DE140136C

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Publication number: DE140136C
Application number: DENDAT140136D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT»

ΛΙ 140136 KLASSE Bh.

Vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung

von Lincrustatapeten oder dergl., welche eine Zusammenstellung verschiedener Nachahmungen,

z. B. von Holz und Geweben irgend einer geeigneten Färbung und Musterung besitzen.

Holznachahmungen an und für sich waren ■ in Lincrusta bekannt, desgleichen Gewebenachahmungen in Lincrusta. Eine Zusammenstellung dieser beiden oder überhaupt verschiedener Arten war bisher aber aus praktischen Gründen unmöglich, da diese Zusammenstellung zu zeitraubend und mühselig und auch zu kostspielig war; sie hätte nur in der Weise ausgeführt werden können, daß zunächst von der Gewebenachahmung geeignete Platten ausgeschnitten, aufgeklebt und alsdann von den entsprechend zugeschnittenen Rahmenleisten aus Lincrusta umgeben wurden. Andererseits hätte die Zusammenstellung auch vorher in der Weise erfolgen können, daß die entsprechend zugeschnittenen Platten der Gewebenachahmung in entsprechend vertiefte Stellen der Holznachahmung eingeklebt oder in abgepaßte Ausschnitte der letzteren eingelegt und durch Unterkleben mit einem Gewebe zusammengehalten würden. Alle diese Herstellungsarten sind sehr mühsam, da das Zuschneiden und Einkleben mit großer Sorgfalt geschehen muß, damit es einigermaßen sauber ausfällt. Außerdem ergibt sich bei diesem Herstellungsverfahren ziemlich viel Abfall, wodurch sich das ganze Verfahren derart teuer stellt, daß die praktische Anwendung derselben so gut wie ausgeschlossen ist.

Der Gegenstand vorliegender Erfindung ist nun ein Verfahren zur Herstellung eines Lin-40

crustaerzeugnisses, welches in einem einzigen zusammenhängenden Stück Nachahmungen verschiedener Art, z. B. Holz mit Gewebe oder Gewebe mit Leder vereinigt.

Die Herstellung derartiger gemischter Nachahmungen in einem einzigen Stück hat Schwierigkeiten gehabt wegen der verschiedenartigen Färbung der verschiedenen Imitationen. Holznachahmungen werden beispielsweise nach der Prägung mit einem Pinsel angestrichen, Gewebenachahmungen müssen dagegen aus einem schon vorher entsprechend gefärbten Brei hergestellt werden, damit der Stoffglanz erhalten wird. Es kommen also im Grunde genommen verschiedene Materialien für die verschiedenen Nachahmungen zur Verarbeitung und deshalb ist bisher die Herstellung derselben in einem einzigen Stück ausgeführt worden, obgleich deren Verwendung große praktische Vorteile mit sich bringt.

Die Herstellung derartiger verschiedener Nachahmungen in einem Stück ermöglicht das folgende Verfahren:

Der zu verarbeitende Lincrustabrei wird zunächst im ganzen mit der für die Gewebenachahmung nötigen Färbung versehen, darauf wird aus diesem Brei das herzustellende Erzeugnis hergestellt und mittels einer einzigen entsprechend gravierten Walze mit den verschiedenen Mustern versehen. Schließlich bekommen alle Teile, welche nicht als Gewebenachahmung erhalten bleiben sollen, z. B. Rahmenleisten und Holzfries usw., einen Anstrich geeigneter Art, z. B. Holzfarbe, durch Übermalen mittels Pinsel.

Die nach dem neuen Verfahren hergestellte

kombinierte Lincrusta kann natürlich außer zu Wandbekleidungen (Lambris) auch zu Galanteriewaren, wie Deckel von Albums, Musikmappen, Truhen, Kästchen usw. verwendet werden.

Claims

Patent-Anspruch :

Verfahren zur Herstellung von Erzeugnissen aus Lincrusta, wie Tapeten, Buchdeckel, Mappen und dergl., mit zweierlei, Naturmusterung nachahmender Schauseite, dadurch gekennzeichnet, daß dem nach dem einen Naturmuster gefärbten Lincrustabrei eine den beiden Naturmustern entsprechende Oberfläche durch eine einzige Pressung verliehen wird, worauf diejenigen Oberflächenteile, welche das andere Naturmuster zeigen sollen, mit einem entsprechenden Farbüberzug versehen werden.