DE1467228C - Verfahren zur Herstellung von Kaliumnitrat aus Calciumnitrat und Kaliumchlorid - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Kaliumnitrat aus Calciumnitrat und Kaliumchlorid

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DE1467228C
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English (en)
Inventor
Dr. Robert Lausanne Flatt (Schweiz)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Lonza AG
Original Assignee
Lonza AG

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Description

Ziel der Erfindung ist die Herstellung von Kaliumnitrat aus Calciumnitrat und Kaliumchlorid mit hoher Ausbeute.
Es ist bekannt, daß man aus wäßrigen Lösungen von Ca(NO3)2 und KCl KNO3 abscheiden kann. Da die Löslichkeit von KNO3 mit der Temperatur stark ansteigt, ist es zweckmäßig, die KNO3-Kristallisation bei möglichst tiefen Temperaturen vorzunehmen. Arbeitet man mit Ca(NO3)2 und KCl im molaren Verhältnis von 1: 2, so erhält man bei so tiefen Tem- ίο peraturen wie —20°C eine Ausbeute an KNO3 von maximal nur 76%. Die zurückbleibende Mutterlauge enthält außer CaCl2 noch die Ionen Kf und NO3- in erheblichen Mengen. Es ist auch schon bekannt, zur Erhöhung der Ausbeute an kristallisiertem KNO3 in Gegenwart von Ammoniak zu arbeiten. Aber auch hierbei ist die in der Mutterlauge zurückbleibende KNO3-Menge noch sehr groß, so daß dieses Verfahren technisch nicht befriedigt.
Es ist ferner bekannt, aus Lösungen von ,Kalirohsalzen durch Umsetzen mit Magnesiumnitrat Kaliumnitrat herzustellen. Der im ersten Arbeitsgang nicht als Nitrat ausgeschiedene Anteil des Kaliums wird als Carnallit (KCl · MgCl2 · 6H2O) auskristallisiert, das in einem getrennten Gefäß zersetzt und zum Teil auf KCl aufgearbeitet wird.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß, wenn an Stelle von Magnesiumnitrat Calciumnitrat zur Umsetzung verwendet wird, bei gewöhnlicher Temperatur in Lösungen, die CaCI2, KNO3 und Ca(NO3)2 enthalten, das Doppelsalz
KNO3 · CaCl2 · 2H2O
entsteht. Dieses Doppelsalz hat inkongruente Löslichkeit. Beim Versetzen mit Wasser zerfällt es unter Abscheidung von KNO3. Weiter wurde gefunden, daß sich bei Temperaturen von etwa 25° C das Sättigungsgebiet des Doppelsalzes jm Löslichkeitsdiagramm des reziproken Salzpaares
Ca(NO3)a + 2KCl = 2KNO3 + CaCl2
bis nahe an das Randsystem
Ca++ — Cl- — NO3 — H2O
erstreckt. Ferner wurde festgestellt, daß bei tiefen Temperaturen, z. B. unterhalb 0°C, das Sättigungsgebiet dieses Salzes verlassen wird und daß Lösungen, die bei gewöhnlicher Temperatur an Doppelsalz
KNO3 · CaCl2 · 2H2O
gesättigt sind, beim Abkühlen Calciumchlorid in Form von CaCl2 · 6H2O ausscheiden.
Das Verfahren der Erfindung zur Herstellung von Kaliumnitrat aus Calciumnitrat und Kaliumchlorid ist im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, daß in einer ersten Stufe Kaliumnitrat durch Kühlen auf — 10 bis —20°C aus einer Lösung von Calciumnitrat und Kaliumchlorid abgeschieden, in einer zweiten Stufe die nach dem Abtrennen des Kaliumnitrats verbleibende Mutterlauge I auf 40 bis 65% des anfänglichen Gewichts eingeengt, durch Kühlen auf 20 bis 25° C das Doppelsalz KNO3 · CaCl2 · 2FI2O abgeschieden, dieses Doppelsalz von der Mutterlauge getrennt und in die erste Stufe des Prozesses zurückgeführt wird.
Die Mutterlaugel wird auf 40 bis 65%, vorzugsweise auf 45 bis 60%. <les anfänglichen Gewichtes eingeengt. Beim Kühlen auf Raumtemperatur, d. h. etwa 20 bis 25 0C, kristallisiert das Doppelsalz
KNO3 · CaCl2 · 2H2Q
in hoher Ausbeute aus. Das Doppelsalz wird der Ausgangslösung zugeführt, wobei es beim Versetzen mit Wasser unter Abscheidung yon KNO3 zerfällt.
Von Vorteil ist es, wenn aus der nach der Abtrennung des Doppelsalzes
KNO3 - CaCl, · 2H2O
erhaltenen Mutterlauge II Calciumchlorid als
CaCl2-6H2O
durch weitere Kühlung, vorzugsweise auf —5 bis — 15°C auskristallisiert und die nach dem "Abtrennen des CaCl2 · 6H2O zurückbleibende Mutterlauge III mit den darin enthaltenen K± und NO3-Mengen in den Prozeß zurückgeführt wird.
Die Mutterlauge III kann dabei entweder als Bestandteil der Ausgangslösung in den Prozeß zurückgeführt werden (Variante 2) oder der Mutterlauge I vor oder nach dem Einengen zugesetzt werden (Variante 3).
F i g. 1 stellt eine chematische Darstellung des Verfahrens dar. ,Der voll ausgezeichnete Kreislauf zeigt die Variante 1, bei welcher das Doppelsalz
KNO3 · CaCl2 · 2H2O
in den Prozeß zurückgeführt und die Mutterlauge II verworfen wird. Der gestrichelt dargestellte Kreislauf entspricht der Variante 2, bei welcher die Mutterlauge III als Bestandteil der Ausgangslösung in den Prozeß zurückgeführt wird, und der strichpunktiert dargestellte Kreislauf gibt Variante 3 wieder, bei der die Mutterlauge III der Mutterlauge I nach dem Einengen zugeführt wird.
Beispiele
1. (Variante 1) In 320 kg Wasser werden 82 kg Ca(NO3)2 und 75 kg KCl eingetragen. Man fügt dieser Lösung 126 kg Doppelsalz
KNO3 · CaCl2 · 2H2O
zu und kühlt diese Lösung auf —10°C. Das auskristallisierte KNO3 wird durch Zentrifugieren in einer Menge von 93 kg gewonnen. Die zurückbleibende Mutterlauge I, deren Gewicht 510 kg beträgt, wird auf 240 kg eingedampft und das Konzentrat auf +25°C abgekühlt. Dabei kristallisiert 126 kg Doppelsalz
KNO3 · CaCl2 · 2H2O
aus, das durch Zentrifugieren abgetrennt und in den Prozeß zurückgeführt wird. Die zurückbleibende Mutterlauge II enthält neben CaCl2 noch 8 kg KNO3. Die Ausbeute an kristallisiertem KNO3 beträgt 92%.
2. (Variante 2) 123 kg Mutterlauge III, enthaltend 30 kg CaCl2, 31 kg Ca(NO3)2 und 8 kg KNO3, werden mit 360 kg Wasser verdünnt. Das im Kreisprozeß anfallende Doppelsalz
KNO3 · CaCl2 · 2H2O
(175 kg), sowie 82 kg Ca(NO3)2 und 75 kg KCl werden zugesetzt. Die Lösung wird auf —10° C gekühlt. Durch Zentrifugieren werden 101 kg KNO3 gewonnen. Die Mutterlaugel (712 kg) wird, bis auf 408 kg ein-
geengt; dann wird auf 25°C abgekühlt, wodurch das Doppelsalz
KNO3 · CaCl2 ■ 2H2O
auskristallisiert (175 kg). Die auf diesem Weg gewonnene Mutterlauge II wird auf etwa -1O0C gekühlt, wodurch Calciumchlorid auskristallisiert. Durch Zentrifugieren werden 110 kg CaCl2-OH2O und 123 kg Mutterlauge III, die in den Kreisprozeß zurückgeführt wird, gewonnen. Durch diesen Prozeß kann eine Ausbeute von nahezu 100% erzielt werden. In F i g. 2 sind die einzelnen Verfahrensstufen entsprechend Beispiel 2 in das Löslichkeitsdiagramm des reziproken Salzpaares eingetragen. M tet der darstellende Punkt des stöchiometrischen Gemisches 2KCl + lCa(NO3)2, D derjenige des Doppelsalzes
KNO3 · CaCl2 · 2H2O
Die Mischung des Doppelsalzes mit der Mutterlauge III entspricht dem Punkt A. Durch Zugabe der Rohstoffe 2KCl und lCa(NO3)2 (Punkt M) entsteht die Anfangslösung B. Diese scheidet beim Kühlen KNO3 aus. Im Laufe der KNO3-Kristallisation verschiebt sich der darstellende Punkt der Lösung längs der Geraden K-B. In /ist die Sättigung an KNO3 bei —10°C erreicht Die durch Einengen konzentrierte Mutterlauge I liefert durch Kristallisation des Doppelsalzes
KNO3 · CaCl2-2H2O
bei 25°C die Mutterlauge II. Diese auf —10°C gekühlt, scheidet CaCl2 · 6H2O aus, und es entsteht die Mutterlauge III, die, wie oben angegeben, zur Herstellung der Anfangslösung in den Prozeß zurückgeführt wird.
3. (Variante 3) In 354 kg Wasser werden 75 kg KCl, 82 kg Ca(NO3)2 und 166 kg Doppelsalz
KNO3-CaCl2-^H2O
gelöst, die Lösung wird auf —10° C gekühlt, wodurch KNO3 auskristallisiert. Durch Zentrifugieren erhält man 101 kg KNO3 und 576 kg Mutterlauge I. Diese wird durch Abdampfen von 300 kg Wasser eingeengt. Zum Konzentrat werden 123 kg Mutterlauge III gegeben. Dann wird auf Raumtemperatur gekühlt. Hierbei kristallisiert das Doppelsalz
KNO3 · CaCl2 · 2H2O
aus (166 kg). Die durch Zentrifugieren gewonnene Mutterlauge II (233 kg) wird auf -10°C gekühlt, wodurch Calciumchlorid in kristallisierter Form ausgeschieden wird. Durch Zentrifugieren werden 110 kg CaCl2 · 6H2O und 123 kg Mutterlauge III, die, wie oben angegeben, in den Prozeß zurückgeführt wird, gewonnen.
Die einzelnen Stufen des Verfahrens sind in F i g. 3 im Löslichkeitsquadrat eingetragen. Die Mischung der Rohstoffe 2KCl + Ca(NO3)a entspricht dem Punkt M. Der Zusatz des Doppelsalzes
KNO3 · CaCl2 ■ 2H2O
(Punkt D) liefert die Ausgangslösung B. Die Kühlung ίο bewirkt das Abscheiden von KNO3 in einer Mutterlauge, die durch den Punkt / wiedergegeben ist. Das Konzentrat, das durch den selben Punkt dargestellt ist, wird mit der Mutterlauge III versetzt, wodurch die Mischung C entsteht. Durch Ausscheiden von
KNO3 · CaCI2 · 2H2O
wird die Mutterlauge II gebildet, die bei weiterem Kühlen durch Kristallisation von CaCI2 ■ 6H2O zur Mutterlauge III führt. Diese wird durch Zugabe zum so Konzentrat / in den Kreisprozeß zurückgeführt.

Claims (3)

  1. Patentansprüche:
    a$ 1. Verfahren zur Herstellung von Kaliumnitrat
    aus Calciumnitrat und Kaliumchlorid, dadurch gekennzeichnet, daß in einer ersten Stufe Kaliumnitrat durch Kühlen auf —10 bis —20°C aus einer Lösung von Calciumnitrat und Kaliumchlorid abgeschieden, in einer zweiten Stufe die nach dem Abtrennen des Kaliumnitrats verbleibende Mutterlaugel auf 40 bis 65°/o des anfänglichen Gewichtes eingeengt, durch Kühlen auf 20 bis 25° C das Doppelsalz
    KNO3 - CaCl, · 2H2O
    abgeschieden, dieses Doppelsalz von der Mutterlauge getrennt und in die erste Stufe des Prozesses zurückgeführt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß aus der nach Abtrennung des Doppelsalzes ..·'·, KNO3 · CaCl1 · 2HaO
    erhaltenen Mutterlauge II Calciumchlorid durch Kühlen auf vorzugsweise —5 bis —15°C auskristallisiert und abgetrennt und die anfallende Mutterlauge III als Bestandteil der Ausgangslösung in den Prozeß zurückgeführt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die nach der Calciumchloridkristallisation anfallende Mutterlauge III der Mutterlauge I zugegeben wird.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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