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Die Erfindung betrifft eine Anlaßvorrichtung für einen mit einer Glühvorrichtung
versehenen Dieselmotor mit einem von Hand bedienbaren Dreharm eines Drehschalters,
der über einen Kraftspeicher in seine Ausgangsstellung zurückgedrängt wird und entgegen
einer solchen Kraft in eine Vorglühstellung und später in eine Anlaßstellung bringbar
ist und der mit Hilfe eines die Motorwärme abfühlenden Wärmefühlers rückstellbar
ist.
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Bei einer bekannten Anlaßrichtung dieser Art wird mit Hilfe einer
Kontrollampe angezeigt, ob genügend lange vorgeglüht worden ist oder nicht. Ist
die Kontrollampe ausgegangen, so stellt dies eine Anzeige dafür dar, daß nunmehr
vom Vorglühen auf das Starten übergegangen werden kann. In der Vorglühstellung muß
der Schaltarm von Hand gehalten werden. Es ist jedoch auch möglich, daß eine Rast
ihn hält. Unabhängig von der Funktion des Wärmefühlers oder der Kontrollampe kann
man bei dieser bekannten Anlaßvorrichtung jedoch, wie seither üblich, vom Vorglühen
willkürlich zum Anlassen übergehen. Dies bedeutet, daß in der Eile oder von ungeübten
Personen zu früh nutzlos angelassen wird, so daß sich der Startvorgang zeitlich
verzögert und auch die Batterie mehr als notwendig belastet wird (deutsche Auslegeschrift
1202 568).
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Bei einer anderen bekannten Anlaßvorrichtung wird durch einen Druck
auf einen Knopf zunächst nur die Glühspirale im Verbrennungsraum und die Wicklung
eines Wärmeschalters unter Strom gesetzt. Nach einer gewissen Zeit schaltet der
Wärmeschalter selbsttätig den Anlasser ein. Nachteilig ist hier, daß der Wärmeschalter
sich lediglich nach der Umgebungstemperatur richtet und nicht von der Motorwärme
abhängt, so daß auch dann lange Zeit bis zum Anlassen verstreicht, wenn der Motor
noch warm ist. Ferner ist nachteilig, daß wegen der Trägheit des Wärmeschalters
der Anlaßvorgang nicht augenblicklich abgebrochen werden kann, wenn die Bedienungsperson
während des Anlaßvorgangs anders disponiert (deutsche Patentschrift 383 855).
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Bei einer weiteren bekannten Anlaßvorrichtung muß die Bedienungsperson
an Hand einer Kontrolllampe abschätzen, ob genug vorgeglüht worden ist, und dann
einen Hebel weiterdrehen. Auch hier besteht die Möglichkeit, daß zu früh und nutzlos
angelassen wird. Ist ein Vorglühen gar nicht notwendig, etwa deshalb, weil der Motor
soeben erst abgestellt wurde, so muß zum Unterdrücken dieses unnötig langen Vorglühens
noch zusätzlich ein Knopf gedrückt werden (britische Patentschrift 909 200).
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Bei einer letzten bekannten Anlaßvorrichtung ist zum Anlassen sowohl
ein Zündschlüssel zu betätigen als auch ein Knopf zu drücken. Außerdem erfordert
diese Vorrichtung zwei Wärmefühler (USA.-Patentschrift 2 552 256).
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Anlaßvorrichtung anzugeben, die
- wie an sich bekannt - verhindert, daß angelassen werden kann, bevor nicht genügend
lange vorgeglüht worden ist. Das Anlassen mit der erfindungsgemäßen Anlaßvorrichtung
soll von der Bedienungsperson ein Minimum an Aufmerksamkeit erfordern. Trotzdem
sollen nicht zum Ziel führende Anlaßvorgänge mit Sicherheit vermieden werden. Man
soll gegebenenfalls auf den seither üblichen Glühüberwacher sowie auch auf die Kontrolllampen
od. dgl. verzichten können und möglichst ähnlich wie bei einem Benzinmotor anlassen
können. Die Erfindung ist durch die Vereinigung der nachfolgenden drei Merkmale
gekennzeichnet: a) Die Vorrichtung weist in an sich bekannter Weise eine Einrichtung
mit Wärmefühler auf, die ein Anlassen ohne ausreichend langes Vorglühen verhindert;
b) der Wärmefühler ist mit einer Sperre verbunden, die bei ungenügendem Vorglühen
ein Weiterdrehen des Dreharmes in die Anlaßstellung verhindert; c) der Wärmefühler
steht zusätzlich unter dem Einfluß der Motortemperatur, wodurch bei höheren Motortemperaturen
die Sperrzeit der Sperre verringert (und gegebenenfalls aufgehoben) wird.
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Dabei besteht die Erfindung nicht in den genannten Einzelmerkmalen
(oder nur deren zwei) als solchen, wohl aber in der vollständigen Vereinigung dieser
drei Merkmale bei einer Dieselmotor-Anlaßvorrichtung der einleitend genannten Art.
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Die einfachste Relation zwischen dem Anlassen und der Anzeige, daß
angelassen werden kann, erzielt man, indem man vorsieht, daß die Sperre elektromagnetisch
ver- bzw. entriegelbar ist und daß sie von den Kontakten eines Relais steuerbar
ist, die im Anlasserstromkreis liegen.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist der Wärmefühler ein träger
Bimetallschalter, dessen Kontakte in der Stromversorgung des Relais liegen. Hierdurch
kann man erreichen, daß infolge der Trägheit der Bimetallschalter noch eine kurze
Zeit lang, z. B. 5 Sekunden lang, die Anlaßbedingungen aufrechterhält. Man braucht
dann nicht sofort anzulassen, wenn der Schaltarm auf Grund der Rückstellkraft des
Kraftspeichers nach seiner Entriegelung zurückgeschnappt ist, sondern hat einen
ausreichenden Zeitraum zur Verfügung. Innerhalb dieses Zeitraums wird die Sperre
nicht eingelegt, auch wenn nicht sofort angelassen wird.
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Bei warmen Dieselmotoren, bei denen die Fahrt nur kurz unterbrochen
wird, gestattet es die Erfindung, daß man nicht erneut vorglühen muß, wenn man starten
will. In solchen Fällen dreht man den Schaltarm zügig von der Stellung »AUS« in
die Stellung »STARTEN«. Bei dieser relativ schnellen Schwenkbewegung darf die Sperre
nicht eingelegt sein. Sie muß rückgestellt werden, während der Schaltarm sich bewegt.
Der Rückstellvorgang muß zumindest dann abgeschlossen sein, wenn sich der Schaltarm
in der Stellung »VORGLüHEN« befindet. Damit sowohl die Sperre als auch das Relais
bis zu diesem Zeitpunkt angezogen haben können, wird vorgesehen, daß im Drehschalter
ein erstes relativ langes Kontaktsegment vorgesehen ist, das mit der Aufheizvorrichtung
des Bimetallschalters verbunden ist.
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Vorteilhaft ist, wenn im Drehschalter ein zweites Kontaktsegment vorgesehen
ist, das, in Rückstellrichtung gesehen, länger als das erste Kontaktsegment ist.
Man kann dann, ohne vorzuglühen oder zu starten, die Fahrtverbraucher einschalten,
indem man den Schaltarm lediglich bis zu dem Stück des zweiten Kontaktsegments dreht,
das den Längenunterschied zum ersten Kontaktsegment ausmacht.
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Weitere Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus der nachfolgenden
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels hervor. In der Zeichnung zeigt
F i g. 1 ein Schaltbild einer Anlaßvorrichtung,
F i g. 2 eine vergrößerte
Darstellung des Drehschalters aus F i g. 1.
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Beim Betrieb der Anlaßvorrichtung steht zunächst ein Dreharm 10 eines
Drehschalters 12 in der gezeichneten neutralen Stellung auf »AUS«. In dieser Stellung
wird der Dreharm 10 durch eine Spiralfeder 14 gehalten, deren eines
Ende am Dreharm 10 und deren anderes Ende am nicht dargestellten Gehäuse
des Drehschalters 12 befestigt ist. Eine Auslenkung des Dreharms 10 aus dieser Stellung
erzeugt eine Rückstellkraft, die entweder im Uhrzeigersinn oder im Gegenuhrzeigersinn
wirkt. In der Stellung I wird der Pluspol einer Batterie 16 über eine Leitung 18,
über den Dreharm 10 und über ein inneres leitendes Segment 20 mit einer Leitung
22 verbunden, die zu Fahrverbrauchern führt. An die Leitung 22 ist eine Kontrolleuchte
24 angeschlossen, deren anderer Pol zur Minusklemme der Batterie 16 führt.
Mit Hilfe dieser Kontrolleuchte 24 kann man sich davon vergewissern, daß die Fahrtverbraucher
eingeschaltet sind. Dreht man den Dreharm 10 weiter, bis er auf einem äußeren Segment
26 schleift, so wird auf einer Leitung 28 eine positive Spannung mitgeteilt.
Der in ihr fließende Strom verzweigt sich am Punkt 30 einerseits in einen Zweig,
der aus der Hintereinanderschaltung eines Glühüberwachers 32, eines Glühwiderstands
34 und vier Glühkerzen 36 besteht. Ein weiterer Teil des Stroms fließt über eine
Leitung 38 zu einem Bimetallzeitschalter 40, der mit seinem Ausgang am Minuspol
der Batterie 16 liegt. Der Bimetallschalter 40 liegt im Kühlwasserstrom des anzulassenden
Motors. Ehe er an Spannung gelegt wurde, besaß er Kühlwassertemperatur. Der ihn
durchfließende Strom heizt ihn nun auf. War das Kühlwasser relativ kalt, so ist
die Differenz zu seiner Schalttemperatur relativ groß, und es dauert relativ lange,
bis diese Schalttemperatur des Bimetallschalters 40 erreicht wird. Der Bimetallschalter
40 wird bis zum Schaltzeitpunkt ununterbrochen vom Strom durchflossen, da der Dreharm
10 in der Stellung 1I durch eine Sperre 42 sowohl gehalten als auch am Weiterdrehen
gehindert wird. Hat der Bimetallschalter 40 seine Ansprechtemperatur erreicht, so
schließt sich sein Arbeitskontakt 44, und ein Relais 46 wird vom Strom durchflossen,
da der Arbeitskontakt 44 eine durch eine Leitung 48, die Spule des Relais
46, eine Leitung 50 und eine Leitung 52 gebildete Schleife geschlossen hat. Der
Bimetallschalter 40 ist träge und bleibt auch dann noch für etwa 5 Sekunden
in seiner Umschaltstellung, wenn er nicht mehr stromdurchflossen ist. Wenn das Relais
46 anzieht, kann über eine Leitung 54 und einen nunmehr geschlossenen
Arbeitskontakt 56, eine Leitung 58 und eine Leitung 60 Strom durch
eine Spule 62 fließen, deren Anker 64 die Sperre 42 löst. Dadurch kann der Dreharm
10 unter der Kraft der Spiralfeder 14 in seine »AUS«-Lage zurückschnappen. Dies
stellt das Zeichen für die Bedienungsperson dar, daß genügend lange vorgeglüht wurde.
Außerdem ist noch eine Kontrolleuchte 66 vorgesehen, die parallel zur Spule 62 liegt
und deren Aufleuchten anzeigt, daß genügend lange vorgeglüht wurde. An sich ist
jedoch die Kontrolleuchte 66 und auch der Glühüberwacher 32 für die Funktionssicherheit
nicht notwendig und kann ohne weiteres weggelassen werden. Auch wenn der Dreharm
10 nunmehr zurückgeschnappt ist, wodurch der Vorglühvorgang beendet wurde, so bleibt
doch der Arbeitskontakt 44 des Bimetallschalters 40 wegen dessen Wärmeträgheit geschlossen.
Dreht nun die Bedienungsperson den Dreharm 10 innerhalb der nächsten 5 Sekunden
im Uhrzeigersinn bis zur Stellung III, so zieht zunächst das Relais 46 wieder an,
sobald der Dreharm 10 auf das Segment 26 gelangt ist, da ja der Arbeitskontakt
44 noch geschlossen ist. Da das Relais 46 anzieht, fließt wieder Strom durch die
Spule 62 der Sperre 42, und der Anker 64 macht die Sperre 42 unwirksam, wodurch
man ohne Zwischenaufenthalt den Dreharm 10 bis zur Stellung III drehen kann.
In dieser Stellung wird eine Brücke 68 vom Dreharm 10 auf Endklemmen von Leitungen
70 und 72 gepreßt, wodurch über die Leitung 58, die Leitung 70 und
die Leitung 72 Strom zu einem Schütz 74 eines Anlassers 76 gelangen kann. Damit
wird der Motor angelassen. Mit der Leitung 72 ist noch eine Leitung 78 verbunden,
die zu einem Elektromagneten 80 führt, der eine Regelstange 82 betätigt,
die ihrerseits eine nicht dargestellte Einspritzpumpe in ihre für den Start notwendige
Stellung »Mehrmenge« bringt. In dieser Stellung hat die Regelstange 82 ihre am weitesten
rechts liegende Lage. In diese Lage kommt sie nicht allein unter der Wirkung des
Elektromagneten 80, sondern auch unter der Wirkung eines Entriegelungsmagneten
84, der über eine Leitung 86 mit der Leitung 78 verbunden ist und die Regelstange
82 vorher in ihrer am weitesten links liegenden Stellung festgehalten hat.
Diese Stellung nimmt die Regelstange 82 dann ein, wenn die Einspritzpumpe
keinen Kraftstoff mehr fördern soll, d. h., wenn der Dieselmotor abgeschaltet werden
soll. Hat der Anlaßvorgang zum Erfolg geführt, so läßt die Bedienungsperson den
Dreharm 10 wieder los, so daß er in seine Stellung »AUS« zurückschnappt. Um den
Motor wieder abzuschalten, wird der Dreharm 10 in die Stellung 0 gebracht. In dieser
Stellung fließt über die Leitung 18 und den Dreharm 10 Strom zu einer Leitung
88, die an einen Abstellmagneten 90 angeschlossen ist, der die Regelstange
82 ganz nach links zieht, in der sie, wie schon erwähnt, durch den Entriegelungsmagneten
84 verriegelt wird. Während des normalen Fahrbetriebs nimmt die Regelstange 82 eine
Mittellage ein. In dieser Stellung wird die Einspritzpumpe vom Gaspedal geregelt.
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Der Drehschalter 12 kann, ähnlich wie dies bei Benzinmotoren der Fall
ist, von einem Zündschlüssel betätigt werden, dessen zugehöriges Zündschloß zugleich
für die Verriegelung z. B. des Lenkrades sorgt. Der im Uhrzeigersinn vor der Stellung
1I liegende Teil des Segments 26 ist möglichst lang zu halten, damit dem Relais
46 und dem Anker 64 genügend lange Zeit zur Verfügung steht, um anzuziehen, damit
der Kontaktarm 10 ohne Wartezeit über die Stellung 1I zur Stellung III gedreht werden
kann, wenn der Arbeistkontakt 44 noch geschlossen ist, d. h., wenn die zu einem
Start führenden Vorglühbedingungen noch gegeben sind. Selbstverständlich ist es
möglich, daß die Bedienungsperson nicht zwangläufig starten muß, wenn sich ihre
Dispositionen während des Vorglühvorgangs geändert haben. Es ist dann lediglich
notwendig, den Dreharm 10 in seine Stellung »AUS« zurückschnappen zu lassen, ohne
ihn dann erneut im Uhrzeigersinn zu schwenken.