DE1452117A1 - Verfahren zur Verringerung der Breite von Halbzeug aus Metallguss - Google Patents
Verfahren zur Verringerung der Breite von Halbzeug aus MetallgussInfo
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Description
Verfahren zur Verringerung der Breite von Halbzeug aus Metallguss
CsI ID
OO CD CO
Die Erfindung bezieht sich auf Verfahren zur kontinuierlichen Formgebung von Halbzeug aus Metall und betrifft
insbesondere solche Verfahren, mit denen die Breite derartiger Metallteile auf das gewünschte Mass verringert
wird. Eine bevorzugte Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes befasst sich mit Verfahren zur kontinuierlichen
Reduzierung von geformten Stahlgussstücken auf Plattenformat
gewünschter Breite.
Gegenwärtig erfolgt die Herstellung von Stahlblech,
Bandstahl und dünnen Stahlplatten durch Walzen eines Barrens, der durch Vergiessen einer bestimmten Menge
flüssigen Stahls in einer Barrenform hergestellt wird.
Patentanwälte Dipl.-Ing. Martin Licht, Dipl.-Wirtsch.-Ing. Axel Hansmann, Dipl.-Phys. Sebastian Herrmann
8 MÖNCHEN 2, THERESIENSTRASSE 33 · Telefon.- 292102 · Telegramm-Adresse: Lipatli/Mönchen
Die in der Hüttentechnik "bekannten Walzvorgänge zur
Verarbeitung eines solchen Barrens in Stahlblech oder Stahlband beruhen im allgemeinen darauf, den Barren in
einer Bramme und diese dann bei hoher Geschwindigkeit in mehreren Schritten in ein kontinuierliches, glühendes
Stahlband zu walzen und dadurch ein Blech oder ein Band gewünschter Breite und Dicke zu erzeugen. Die Bleche
werden gewöhnlieh zum Transport an die Verbraucher auf Spulen aufgewickelt.
Die Herstellung von Stahlblech und dünnen Stahlplatten auf der Basis eines kontinuierlichen Giessvorganges ist
mit einem wesentlich günstigeren Wirkungsgrade verbunden als die Herstellung in der gewöhnlichen Weise, bei der
ein Abguss in Barrenformen oder Kokillen erfolgt. Die Vorteile des kontinuierlichen Giessens sind jedoch bisher
nicht vollständig realisiert worden, da man der Ansicht war, die einzigen Wege zur Erzeugung einer Spule mit
aufgewickeltem Stahlband gewünschter Breite beständen darin, entweder ein Gussteil bestimmter Breite zu schaffen
mit der Möglichkeit, die Abmessungen des Teils während des Walzens und des Abkantens zu verändern, den Gussteil
in Brammen zu schneiden und diese dann gemäss der gewöhnlichen Walztechniken zu walzen. Die letztgenannte Möglichkeit
würde eine Vielzahl von Formen erfordern, und zwar für jede Brammenbreite eine bestimmte Form und eine weitere
Wechselform. Sin noch grösserer Nachteil als der der Vielzahl
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der erforderlichen Formen "besteht darin, dass der kontinuierliche
G-iessvorgang jedes Mal, wenn von der einen Brammenbreite auf eine andere übergegangen werden soll,
notwendigerweise für einen zeitraubenden Formenwechsel
unterbrochen werden muss. Darüber hinaus sind vom Gesichtspunkt der Leistungsfähigkeit bei der Formgebung des
Gusses die erforderlichen Spulenbreiten nicht auch notwendigerweise gewöhnlich die vorteilhaften Breiten.
Die Verarbeitung der Gussblöcke in Bleche durch Walzen in den gewöhnlichen Verfahrensweisen würde die von dem
kontinuierlichen Giessen erwarteten Vorteile erheblich vermindern und sogar noch eine geringere Leistungsfähigkeit
besitzen als das Giessen des Stahls in der gewünschten Rollenbreite.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren
zur kontinuierlichen Herstellung gegossener Brammen in einer Vielzahl verlangter Breiten zu schaffen, wobei von
einem einzigen, kontinuierlich geformten Gussblock ausgegangen wird, der mindestens so breit ist wie die breiteste,
gewünschte Bramme.
Die Lösung der erfindungsgemässen Aufgabe bildet ein
Verfahren zur Reduzierung eines Halbzeugs in Form eines Metallgussblockes, der in einem kontinuierlichen Giessvorgang
hergestellt wurde. Das neuartige Verfahren kann dabei einen Teil des kontinuierlichen Giessprozesses
bilden und besteht aus den folgenden Verfahrensschritten:
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In Durchführung des Gussteils durch eine Vorrichtung aus Walzengerüsten mit Kantenwalzen und Austrittsflächen-
walzen, während die Temperatur des ganzen Gussteils für
den Warmwalzvorgang hoch genug ist und Ausübung eines Druckes durch die Rollen am Austrittsende der Vorrichtung
während 'des Kantenwalzens.
In der Zeichnung sind Ausführungsformen der Erfindung
"beispielsweise dargestellt. Es sind:
H1Ig. 1 eine schematische Ansicht einer kontinuierlichen,
zum' Betrieb des erfindungsgemässen Verfahrens geeigneten
Giesseinrichtung mit allen Vorrichtungen, angefangen von
der Form,in der das Gussteil hergestellt wird, bis zu den Walzen, zwischen denen der erfindungsgemässe Kantenwalzvorgang
stattfindet,
Pig. 2 eine schematische Ansicht der Kantenwalzvorrichtung in Draufsicht, mit der das erfindungsgemässe
Verfahren ausgeführt wird,
Pig. 3 eine schematische Seitenansicht der Vorrichtung für das erfindungsgemässe Verfahren und
Pig. 4 eine schematische Ansicht der Querschnittsformen, die eine typische Bramme während verschiedener
Stadienvdes erfindungsgemässen Walzprozesses annimmt.
In Pig. 1 wird ein Stahlgussblock 10' kontinuierlich
in einer gewöhnlichen, rohrförmigen und mit offenen Enden
versehenen, senkrechten und ununterbrochenen Giessform 11 geformt, durch eine Wassersprühvorrichtung 12 gekühlt
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und "bei seiner Abwärtsbewegung unterhalb der Form 11
mit Hilfe von Führungsrollen 13 geführt, wobei die
Abwärtsbewegung von Andruckrollen 14- gesteuert wird. Der Stahlgussblock wird dann durch eine Biegevorrichtung,
die mit einer Gelenkrolle 15 und einer Schubrolle 16 versehen sein kann, gebogen und zur Vorbereitung auf den
Kantenwalzvorgang in einem Ofen 17 von neuem erwärmt. Schliesslich wird der wiedererwärmte Gussblock erfindungsgemäss
zu einem Band gewalzt, dessen Breite geringer ist als diejenige des Gussbloeks. Dies wird in einer Kantenwalzvorrichtung
durchgeführt, die ganz allgemein bei 20 gezeigt ist und aus einem Horizontalwalzgerüst 21,
mehreren Vertikalwalzgerüsten 22, 23 und 24 und einem
zweiten Horizontalwalzgerüst 25 besteht, das auf die Vertikalwalzgerüste folgt. Wird der Gussblock in der Walzvorrichtung
20 gewalzt, wird er unter Spannung^halten,
so dass wesentliche Veränderungen und Verformungen in Sichtung seiner Dicke vermieden werden.
Die Form 11, die Wassersprühvorrichtung 12, die PÜhrungsrollen 13, die Andruckrollen 14, die Gelenkrolle
15 und die Schubrolle 16, sowie der Anwärmofen 17 sind Bestandteile bekannter kontinuierlicher Giessvorriehtungen.
Daher sind Einzelheiten dieser Elemente und ihre Betriebsweise für die Erfindung ohne Bedeutung.
Es ist sehr wichtig, dass die Temperatur des Gussbloeks
in der Walzvorrichtung 20 während des ganzen
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Warmwalzvorganges hoch genug ist. Kaltwalzen hat Eissbildung
und innere Spannungen zur Folge, die der Qualität des hergestellten, gewalzten Bandes abträglich sind.
Der ganze Gussblock muss, sowohl was seine Oberfläche als auch was sein Inneres anbelangt, Warmwalztemperatur
aufweisen. Diese Warmwalztemperatur muss in der ganzen Walzvorrichtung 20 aufrechterhalten werden. Das setzt
voraus, dass die Temperatur des Gussblocks beim Eintritt in die Walzvorrichtung 20 hoch genug liegt, damit durch
Wärmeverluste in der Walzvorrichtung kein zu starkes ; Absinken erfolgt. Solche Verluste stellen sich auf Grund
der Wärmeleitung der Walzen innerhalb der Vorrichtung und der Wärmeabgabe an die umgebende Atmosphäre ein. Der Begriff
"Warmwalzen", der hier benutzt wird, bezieht sich auf eine bleibende Verformung des Metalls durch einen Walzvorgang
bei Temperaturen, die so hoch gewählt sind, dass im Metall nach seiner Abkühlung auf Raumtemperatur keine
Kaltverfestigung auftritt. Anders ausgedrückt, das Warmwalzen ist ein Walzvorgang bei einer Temperatur, die über
der Rekristallisationstemperatur des Metalls liegt.
Die Durchschnittstemperatur des Gussblocks ist bei seinem Eintritt in den Erwärmungsofen 17 auf Grund der
hohen Temperatur des Gussblockinneren für den Warmwalzvorgang ausreichend. Der Begriff "Durchschnittstemperatur"
bezieht sich auf die Temperatur eines äquivalenten Gussteils, das pro Gewichtseinheit denselben Wärmeinhalt
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besitzt und eine einheitliche Temperaturverteilung aufweist.
Die Temperatur der Oberfläche des Gussblocks und insbesondere diejenige seiner Ecken könnte jedoch unter
der Warmwalztemperatur liegen. Die Wasserstrahlvorrichtung
12 kann unter Umständen die Gussblockoberfläche unter die Warmwalztemperatur abkühlen. Währenddessen tritt in
dem Masse, wie die Wärme zur Oberfläche transportiert wird, eine schrittweise Verfestigung des Gussblockinneren ein.
Wenn der Gussblock bezüglich der Wasserstrahlvorrichtung 12 weiter abwärts bewegt wird, hält der Wärmestrom aus
seinem Inneren zur Oberfläche an, wodurch die Oberfläche wieder etwas erwärmt wird. Diese Wiedererwärmung ist jedoch
gewöhnlich nicht so gross, dass dadurch die Gussblockoberfläche auf die erforderlichen Walztemperaturen gebracht wird. Deshalb
wird der Erwärmungsofen 17 vorgesehen. Auf diesen Ofen kann jedoch verzichtet werden, wenn sowohl die Durchschnittstemperatur
als auch die Oberflächentemperatur des Gussblocks einen Wert aufweisen, der für den Warmwalzvorgang
hoch genug liegt.
Obgleich jede Warmwalζtemperatur geeignet ist, werden
doch vorzugsweise solche Temperaturen verwendet, die beträchtlich über der Rekristallisationstemperatur liegen.
Die Temperatur des Gussblocks muss bei seinem Eintritt in die Walzvorrichtung 20 mindestens etwa 10380C betragen,
wenn der Stahl einen niedrigen Kohlenstoffgehalt von annähernd 0,04 bis 0,08# besitzt. Bei höheren Kohlenstoffgehalten
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liegt die niedrigste mögliche Temperatur des in die Walzvorrichtung
20 eintretenden Gussblockbandes tiefer, da die Rekristallisationstemperatur mit steigendem
Kohlenstoffgehalt im unteren Kohlenstoffgehaltsbereieh sinkt. Obgleich die Durchschnittstemperatur des in die
Walzvortfichtung 20 eintretenden Gussblocks bei nur 10380C zu liegen braucht, ist es doch im allgemeinen
vorteilhafter, den Gussblock bei einer höheren Temperatur, beispielsweise etwa 1149 bis 12040C in die Walzvorrichtung
20 ' einzuführen. Pie bei dem Walzvorgang zu verrichtende Arbeit verdoppelt sich näherungsweise für jede Senkung
der Giesstemperatur um 1670C (3000P). Deshalb wird der
Leistungsbedarf auf ein Mindestmass beschränkt, wenn der Gussblock auf einer hohen Temperatur gehalten wird.
Ein Metall beliebiger Zusammensetzung, das sich kontinuierlich in Halbzeugteile formen lässt, kann dem
erfindungsgemässen bekannten Walzvorgang unterworfen werden. Der Begriff "Metall" umfasst hierbei die metallischen
Elemente und deren Legierungen gleichermassen. So lassen
sich beispielsweise Kupfer, Messing, Aluminium, Titan, Eisen und Stahl mit Hilfe des erfindungsgemässen Kantenwalzverfahrens
bearbeiten. Insbesondere aber eignet sich das neuartige Verfahren zur Bearbeitung von niedriglegierten Kohlenstoffstählen, rostfreien Stählen, beruhigten
und halbberuhigten Stählen und für alle anderen Stähle, die sich kontinuierlich giessen lassen.
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Der Gussblock 10 weist "bei seinem Eintritt in die Walzvorrichtung 20 vorzugsweise einen rechteckigen oder
im wesentlichen rechteckigen Querschnitt auf. Die Seiten des Gussblocks brauchen nicht völlig flach zu sein, sondern
können beispielsweise auch eine leicht konkave oder konvexe Form aufweisen. Gussblöcke mit derartigen Seitenwänden
lassen sich mit Hilfe des neuartigen Verfahrens leicht walzen, wobei angenommen wird, dass ihre Querschnittsform im wesentlichen rechteckig ist. Häufig nehmen die
Seitenwände des Gussblocks bei der Abkühlung infolge der ungleichen Abkühlungsgeschwindigkeiten auf verschiedenen
Teilen der Gussblockoberfläche eine leicht konkave Form an. Im allgemeinen ergeben sich vom Zeitpunkt der Formung
des Gussblocks bis zu seinem Eintritt in die Walzvorrichtung 20 keine grösseren Formveränderungen, obgleich eine
merkliche Schrumpfung des Gussblocks beim Abkühlen erfolgt.
Obgleich vorzugsweise Gussblöcke Verwendung finden, die vor dem Walzvorgang eine rechteckige oder im wesentlichen
rechteckige Querschnittsform aufweisen, lässt sich selbstverständlich das erfindungsgemässe Verfahren auch auf
Metallteile mit anderen Querschnittsformen, beispielsweise ovale, kreisförmige oder sogar unregelmässig geformte
Teile anwenden. Zum Walzen von nicht rechteckigen Metallteilen können im Walzwerk 20 speziell geformte Walzen
erforderlich sein.
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- ίο -
Das Verhältnis von Breite zu Dicke der Gussblöcke kann zwischen etwa 2 : 1 bis etwa 20 : 1 variieren. Das
Verhältnis von Breite zu Dicke des Gussblocks bei seinem Eintritt in die Walzvorrichtung 20 entspricht etwa demjenigen
in der Form 11, obgleich zwischenzeitlich infolge der Abkühlung eine gewisse Schrumpfung eintritt.
Gussblöcke mit einem Breiten-Dicken-Verhältnis im Bereich von 2 : 1 bis 20 : 1 lassen sich leicht zur !Reduzierung
ihrer Breite mit Hilfe des neuartigen Verfahrens walzen, und zwar ohne dass dadurch ihre Dicke wesentlich verändert
wird. Im allgemeinen wird das neuartige Verfahren nicht ; für Gussblöcke verwendet, deren Breiten-Dicken-Verhältnis
geringer als 2 : 1 ist, z.B. für quadratische Gussblöcke, die sich vorteilhafter mit Hilfe der bekannten Verfahren,
beispielsweise solcherart, wie sie in Knüppelwalzwerken Verwendung finden, auf eine kleinere Abmessung walzen
lassen. Andererseits ist es im allgemeinen schwierig, mit Hilfe des neuartigen Verfahrens die Breite solcher
Gussblöcke zu reduzieren, deren ursprüngliches Breiten-Dicken-Verhältnis den Wert von etwa 20 : 1 übersteigt.
Bei solchen Breiten und dünnen Gussblöcken bewirkt die Anwendung vertikaler Walzen ein Ausbeulen des Materials.
Die minimale Dicke von StJahlgussblöcken, die sich ohne Schwierigkeiten mit dem neuartigen Verfahren walzen
lassen, beträgt etwa 76,2 mm. Dünnere Gussblöcke zeigen einen zu schnellen Wärmeverlust, so dass ihre Temperatur
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während des Walzvorganges unter die Warmwalztemperatur absinkt. Darüberhinaus weisen derartig dünne Gussblöcke
im allgemeinen nicht eine ausreichende strukturelle Festigkeit auf, die notwendig ist, damit sie den Kantenwalzdrücken
widerstehen können, die zur Erzeugung der gewünschten Breitenreduzierung angewendet werden müssen. Die
geringste Dicke, die üblicherweise gewalzt werden kann, variiert etwas von Metall zu Metall und kann von dem
Fachmann festgelegt werden. Die maximale, in dem erfindungsgemässen Walzverfahren zu verarbeitende Dicke der'
Gussblöcke ist nur durch die grösstmögliche Dicke begrenzt, in der sich die G-ussblöcke kontinuierlich giessen lassen.
Wie bekannt ist, bilden die gsringe Wärmedurchgangsgeschwindigkeit
des Stahls und die daraus entstehenden Kühlungsprobleme für die Gussblockdicke eine obere Grenze, jenseits der
ein kontinuierliches Giessen nicht mehr durchführbar ist.
Aus Gründen der einfacheren Handhabung hat sich als zweckmässig erwiesen, den Gussblock dem erfindungsgemässen
Walzvorgang zu unterwerfen, wenn er sich in horizontaler Richtung bewegt. Dementsprechend werden die Kantenwalzen
22, 23 und 24 als senkrechte Walzen bezeichnet und die Flächenwalzen 21 und 25 als waagerechte Walzen. Durch
irgendwelche gewünschte Vorrichtungen, beispielsweise durch die hier gezeigte Gelenkrolle 15 und die Schubrolle
16, lässt sich der Gussblock aus seiner ursprünglichen, vertikalen Richtung in eine horizontale Richtung umlenken.
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Es können aber auch, falls gewUnseht, andere Biegevorrichtungen
Verwendung finden.
Der Gussblock läuft mit stetiger Geschwindigkeit von der Giessf orm 11 der Kantenwalzvorrichtung 20 zu.
Demzufolge bestimmt die Giessgeschwindigkeit die Geschwindigkeit, bei der der Walzvorgang in der Walzvorrichtung
20 stattfindet. Die maximale Walzgeschwindigkeit in der Kantenwalzvorrichtung 20 wird damit durch
die Geschwindigkeit begrenzt, mit der ein Gussblock gewöhnlich herzustellen ist. Die Austrittsgeschwindigkeit
des Gussblocks beim Verlassen des letzten horizontalen Walzgerüstes 25 in der Kantenwalzvorrichtung 20 wird
selten mehr als 16,5 m/min betragen. Im allgemeinen wird jedoch die Austrittsgeschwindigkeit weit unter diesem
Wert liegen, denn die Herstellung eines Gussblocks mit einer Geschwindigkeit, die so gross jst, dass sie eine
Stahlbandaustrittsgeschwindigkeit von 16,5 m/min, bewirkt, ist selten möglich. Man wird erkennen, dass die Geschwindigkeit
des Stahlbandes beim Austritt aus dem letzten horizontalen Walzengerüst 25 erheblich grosser ist
als diejenige, mit der der Gussblock 10 sieh von der Giessform 11 abwärts bewegt, da in der Kantenwälzvorrichtung
20 eine beträchtliche Querschnittsverminderung
des Gussblocks stattfindet.
Die hier beschriebene Walavorrichtung 20 besteht aus
einem am Sintrittsende der Walzzone angeordneten Horizontal-
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walzengerüst 21, einem zweiten am Austrittsende der
Walzenzone angeordneten Horizontalwalzengerüst 25 und mehreren dazwischen befindlichen Vertikalwalzengerüsten
22, 23 und 24. Jedes Walzengerüst weist zwei gegenüberliegende Walzen auf, je eine auf einer Seite des Gussblocks.
Die hier gezeigten drei Vertikalwalzengerüste 22, 23 und 24 sind nur aus Beschreibungsgründen dargestellt.
Zwischen den Horizontalwalzengerüsten 21 und 25 können sowohl, falls gewünscht, nur zwei aber auch mehr
als drei Vertikalwalzengerüste vorgesehen werden. Tatsächlich hat sich häufig als vorteilhaft herausgestellt,
nur zwei Vertikalwalzenstühle zu verwenden. Eine beträchtliche !Reduzierung der Gussblockbandbreite lässt sich durchaus
mit nur zwei Vertikalwalzengerüsten durchführen, wodurch der Wärmeverlust verringert wird.
In den Fällen, in denen eine beträchtliche Breitenreduzierung, insbesondere um 60$ oder mehr der ursprünglichen
Breite, verlangt wird, kann es vorteilhaft sein, drei oder mehr Horizontalwalzengerüste mit je zwei zwischen
jedem Paar aufeinanderfolgender Gerüste liegender Vertikalwalzengerüste anzuordnen. Die ganze Länge der erfindungsgemässen
Walzvorrichtung wird durch die Abkühlung des Gussblockbandes auf seinem Wege durch die Vorrichtung
begrenzt, da das Gussblockband während cfes ganzen Verfahrens
auf Warmwalztemperatur gehalten werden muss.
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Beide Horizontal walzenge rüste 21 und 25 und vorzugsweise
auch alle Vertikalwalzengerüste 22, 23 und 24 werden durch Kraftmaschinen angetrieben. Pur diesen Zweck
haben'sieh regelbare Gleichstrommotoren als besonders
geeignet erwiesen.
Die Grosse der in der Walζvorrichtung 20 erzielten
Querschnittsreduzierung ist annähernd direkt proportional der der Vorrichtung bei einer bestimmten Temperatur zugeführten
Leistung. Wie schon erwähnt, verdoppelt sich die zur Erreichung einer bestimmten Querschnittsreduzierung
erforderliche leistung etwa für jeden Temperaturabfall um 1650C (3000P). Obgleich die der Walzvorrichtung 20
zugeführte Leistung als Ganzes gleich der zur Reduzierung der Querschnittsfläche des Gussblockbandes erforderlichen
sein muss, kann die Leistungszufuhr an jedes einzelne Walzgerüst
grosser oder geringer sein als die zur Querschnittsflächenreduzierung in dem Walzgerüst verbrauchte Energie.
Bs ist wichtig, dass der Gussblock, wenn er gewalzt wird, unter Spannung gehalten wird, um zu erreichen, dass
das Walzgut beim Verlassen der Walzvorrichtung 20 einen im wesentlichen rechteckigen Querschnitt besitzt. Indem
der Gussblock beim Walzen in der Walzvorrichtung 20 unter Spannung gehalten wird, ist eine beträchtliche Reduzierung
seiner Breite, beispielsweise um 50$ oder noch mehr,
möglich, während ein Gussblockband von rechteckigem Querschnitt hergestellt wird. Wird der Gussblock dagegen nicht
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unter Spannung gehalten, so weist das Gussbloekband, sobald es von den horizontalen Austrittswalzen 25 freigegeben
wird, eine unregelmässige Form auf, die oft etwa mit der eines Stäbchens oder eines Knüppels vergleichbar
ist. Der Gussblock kann unter der gewünschten Spannung in sehr einfacher Weise dadurch gehalten werden, dass
den horizontalen Austrittswalzen 25 und dem letzten Vertikalwalzgerüst 24- eine grössere Energie zugeführt
wird, während das erste Horizontalwalzgerüst 21 und das erste Vertikalwalzgerüst 22 mit einer relativ '
geringen Energie betrieben werden. Dadurch ist die zur Reduzierung der Gussblockquerschnittsflache in dem ersten
Horizontalwalzgerüst 21 und dem ersten Vertikalwalzgerüst 22 verbrauchte Energie grosser als die ihnen
zugeführte. Andererseits ist die dem letzten Vertikalwalzgerüst 24 und dem horizontalen Austrittswalzgerüst
zugeführte Energie grosser als die in diesen Gerüsten zur Querschnittsreduzierung verbrauchte. Das hat zur
Folge, dass die Walzgerüste 24 und 25 den Gussblock durch die ganze Walζvorrichtung 20 ziehen und auf ihn
dadurch eine Spannung ausüben.
Es ist aber auch möglich, jedoch im allgemeinen nicht ratsam, in der Reihe der Vertikalwalzgerüste ein
Leerlaufwalzgerüst anzuordnen. Eine solche Anordnung
besteht beispielsweise darin, beide Horizontalwalzgerüste 21 und 25 und das erste und letzte Vertikalwalzgerüst
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22 und 24 durch Motoren anzutreiben, das mittlere Walzgerüst 23 jedoch als Leerlaufwalzgerüst zu "betreiben.
Die Verwendung von Leerlaufwalzgerüsten ist jedoch ±m
allgemeinen unerwünscht, da in derartigen Gerüsten nur eine beschränkte Reduzierung der Gussblockbreite erzielt
werden kann. Darüberhinaus verursacht ein Leerlaufwalzgerüst
im Gussblock einen Spannungsverlust.
Die Walzen des ersten Horizontalwalzgerüstes 21 sind vorzugsweise konkav, um die Gussblockdicke an den Kanten
zu reduzieren, ohne dass dabei eine merkliche Reduzierung der Materialdicke in Gussblockmitte erfolgt. Dieser
Vorgang bildet einen Ausgleich für die Verdickung nahe der Kanten, die in dem darauffolgenden Kantenwal ζ Vorgang
in den Vertikalwalzgerüsten 22, 23 und 24 eintritt. . Die horizontalen Austritts walzen 25 sind im wesentlichen
zylindrisch, um dadurch ein rechteckiges Gussblockband zu erhalten.
Die Kantenwalzen 22, 23 und 24 sind an ihrem unteren Ende mit Kragen versehen, die verhindern, dass das
Gussblockband herunterfällt. Um zu vermeiden, dass das Gussblockband hochsteigt, können die Kantenwalzen auch
an ihrem oberen Ende mit Kragen versehen sein. Es besteht
jedoch auch die Möglichkeit, die Kantenwalzen zu diesem Zweck leicht kegelstumpfförmig auszubilden, wobei die
Seiten abwärts und nach innen um einen kleinen Winkel, beispielsweise etwa 3,5° bis 4°, zur Vertikalen geneigt
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sind. Alle Walzen weisen vorzugsweise rauhe, z.B. geriffelte,
Oberflächen auf, um dadurch den Reilmngswiderstand zwischen
den Walzen und dem Gussblock zu erhöhen.
Da der nach dem erfindungsgemässen Verfahren gewalzte
Gussblock kontinuierlich hergestellt und gewalzt wird, ohne durchgeschnitten zu werden, bis der Walzvorgang
beendet ist, ist seine Länge unendlich. Nach dem erfindungsgemässen Verfahren lassen sich aber auch Gussblöcke
endlicher Länge walzen, obgleich die dadurch erreichten Vorteile weniger gross sind als bei Gussblöcken unendlicher
Länge, die kontinuierlich aus der Giessform, in der sie hergestellt werden, zu der Walzvorrichtung laufen,
ohne Torher in bestimmte Längen unterteilt zu werden. GusBblockbänder endlicher Länge sollten wesentlich länger
sein als die Walzvorrichtung 20. Wie bereits erwähnt, hat sich als notwendig erwiesen, den Gussblock, solange
er gewalzt wird, unter Spannung zu halten. An jedem hinteren Ende des Gussblocks befindet sich deshalb ein
Materialstück, dessen Länge dem Abstand zwischen den Walzgerüsten 24 und 25 entspricht, welches während des
Walzvorganges nicht unter Spannung gehalten werden kann. Biese Materiallängen zeigen gewöhnlich unregelmässige
Querschnitteformen, wenn das Gussblockband die Walzvorrichtung 20 verlässt, und müssen deshalb abgeschnitten
und ausgeschieden werden. Je länger deshalb der Gussblock bezüglich der Walzvorrichtung 20 ist, desto geringer
ist somit der anteilmässige Materialverlust.
ORIGIN.*1 !V?^CTF.
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U5211-V
Die Gussblockformen, wie sie in verschiedenen Walzstadien unter Spannung in der Walzvorrichtung 20 auftreten,
sind schematisch in Fig. 4 dargestellt. Die Schemata dieser Zeichnung zeigen die aufeinanderfolgenden
Querschnittsformen, die ein typischer Gussblock während des Walzvorganges annimmt. Wenn der Gussblock in die
Walzvorrichtung 20 eintritt, weist er eine regelmässige Form 30 auf. Durch Druckeinwirkung auf seine Oberflächen
mittels der konkaven, horizontalen Walzen 21 wird eine geringe Ausbeulung der Gussblocks in der Weise bewirkt, ;
dass seine Seiten eine leicht konvexe Form annehmen. Sobald der Gussblock die Walzen 21 verlässt, besitzt
er eine typische Querschnittsform 31. Durch die Einwirkung der horizontalen Walzen 21 wird seine Dicke
etwas reduziert. Im allgemeinen ist erwünscht, diesen Betrag der Dickenverringerung so klein wie möglich zu
halten, um für das fertige Gussblockband eine im wesentlichen rechteckige Querschnittsform zu erzielen.
Durch den Walzvorgang im ersten Vertikalwalzgerüst 22 wird eine erhebliche Reduzierung der Breite des Gussblockbandes
erreicht, wobei das Band gleichzeitig nahe seiner Kanten etwas dicker wird, ohne dass die Materialdicke
entlang der mittleren Längsachse auf beiden Seiten des Bandes in irgendeiner Weise zunimmt. Die Form 32
des Gussblockes gleicht in diesem Stadium der Herstellung in etwa der eines Hundeknochens. Das Walzen der Materialkanten
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hat ein Fliessen des Metalls zur Folge, wodurch sich das
Material in der Nähe der Kanten verdickt. Ein weiteres Walzen in den folgenden Vertikalwalzgerüsten 23 und
bewirkt eine weitere merkliche Reduzierung der Breite, wie dies aus den Querschnittsformen 33 "bzw. 34 entnommen
werden kann. Das G-ussblockband "behält in diesem
Stadium der Fertigung im allgemeinen noch die Querschnittsform eines Hundeknochens. Schliesslich wird durch den
Walzvorgang in dem zweiten horizontalen Walzenpaar 25 die Oberfläche des G-ussblocks gestreckt, so dass das gewalzte
G-ussblockband wieder eine im wesentlichen rechteckige
Querschnittsform 35 annimmt. Die Kanten des G-ussblocks können beim Verlassen der horizontalen Walzen
etwas unregelmässig oder gewellt sein, meistens sind sie in der Nähe der Ecken leicht konvex und in Nachbarschaft
der länglichen Mittellinien jeder Kante leicht konkav gebogen.
Wenn der Gussblock beim Walzen nicht unter Spannung gehalten wird, so wird er die Form eines Hundeknochens
aufweisen, sobald er am Austrittsende der Walzvorrichtung 20 die horizontalen Walzen 25 verlässt.
Obgleich der Erfindungsgegenstand unter besonderer Berücksichtigung des Walzens von Stahlgussblöcken mit im
wesentlichen rechteckiger Querschnittsform beschrieben wurde, ist diese Beschreibung jedoch nur als ein Beispiel
für eine bevorzugte Ausführungsform anzusehen. Verschiedene
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Abänderungen, die teilweise schon angedeutet wurden, sind denkbar und von Fachleuten leicht durchzuführen.
Der Erfindungsgegenstand wird nun anhand bestimmter
Beispiele beschrieben. Auch diese Beispiele dienen jedoch
nur zur Illustration und zur Verdeutlichung dafür, dass vielfache Abänderungen möglich sind, ohne den Schutzumfang
des Erfindungsgegenstandes zu verlassen.
• Die in diesem Beispiel benutzte Vorrichtung ist diejenige, die in den Pig. 2 und 3 der Zeichnung schematisch
dargestellt ist. Die Vorrichtung besteht aus den horizontalen Walzenpaaren 21 und 25 und den drei zwischen
diesen angeordneten, aufeinanderfolgenden Vertikalwalzgerüsten 22, 23 und 24. Jedes Walzgerüst 21, 22,
24 und 25 wurde von einem Gleichstrommotor angetrieben. Die Motoren ihrerseits wurden von Gleichstromgeneratoren
getrieben. Dem mittleren Vertikalwalzgerüst 23 wurde
keine Antriebsenergie zugeführt.
Durch die Kantenwalzvorrichtung 20 wurde ein kontinuierlich hergestellter Stahlgussblock mit stetiger Geschwindigkeit
vorgeschoben. Die Durchschnittstemperatur
des Gussblockbandes betrug beim Eintritt in die Vorrichtung etwa 12040C, und die Oberflächentemperatur des Blockes
lag im Bereich zwischen etwa.10380C und 11490C.
Der unten angeführten Tabelle I sind die Abmessungen, Querschnittsflächen und die Geschwindigkeit des Gussblock-
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bandes beim Eintritt in die Vorrichtung 20 und nach dem Durchgang
durch jedes Walzengerüst 21, 22, 23, 24 und 25 zu entnehmen.
Aus dieser Tabelle gehen außerdem der Walzendurchmesser, der Abstand zwischen aufeinander folgenden Walzen und die Walzendrehzahl
in jedem Gerüst hervor. Ebenso sind die Spannung, Stromstärke und die Eingangsleistung (in Kilowatt und H* P.) für jedes
Walzgerüst angegeben.
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Gerüst Nr. anfänglich 21 22 23 24 25
Bandbreite (cm) 68,60 71,37 57,15 55,15 36,81 37,48
Banddicke (cm) 18,40 l6,12 19,68 19,68 20,15 16,20
Bandfläche (cm2) 1264 1154 1110 IO9I 748 6o6,4
Bandgeschwindigkeit (m/min) 0,953 1,041 1,079 1,104 1,606 1,981
Walz in Durchmesser (cm) - 107 53,3 53,3 78,7 107
Walz in Drehzahl
(UPM) - 0,31 0,64 0,66 0,65 0,59
Walzgerüstabstand (cm) - 0 150,5 59,7 72,8 158,5
A-bstand vom ersten
Eorizontalwalzge-
rüst (cm) - 0 150,5 210,3 283,3 442,5
Seitfolge (min) - - 1,44 0,55 0,66 0,99
Seitfolge (min)
Summe - - 1,44 1,99 2,65 3,64
lotorstrom-
!tärke (A) - 200 480 0 790 400
Iotorspannung (V) - 110 75 0 70 220
lotorleistung (KW) - 22.0 36.0 0 55.3 88.0
[otorleistung (H.P.) - 29.6 48.5 0 74.4 118.4
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U52117
Die in diesem Beispiel benutzte Vorrichtung bestand aus den horizontalen Walzen 21, den beiden Vertikalwalzgerüsten 22 und 2h
und den horizontalen Austrittswalzen 25. Das Walzgerüst 23 wurde
weggelassen. Jedes Walzgerüst 21, 22 > 24 und 25 wurde von einem
Gleichstrommotor angetrieben, der seinerseits durch einen Gleichstromgenerator
gespeist wurde.
Ein kontinuierlich hergestellter Stahlgußblock wurde mit stetiges.
Vorschub durch die Kantenwalzvorrichtung 20 gefördert, die äurch Weglassen des Yertikalwalsgerüstes 23 eine Veränderung erfahren
hatte. Die Durchschnittstemperatur des Gußblockbandes beim
Eintritt in die Walzvorrichtung 20 betrug annähernd 1204 C und
«eine Obsrflächentemperatur lag im Bereich von etwa IO38 C und etwg
Ji49 C,
Aus der unten angeführten Tabelle II sind die Abmessungen, Quersciinittsflächen und die Bandgeschwindigkeit beim Eintritt in di«
Vorrichtung 20 und nach Durchgang durch jedes Walzgerüst 21, 22, 2k
und 25 zu entnehmen. Aus dieser Tabelle gehen auch der Walzendurchmesser,
der Abstand, zwischen den aufeinander folgenden Waisen und
die Walzendrehzahl in jedem Gerüst hervor. Ebenso sind die Spannung Stromstärke und die Eingangsleistung (in IQi und H.P.) für jedes Wal
gerüst angeführt.
ORlGIi-SAL !NOPEOTED
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Gerüst Nr. anfänglich Bandbreite (cm) 68,60 Banddicke (cm) 18,40
Bandflache (cm ) Bandgeschwindigkeit
(m/min)
Walz in Durchmesser (cm)
Walz in Drehzahl (UPM)
Walzgerüs tabstand
(cm)
Abstand vom ersten Horizontalwalzgerüst (cm)
Zeitfolge (min)
.Zeitfolge (min) Summe
Motorstromstärke (A) Motorspannung (V) Motorleistung (KIi)
Motorleistung (H.P.)-
1264 1,308
21 22 24 25
71,37 55,90 34,29 34,94
16,12 19,68 20,15 17,13
1154 1096 696 600
1,432 1,510 2,372 2,755
107
53,3 78,7 107
0,43 0,90 0,96 0,82
150,5 132,7 158,5
0 150,5 283,3 442,5 0 1,05 0,88 0,67
1,05 1,93 2,60
75 | 5 | 380 | 580 | 240 |
140 | 1 | 115 | 115 | 300 |
10, | 43.7 | 66.7 | 72.0 | |
14. | 58.6 | 89.4 | 96.5 | |
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, 25
Die Temperaturmessungen in den Beispielen 1 und 2 zeigen einen durchschnittlichen Oberfläehentemperaturverlust von etwa
165° C (300° P), wenn das Gußblockband durch die falzvorrichtung
20 hindurchtritt.
Aus den Tabellen I und II ist zu entnehmen, daß dem letzten Vertikalwalzgerüst 24 und dem horizontalen Austrittswalzengerüst
25 die meiste Energie zugeführt wird. Obgleich der zur Erreichung einer Querschnittsreduzierung um eine bestimmte Flächengröße erforderliche
Energiebetrag diesen Walzgerüsten infolge des Wärmeverlustes des Gußblockes größer ist als in den Walzgerüsten 21
und 22, fällt doch auf, daß die den Walzgerüsten 24 und 25 zugeführte
Energie größer ist als die zur Reduzierung der Querschnittsgröße notwendige. Andererseits reicht die Energiezufuhr zu den
Yalzgerüsten 21 und 22 und zu dem Leerlaufwalzgerüst 23 nicht aus,
um die Größenreduzierung zu erreichen, die tatsächlich in jedem dieser Gerüste erzielt wird. Daraus ergibt sich, daß die den WaIzgerüsten
24 und 25 zugeführte Energie auch dazu verwendet wird, den Gußblock durch die Walzgerüste 21, 22 und 23 hindurchzuziehen.
Durch diese Zugbeanspruchung wird die Spannung erzeugt, die dazu notwendig ist, damit am Austrittsende der Walzvorrichtung 20 ein
Gußblockband von im wesentlichen rechteckigen Querschnitt empfangen
werden kann. Eine genaue Berechnung der Größe der Spannung ist wegen des komplexen Zusammenhangs zwischen der erforderlichen Energie
und der Walztemperatur und wegen nicht vorhandener präziser Temperaturangaben unmöglich.
Die Größe der Kantenreduzierung kann geringer sein, als in den obigen Beispielen angegeben ist. Sie kann jedoch ebenso etwas
größer sein. Sie wird durch die Einstellung der Walzen in jedem Walzgerüst auf die gewünschte Austrittsbreite oder -dicke bestimmt,
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die vorhanden sein soll, wenn der Gußblock aus der Walzvorrichtung
austritt. Durch Steuerung der Energieabgabe an jedes walzgerüst läßt sich die Größe der auf den Gußblock ausgeübten Spannung
bestimmen. Natürlich muß die den einzelnen Walzgerüsten zugeführte Gesanitenergie gleich derjenigen sein, die zur Erzeugung
der gewünschten Größeiireduzierung erforderlich ist.
/lus den oben beschriebenen Beispielen ist ersichtlich, daß
die Erfindung ein wirkungsvolles Verfahren zur Reduzierung der
Querschnittsabmessung kontinuierlich hergestellter Gußblöcke
schafft, die eine einheitliche Breite aufweisen, welche annähernd derjenigen der Gießform für irgendeine verlangte Gußblockbreite
entspricht.
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Claims (7)
- IVi IHNIANS PiIUCIIi:iiJ Verfahren zur Reduzierung von Halbzeug aus Metallguß, das durch einen kontinuierlichen Gießprozeß erzeugt würde, wobei das Verfahren selbst ein Teil eines kontinuierlichen Gießprozesses sein kann, dadurch gekennzeichnet, daß der Gußkörper (10) durch eine Vorrichtung aus Kantenwalzen und Austrittsflächenwalzen aufweisenden Walzgerüsten (21, 22, 23, 24, 25) geführt wird, während die Temperatur des Gußkörpers (iO) für den ganzen Warmwalzvorgang ausreichend hoch gehalten wird, und daß durch die Walzen (25) am Austrittsende der Vorrichtung (20) während des Kantenwalzvorgangs dem Gußkörper (lO) eine Spannung erteilt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß den Austrittsflächenwalzen (25) und den davor liegenden Kantenwal-ο cr> cc ο**■* Patentanwälte Dipl.-lng. Martin Licht, Dipi.-Wirtsch.-Ing. Axel Hansmann, Dipl.-Phys. Sebastian HerrmannO 8 MÖNCHEN 2, THERESI ENSTRASSE 33 · Telefon: 292102 · Telegramm-Adresse.- Lipotli/Münchenij-j Bankverbindungen: Deutsche Bank AG, Filiale Mönchen, Dep.-Kasse Viktualienmarkt, Konto-Nr. 716728j,- Bayer. Vereinsbank München, Zweigst. Oskar-von-Miller-Ring, Kto.-Nr. 882495 · Postscheck-Konto: München Nr. 1633 97K> Oppcnauer Büro: PATENTANWALT DR. REINHOLD SCHMIDTzen (24) zur Herstellung eines Spannungszustandes mehr Energie zugeführt wird, als zur Querschnittsreduzierung von den Walzen benötigt wird,
- 3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite eines Metallgußkörpers mit rechteckigem Querschnitt reduziert wird, wobei der Gußkörper (10) anfänglich durch Eintrittsfläehenwalzen (21) geführt wird, und daß die Spannung dem Gußkörper (lO) vor und nach der Berührung mit den Kantenwalzen (22, 23, 24) erteilt wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß iie Eintrittsfläehenwalzen (2l) so geformt sind, daß sie die Dicke des Gußkörpers (lO) an dessen Kanten verringern.
- 5. Verfahren nach Anspruch, 4, dadurch gekennzeichnet, daß lie Breite des Gußkörpers (lO) durch das erste, mit Kantenwalzen versehene Gerüst (21) verringert wird, wodurch die Dicke des Gußcörpers in der Nähe seiner Kanten zunimmt, ohne daß irgendeine Vergrößerung der Dicke auf beiden Seiten des Gußkörpers, entlang seiner Mittellinien in Längsrichtung erfolgt, und daß darauf die Jreite des Gußkörpers unter der Spannung aufeinander folgender, lit Kantenwalzen versehener Walzgerüste wesentlich vermindert rird, wodurch im allgemeinen eine Querschnittsform erzielt wird, Lie an den Kanten eine größere Dicke aufweist, und daß die größere )icke von den Austrittsflächenwalzen (25) abgeflacht wird.
- 6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daßLie Breite eines rechteckigen, ununterbrochenen und nach Austritt809808/0522χμaus einer kontinuierlich betriebenen Gießform gekühlten Formkörpers verringert wird, wobei der ununterbrochene Gußkörper vor seinem Durchlauf durch die Walzvorrichtung (20) zur Erhöhung seiner Oberflächentemperatur erwärmt wird.
- 7. Verfahren nach einem der Ansprüche i- 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt des Stahlgußkörpers reduziert wird, während seine Temperatur über der Rekristallisationtemperatur liegt.809808/0522
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