Einbügelbarer Einlagestoff für Bekleidungsstücke Einbügelbare Einlagestoffe
für Bekleidungsstücke sind bekannt. Sie werden durch Aufbringen von Klebstoffpartikeln
auf Gewebe hergestellt. Die Klebstoffpartikel, z.B. Polyäthylenpulver werden in
so geringen Mengen auf die Unterlage aufgepudert, daß beim nachfolgenden Erwärmen
keine kontinuierliche Klebstoffolie entstehen kann. Die Klebstoffpartikel sind dabei
gleichförmig über die gesamte Oberfläche der Vliesstoffschicht verteilt. Es ist
ferner bekannt, einen Klebstoff wellenlinienförmig auf Gewebe aufzustreichen. Auch
andere geometrische Figuren wurden empfohlen. Die bislang bekannten Verfahren konnten
jedoch aus folgenden Gründen nicht befriedigen.
So wird z,B. gemäß
DAS 1 o36 Zoo ein Polyäthylenpulver auf ein Gewebe aufgebracht, das man vorher befeuchtete,
damit das Klebepulver wenigstens für kurze Zeit in begrenztem Umfange haftet. Es
ist verständlich, daß eine derart bepuderte Gewebebahn nicht gerollt und gelagert
werden kann, da nach dem Trocknen die Partikel, insbesondere beim Auf- und Abrollen
der Bahn wieder abfallen würden. Aus diesem Grund wird in der Entgegenhaltung noch
vorgeschlagen, anstelle von Wasser ein Terpentinöl zum Befeuchten zu verwenden.
Auch dieser Vorschlag konnte sich nicht durchsetzen, da die Schneider und Hausfrauen
kaum in der Lage sind, sich Polyäthylenpulver selbst zu beschaffen und es außerdem
noch abzuwiegen, um die richtigen Mengen pro m2 zu ermitteln. Außerdem ist es nicht
möglich, mit der Hand das Pulver gleichförmig auf das Gewebe aufzubringen. Auf einige
Stellen wird mehr Pulver fallen, andere Stellen bleiben praktisch frei. Wo aber
zuviel Pulver liegt, wird letzteres beim Verbügeln bis auf den zu versteifenden
Oberstoff "durchschlagen" und eine unerwünschte Verhärtung und ein unschönes Aussehen
bewirken. An den Stellen, wo kein oder zu wenig Pulvgr aufgestreut wurde, wird hingegen
die Verbindung mit dem Oberstoff nach dem, Ve rbügeln mangelhaft sein. Endlich bedingt,
wie bereits eingangs erwähnt, eine ganzflächige Bepuderung eine unerwünschte Verhärtung
des Einlage- und
damit auch des versteiften Gewebes. Es ist schließlich
zu beachten, daß ein Einlagestoff nur bis zu einem gewissen Grad "steif" sein darf.
Trägt man zu große Mengelan Klebstoff über die gesamte Fläche hinweg auf, so wird
der Einlagestoff "steif wie ein Brett" und damit unbrauchbar. Ein Einlagestoff soll
mehr "sprungelastisch" als "steif" sein, d.h. er soll nach dem Zusammenknüllen wieder
in die Ursprungslage zurückspringen. Zur Vermeidung dieser Nachteile wird im Gm
1 799 2o6 vorgeschlagen, den Klebstoff nicht ganzflächig aufzutragen. Vielmehr soll
die Klebesicht aus örtlich begrenzen geometrischen Figuren, z.8. Klebestreifen bestehen.
Bei diesem Verfahren soll die ursprüngliche Sprungelastizität wenigstens teilweise
erhalten bleiben. Ungünstig wirkt sich bei den nach diesem Gm hergestellten Einlegestreifen
die Tatsache aus, daß die Klebestreifen in sich geschlossen sind, also keine Durchbrechungen
aufweisen. Außerdem sind die "Wellentäler" und "Berge" der Streifen ziemlich flach,
wodurch sich sogenannte "Tunnels" nach dem Verbügeln mit einem Oberstoff bilden.
Unter "Tunnels" versteht man durchgehende Streifen, an denen.keinerlei Verbindung
zwischen Einlage und Oberstoff besteht. Nachteilig ist ferner, daß man bislang den
Klebstoff, sei es in Form von Pulver oder Paste, immer nur auf Gewebe aufbrachte.
Mit derartigen Einlagestoffen verbügelte Oberstoffe weisen keinen "Schrägzug" auf.
Ein Gewebe hat bekanntlich in Richtung des Kett- oder Schußf adens keine Elastizität.
Zieht man jedoch in
einer Richtung, die 450 gegen den Kett- oder
Schußfaden geneigt ist, so findet ein Nachgeben statt. Es wurde nun gefunden, daß
man diese Nachteile überwinden kann, wenn man folgende Gesichtspunkte beachtet:
Anstelle eines Gewebes ist ein sogenannter-Vliesstoff als Einlagestoff zu verwenden.
Unter Vliesstoffen versteht man ein Faserflächengebilde,in welchem die Fasern wirr
durcheinanderliegen. Es müssen jedoch die Fasern an ihren Berührungspunkten miteinander
verklebt oder verschweißt sein. Die Herstellung derartiger Vliesstoffe, die im Gegensatz
zu Geweben keine Vorzugsrichtung der Fasern aufweisen, ist bekannt. Es sei nur auf
die deutsche Patentschrift 92o 211 verwiesen. Dieser Vliesstoff ist nun erfindungsgemäß
wellenlinienförmig mit Klebepartikeln zu bepudern. Die Partikel werden anschließend
durch Ansintern, also durch eine Wärmebehandlung fest mit der Vliesstoffunterlage
verbunden. Innerhalb eines solchen Klebestreifens sind also die Partikel wiederum
- auch nach dem Ansintern - voneinander isoliert angeordnet. Auf diese Weise bilden
sich auch entlang der Klebestreifen keine unerwünschten Verhärtungen. Auch die Atmungsfähigkeit
wird innerhalb der Klebestreifen nicht behindert. Innerhalb der Streifen dürfen
nicht zu viele Partikel angesintert werden, damit sich während des Verbügelns mit
einem Oberstoff kein geschlossener Film bildet.
Endlich müssen die
aus isolierten an gesinterten Partikel bestehenden wellenförmigen Klebstoffstreifen
in einem solchen Abstand voneinander angeordnet sä.n, der nicht größer ist als die
#älenhöhe Auf diese Weise wird die störende "Tunnel"-Bildung vermieden. Trotzdem
ist die Verhaftung mit dem Oberstoff praktisch genauso groß wie bei einer ganzflächigen
Verklebung. s.