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Die Erfindung betrifft eine Reifenaufbautrommel mit zwei axial zueinander
bewegbaren Endscheiben, die über einen den Trommelmantel bildenden Blähkörper in
Verbindung stehen, der bei großen gegenseitigem Abstand der Endscheiben eine etwa
zylindrische Gestalt aufweist und dem an beiden Enden von innen her auf ihn einwirkende
Stützelemente zugeordnet sind.
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Bei den bekannten Reifenaufbautrommeln dieser Art sind die von innen
her auf den Blähkörper einwirkenden Stützelemente etwa scheibenförmig ausgebildet;
ihr Außendurchmesser bestimmt den Trommeldurchmesser im nicht beaufschlagten Zustand
des Blähkörpers, dessen Ränder zur Veränderung der wirksamen Trommellänge verstellbar
sind. Die Stützelemente sind jedoch im Durchmesser unveränderbar. Eine unmittelbare
Beeinflussung des Blähkörpers zur Veränderung der Kontur des Trommelmantels kann
somit von ihnen nicht bewirkt werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Stützelemente so auszubilden,
daß der Aufbautrommel eine Kontur nach Art einer Hochschultertrommel verliehen werden
kann.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sind erfindungsgemäß die Stützelemente
um quer zur Trommelwelle verlaufende Achsen verschwenkbare Hebel.
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Soll die Aufbautrommel eine zylindrische Gestalt aufweisen, so befinden
sich die Stützelemente in der Ruhestellung; sie sind hierbei eingeklappt. Soll jedoch
der Trommelmantel nach Art einer Hochschultertrommel gestaltet werden, so erfolgt
ein Ausschwenken der Stützelemente, wobei sie den Blähkörper von innen her unterfangen.
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Die als verschwenkbare Hebel ausgebildeten Stützelemente ermöglichen
somit eine Ruhestellung und eine Wirkstellung, in der sie dem Blähkörper die gewünschte
Kontur nach Art einer Hochschultertrommel verleihen.
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Vorzugsweise sind die Hebel Doppelhebel mit Stützteilen. Durch die
Ausbildung der Hebel als Doppelhebel ist eine einfache Betätigung der Stützelemente
möglich. Eine solche kann in einfacher Weise durch konzentrisch zur Trommelachse
angeordnete, axial verschiebbare Ringe bewirkt werden.
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Weitere Einzelheiten der Reifenaufbautrommel werden an Hand der Zeichnung
erläutert, in der Ausführungsbeispiele dargestellt sind. Es zeigen Fig. 1 bis 9
die Reifenaufbautrommel schematisch beim Aufbau eines Gürtelreifens, Fig. 10, 11,
12, 13 und 14 Teilschnitte durch die Reifenaufbautrommel unter Darstellung verschiedener
Arbeitsstellungen der Trommel, F i g. 15 einen Schnitt nach der Linie XV-XV von
Fig. 14 und Fig. 16 eine Einzelheit aus Fig. 13.
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Die in den Fig. 1 bis 9 nur schematisch dargestellte Reifenaufbautrommel
weist auf der Trommelwelle 1 axial hierauf verschiebbare Endscheiben 2 und 3 auf,
die durch einen aus bewehrtem Gummi bestehenden Blähkörper 4 miteinander in Verbindung
stehen. Die Enden des Blähkörpers 4 sind am äußeren Durchmesser der Endscheiben
2 und 3 befestigt.
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Innerhalb des Raumes, der durch die Endscheiben 2 und 3 und den Blähkörper
4 bestimmt ist, befinden sich in der Nähe jeder Endscheibe 2, 3 über den Umfang
der Trommel bzw. des Blähkörpers 4 verteilt angeordnete Stützelemente 5, 5', die
um eine quer zur
Trommelwelle 1 verlaufende Achse 6 im Sinne der Pfeile 7 verschwenkbar
angeordnet sind.
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Gemäß F i g. 1 nehmen die Endscheiben 2, 3 ihren größten gegenseitigen
Abstand ein. Der Blähkörper 4 bildet dabei eine zylindrische Mantelfläche für die
Aufbautrommel. Dabei ist also die Trommel auf ihren kleinsten Durchmesser eingestellt.
Nunmehr wird gemäß F i g. 2 auf die Trommel ein vorbereitetes ringförmiges Band
8 aus in Kautschuk gebetteten Cordfäden in der Weise aufgeschoben, daß es die Trommel
umschließt, worauf gemäß F i g. 3 der gegenseitige Abstand der Endscheiben 2, 3
verringert und die Stützelemente 5, 5' derart nach außen verschwenkt werden, daß
sich eine Trommelkontur nach Art einer Hochschultertrommel bildet; hierbei entstehen
auch hinterschnittene Anlageflächen 4' in der Nähe des äußeren Umfangs der Endscheiben
2, 3.
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Durch nicht näher dargestellte Einrichtungen werden nunmehr die Ränder
des Bandes 8, welches bei der Verformung des Blähkörpers 4 von der Gestalt gemäß
Fig.2 in die Gestalt gemäß Fig. 3 etwas gedehnt worden ist, mit den Anlageflächen
4' in Berührung gebracht. Es werden Wulstkerne 9 angelegt und auch die Ränder des
Bandes 8 um die Wulstkerne 9 herumgeführt. Nachdem gemäß F i g. 5 ein Zwischenstreifen
10 aufgelegt ist, ist der Aufbau der Reifenkarkasse abgeschlossen.
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Der Außendurchmesser der Endscheiben 2 und 3 und die Gestalt der
Stützelemente 5, 5' sind so gewählt, daß die Wulstpartien des Reifenrohlings, deren
lichter Durchmesser durch die Wulstkerne 9 bestimmt ist, größer als der Außendurchmesser
der Endscheiben 2 und 3 sind.
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Koaxial zu der Reifenaufbautrommel ist ein Transportring 11 vorgesehen,
der den Laufstreifen 12 und die Gürtellagen 13 des Reifens umschließt.
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Der Transportring 11 wird mittig über die Endscheiben 2, 3 bewegt;
dann erfolgt die Bombage des Reifenrohlings, indem der gegenseitige Abstand der
Endscheiben 2, 3 weiter verringert und in den zwischen den beiden Endscheiben 2
und 3 befindlichen Raum Preßluft eingeführt wird. Dadurch kommt die Außenfläche
des Zwischenstreifens 10 mit der Innenfläche der Gürtellagen 13 in Berührung, und
es findet eine satte gegenseitige Anlage statt. Nunmehr kann der Transportring 11
entfernt und das Anrollen der Teile des Reifenrohlings durch eine Bewegung von Tellern
14 im Sinne der Pfeile 15 erfolgen, wobei sich die Teller 14 um ihre eigene Achse
drehen. Der Reifenrohling ist jetzt fertiggestellt. Damit der Reifenrohling leicht
von dem Blähkörper 4 abgenommen werden kann, kann eine zusätzliche, axial in bezug
auf die Trommelwelle 1 angeordnete Hilfseinrichtung 16 verwendet werden, die eine
Wulstpartie erfaßt und die Zuführung von Druckluft im Sinne des Pfeiles 17 in der
Weise zuläßt, daß diese zwischen den Rohling und den Blähkörper 4 gelangt.
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Dann wird der gegenseitige Abstand der Endscheiben 2 und 3 vergrößert,
wobei die Stützelemente 5, 5' wieder nach innen klappen. Die Trommel nimmt wieder
ihre Ausgangsstellung gemäß F i g. 1 ein, so daß der Reifenrohling ohne jede Behinderung
durch die Trommel abgezogen werden kann.
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In den Fig. 10 bis 14 sind verschiedene Arbeitsstellungen der Reifenaufbautrommel
dargestellt. Gemäß Fig. 14 ist die Trommel auf ihren kleinsten Durchmesser eingestellt,
während sie gemäß Fig. 10 bis 12 mit verschieden großen Durchmessern dargestellt
ist.
Gemäß Fig. 13 sind die Stützelemente 5, 5' auf dem Weg in ihre Ausgangsstellung.
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Auf der Trommelwelle 1 ist ein Hohlzylinder 18 mit Hilfe von Haken
19 in der Weise lösbar gelagert, daß die auf dem Hohlzylinder 18 befindlichen Teile
bzw. die gesamte Trommel von der Trommelwelle 1 abgezogen werden kann. Das freie
Ende des Hohlzylinders 18 bildet die Endscheibe 3. Auf dem Hohlzylinder 18 sind
zwei weitere Ringe 20 und 21 teleskopartig verschieblich gelagert. Der kürzere Ring
21 dient zudem zur verschiebbaren Lagerung der anderen Endscheibe 2. Die zum freien
Ende der Trommel hinzeigenden Enden der beiden Ringe 20 und 21 sind mit radial abstehenden
Lagerkörpern 22 für die ineinandergeschachtelten, aus Fig. 15 näher ersichtlichen
Stützelemente 5, 5' versehen.
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Alle Stützelemente 5, 5' sind als Doppelhebel ausgebildet. Der bogenförmig
gestaltete, mit dem Blähkörper 4 in Berührung kommende Stützteil ist mit 23 bezeichnet,
während der am anderen Ende gelegene abgerundete Stützteil mit 24 bezeichnet ist.
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Die Endscheiben 2 und 3 weisen den Stützteilen 24 zugeordnete in
Richtung auf das Trommelinnere vorspringende Stößel 25 auf, die an ihren freien
Enden schräge Auflaufflächen 26 haben.
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Darüber hinaus können gemäß Fig. 16 die Stößel 25 und die Stützteile
24 der Stützelemente 5, 5' durch Zugfedern 27 so miteinander in Verbindung stehen,
daß die Federn27 die Stützteile24 und 25 in der gegenseitigen Berührung halten.
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Bei einer Verringerung des axialen Abstandes der Endscheiben 2 und
3 beaufschlagen die Auflaufflächen 26 die Teile 24, so daß diese eine Bewegung,
d. h. eine Verschwenkung nach außen ausführen (F i g. 10). Bei einer weiteren Axialbewegung
der Endscheiben 2 und 3 unterlaufen die Stößel 25 die Teile 24. Sie legen sich mit
ihrer ebenen Fläche 28 auf die Außenfläche der Stößel 25 und werden so in der Stellung
gemäß Fig. 11 fixiert. Es kann dann durch ein weiteres Zusammenfahren der Trommelteile
und durch Zuführen von Druckluft durch eine Leitung 29 die Bombage entsprechend
den F i g. 6 und 7 erfolgen.
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Wenn die Trommel in die Ausgangsstellung gemäß Fig. 1 geführt werden
soll, kann die Druckluft an einem Auslaß 30 entweichen. Außerdem können, wie aus
Fig. 13 ersichtlich ist, die jedem Stützelement 5, 5' zugeordneten Stößel 25 auch
so gestaltet sein, daß benachbarte Stützelemente 5, 5' nacheinander einfallen bzw.
sich beim Aufrichten der Stützelemente 5, 5' nacheinander nach oben bewegen. Wie
F i g. 15 erkennen läßt, überdecken sich die Stützelemente 5, 5' im eingefahrenen
Zustand.
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Die wirksame Länge des Blähkörpers 4 kann verändert werden, indem
die Stützelemente 5, 5' und die Endscheiben 2, 3 in axialer Richtung verschiebbar
zueinander angeordnet sind. Werden beispielsweise gemäß F i g. 12 bei feststehenden
Stützelementen 5, 5' die Endscheiben 2, 3 nach außen bewegt, wird also der gegenseitige
Abstand der Endscheiben 2, 3 vergrößert, so kann sich der Blähkörper 4 weiter nach
außen auswölben. Die Veränderbarkeit der Stellung der zusammengehörigen Stützelemente
und Endscheiben ermöglicht also die Beeinflussung der wirksamen Länge des Blähkörpers
4.
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Die beiden Endscheiben 2, 3 können so festgestellt werden, daß sich
der gegenseitige Abstand der Endscheiben nicht verändert, was durch Fixierungsmittel
beispielsweise an der Endscheibe 3, dem Hohlzylinder 18, den Ringen 20, 21 oder
der Endscheibe 2 erreicht werden kann. Dieses ist deshalb von Bedeutung, weil hierdurch
eine feste Trommelnabe entsteht, so daß die in ihrem Durchmesser veränderbare Trommel
in praktisch allen Durchmesserstellungen von einer Trommelwelle 1 zu einer anderen
Trommelwelle überführt werden kann. Die Trommel kann also bei fixierten Endscheiben
2 und 3 von einer Einrichtung zur anderen wandern.