf übliche Art sterilisiert werden.
b) Das in Beispiel 1 beschriebene Canarigenin-digitorosid
%nn auf an sich bekannte Art auf Tabletten mit einem Wirkstcffgehalt von 2-3 mg pro Tablette verarbeitet werden.
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Claims (4)

_ 13 - U67928 Patentansprüche
1. Verfahren zur Gewinnung herzaktiver Monoglykoside, dadurch gekennzeichnet, dass man die aus Digitalis canariensis L. in Form eines Gemisches extrahierten Diglykoside fermentativ zu den entsprechenden Monosiden abbaut und gegebenenfalls das erhaltene Monosidgemisch auftrennt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die im Chloroform-Alkohol-(4:1)-Extrakt enthaltenen Glykoside als Ausgangsmaterial verwendet.
t>. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass man den fermentativen Abbau der Diglykoside mittels Strophanthobiase vornimmt.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass man aus dem erhaltenen Monosidgemisch Canarigenin-digitöxosid isoliert.
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