DE132858C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Verfahren zunrPressen, Prägen und Drucken flacher Gegenstände, vermittelst dessen eine scharfe Prägung ohne schädliche Beanspruchung oder Abnutzung der Matrize und Druckplatten erzielt wird. Das Wesentliche des neuen Verfahrens bildet die Anwendung von Wasserkissen, welche in einem für hohen Innendruck construirten Recipienten angeordnet sind, und welche infolge der bekannten Eigenschaft der allseitigen gleichen Druckfortpflanzung des Wasserinhaltes beim Pressen eine gleichmäfsige Druckvertheilung über die ganze zu pressende Fläche bedingen.

Der eben erwähnten Vortheile wegen eignet sich das neue Verfahren z. B. besonders für die Herstellung von Kupferdrucken, indem hierbei die Platte in keiner Weise deformirt wird und vollkommen intact bleibt, während bei den bisher üblichen Drucken vermittelst Walzwerken bekanntlich die Platten sich yerwalzen und infolge dessen nur wenig gute scharfe Drucke liefern.

In den beiliegenden Zeichnungen sind als Ausführungsbeispiele zwei Pressen veranschaulicht, welche gemäfs der Erfindung eingerichtet sind.

Fig. ι veranschaulicht eine Presse, bei welcher die Pressung selbst durch die hydraulische Antriebsbewegung des Kolbens oder Stempels ρ erfolgt, wobei also das Wasserkissen n> lediglich als Prefsbett oder Widerlager dient. Bei der gezeichneten Ausführung ist dasselbe in einem aus drei Ringlagen gebildeten Recipienten r für hohen Innendruck' angeordnet; der hydraulische Kolben oder Stempel, auf welchen die Matrize oder Platte ni aufgesetzt ist, reicht dicht schliefsend in die Mündung des Recipienten hinein. Mit b ist das zu druckende Blatt, oder dergl. bezeichnet, welches auf die Matrize aufgelegt ist.

In entsprechender Weise kann eine Spindelpresse und ebenso eine Excenterpresse für die Ausführung des Verfahrens eingerichtet werden. Auch können die Gegenstände in gröfserer Zahl auf solche Weise zwischen Wasserkissen im Recipienten geprefst werden.

Fig. 2 veranschaulicht eine gemäfs der Erfindung zur Ausführung des neuen Verfahrens eingerichtete Spindelpresse mit Frictionsantrieb, bei welcher eine Mehrzahl flacher.Gegenstände zwischen in entsprechender Zahl angeordneten Wasserkissen n> geprefst wird. Die bezüglichen relativ flachen Matrizen m sind der Einfachheit halber ebenso wie die zu pressenden Flachkörper b durch einen Horizontalstrich angedeutet.

Speciell mit Bezug auf die Pressung beim Kupferdruck sei noch hervorgehoben, dafs sich hierbei durch den im Kissen auf alle Stellen des Blattes gleichmäfsig wirkenden Druck das Papier in alle mit Farbe gefüllten Radirungsvertiefungen der Kupferplatte vollständig und gleichmäfsig eindrückt. Die Kissenmäntel selbst können, je nach ihrem Verwendungszweck, aus jedem geeigneten Material, wie z. B. Gummi, Blei u. s. w., bestehen.

In besonderen Fällen ist es zweckmäfsig, mit heifsen Flüssigkeiten (z. B. heifsem Wasser, heifsem OeI u. s. w.) gefüllte Druckkissen an Stelle gewöhnlicher Wasserkissen zu verwenden. Diese Ausführung des Verfahrens ist speciell für den Fall bestimmt, wenn es sich darum handelt, warm zu behandelndes, pulverförmiges Material unter Wärmeabgabe mit gleichmäfsig vertheiltem Druck zu pressen, also ζ. Έ. Hornmehl, pulverisirte Steinarten, wie Marmor u. s. w., zu vereinigen und zu pressen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   * Verfahren zur Erzeugung scharfer Prägungen auf flachen Gegenständen, dadurch gekennzeichnet , dafs Stempel (p) sammt Matrize (m) und.Werkstück mit entsprechend hohem Druck gegen ein mit einem nachgiebigen Mantel versehenes Wasserkissen (w) geprefst werden, zum Zwecke, einen ganz gleichmäfsigen, auf jedem Flächentheil gleich grofsen Prägedruck zu erzielen. .·..'..'

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.