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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Einstellen eines
Typenträgers in Fernschreibmaschinen oder Datenfernschreibmaschinen wahlweise in
eine von drei Stellungen in Abhängigkeit vom Empfang der Codekombinationen zweier
Schritte eines Binärcodes.
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Die fortschreitende Entwicklung auf dem Gebiet der Telegrafentechnik
und der Datentechnik hat die Forderung nach sich gezogen, sowohl die Anzahl der
Zeichen, die beim Empfänger zum Abdruck kommen sollen, als auch die Anzahl der anderen
Gruppe von Zeichen, die als Befehlszeichen bezeichnet werden und bei deren Empfang
im Empfänger eine bestimmte Funktion, z. B. Auslösung des Kennungsgebers, des Zeilenwechsels,
des-Wagenrücklaufs usw., ausgelöst wird, zu vergrößern.' Der bekannte Telegrafencode
Nr. 2 bietet keine vernünftige Möglichkeit, die Anzahl der zu übertragenden Zeichen
zu vergrößern. Deshalb ist ein neuer Telegrafencode mit sieben Schritten entwickelt
worden, dessen Aufbau aus dem Entwurf DIN 66 003 hervorgeht. Der Aufbau dieses neuen
Siebenschrittecodes ist derart gewählt worden, daß sich die Codezeichen in vier
Blöcken zusammenfassen lassen, wovon drei Blöcke abzudruckenden Zeichen zugeordnet
sind, und zwar einer den Großbuchstaben, ein weiterer den Kleinbuchstaben und ein
dritter den Ziffern- und Satzzeichen, wogegen der vierte Block lediglich Codezeichen
enthält, die im Empfänger keinem abzudruckenden Zeichen zugeordnet sind, sondern
lediglich einen Befehl zur Auslösung bestimmter Maschinenfunktionen geben.
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Diese Voraussetzungen führen zu der Forderung nach Einstellgetrieben,
durch die es ermöglicht wird, einen Typenträger aus einer beliebigen von drei möglichen
Stellungen in eine andere beliebige Stellung gesteuert durch zwei Codeschritte -
bei Verwendung des Siebenschritte-Codes nach Entwurf DIN 66 003 gesteuert durch
den sechsten und siebten Schritt -schnell und zuverlässig zu verstellen.
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Zum Verstellen eines Typenträgers in mehr als drei Stellungen in Abhängigkeit
von zwei jeweils binären Codeschritten bieten - sich vorteilhafterweise Wegsummengetriebe
an. Mit Hilfe derartiger bekannter Wegsummengetriebe ist es möglich, durch zwei
Codeschritte das einzustellende Organ wahlweise in eine von vier möglichen Positionen
einzustellen. Es ist demgemäß möglich, mit derartigen bekannten Wegsummengetrieben
den gestellten Forderungen nach drei möglichen Einstellpositionen nachzukommen,
indem die Einstellposition, die durch die Kombination der beiden Codeschritte erzielbar
ist, die den Befehlszeichen zugeordnet sind und die demgemäß keine abzudruckenden
Zeichen bezeichnet, bei Empfang dieser Kombination zu unterdrücken. Diese Möglichkeit
ist jedoch in der Praxis unwirtschaftlich, da dadurch für die Möglichkeit, eine
von drei Positionen auf einem Typenträger in Andruckstellung einzustellen, der gleiche
Aufwand getrieben werden muß wie für eine Einrichtung, die es ermöglicht, eine von
vier Einstellpositionen auszuwählen. Dieser Aufwand wird noch dadurch vergrößert,
daß Mittel vorgesehen sein müssen, die eine Einstellung in die vierte Position verhindern.
Wird auf die Unterdrückung der Einstellbarkeit in diese vierte Position verzichtet,
so ergeben sich daraus ungünstigere Verhältnisse für den Antrieb, der wegen der
Verstellung des Typenträgers in eine weitere extreme Lage in gleicher Zeiteinheit
stärker ausgelegt sein muß. Es ist eine TypengruppenwechseIeinrichtung für Blattfernschreibmaschinen
zum beliebigen direkten Umschalten auf eine von drei Typengruppen mit formschlüssig
exzentergekoppelten Stellgliedern bekanntgeworden, die dadurch gekennzeichnet ist,
daß eine waagebalkenartige Koppel einerseits über einen Führungsbolzen mit dem in
eine der drei Stellungen verstellbaren Organ und andererseits an ihren Enden formschlüssig
mit zwei unabhängig ankoppelbaren und durch Sperrklinken begrenzt umlaufenden Stellgliedern
exzentrisch verbunden ist (deutsche Auslegeschrift 1155 474).
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Nachteilig bei dieser Anordnung ist es, daß die beiden Exzenterantriebe
nicht auf einer gemeinsamen Achse angeordnet sein können, sondern funktionsbedingt
auf zwei getrennten, zueinander verlaufenden Antriebsachsen. Zur reibungslosen Funktionsweise
ist es sogar nötig, daß der Abstand der beiden Antriebsachsen möglichst groß gewählt
wird, um Verkantungen an der waagebalkenartigen Koppel und dem Abtriebsglied auszuschließen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Wegsummengetriebe zu schaffen,.
welches es ermöglicht, die Stellung von zwei in je zwei Lagen einstellbaren Antriebselementen
in drei Stellungen des Abtriebselements zu übertragen. Gleichzeitig soll ein einfacher
Aufbau des Wegsummengetriebes einschließlich des dazugehörigen Antriebes gewährleistet
sein.
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Eine Vorrichtung, die diesen Anforderungen genügt, ist erfindungsgemäß
dadurch gekennzeichnet, daß auf einer gemeinsamen, dauernd angetriebenen Welle zwei
mit ihr über je eine Rutschkupplung antreibbare, durch Anhalteorgane jeweils in
einer von zwei Stellungen anhaltbare Nocken angeordnet sind, von denen ein Nocken
mit einem Hebelarm eines um eine Achse schwenkbaren Hebels, dessen zweiter Hebelarm
mit dem zu verstellenden Organ verbunden ist, zusammenarbeitet, so daß der Hebel
in eine von zwei Einstell-Lagen um seine Schwenkachse eingestellt wird, und von
denen der zweite Nocken über einen Umlenkhebel die Schwenkachse für den durch den
erstgenannten Nocken verschwenkbaren Schwenkhebel verstellt.
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Durch diese erfindungsgemäße Vorrichtung ist es möglich, mit einer
einzigen angetriebenen Welle auszukommen und das Wegsummengetriebe in einer stabilen
und kompakten Bauweise auszuführen.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist
dadurch gekennzeichnet, daß die Achse des durch den einen Nocken verschwenkbaren
Hebels durch den zweiten Nocken in Richtung einer der beiden durch den ersten Nocken
erzielbaren Einstell-Lagen des. Hebels verstellbar ist.
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Eine zweite bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist dadurch gekennzeichnet, daß die Achse des durch den einen Nocken verschwenkbaren
Hebels durch den zweiten Nocken im wesentlichen senkrecht zu den Einstell-Lagen
und in Einstellebene des Hebels verstellbar ist, und zwar um einen Betrag, der im
Verhältnis zum Verstellhub des ersten Nockens steht wie das Verhältnis der Länge
zwischen der Schwenkachse des Hebels und dem zu verstellenden Glied einerseits und
der Länge des gesamten Hebels andererseits.
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Durch beide dieser bevorzugten Ausgestaltungen wird die Möglichkeit
geschaffen, mit geringem getriebetechnischem Aufwand die der Erfindung gestellte
Aufgabe zu lösen, nämlich einen Typenträger
in eine von drei Stellungen
in Abhängigkeit von der Stellung zweier Antriebsorgane einzustellen.
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Einzelheiten der Erfindung sind an Hand der Zeichnung, in der zwei
Ausführungsbeispiele dargestellt sind, näher beschrieben. Es zeigt F i g. 1 eine
schematische Ansicht des Einstellgetriebes, wobei die Schwenkachse in Richtung einer
der beiden Einstell-Lagen des Schwenkhebels verstellbar ist, F i g. 2 eine vereinfachte
perspektivische Ansicht der praktischen Ausführung, F i g. 3 eine prinzipielle Anordnung
eines Wegsummenhebelgetriebes, bei dem die Schwenkachse des den Typenträger verstellenden
Hebels senkrecht zur Verstell-Lage und in der Verstellebene dieses Hebels verstellbar
ist.
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Die in den F i g. 1 und 2 dargestellten Ausführungsformen zeigen ein
Hebel-Wegsummengetriebe, bei dem die Schwenkachse des den Typenträger einstellenden
Hebels in einer seiner Einstell-Lagen verschoben wird. Auf einer gemeinsamen Welle
1, die kontinuierlich angetrieben ist, sind zwei Gleich-Dick-Exzenter 2 und 3 lose
drehbar angeordnet. über je eine Reibkupplung 4, 5 wird die Drehbewegung der Welle
1 auf die Exzenter 2, 3 übertragen. Anhaltehebel 6, 7@und 8, 9 können die Übertragung
der Drehbewegung `auf die Exzenter entsprechend ihrer Stellung, die durch nicht
dargestellte Empfangsorgane steuerbar ist, unterbrechen. Ist beispielsweise der
Hebel 6, wie es das Ausführungsbeispiel gemäß F i g. 2 zeigt, in den Bereich des
abtriebsseitig auf der Reibkupplung 4 angeordneten Ansatzes 10 geschwenkt, so wird
dieser Ansatz 10 angehalten, und der Gleich-Dick-Exzenter nimmt eine bestimmte
Lage ein. Durch Freigabe des Ansatzes 10 durch den Hebel 6 wird der Hebel ? in die
Umlaufbahn des Ansatzes 10 geschwenkt und hält diesen in einer um 180 ° verdrehten
Stellung an. Somit wird der Exzenter 2 in einer zweiten Stellung angehalten. Entsprechend
wirkt die Steuerung für den Exzenter 3. Die beiden Exzenter 2, 3 sind derart ausgestaltet,
daß durch sie an ihnen angreifende Hebel 11, 12 jeweils in eine von zwei Endlagen
verstellbar sind.
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Der Hebel 11 ist um eine ortsfest gelagerte Welle 13 drehbar gelagert
und trägt an seinem freien Hebelarm eine Achse 14, auf der der Hebel
12 drehbar gelagert ist. Die Achse 13 des Hebels 11 ist senkrecht zu einer
der beiden durch den Exzenter 3 erzielbaren Einstell-Lagen des Hebels 12 angeordnet,
so daß sich in einer dieser Einstell-Lagen des Hebels 12 keine Schwenkbewegung des
Hebels 12 um seinen Exzenter 3 ergibt, wenn der Hebel 11 durch ihm zugeordnete Exzenter
2 verschwenkt wird. Auf diese Weise wird erzielt, daß bei einer bestimmten Einstell-Lage
des Hebels 12 eine Verstellung des Hebels 11 sich nicht auf den Typenträger 15 auswirkt.
Der Exzenter 2 kann sich also in einer beliebigen von seinen beiden Einstell-Lagen
befinden. Nimmt dagegen der Hebel 12, gesteuert durch seinen Exzenter 3, seine zweite
Endlage ein, in der die Achse 13 bezüglich der Welle 14 nicht mehr senkrecht auf
ihm steht, so wirkt sich eine Verstellung des Hebels 11, gesteuert durch den Exzenter
2, auf den Typenträger 15 aus, so daß zusätzlich zu den zwei über dem Exzenter 3
erzielbaren Einstell-Lagen des Typenträgers 15 eine weitere dritte Einstell-Lage
erreichbar ist.
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Die Steuerung der in F i g. 3 dargestellten Exzenter 16 und 17 erfolgt
genauso von der Welle 18 aus wie die Steuerung der Exzenter 2 und 3 von der Welle
1 gemäß der F i g. 2. Der Einfachheit halber sind die Anhalteorgane und die Reibungskupplungen
in der F i g. 3 nicht dargestellt. über den Exzenter 16 ist ein Hebel 19 um eine
ortsfest angeordnete Achse 20 verschwenkbar. An diesem Hebel 19 ist eine
Achse 21 angeordnet, die in einer Buchse 22, die an einem durch den Exzenter 17
beeinfiußbaren Hebel 23 angeordnet ist, lagert. Durch Verschwenken des Hebels 19
durch den Exzenter 16 wird die Achse 21 und somit der Schwenkpunkt für den Hebel
23 gehoben bzw. gesenkt. Vom Endpunkt 24 des Hebels 23 wird die Lage des
Hebels 23 auf einen nicht dargestellten Typenträger übertragen. Es ist möglich,
die Schwenkachse 21 für den Hebel 23 durch den Hebel 19 um einen derartigen Betrag
zu verschwenken, daß das freie Ende 24 des Hebels 23, welches bei jeder der beiden
Lagen der Achse 21 in zwei Lagen einstellbar ist, in einer der durch den Exzenter
17 erzielbaren Einstell-Lagen die gleiche Position einnimmt, wie bei der anderen
Stellung der Achse 21 bei einer der durch den Exzenter 17 erzielbaren Einstell-Lagen
des Hebels 23. Dies ist der Fall, wenn die Achse 21 um einen Betrag gehoben bzw.
gesenkt wird, der sich zum Verstellhub durch den Exzenter 17 verhält wie die Länge
zwischen der ,Schwenkachse des Hebels 23 und dem Angriffspunkt des Exzenters 17
zur Länge des gesamten wirksamen Hebels 23.