DE1296999B - UEbungspatrone - Google Patents
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F42—AMMUNITION; BLASTING
- F42B—EXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
- F42B8/00—Practice or training ammunition
- F42B8/02—Cartridges
- F42B8/10—Cartridges with sub-calibre adaptor
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Description
1 2
Die Erfindung bezieht sich auf eine Übungs- Flug beginnt. Damit ist sichergestellt, daß das gegenpatrone
mit einem Zerfallgeschoß, das aus einer über dem entsprechenden scharfen Geschoß sehr
Kunststoffhülle und einer gegebenenfalls als Preß- leichte unterkalibrige Geschoß bis etwa zur Rohrkörper
ausgebildeten Füllung aus Metallpulver, mündung im Rohr sicher geführt ist. Dementspre-
-spänen od. dgl. besteht. 5 chend kann es dann auch nicht vorkommen, daß das Für die friedenmäßige Schießausbildung der unterkalibrige Geschoß durch vorbeieilende Gase
Truppe ist es erwünscht, über eine Munition zu ver- noch im Rohr aus seiner vorgesehenen Flugbahn abfügen,
die ein Zielschießen innerhalb eines gegen- gelenkt wird, was zur Folge haben könnte, daß es
über dem scharfen Schuß wesentlich verringerten Ge- gegen die Rohrinnenwand geschleudert wird und dafahrenbereichs
ermöglicht, mit der sich aber in glei- io bei eventuell zerschellt.
eher Weise wie beim scharfen Schuß die volle Funk- Zur Stabilisierung der Flugbahn des unterkalibrition
der automatischen Waffe einschließlich der dabei gen Geschosses wird in zweckmäßiger weiterer Ausauftretenden
Nebenerscheinungen wie Rohrrücklauf, bildung der Erfindung vorgeschlagen, den Schuß-Kadenz,
Mündungsknall, Mündungsfeuer usw. ergibt. kanal in bekannter Weise mit Zügen zu versehen. So-Für
das Schießen innerhalb eines gegenüber dem 15 fern die Füllung des Zerfallgeschosses als ein- oder
scharfen Schuß wesentlich verringerten Gefahren- auch mehrteiliger Preßkörper ausgebildet ist, können
bereichs kennt man Zielübungspatronen mit einem die Züge unter Verzicht auf eine besondere Auskleiinsbesondere
aus Kunstharz oder auch Kunststoff dung des Schußkanals unmittelbar in diesem Preßhergestellten
Geschoß. Damit wird zwar in bezug körper ausgebildet werden, wogegen im Falle einer
auf ein kurzfliegendes Geschoß der gewünschte Er- ao losen Unterbringung der Füllung eine solche Schußfolgt
erzielt, die gleichzeitig angestrebte automatische kanalauskleidung in jedem Falle erforderlich ist und
Funktion der Waffe einschließlich der genannten dementsprechend dann die Züge in dieser ausgebil-Nebenerscheinungen
wird jedoch nicht oder doch det werden.
zumindest nur unbefriedigend, nämlich mit Hilfe ent- Um das gute und einwandfreie Einschneiden des
sprechender waffenseitiger Maßnahmen wie beispiels- 35 unterkalibrigen Geschosses in die Preßkörper bzw.
weise Einstecklauf oder Einsteckhülse erreicht. der Kunststoffauskleidung und entsprechend den mit
Mit der ebenfalls bekannten Zerfallmunition läßt den Zügen verfolgter Zweck sicher zu erreichen, wird
sich zwar die automatische Funktion der Waffe ein- nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung vor-
schließlich der Nebenerscheinungen erreichen, jedoch gesehen, das unterkalibrige Vollgeschoß in bekannter
ergibt sich hierbei keine Trefferwirkung, da das Ge- 30 Weise mit einem Überzug aus einem weichen Ma-
schoß sich entweder schon im Rohr oder kurz nach terial, beispielsweise einem besonders weichen
dem Austritt aus dem Rohr mehr oder weniger völlig Kunststoff, zu versehen.
zerlegt. Beide Arten von Munition entsprechen also Darüber hinaus kann gemäß der Erfindung auch
nicht der Forderung nach einer Munition, die unter noch vorgesehen werden, daß der Schußkanal über
gleichzeitiger Sicherstellung der automatischen Funk- 35 eine oder mehrere über den Umfang vorzugsweise
tion der Originalwaffe, wie sie auch für den scharfen gleichmäßig verteilt angeordnete Bohrungen kleinen
Schuß Verwendung findet, ein Zielschießen inner- Querschnitts mit der außenliegenden Bodenfläche der
halb eines gegenüber dem scharfen Schuß wesentlich Geschoßhülle in Verbindung steht. Die Wirkung dieverringerten
Gefahrenbereichs ermöglicht. Aufgabe ser Bohrungen läßt sich dabei durch Unterbringung
der Erfindung ist es, eine beiden Anforderungen ent- 40 von mehr oder weniger schnell abbrennendem Versprechende
Munition zu schaffen. zögerungssatz zeitlich steuern, so daß über diese Boh-Gemäß
der Erfindung wird dies dadurch erreicht, rungen zusätzliche Treibgase erst zu einem mehr oder
daß das Geschoß mit einem am vorderen Ende offe- weniger späten Zeitpunkt in den Schußkanal eindrinnen,
am hinteren Ende bis auf eine kleine zentrale gen und den Vortrieb des unterkalibrigen Geschosöffnung
von Boden der Geschoßhülse abgedeckten 45 ses beeinflussen können.
axialen Schußkanal ausgebildet wird, der zumindest Die Erfindung ist in der Zeichnung an Hand eines
bei Verwendung einer geschütteten Geschoßfüllung Geschosses in einem Ausführungsbeispiel gezeigt und
mit einer Auskleidung aus Kunststoff versehen ist wird nachstehend noch erläutert,
und ein an seinem hinteren Ende eingesetztes unter- In der Kunststoffgeschoßhülle 1 ist das mit dieser
kalibriges Vollgeschoß aus Metall, Kunststoff oder 50 an der Spitze und am Boden fest verbundene als
einem sonstigen geeigneten Material enthält. Mit der Kunststoffröhrchen ausgebildete Auskleidung 2 angeerfindungsgemäßen
Übungspatrone wird einerseits ordnet, das den am vorderen Geschoßende offenen durch Ausnutzung der bekannten innenballistischen Schußkanal bildet. Am hinteren Ende ist das Kunst-Eigenschaften
des Zerfallgeschosses in gleicher Weise stoffröhrchen bis auf die im deckel- bzw. kappenwie
beim Schießen mit vollkalibriger scharfer Muni- 55 artig ausgebildeten Boden 7 der Geschoßhülle 1 antion
die volle automatische Funktion der Original- geordnete zentrale düsenartige Öffnung 8 abgedeckt,
waffe erreicht, und andererseits wird mit dem einge- Im hinteren Ende des Kunststoffröhrchens ist das
setzten unterkalibrigen Geschoß, für welches das Zer- unterkalibrige Vollgeschoß 5 angeordnet, in dessen
fallgeschoß gleichsam ein bewegliches Anschußrohr Bereich die zum Boden 7 führende und mit Verdarstellt,
ebenso wie mit scharfer Munition die er- 60 zögerungssatz gefüllte Bohrung 9 abzweigt. Zwischen
wünschte Ziel- bzw. Trefferwirkung erzielt, jedoch der Hülle 1 und dem Röhrchen 2 ist der hier mehrwie
beabsichtigt innerhalb eines gegenüber dem schar- teilige aus Metallspänen od. dgl. hergestellte Preßfen
Schuß wesentlich kleineren Gefahrenbereichs. körper 6 untergebracht. Zur Versteifung gegen den
Unter Berücksichtigung aller maßgeblichen Frak- Abschußdruck ist die Spitze des Zerfallgeschosses
tionen werden die Verhältnisse dabei selbstverständ- 65 bei 4 mit Kunststoff verstärkt. Wie auf der linken
Hch so gewählt, daß das unterkalibrige Vollgeschoß Seite der Spitze gezeigt, kann diese Verstärkung in
vom Zerfallgeschoß bis kurz vor die Rohrmündung Form eines besonderen Einsatzes oder aber wie auf
getragen wird und erst dort seinen eigenen freien der rechten Seite der Spitze gezeigt auch als entspre-
chende Verdickung der Geschoßhülle mit dieser einstückig ausgebildet werden.
Die sich bei der Zündung der hinter dem Geschoß befindenden nicht gezeigten Treibladung entwickelten
Treibgase treiben durch ihren Druck auf den Boden 7 das vollkalibrige Zerfallgeschoß samt eingesetztem
unterkalibrigem Vollgeschoß 5 im nicht gezeigten Rohr nach vorn. Eine durch die Größe und
Form der Öffnung 8 bestimmte Treibgasmenge tritt dabei in den Schußkanal ein und bewegt dabei in
diesem das Geschoß 5 mit mehr oder weniger großer Geschwindigkeit relativ zu dem Zerfallgeschoß nach
vorn. Inzwischen ist auch der durch die heißen Treibgase gezündete Verzögerungssatz abgebrannt und
entsprechend die Zweigbohrung 9 frei, so daß durch diese weitere Treibgase in den Schußkanal eindringen
und dem Geschoß 5 den für seinen Flug erforderlichen bzw. gewünschten zusätzlichen Impuls geben.
Um sicherzustellen, daß das Geschoß 5 einerseits auf der ganzen Länge des Rohres der Waffe geführt
ist, durch das anschließende Zerlegen des Zerfallgeschosses dabei andererseits aber nicht noch aus
seiner vorgesehenen Flugbahn abgelenkt wird, muß dafür Sorge getragen sein, daß die Verhältnisse so
gewählt sind, daß das Geschoß 5 aus dem Schußkanal austritt, kurz bevor das Zerfallgeschoß das
Rohr verläßt und sich, durch die beim Abtritt des Zerfallgeschosses aus der Rohrmündung noch im
Schußkanal vorhandenen bzw. noch durch diesen hindurchtretenden Treibgase begünstigt, zerlegt.
Da somit beide Geschosse, d. h. das normalkalibrige Zerfallgeschoß und das in diesem untergebrachte
unterkalibrige Vollgeschoß 5 das Rohr gemeinsam gegenüber den Treibgasen verschließen, bis
die Geschosse etwa an der Rohrmündung angekommen sind, wirkt sich der Druck der Treibgase praktisch
in voller Höhe zur Betätigung der beweglichen Teile, d. h. zur Erzielung der automatischen Funktion
der Waffe aus, so daß letztere sichergestellt ist. Davon unabhängig kann durch entsprechende Wahl der
Verhältnisse, beispielsweise durch entsprechende Abstimmung der Querschnittsabmessungen von normalkailibrigem
Zerfallgeschoß zu unterkalibrigem Vollgeschoß 5, durch Bemessung der Öffnung 8, durch
Zahl und Abmessungen der Bohrungen 9 oder Wahl mehr oder weniger schweren Materials für das Vollgeschoß
5 die Flugweite des letzteren weitgehend in der gewünschten Weise beeinflußt werden.
Claims (5)
1. Übungspatrone mit einem Zerfallgeschoß, das aus einer Kunststoffhülle und einer gegebenenfalls
als Preßkörper ausgebildeten Füllung aus Metallpulver, -spänen od. dgl. besteht, dadurch gekennzeichnet, daß das Zerfallgeschoß
einen am vorderen Ende offenen, am hinteren Ende bis auf eine kleine zentrale Öffnung
(8) vom Boden (7) der Geschoßhülle (1) abgedeckten axialen Schußkanal aufweist, der zumindest
bei Verwendung einer geschütteten Geschoßfüllung mit einer Auskleidung (2) aus Kunststoff versehen ist und ein an seinem hinteren
Ende eingesetztes unterkalibriges Vollgeschoß (5) aus Metall, Kunststoff oder einem sonstigen
geeigneten Material enthält.
2. Ubungspatrone nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schußkanal in bekannter
Weise mit Zügen versehen ist.
3. Ubungspatrone nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das unterkalibrige
Vollgeschoß (5) in bekannter Weise mit einem weichen Überzug versehen ist.
4. Übungspatrone nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schußkanal
über eine oder mehrere über den Umfang vorzugsweise gleichmäßig verteilt angeordnete
Bohrungen (9) kleinen Querschnitts mit der außen liegenden Fläche des Bodens (7) der Geschoßhülle
(1) in Verbindung steht.
5. Übungspatrone nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrung bzw. Bohrungen
(9) mit einem Verzögerungssatz gefüllt sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (7)
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