DE1435653C2 - Vorrichtung zum kontinuierlichen Kräuseln thermoplastischer Fäden - Google Patents
Vorrichtung zum kontinuierlichen Kräuseln thermoplastischer FädenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Eine solche Vorrichtnng ist aus der DD-PS 17 786
bekannt Das durch einen \njektor eingeblasene Fadenmaterial wird dort durch eine Kammerrückwand
engesammelt und in der angesammelten Form in der Stauchkammer gehalten, wobei in der Kammerrückwand
eine gegenüber dem Kammerquerschnitt verengte Abzugsöffnung vorgesehen ist, durch welche der
gekräuselte Faden mittels einer Abziehvorrichtung aus der Stauchkammer abgezogen wird. Das durch den
Injektor in die am Anfang konisch erweiterte Stüi.ichkammer
eingeblasene, gasförmige Druckmedium, das eine zur Fixierung des Fadenmaterials ausreichende
Temperatur hat, entweicht nach dem Auftreffen auf das •ngesammelte Fadenmaterial seitlich durch die durchlässige
Kammerwand. Der Faden muß vor dem Abziehen durch Einleiten eines Kühlmediums durch die
durchlässige Kammerwand gekühlt werden, damit die Kräuselung nicht durch den Zug der Abziehvorrichtung
»ufgehogen wird. Der Nachteil dieser Vorrichtung besteht darin, daß die Menge des in der Stauchkammer
angesammelten Fadens sowohl durch die Abziehge tchwindigkeit des Fadens aus der Stauchkammer als
tuch durch die Zuführgeschwindigkeit des Fadens in die Kammer bestimmt wird. Dies hat bei hohen Fadenge·
lchwindigkeiten von etwa 1000 m pro Minute, wie sie für wirtschaftliche Verfahren erwünscht sind, zur Folge,
daß bei Schwankungen der Abziehgeschwindigkeit oder
4er Zuführgeschwindigkeit des Fadens z, B, bei Schwankungen
des Drucks des Mediums das in der Staüchkam· fner angesammelte Fadenmaterial entweder Vollständig
aus der Stauchkammer abgezogen werden kann, so daß keine Kräuselung mehr auftritt« oder daß die gesamte
Stauchkammer mit angesammeltem Fladen gefüllt werden kann( so daß der Fadendurchgang Verstopft und
die Anläge blockiert wird. Außerdem Verursachen
solche Änderungen der Menge des in der Stauchkammer angesammelten Fadens eine unterschiedliche
Aufenthaltsdauer des Fadenmaterials in der Kammer und dadurch eine unterschiedliche Fixierung der
Kräuselung.
Aus der DD-PS 20 597 ist ferner eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Kräuseln von endlosen Fäden aus
synthetischen Hochmpolymeren mittels einer Stauchkammer bekannt, bei der die Stauchkammer durch ein
endloses, mindestens teilweise perforiertes Band gebildet wird, das im Laufe seiner Fortbewegung auf einer
vorbestimmten Strecke als Schlauch zusammengerollt wird. In diesen sich bewegenden Schlauch wird das zu
kräuselnde Gut mittels eines Gasstromes durch einen
π Injektor eingeblasen und zusammengedrückt, worauf
das zusammengedrückte Fadengut während der Fortbewegung durch Wärmeeinwirkung fixiert und als dann
nach Verlassen des Schlauches abgezogen wird, wobei die hierfür vorgesehene Abwickelvorrichtung zürn
Abzug der zugeführten Fadenmenge eingestellt ist Diese bekannte Vorrichtung ist mit den sich ständig
fortbewegenden Wanden der Stauchkräuseikammer sehr aufwendig.
Aus der GB-PS 8 41 665 ist ferner eine rohrförmige, senkrecht angeordnete Stauchkrauseikammer bekannt,
in die mittels einander gegenüberliegender Rollen der Faden unten eingeführt und oben durch Abzugswalzen
unter Spannung abgezogen wird, wobei eine mit einer relativ weiten Abzugsöffnung versehene Muffe mit
jo ihrem Rand auf dem Ende des in der Stauchkammer
gebildeten Fadsnpfropfens aufliegt. Zum Einleiten eines
Behandlungsfluids sind an bestimmten Stellen der Stauchkammer Öffnungen auf dem Umfang ausgebildet.
Mit dieser bekannten Vorrichtung sind nur begrenzte
$5 Fadengeschwindigkeiten erzielbar. Zudem muß die Abzugsgeschwindigkeit jeweils in einem bestimmten
Verhältnis zur Fadenzuführgeschwindigkeit eingestellt werden, wobei die Änderung der Stellung der in das
offene Ende der Stauchkammer eingesetzten Muffe als Regelfühler dient.
Aus der DE-AS 10 04 337 ist es schließlich zum öffnen und Kräuseln eines endlosen Kunstfaserstranges
bekannt, den Faserstrang mit einem komprimierten Gas in eine injektorartige Vorrichtung mit einem Rohr
konstanten Querschnitts und über den Querschnitt offenem Ende einzuführen, worauf die Fäden und das
Gas am Austritt des Rohres in ein eine Zone mit einem wesentlich niedrigeren Druck als demjenigen in dem
Injektor gelangen, wobei dann die plötzliche Ausdehnung des Gases eine Trennung der Fäden bewirkt.
Damit ist innerhalb dieses Rohres eine nennenswerte Kräuselung nicht möglich. Der aus den getrennten
Einzelfäden bestehende Strang wird auf eine Fläche abgelegt, die verhältnismäßig dicht unter dem Ende des
Injektors vorbeigeführt wird und deren Geschwindigkeit auf die Fadenzufuhrgeschwindigkeit abgestimmt
werden muß.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs angegebenen Art so auszubitden,
daß thermoplastische Fäden mit hoher Geschwindigkeit von 1000 m pro Minute und mehr und mit einer
sehr einfachen Vorrichtung gekräuselt werden können, die keinen während des Betriebs mechanisch bewegten
teil enthält.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Durch den Injektor wird das Fadenmaterial durch das
seitlich durch die Öffnungen in der kammerwand
entweichende Druckmedium an der Seitenwand der Kammer zum AnHegen gebracht und angehäuft, wobei
eine Stauchkräuselung des auf diese Fadenanhäufung auftreffenden Fadens erfolgt Da der gekräuselte Faden
am Ende der Kräuselkammer nicht abgezogen wird, sammelt sich· immer mehr Faden in der Kammer an,
wodurch die öffnungen in der Seitenwand der Kammer fortschreitend durch den angesammelten Faden geschlossen
werden. Dadurch verringert sich die Gasmenge, die seitlich durch die Kammerwand entweicht, und
die Gasmenge nimmt zu, die das angesammelte Fadenmaterial durch die Kräuselkammer zum Kammeraustritt
und durch diesen hinaus schiebt Dadurch werden wieder mehr öffnungen in der Seitenwand
weiter freigelegt, so daß wieder eine größere Menge des Druckmediums seitlich aus der Kammer entweichen
kann. Auf diese Weise wird die Menge des in der Kräuselkammer angesammelten Fadenmaterials stets
selbstregelnd konstant gehalten, so daß die Vorrichtung unempfindlich gegen Schwankungen der Fadenzuführgeschwindigkeit
ist Die Vorrichtung arbeitet auch bei hohen Fadengeschwindigkeiten von iöOü m pro Minute
und mehr einwandfrei und ohne die Gefahr, daß die Kräuselkammer verstopft da das angesammelte Fadenmaterial
an dem über den ganzen Querschnitt offenen Ende der Kräuselkammer durch den Druck des
Druckmediums ausgeschoben wird. Auch besteht keine Gefahr, daß der Faden nicht vollständig gekräuselt wird,
weil keine Fadenabzugseinrichtung vorhanden ist Die Aufenthaltsdauer des gekräuselten Fadens in der
Kräuselkammer bleibt durch die beschriebene Selbstregelung im wesentlichen gleich, so daß auch eine
einheitliche Fixierung gewährleistet ist Die Fadenmenge, auf die sich die Anhäufung in der Kräuselkammer
einregelt, ist im wesentlichen durch die Größe und Anordnung der seitlichen öffnungen bestimmt. Irgendwelche
auf die Fadenzuführgeschwindigkeit abzustimmende bewegliche Teile sind bei dieser Vorrichtung
nicht vorhanden, so daß, abgesehen von einer einfachen Herstellung, auch ein sehr einfacher Betrieb der
Vorrichtung auch bei sich ändernden Fadenzuführgeschwindigkeiten möglich ist.
Zweckmäßige Ausgestaltungen dieser Vorrichtung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die Vorrichtung ist bei allen thermoplastischen Fäden anwendbar, die einen ausreichenden Widerstand
aufweisen, damit sie, ohne zu brechen, der Einwirkung des Druckmediums ausgesetzt werden können. Solche
Fäden bestehen z. B. aus Polyamiden, Polyestern, Polyolefinen, Polyacrylnitril, Polyvinylderivaten u. dgl.
Die Arbeitsbedingungen wie Temperatur und Druck des Druckmediums hängen natürlich von der Natur des
Fadens, von seinem Titer sowie von der Geschwindigkeit ab, wobei die angewendete Temperatur eine
Fixierung dei Fadens unter den herrschenden Betriebsbedingungen ermöglichen muß. Wenn die Zuführungsgeschwindigkeit des Fadens ausreichend hoch ist, dann
können über dem Schmelzpunkt des Fadens liegende Temperaturen angewendet werden.
Mit dieser Vorrichtung kann man bei Geschwindigkeiten Von 100 m/Mia und höheren Geschwindigkeiten
arbeiten, so daß bei synthetischen Fäden z.B. eine
kontinuierliche Kräuselung anschließend an das Strek*
ken durchgeführt werden kann, das normalerweise während der Herstellung vorgenommen wird.
Als Medium kann z, B, Heißluft oder Vorzugsweise unter Druck stehender Wasserdampf Verwendet werden.
Der Injektor ist eine einfache Vorrichtung zum Einführen des Fadens, und man kann ein beliebiges
Modell verwenden, wobei keine besonders sorgfä'tige Regulierung erforderlich ist Die rohrförmige Kammer,
in der dann der Faden geführt wird, kann aus einem einfachen Führungsrohr mit Vollwänden und einer mit
der Kammer verbundenen Schraubenfeder bestehea durch deren Ausziehen die Abmessungen der öffnungen
eingestellt werden können, durch die das erwärmte
in Druckmedium seitlich austritt Wenn auf das Ende des
Auslasses eine seitliche Kraft ausgeübt wird, dann kann dieses Ende leicht in gewünschter Weise gebogen
werden, so daß man die jeweils günstigste Anhäufung erhält
π In der Zeichnung zeigen die Fig. 1 und 2 Ausführungsbeispiele
von erfindungsgemäßen Vorrichtungen.
Mit 1 ist in Fig. 1 der Injektor bezeichnet, in den der Faden F durch den Kanal 2 geführt wird, während das
Druckmedium, z. B. Dampf V, durch das Rohr 3 eingefüh.-t wird. Der Faden wird durch die mechanische
Wirkung des Mediums in dem V -ialförmigen Rohr 4
gefuhrt und gelangt dann ins innere c:r Metallfeder 5.
Diese Feder ist am Austrittsende längs eines Bogens mit Krümmungsradiums R, der Länge / und dem Mittelpunktswinkel«
gekrümmt
D? ' Medium tritt aus dieser Feder zum größten Teil durch die Zwischenräume 6 aus, die zwischen den
Windungen vorhanden sind. Die durchlässige Wand 7 ermöglicht eine Führung des Mediums, das durch die
ersten Spiralen des Rohres austritt, wodurch ihre Temperatur erhöht wird.
Der Faden sammelt sich in der Feder in einer kompakten Masse 8, die als solche austritt und die man,
so wie sie ist, sammeln kann.
Bei der Vorrichtung nach F i g. 2 kommt der Faden F aus einer in der Zeichnung nicht dargestellten
Streckvorrichtung und wird dann in den Injektor 1 geführt, wie er oben beschrieben ist. Durch die Leitung 3
wird ein Medium, z. B. Dampf V, eingebla^en. D :r Faden sammelt sich in der rohrförmigen Kammer 5, die aus
einer Metallfeder besteht, und tritt in Form einer Masse C aus, die auf dem Förderband 13 gesammelt wird.
In der folgenden Tabelle sind Versuche mit der Vorrichtung der Fig. 1 wiedergegeben, wobei die
Temperatur und der Druck des Mediums (Wasserdampf), das in den Injektor eingeführt wurde, sowie die
Geschwindigkeit, mit der der Faden zugeführt wurde, verändert wurden.
Bei all diesen Beispielen wurde ein Injektor 1 verwendet, bei dem das Einführungsrohr 3 für den
Dampf einen Innendurchmesser von 5 mm aufwies. Der Kanal 2 zur Fadenführung hatte einen Innendurchmesser
von 10 mm am Einlaß und von 2 mm am ströirungsabwärtigen Teil, wo die Außenwand in Form
eines Kegelstumpfes mit einem Scheitelwinkel von 53°Causgebildc ,van
Die Auslaßöffnung des Injektors hatte einen Innendurchmesser von 3 mm, und die Innenwand des
Injektors hatte im strömungsabwärtigen Teil die Fonn
bo eines Kegelstunipfes mit einem Scheitelwinkel von 66°.
Die Länge des Führungsrohres 4 betrug 10 mm,
Bei den Beispielen 1 bis 8 und 11 bis 16 hatten die Führung 4 Und die Feder 5 einen Innendurchmesser von
10 mm, und die Feder war 110 mm lang. Der in F i g. 1
angegebene Winkel betrug etwa 40°.
Bei den Beispielen 9 und 10 hatten das Führungsrohr und die Feder einen Innendurchmesser von 8 mm, wobei
die Feder etwa eefäde äneeöfdnet War und die ersten
Spiralen so ausgezogen waren, daß die Gesamtlänge etwa 103 mm betrug.
Bei den Beispielen 17 bis 19 betrug der Innendurch^ messer des Führungsrohres und der Feder 8 mm, und
die Feder war 100 mm läng. Der Winkel α betrug etwa
45°.
Zur Bezeichnung des Materials der behandelten Fäden wurden folgende Abkürzungen eingeführt:
Pa = Polyhexämethyienadipamid, PE = Polyethylenterephthalat,
PP = Polypropylen!
(Die Zahlenangaben nach diesen Abkürzungen bedeuten
den Titer des Fadens und die Anzahl der Einzelfäden,)
Beispiel | Natur des Fadens | Hierzu | Geschwindig | Druck | Temperatur | Produktion |
Nr. | keit des Fadens | des Mediums | des Mediums | g/h Röhr |
||
(m/Min.) | (kg/cm*) | ro | 1120 | |||
1 | PA Trilobo 840/60 | 200 | 7 | 168 | 1120 | |
2 | PA Trilobo 840/60 | 200 | 2 | 165 | 1120 | |
3 | PA Trilobe 840/60 | 200 | 2 | 215 | ι i on | |
LJ | η λ T-:uuA QAi\tan | onn | O | QIC β I U |
1120 | |
4 | PA Trilobö 840/60 | 200 | 2 | 270 | 2800 | |
5 | PA Trilobe 840/60 | 500 | 8 | 175 | 3360 | |
6 | PA Trilobf 840/60 | 600 | 6 | 166 | 1120 | |
7 | PA runder Querschnitt 840/60 | 200 | 3 | 205 | 7000 | |
8 | PA Trilobe 1050/60 | 1000 | 10 | 195 | 1400 | |
9 | PA Trilobe 1050/60 | 200 | 5 | 160 | 1400 | |
10 | PA Trilobe 1050/60 | 200 | 2 | 225 | 896 | |
11 | PA runder Querschnitt 840/140 | 160 | 7 | 170 | 2915 | |
12 | PA runder Querschnitt 840/140 | 520 | 8 | 175 | 5600 | |
13 | PA runder Querschnitt 840/140 | 1000 | 9 | 177 | 690 | |
14 | PA runder Querschnitt 900/276 | 115 | 6 | 165 | 2400 | |
15 | PA runder Querschnitt 900/276 | 400 | 7 | 168 | 800 | |
16 | PE 600/195 | 200 | 2 | 280 | 2130 | |
17 | PE 640/208 | 500 | 4 | 210 | 2000 | |
18 | PP 600/40 | 500 | 2 | 175 | 4000 | |
19 | PP 600/40 | 1000 | 3 | 185 | ||
2 BIaU Zeichnungen |
Claims (3)
1. Vorrichtung zum kontinuierlichen Kräuseln thermoplastischer Fäden mit einer rohrförmigen,
ortsfeste Seitenwände aufweisenden, am Austrittsende verschlußlosen Kammer, die mit einem
Injektor für die Zuführung des Fadens und eines warmen gasförmigen Druckmediums versehen ist
und wenigstens in ihrem mittleren Teil öffnungen für den Durchtritt des Druckmediums in den
Seitenwänden aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kräuselkammer über ihre ganze Länge einen konstanten Querschnitt hat und
am stromab gelegenen Ende über den ganzen Querschnitt offen ist
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die rohrförmige Kammer am stromab gelegenen Teil gekrümmt isL
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die rohrförmige
Kammer wenigstens am stromab gelegenen Teil durch eine Schraubenfeder gebildet ist
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