DE1400673B2

DE1400673B2 - Stufenlos einstellbares hydrostatisches Getriebe mit innerer Leistungsverzweigung

Info

Publication number: DE1400673B2
Application number: DE19611400673
Authority: DE
Inventors: Auf Nichtnennung Antrag
Original assignee: Regie Nationale des üsines Renault, Billancourt, Hauts de Seine (Frankreich)
Priority date: 1960-05-04
Filing date: 1961-05-03
Publication date: 1970-10-08
Also published as: DE1400673A1; GB987986A; FR1263976A

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein stufenlos einstellbares hydrostatisches Getriebe mit innerer Leistungsverzweigung, bei dem alle drei Getriebeglieder umlaufen können, wobei die Stellglieder zur Hubvolumeneinstellung der hydrostatischen Maschinen von einem umlaufenden Gehäuseteil getragen und von einem ebenfalls in diesem Teil getragenen Servokolben gesteuert werden, und mit einer von einem stationären Teil des Getriebes in das umlaufende Gehäuseteil geführten, über ein Rückschlagventil in den Niederdruckteil des hydraulischen Kreislaufes mündenden Speiseleitung, wobei der Zylinder des Servokolbens mit dem vor dem Rückschlagventil befindlichen Teil der Speiseleitung in Verbindung steht.

Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, ein stufenlos einstellbares hydrostatisches Getriebe mit innerer Leistungsverzweigung der genannten Bauart derart auszubilden, daß das Übersetzungsverhältnis des Getriebes unabhängig von dessen Betriebszustand auf hydraulischem Wege von außen steuerbar ist, ohne daß eine zusätzliche Steuerleitung von dem stationären zu einem umlaufenden Getriebeteil und damit eine zusätzliche Dichtungsstelle erforderlich wäre.

Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß

a) die Speiseleitung im umlaufenden Gehäuseteil eine Abzweigung zum Zylinder des Servokolbens aufweist,

b) der Servokolben einseitig entgegen dem hydraulischen Steuerdruck in der Speiseleitung von einer Feder belastet ist und der Steuerdruck unabhängig vom Betriebszustand des Getriebes von außen veränderbar ist.

Aus der französischen Patentschrift 844 707 ist es bereits entsprechend dem Merkmal b) der Erfindung bekannt, bei einem hydrostatischen Getriebe ohne innere Leistungsverzweigung die Einstellung des Hubvolumens von dessen Pumpenteil mittels eines Servokolbens zu verändern, der einseitig entgegen dem hydraulischen Steuerdruck in einer Steuerleitung von einer Feder belastet ist. Weiterhin ist es bei einem hydrostatischen Getriebe mit innerer Leistungsverzweigung aus der deutschen Patentschrift 971177 bekannt, die Bewegung des Servokolbens über einen Vorsteuerkolben zu steuern, der entgegen der Kraft einer Feder vom variablen Steuerdruck in der Speiseleitung beaufschlagt wird und dem Kolben die Steuerflüssigkeit zuleitet. Es handelt sich hierbei um eine Mengensteuerung. Sowohl der Servokolben als auch der Vorsteuerkolben sind in einem stationären Gehäuseteil dieses hydrostatischen Getriebes angeordnet, während das Stellglied zur Hubvolumen-Einstellung der hydrostatischen Maschine umläuft. Zwischen der mit dem Servokolben verbundenen Stellgabel zur Verstellung des Stellgliedes und diesem Stellglied ist somit ein Gleitring erforderlich, der Verschleiß unterliegt. Dieses bekannte hydrostatische Getriebe ist nicht zum Umlauf sämtlicher Getriebeglieder geeignet.

Weiterhin ist aus der USA.-Patentschrift 2 907 230 ein stufenlos einstellbares hydrostatisches Getriebe mit innerer Leistungsverzweigung bekannt, bei dem alle drei Getriebeglicder umlaufen können. Außerdem sind zwei Speiscleitungen vorgesehen, die von einem stationären Teil des Getriebes in das umlaufende Gehäuseteil geführt sind und über je ein Rückschlagventil in den Niederdruckteil des hydraulischen Kreislaufs münden. Die Einrichtung zur Verstellung der Stellglieder zur Hubvolumen-Einstellung der hydrostatischen Maschinen ist nicht gezeigt. Bei diesem Getriebe ist eine Abzweigung von den Speiseleitungen zu Servokolben zwecks Betätigung der Stellglieder und ein Beaufschlagen der Speiseleitungen mit einem Steuerdruck nicht möglich, da beide

ίο Speiseleitungen eine doppelte Aufgabe haben, nämlich, den hydraulischen Kreislauf aufzufüllen und von den hydrostatischen Maschinen verdrängtes hydrauliches Medium über eine Nebenleitung abzuleiten.
Die durch die Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß mit einem Minimum an baulichem Aufwand und unter Vermeidung einer zusätzlichen Dichtungsstelle zwischen dem stationären und einem umlaufenden Getriebeteil ein vom Betriebszustand des Getriebes unabhängiges Steuern dessen Übersetzungsverhältnisses von außen möglich ist.

In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist die Speiseleitung durch den Zylinder des Servokolbens geführt.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend an Hand der Zeichnung näher beschrieben, in der schematisch im Querschnitt ein stufenlos einstellbares hydrostatisches Getriebe mit innerer Leistungsverzweigung gemäß der Erfindung dargestellt ist.

Das in der Zeichnung dargestellte hydrostatische Getriebe besteht im wesentlichen aus den beiden Rotoren 1 und 1' von an sich bekannter Bauart, in denen trommeiförmig Zylinder 5, 5' angeordnet sind.

Die Rotoren 1 bzw. 1' liegen gegen eine gemeinsame Verteilerplatte 3 an, die mit einem umlaufenden Gehäuseteil 4, 4' fest verbunden ist. Wie an sich bekannt, stehen die Zylinder 5, 5' in den Rotoren mit Verteileröffnungen 6 bzw. 6' in Verbindung, die in den Stirnflächen 2 bzw. 2' der Verteilerplatte 3 vorgesehen sind. Die Verteileröffnungen 6, 6' stehen über Saug- bzw. Verdrängungskanäle 7 miteinander in Verbindung, die sich durch die Verteilerplatte 3 erstrecken und von denen nur einer dargestellt ist.

In den Zylindern 5, 5' sind Kolben 8 bzw. 8' verschiebbar angeordnet, die sich an Stellgliedern, in der Zeichnung als Schiefscheiben 9 bzw. 9' angedeutet, abstützen. Die Schiefscheiben 9, 9' sind über die Wellen 13 bzw. 13' mit den Rotoren 1 bzw. 1' drehfest verbunden und stützen sich an Lagern 10, 10' in Stützringen 11, 11' ab, die im umlaufenden Gehäuseteil 4, 4' um die Achsen 12, 12' schwenkbar angeordnet sind, um den Schiefscheiben 9, 9' mit Bezug auf die Hauptdrehachse eine veränderliche Neigung geben zu können.

Die Wellen 13, 13' sind in in der Verteilerplatte 3 vorgesehenen Lagern 14 bzw. 14' zentriert. Das umlaufende Gehäuseteil 4, 4' endet in den Hohlwellen 15, 15', die sich über geeignete Lager an den Wellen 13 bzw. 13' abstützen.

Zur Hubvolumeneinstellung des Rotors 1 ist in der Verteilerplatte 3 ein Zylinder 16 vorgesehen, in dem ein Servokolben 18 mit Dichtung 17 gleitend angeordnet ist. Der Servokolben 18 ist über eine Kolbenstange 19 mit einem am Stützring 11 befestigten Arm 20 verbunden, so daß sich die Neigung der Schiefscheibe 9 mit der Stellung des Servokolbens 18 ändert. Die Einstellung des Hubvolumens des ande-

ren Rotors 1' steuert ein nicht dargestellter, gleichermaßen angeordneter Servokolben.

Von einem stationären Teil 23 des Getriebes führt eine Speiseleitung 22 zu dem Lager 24, über das das umlaufende Gehäuseteil 4' in dem stationären Teil 5 des Getriebes gelagert ist. Die Speiseleitung 22 ist durch das Lager 24 zwischen zwei Dichtringen 25 in die Speiseleitung 26 geführt, welche im umlaufenden Gehäuseteil angeordnet ist. Die Speiseleitung 26 mündet über einen Durchlaß 27, in dem ein Rückschlagventil 28 angeordnet ist, in den Niederdruckteil des hydraulischen Kreislaufs, d. h. in den Saugbzw. Verdrängungskanal 7.

Die Speiseleitung 26 weist im umlaufenden Gehäuseteil eine Abzweigung zum Zylinder 16 des Servokolbens 18 auf, wobei die Speiseleitung 26 durch den Zylinder 16 des Servokolbens 18 geführt ist.

Zur Verhinderung von Kavitation liegt der Druck im Niederdruckteil des hydraulischen Kreislaufs und damit auch der Druck in der Speiseleitung üblicherweise höher als der atmosphärische Druck. Zur Ausführung von Steuerbewegungen des Servokolbens 18 ist der Flüssigkeitsdruck in der Speiseleitung unabhängig vom Betriebszustand des Getriebes von außen veränderbar, ohne daß dies den hydraulischen Kreislauf des Getriebes nachteilig beeinflussen würde, da die Veränderungen dieses Druckes nur etwa einige kp/cm² betragen, während der Betriebsdruck gewöhnlich mehrere hundert kp/cm² erreicht.

Entgegen dem hydraulischen Steuerdruck in der Speiseleitung bzw. im Zylinder 16 ist der Servokolben 18 einseitig von einer Feder 21 belastet, die zwischen dem Arm 20 der Schiefscheibe 9 und dem umlaufenden Gehäuse 4 angeordnet ist. Jedem Wert des im Zylinder 16 wirkenden Steuerdrucks, dem von der Feder 21 das Gleichgewicht gehalten wird, entspricht somit einer Stellung des Servokolbens 18 und damit der Schiefscheibe 9.

Claims

Patentansprüche:

1. Stufenlos einstellbares hydrostatisches Getriebe mit innerer Leistungsverzweigung, bei dem alle drei Getriebeglieder umlaufen können, wobei die Stellglieder zur Hubvolumeneinstellung der hydrostatischen Maschinen von einem umlaufenden Gehäuseteil getragen und von einem ebenfalls in diesem Teil getragenen Servokolben gesteuert werden, und mit einer von einem stationären Teil des Getriebes in das umlaufende Gehäuseteil geführten, über ein Rückschlagventil in den Niederdruckteil des hydraulischen Kreislaufes mündenden Speiseleitung, wobei der Zylinder des Servokolbens mit dem vor dem Rückschlagventil befindlichen Teil der Speiseleitung in Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet, daß

a) die Speiseleitung (26) im umlaufenden Gehäuseteil (3, 4, 4') eine Abzweigung zum Zylinder (16) des Servokolbens (18) aufweist,

b) der Servokolben einseitig entgegen dem hydraulischen Steuerdruck in der Speiseleitung von einer Feder (21) belastet ist und der Steuerdruck unabhängig vom Betriebszustand des Getriebes von außen veränderbar ist.

2. Getriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Speiseleitung (26) durch den Zylinder (16) des Servokolbens (18) geführt ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen