DE1452324C - Vorrichtung zum Herstellen von Rohren mit schraubenförmiger Falznaht - Google Patents
Vorrichtung zum Herstellen von Rohren mit schraubenförmiger FalznahtInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen von Rohren mit schraubenförmig verlaufender
Falznaht aus einem Blechband, das einen Satz Formrollen zum Vorbereiten der Bandränder durchläuft
und durch Vorschubwalzen einem Formkopf zugeführt wird, in dem die Falznaht durch Falzrollen
geschlossen wird, wobei die Formrollen und die Vorschubwalzen zur Veränderung des Steigungswinkels
der Falznaht auf einem Schlitten um eine die Längsachse des Rohres schneidende lotrechte Achse verschwenkbar
gelagert sind.
Solche Vorrichtungen sind vielfach im Gebrauch, um ein Band aus Aluminium- oder Stahlblech unter
Bildung eines Rohres schraubenförmig aufzuwickeln. Änderungen des Schraubensteigungswinkels wird
durch eine Veränderung des Winkels zwischen der Rohrachse und der Zuführeinrichtung des Bandes
Rechnung getragen. Es kommt dabei besonders darauf an, durch diese Verstellungen die Wirkungsweise
der Falzrolle nicht zu beeinträchtigen, um in jedem Fall eine einwandfrei verschlossene Falznaht zu gewährleisten.
Im Rahmen dieser allgemeinen Zielsetzung verfolgt die Erfindung die Aufgabe, einer Veränderung
des Steigungswinkels der Falznaht auch die Stellung der beiden diese schließenden Falzrollen anzupassen
und Verschiebungen der Falzrollen in Richtung der Rohrlängsachse zu vermeiden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Schwenkachse mit der Drehachse einer
Halterung für eine der Falznaht außen anliegende Falzrolle zusammenfällt, wobei eine dieser Falzrolle
gegenüberliegende, mit ihr zusammenwirkende innere Falzrolle an eineni Arm des Schlittens angeordnet ist.
Die Erfindung unterscheidet sich damit vorteilhaft von einer bekannten Vorrichtung zum Herstellen
von Rohren, die sich allerdings zum Aufwickeln des Bandes eines Wickeldorns bedient und um den Dorn
herum mehrere Falzrollen anordnet, die sowohl radial als auch tangential gegenüber dem Dorn verstellbar
sein sollen. Diese Anordnung berücksichtigt jedoch nicht die Schwierigkeiten, die sich aus der
Verstellung einer Mehrzahl einzelner Falzrollen ergibt sowie die Tatsache, daß die vorbekannte Vorrichtung
mit zunehmender Verschwenkung des Walzwerkes eine zunehmende Beeinträchtigung des FaIzrolleneingriffs
gegenüber der Falznaht erfährt.
Diese Erscheinung führt zu einer Beschränkung des Schwenkwinkels für die Bandzuführung gegenüber
der Rohrachse bzw. zur Einschränkung des möglichen Steigungswinkels für die Falznaht des herzustellenden
Rohres.
Diesen Schwierigkeiten begegnet die Erfindung in konstruktiv außerordentlich einfacher Weise. Durch
das Zusammenfallen der Schwenkachse des das Blechband zuführenden Schlittens mit der Drehachse
einer Halterung für die eine Falzrolle stellt sich diese mit jeder Änderung des Steigungswinkels selbsttätig
entsprechend dem Verlauf der Falznaht ein. In entsprechender Weise fluchtet die zugehörige innere
Falzrolle jeweils mit der Zuführrichtung des Blechstreifens zum Formkopf. Diese Maßnahme käme bei
einer Vorrichtung mit Wickeldorn ohnehin nicht in Betracht.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Halterung für die äußere Falzrolle an der Kolbenstange
eines hydraulischen Stellmotors angeordnet, dessen Zylinder fest mit dem Schlitten verbunden
und in einer im Rahmen angeordneten Buchse drehbar gelagert ist. Der hydraulische Stellmotor sorgt
für einen ständigen zuverlässigen Andruck der beiden Falzrollen gegeneinander, und er ist zugleich konstruktiv
in die Einrichtung zur Verschwenkung des Schlittens einbezogen.
Nach einem anderen Merkmal der Erfindung ist der inneren Falzrolle ein am Schlitten schwenkbar
gelagerter Klemmhebel zugeordnet, der in Klemmstellung in den Formkopf eingreift und die innere
ίο Falzrolle unter Anlage gegenüber der äußeren Falzrolle
hält. Damit kann diese der Innenseite der Falznaht anliegende Klemmrolle der beträchtlichen Beanspruchung
widerstehen, die von der hydraulisch angepreßten äußeren Falzrolle ausgeht und zum einwandfreien
Schließen der Falznaht erforderlich ist.
Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird an Hand von Figuren erläutert. Es
zeigt ·:
F i g. 1 einen Längsschnitt durch den oberen Teil der Maschine bei abgebrochener Basis,
F i g. 2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung nach Fig. 1,
Fig. 3 die Stirnansicht einer Einzelheit unter
Wiedergabe der die obere Klemmwalze in Arbeitsstellung haltenden Einrichtung,
F i g. 4 eine perspektivische Einzelheit einer abgewandelten Ausführungsform des Formkopfes und
Fig. 5 eine schematisierte Draufsicht auf die Vorrichtung.
Am Rahmen 1 ist im Bereich der Kopfplatte 1 a ein nach innen hin bei 2 α offenes Auflager 2 angeordnet, auf dem der Formkopf 3 gelagert ist. Diesem
wird ein endloses Blechband mittels eines Paares von angetriebenen Vorschubwalzen 4 und 5 zugeführt.
Der Formkopf 3 besteht beispielsweise aus Stahlguß und ist mit seinem Fußflansch 3 α auf dem Auflager
2 befestigt. Er bildet etwa eine vollständige Schraubenwindung. Der axiale Querschnitt des Formkopfes
ist kleiner als die Breite des Blechstreifens, so daß die zum Eingriff ineinander bestimmten vorgeformten
Kanten des Blechstreifens die Kanten des Formkopfes überlappen. Der Vorbereitung der Bandränder
dient eine Anzahl von paarweise angeordneten^ Formrollen 8. Die Vorschubwalzen 4 und 5 und
die Formrollen 8 sind an einem gemeinsamen Schlitten
9 angeordnet, dessen flache Grundplatte 10 auf der Kopfplatte 1 α des Rahmens 1 aufruht. Die
Grundplatte 10 greift mit ihrem einen Ende in das Auflager 2 ein und ist mit einer Bohrung zur Aufnähme
des Zylinders 11 eines Hydraulikmotors versehen, dessen Kolbenstange 12 an ihrem oberen
Ende eine Gabel 13 trägt, in der die äußere Falzrolle 6 gelagert ist, deren Drehachse die Achse der
Kolbenstange 12 schneidet. Der Falzrolle 6 gegen-
über ist die innere Falzrolle 7 angeordnet, an die die Rolle6 durch den im Zylindern herrschenden hydraulischen Druck angedrückt wird. Der Zylinder 11
ist an eine Pumpe innerhalb des Rahmens 1 angeschlossen. Der Zylinder 11 ist in den Ansatz 15 der
Kopfplatte 1 α gelagert. Auf diese Weise ist der Schlitten 9 um das Lager der äußeren Falzrolle 6,
d. h. um die Achse der Kolbenstange 12, in einem gewünschten Winkel verstellbar und dadurch der
Eintrittswinkel des Blechstreifens in den Formkopf 3 einstellbar, um allen Änderungen des Steigungswinkels
der Falznaht in dem Formkopf 3 angepaßt werden zu können. Die Kopfplatte 1 α des Rahmens 1
weist eine Skala 16 zur Anzeige des Steigungswinkels
mit Hilfe eines am Schlitten 9 angebrachten Zeigers 17 auf. Der Schlitten 9 wird in der gewünschten
Stellung durch eine Klemmschraube 18 arretiert, die durch einen bogenförmigen Schlitz 19 in der Kopfplatte
1 α greift.
Der Umfang der äußeren Falzrolle ist genutet und
ermöglicht damit eine Selbsteinstellung um die Achse der Kolbenstange 12, wozu die Gabel 13 am Kopf
der Kolbenstange 12 frei drehbar angeordnet sein kann. Die innere Falzrolle 7 ist so gelagert, daß sie
konstant mit der Zuführrichtung des Blechstreifens in den Formkopf 3 fluchtet. Zu diesem Zweck läuft
der Lagerbolzen der Rolle 7 in einem gabelförmigen Arm 20, der am vorderen Ende der oberen von zwei
flachen, den Blechstreifen führenden parallelen Führungsplatten 21 und 22 fest gegenüber dem Schlitten
9 befestigt ist.
Der Formkopf kann auch, wie F i g. 4 zeigt, aus einem flexiblen Stahlband 23 bestehen, das zu einer
Schraubenwindung gebogen ist, deren eines Ende am Kopf des Auflagers 2 und deren anderes Ende an der
unteren Führungsplatte 22 befestigt ist.
Die zusätzlichen Führungsplatten 25 und 26 am hinteren Ende des Schlittens 9 richten den Blechstreifen
gegenüber den Formrollen 8 aus und verhindern ein Ausbiegen des Blechstreifens. Diese und
die Führungsplatten 25 und 26 werden von einem abnehmbaren Gehäuse 27 getragen. Die beiden Führungsplatten
21 und 22 haben längs ihrer Seitenkanten Anschläge, z. B. eine kurze schmale Längsführungsschiene
oder einen Finger 27, an denen die vorgeformten Randteile der Blechstreifen entlanggleiten.
Der Finger 27-ist diagonal über dem einen Ende einer geraden flachen Meßleiste 28 angeordnet, die
in einer rinnenförmigen Führung 29 gleitet, welche quer zur unteren Führungsplatte 22 parallel zu den
diagonalen Vorderkanten 21 α der beiden Führungsplatten verläuft. Die vordere Ecke der oberen
Platte 21 trägt den Arm 20 für die innere Formrolle 7. Die andere Ecke der Platte 21 ist mit einem
seitlichen Ansatz 30 versehen, in welchem eine am Umfang genutete Rolle 31 zur Führung der Randrinne
des Blechstreifens gelagert ist. Das vom Finger 27 entfernte Ende der Meßleiste 28 nimmt eine
Stellschraube 32 mit einem Rändelkopf 32 α auf, die in einem Arm 33 einer der Führungsplatten sitzt.
Um die innere Falzrolle 7 fest am Werkstück zu halten, so daß sie der beträchtlichen Beanspruchung
zu widerstehen vermag, die von der äußeren Falzrolle 6 ausgeübt wird, ist ein L-förmiger Klemmhebel
(s. F i g. 3) vorgesehen, der mit seinem oberen Arm als Anschlag für den die Rolle 7 tragenden
Arm 20 dient und um den Drehzapfen 35 drehbar ist, um das Führungsende des Blechstreifens beim
Einführen eines neuen Streifens zwischen die Falzrollen 6 und 7 führen zu können. Das Nasenende 34 a
des Klemmhebels 34 greift sehr knapp über den Arm 20. Dies wird durch einen Hebel 36 bewirkt, der
gegenüber dem Anlenkende des Klemmhebels 34 befestigt ist oder aber von einer Hülsenmutter getragen
wird, die zur Arretierung des Klemmhebels 34, der frei von Hand verstellbar ist, auf den Drehzapfen
35 aufgeschraubt ist.
Claims (3)
1. Vorrichtung zum Herstellen von Rohren mit schraubenförmig verlaufender Falznaht aus einem
Blechband, das einen Satz Formrollen zum Vorbereiten der Bandränder durchläuft und durch
Vorschubwalzen einem Formkopf zugeführt wird, in dem die Falznaht durch Falzrollen geschlossen
wird, wobei die Formrollen und die ■'Vorschubwalzen
zur Veränderung des Steigungswinkels der Falznaht auf einem Schlitten um eine die
Längsachse des Rohres schneidende lotrechte Achse verschwenkbar gelagert sind, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schwenkachse mit der Drehachse einer Halterung (13) für eine der
Falznaht außen anliegende Falzrolle (6) zusammenfällt,
wobei eine dieser Falzrolle (6) gegenüberliegende, mit ihr zusammenwirkende innere
Falzrolle (7) an einem Arm (20) des Schlittens (9) angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung (13) für die
äußere Falzrolle (6) an der Kolbenstange (12) eines hydraulischen Stellmotors angeordnet ist,
dessen Zylinder (11) fest mit dem Schlitten (9) verbunden und in einer im Rahmen (1) angeordneten
Buchse (15) drehbar gelagert ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der inneren Falzrolle
(7) ein am Schlitten (9) schwenkbar gelagerter Klemmhebel (34) zugeordnet ist, der in Klemmstellung
in den Formkopf (3) eingreift und die innere Falzrolle unter Anlage gegenüber der
äußeren Falzrolle (6) hält.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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