DE1440197C - Fahrbarer Leistungsschalter für sehr hohe Spannungen - Google Patents
Fahrbarer Leistungsschalter für sehr hohe SpannungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen fahrbaren Leistungsschalter
für sehr hohe Spannungen mit einem außen am Schaltergehäuse angebrachten Trennschaltstück,
das in der Betriebsstellung des Schalters mit einem feststehenden Trennschaltstück zusammenwirkt und
durch Fahren des geöffneten Schalters aus der Betriebsstellung in die Trennstellung eine Trennstrecke
bildet, die durch Fahren des geöffneten Schalters in Gegenrichtung schließbar ist, und mit Lichtbogenschaltstücken,
von denen das eine bewegbare dem einen Trennschaltstück zugeordnet ist und mittels
einer Feder durch das Fahren des Schalters bei zwischen den Trennschaltstücken größerem Abstand
als die Vorentladungslänge in eine solche Stellung zum anderen Lichtbogenschaltstück bringbar
ist, in der zwischen ihnen Entladungen auftreten können.
Ein derartiger Leistungsschalter ist bekannt (britische Patentschrift 400 716). Das bewegliche Lichtbogenschaltstiick
dieses Schalters ist ein unter der Wirkung einer Feder begrenzt bewegbarer Bolzen,
dem ein relativ feststehendes Lichtbogenschaltstück innerhalb eines Isolierstoü'rohres zugeordnet ist. Beim
Ausfahren des Leistungsschalters in die Trennstellung öffnen sich zunächst die Trennkontakte. Erst danach
trennen sich die parallelgeschalteten Lichtbogenschaitstücke innerhalb des Isolierstoffrohres, so daß ein
dabei auftretender Lichtbogen durch das Isolierstoffrohr nach dem Hartgasprinzip gelöscht werden kann.
Zum Schluß löst sich das außerhalb des Isolierstoffrohres liegende Ende des Bolzens, der als Lichtbogenschaltstück
dient, von dem feststehenden Kontaktteil.
Beim Einschalten ist die Schaltfolge umgekehrt. Zuerst schließt das Lichtbogenschaltstück eine Verbindung
zum feststehenden Kontaktteil, dann wird der Stromkreis innerhalb des Isolierstoffrohres geschlossen.
Ein dabei entstehender Lichtbogen wird durch die sich berührenden Trennkontakte überbrückt.
Die Schaltgeschwindigkeit ist bei dem bekannten Leistungsschalter in beiden Fällen durch die Geschwindigkeit
gegeben, mit der der Schalter bewegt wird. Diese Geschwindigkeit kann wegen der großen
Schaltermasse nur klein sein. Mithin kommt es zu unerwünscht lange andauernden Entladungen. Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Leistungsschalter der eingangs genannten Art eine
Verkürzung der Dauer der Vorentladungen während des Fahrens in die Betriebsstellung zu erreichen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Feder durch das Fahren des Schalters
in die Betriebsstellung derart spannbar ist, daß das
Lichtbogenschaltstück, an dem das eine Ende der ■ Feder befestigt ist, zum anderen Lichtbogenschaltstück
hin eine Schnappbewegung ausführt und mit diesem eine elektrische Verbindung herstellt. Man
erhält auf diese Weise eine schnelle Einschaltgeschwindigkeit an den Lichtbogenschaltstücken unabhängig
von der Bewegungsgeschwindigkeit des Leistungsschalters.
Hierzu wird bemerkt, daß beim Ausschalten von sogenannten Lasttrennschaltern nacheilend öffnende,
eine Schnappbewegung ausführende Lichtbogenschaltstücke bekannt sind, wie beispielsweise aus der
Zeitschrift »AEG-Mitteilungen«, 49 (1959), S. 77 und 78, hervorgeht.
Lasttrennschalter sind aber bekanntlich Trennschalter, die mit Hilfe einer besonderen, parallel zur
Hauptschaltstelle liegenden Hilfsschaltstelle mit Löscheinrichtung zum Abschalten kleiner Leistungen
ertüchtigt sind. Die Hilfsschaltstelle arbeitet zumeist beim Ausschaltvorgang.
Es ist aber auch ein Lasttrennschalter bekannt (schweizerische Patentschrift 336 479), dessen Lichtbogenschaltstück
auch beim Einschaltvorgang eine Schnappbewegung ausführt und so den Stromkreis
schließt,· ehe die Hauptschaltmesser die Einschaltstellung erreicht haben. Vor dieser Schnappbewegung
berührt aber bereits ein am Gegenkontakt des Lichtbogenschaltstückes befestigtes, mit derselben Geschwindigkeit
wie die Hauptschaltmesser — also ohne Schnappbewegung — geschwenktes stangenförmiges
Hilfsschaltstück das zugehörige ortsfeste Hilfsschaltstück
und gleitet auf ihm.
Die Erfindung unterscheidet sich auch von der aus der schweizerischen Patentschrift 169 821 bekannten
Trennschaltstelle und dem aus der USA.-Patentschrift 1 867 293 bekannten Leistungsschalter,
bei' denen die eigentlichen Schaltstücke durch vorgeschobene Elektroden dielektrisch entlastet sind. Diese C)
vorgeschobenen Elektroden sind beweglich .angeordnet, damit sie beim Ein- und Ausschaltvorgang über
die Schaltstücke gleiten können. Eine Verkürzung der Vorentladungslänge kann damit nur in begrenztem
Maße erreicht werden. Insbesondere ist die Verschiebungsgeschwindigkeit wiederum unbedingt gleich der
Bewegungsgeschwindigkeit der Schaltstiicke selbst, so daß man vergleichsweise nicht von einer Schnappbewegung
sprechen kann.
Es kann in Ausgestaltung der Erfindung auch vorteilhaft sein, wenn die Feder durch das Fahren des
Schalters in die Trennstellung derart spannbar ist, daß sich das eine Lichtbogenschaltstück von dem
anderen Lichtbogenschaltstück mit einer Schnappbewegung löst.
Die Erfindung läßt sich mit sehr einfachen Mitteln verwirklichen, denn die Federkraft kann klein sein,
weil die zu beschleunigende Masse des beweglichen Lichtbogenschaltstückes sehr gering ist. Deshalb genügt
die Fahrbewegiing während eines kleinen Teils , der Trennstrecke zum Spannen der Feder. Anschließend
wird die restliche Strecke überbrückt. Dies kann dadurch geschehen, daß das eine Ende der Feder bei
Annähern bzw. Annähern und Trennen der Schaltstücke über die Totpunktlinie geführt wird, die durch
die Verbindungslinie zwischen dem Aufhängepunkt des anderen Endes der Feder und dem Lagerpunkt
des beweglichen Lichtbogenschaltstückes gegeben ist. Mit einer solchen Einrichtung erhält man die vorteilhafte
Schnappbewegung beim Ausschalten und beim Einschalten'. Die Feder kann vorteilhaft mit einem
Isolierstoffstück betätigt werden, das an einem Trennschaltstück angebracht ist und eine größere Länge in
Richtung auf das andere Trennschaltstück hat als die Vorentladungslänge zwischen den Trennschaltstücken.
Zur näheren Erläuterung der Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel beschrieben.
In Fig. 1 ist mit 1 als Ganzes ein dreipoliger flüssigkeitsarmer Leistungsschalter für 110 kV bezeichnet.
Jeder der drei Pole des Schalters besitzt eine Schaltkammer 2, die über ein metallisches
Zwischenstück 7 von einem Stützisolator 3 getragen wird und durch einen metallischen Schalterkopf 4
abgeschlossen ist. Die drei Stiilzisolatoren 3 sind aiii
einem gemeinsamen Fahrgestell 5 befestigt. An dem Fahrgestell sind vier Rollen 6 angebracht, so daIi
der Schalter verfahren werden kann.
Außen am Schaltergehäuse sind am Schalterkopf 4 und am Zwischenstück 7 Ansehlußbolzen 10 vorgesehen,
an denen normalerweise die zum Schalter führenden Leitungen befestigt werden. Bei dem Schalter
nach der Erfindung ist dort jedoch mit Hilfe eines zweiteiligen Klemmstückes 1L ein Trennschaltstück
12 bzw. 13 angebracht, das im wesentlichen von zwei kurzen, in einer horizontalen Eibene nebeneinander
liegenden Vorsprüngen 15 (Fig. 3) gebildet wird, deren dem Schalter abgekehrte Enden 16 kugelförmig
gerundet sind.
■Mit den am Schalter angebrachten Trennschaltstücken 12 bzw. 13 wirken ortsfeste Trennschaltstücke 25 bzw. 26 zusammen. Sie bestehen aus einer
von einem Stützisolator 28 getragenen Kappe 29, in der zwei in einer vertikalen Ebene untereinander liegende
Stangen 30 etwa parallel zueinander festgeklemmt sind. Die Stangen 30 tragen an ihrem dem
Schalter zugekehrten Ende Kugeln 31. Die Vorsprünge 15 der Trennschalterstücke 12 bzw. 13 und
jeweils eine der oberen und unteren Stangen 30 tragen die zusammenwirkenden, aus F i g. I nicht ersichtlichen
Lichtbogenschaltstücke 250, 266. Diese sind in den F i g. 2 und 3 in größerem Maßstab dargestellt.
Bei dieser. Anordnung ist an dem einen Vorsprung 15 der außerram Schaltergehäuse angebrachten
Trennschaltstücke 12, 13 ein vertikal nach oben gerichtetes, als Stift ausgebildetes Lichtbogenschaltstück
250 befestigt. Der Stift kann beispielsweise an seinem unteren Ende mit einem Gewinde versehen sein, das
in den Vorsprung 15 eingeschraubt wird. Ferner ist .an dem Vorsprung 15 ein Isolierstoifstück 251 befestigt,
das sich in Richtung auf das gegenüberliegende ortsfeste Trennschaltstück 25 bzw. 26 erstreckt.
Die Länge des TsoiierstofFstückes 251 ist größer als
die Vorentladungslänge zwischen den Trennschaltstücken.
Auf der einen Stange 30 der ortsfesten Trennschaltstücke 25 bzw. 26 ist mit einem Bügel 253 eine
Grundplatte 254 mit Hilfe von Schrauben 255 festgeklemmt. In der Grundplatte 254 ist eine Welle 258
drehbar gelagert. Die Welle 258 trägt an ihrem unteren Ende einen fest verbundenen Flügel 259. Der
Flügel wird von einer die Welle 258 umgebenden Drehfeder 260 in F i g. 3 entgegen dem Uhrzeigersinn
gedrückt. Zu diesem Zweck ist die Feder 260 mit ihrem einen umgebogenen Ende 261 hinter den Flügel
259 gelegt. Das andere Ende ist um einen Stift 262 gebogen, der in der Grundplatte 254 befestigt ist.
Am oberen Ende der Welle 258 ist ein Zylinder 265 mit einer exzentrischen Bohrung frei drehbar
gelagert. In dem Zylinder 265 ist das als horizontal verlaufende Stange ausgebildete weitere Lichtbogenschaltstück
266 z. B. mit Hilfe eines Gewindes befestigt. Die Welle 258 stellt also den Lagerpunkt des
Lichtbogenschaltstückes 266 dar. Das freie Ende 267 der Stange 266 ist bei 268 in Richtung auf den Stab
250 abgewinkelt. Auf der Stange 266 ist ein Bolzen 269 festgeklemmt. Oberhalb des Zylinders 265 ist. ein
Flacheisen 272 mit der Welle 258 fest verbunden, z.B. vernietet. An dem der Welle abgekehrten Ende des
Flacheisens ist ein Bolzen 273 angebracht. Zwischen diesem Bolzen und dem erwähnten Bolzen 269 auf
der Stange 266, die als Aufhängepunkte dienen, ist eine Feder 274 ausgespannt. Unter der Wirkung dieser
Zugfeder legt sich die Stange 266 gegen einen Anschlag 275, der an der Grundplatte 254 angeschweißt
ist.
Die Stange 266 und der Stift 250 bilden zwei Lichtbogenschaltstücke,
die Vorentladungen zwischen den Trennschaltstücken beim Verfahren des Schalters verhindern, da sie die Trennstrecke zwischen den
Trennschaltstücken durch eine Schnappbewegung
ίο schnell überbrücken bzw. offnen. Wie aus Fig. 3
hervorgeht, stößt das IsolierstofTstück 251 beim Einfahren des Schalters in die Betriebsstellung gegen
den Flügel 259. Der Flügel wird dadurch entgegen der Wirkung der Feder 260 im Uhrzeigersinn ge-
»5 dreht. Dadurch wird über die Welle 258 auch das Flacheisen 272 im Uhrzeigersinn gedreht, so daß der
vom Bolzen 273 gebildete eine Aufhängepunkt der Feder 274 über die Totpunktlinie geführt wird, die
durch die Gerade durch den Bolzen 269 und die Welle 258 gegeben ist. Nach Überschreiten der Totpunktlinie
wird die Stange 266 von der Feder 274 mit einer Schnappbewegung entgegen dem Uhrzeigersinn
schnell gegen den Stab 250 gezogen. Dadurch wird die Trennstrecke zwischen den Trennschaltstükken
überbrückt, bevor Vorentladungen auftreten können.
Beim Ausfahren des Schalters aus der Betriebsstellung kann der Flügel 259 unter der Wirkung der
Feder 260 in die in F i g. 3 gezeichnete Lage zurückkehren.
Gleichzeitig wird der abgewinkelte Teil 267 der Stange 266 von dem Stab 250 beiseite gedruckt,
so daß wiederum die Totpunktlinie in bezug auf die Feder 274 überschritten wird. Die Stange 266 schnellt
in die in F i g. 3 gezeichnete Trennstellung zurück, nachdem die Trennschaltstücke eine Entfernung voneinander
erreicht haben, die größer ist als die Vorentladungslänge.
Claims (5)
1. Fahrbarer Leistungsschalter für sehr hohe Spannungen mit einem außen am Schaltergehäuse
angebrachten Trennschaltstück, das in der Betriebsstellung des Schalters mit einem feststehenden
Trennschaltstück zusammenwirkt und durch Fahren des geöffneten Schalters aus der
Betriebsstellung in die Trennstellung eine Trennstrecke bildet, die durch Fahren des geöffneten
Schalters in Gegenrichtung schließbar ist, und mit Lichtbogenschaltstücken, von denen das eine
bewegbare dem einen Trennschaltstück zugeordnet ist und mittels einer Feder durch das Fahren
des Schalters bei zwischen den Trennschaltstükken größerem Abstand als die Vorentladungslänge
in eine solche Stellung zum anderen Lichtbogenschaltstück bringbar ist, in der zwischen
ihnen Entladungen auftreten können, dadurch
gekennzeichnet, daß die Feder (274) durch das Fahren des Schalters in die Betriebsstellung
derart spannbar ist, daß das Lichtbogenschaltstück (266), an dem das eine Ende der Feder
(274) befestigt ist, zum anderen Lichtbogenschaltstück (250) hin eine Schnappbewegung ausführt
und mit diesem eine elektrische Verbindung herstellt (F i g. 2, 3).
2. Fahrbarer Leistungsschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder
(274) durch das Fahren des Schalters in die
Trennstellung derart spannbar ist, daß sich das eine Lichtbogenschallstück (266) von dem
anderen I.ichtbogensclialtstück (250) mit einer Schnapphewegiiiig löst.
3. Fahrbarer Leistungsschalter nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß das eine
Ende der Feder (274) bei Annähern der Trennschaltstiicke
(1.2, 25; 13, 26, Fig. 1) über die Totpunktlinie
führbar ist, die durch die Verbindungslinie zwischen dem Aufhängepunkt (269) des anderen
Endes der Feder und dein Lagerpimkt (258) des beweglichen Lichtbogenschaltstückes
(266) gegeben ist.
4. FaIu barer Leistungsschalter nach Anspruch 2.. dadurch gekennzeichnet, daß das eine
IO
Ende der Feder (274) bei Annähern und Trennen der Trennschaltstücke (12, 25; 13, 26, Fig. 1)
über die Totpunktlinie führbar ist, die durch die Verbindungslinie zwischen dem Aufhängepunkt
(269) des anderen Endes der Feder und dem Lagerpunkt (258) des beweglichen Lichtbogenschaltstückes
(266) gegeben ist.
5. Fahrbarer Leistungsschalter nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Feder (274) durch ein an dem einen Trennschaltstück angebrachtes (12, 13, Fig. 1) Isolierstoffstück
(251) betätigbar ist, dessen Länge in Richtung auf das andere Trennschaltstück (25, 26,
Fig. 1) größer ist als die Vorentladungslänge zwischen den Trennschaltstücken.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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DES0075766 | 1961-09-15 |
Publications (3)
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DE1440197A1 DE1440197A1 (de) | 1968-11-28 |
DE1440197B2 DE1440197B2 (de) | 1971-06-24 |
DE1440197C true DE1440197C (de) | 1973-01-18 |
Family
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