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Die Erfindung bezieht sich auf ein Laufrad-Antriebs-Aggregat für Laufkrane
oder Laufkatzen mit in das Laufrad eingebautem, als Umlaufgetriebe ausgebildetem
Untersetzungsgetriebe, das beiderseits in im Laufradträger befestigten geteilten
Lagern gelagert ist, welche Wälzlager enthalten, die auf den hohlen Radnaben sitzen,
die einerseits der Hindurchführung und Lagerung der mit der Laufradachse koaxialen
Antriebswelle, andererseits der Hindurchführung des starr mit den feststehenden
Lagerteilen verbundenen Stegkörpers dienen.
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Aus dem deutschen Gebrauchsmuster 1700 533
ist ein derartiges
Laufrad-Antriebs-Aggregat bekannt, bei dem in das sich auf einer der beiden Fahrschienen
abstützende Laufrad ein Planetengetriebe mit Evolventenverzahnung eingebaut ist,
dessen Antriebswelle über Zwischenglieder mit einem Getriebe verbunden ist, an welches
ein Antriebsmotor angeschlossen ist und das über weitere Zwischenglieder mit einem
sich auf der anderen Fahrschiene abstützenden weiteren Laufrad-Antriebs-Aggregat
verbunden ist, so daß ein Mittenantrieb gebildet ist, bei dem eine Antriebseinheit
zwischen den beiden Fahrschienen angeordnet ist und auf beiden Fahrschienen abrollende
Laufräder antreibt. Beim Einbau der Antriebseinrichtung müssen die einzelnen Teile
gegeneinander ausgerichtet und miteinander verbunden werden.
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Soll ein Laufrad ausgewechselt werden, müssen nicht nur die Lagerdeckel
der geteilten Lager abgenommen und wieder befestigt, sondern auch noch die Verbindungen
der Antriebswelle des auszubauenden Laufrades mit den Zwischengliedern, die mit
dem dem Antrieb dienenden Getriebe verbunden sind, gelöst und diejenigen der Antriebswelle
des einzubauenden Laufrades mit diesen Zwischengliedern hergestellt werden. Auch
zum Ausbauen des zwischen den Laufrädern angeordneten Getriebes müssen dessen Verbindungen
mit den Antriebswellen unterbrochen werden. Nach dem Einbau ist ein erneutes Verbinden
erforderlich. Durch die vielen zu bewegenden Teile wird der Wirkungsgrad des Antriebes
herabgesetzt. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für Eckenantriebe, bei denen
im Gegensatz zum Mittenantrieb ein Antriebsmotor nur das Laufrad bzw. die Laufräder
an einer Ecke eines Laufkrans oder einer Laufkatze antreibt, ein Laufrad-Antriebs-Aggregat
der eingangs genannten Art zu schaffen, das ein möglichst einfaches Ein- undAusbauen
gestattet; und die Erfindung besteht darin, daß in an sich bekannter Weise die Wälzlager
des Laufrades in festsitzenden Lagerbuchsen ruhen, daß an diesen ein koaxial mit
der Antriebswelle des Umlaufgetriebes verbundener Antriebsmotor befestigt ist und
daß das Umlaufgetriebe als an sich bekanntes Parallelkurbelgetriebe mit einer Stockverzahnung
ausgebildet ist, bei der die Anzahl der Zähne des Zahnkranzes um eins größer ist
als die des Planetenrades, wobei das mit dem Stegkörper starr verbundene Lagerteil
eine der Lagerbuchsen ist. Dadurch wird erreicht, daß aus Laufrad-, Untersetzungsgetriebe
und Antriebsmotor eine kompakte Antriebseinheit gebildet ist und für deren Befestigung
am Laufkran oder an der Laufkatze nur die ohnehin benötigten Lagerstellen für das
Laufrad erforderlich sind. Zum Auswechseln eines erfindungsgemäßen Laufrad-Antriebs-Aggregats
brauchen nur die Lagerdeckel der geteilten Lager und die Leitung für die Energiezufuhr
zum Antriebsmotor gelöst bzw. wieder befestigt zu werden. Weder für den Antriebsmotor
noch für ein Getriebe brauchen Befestigungsmöglichkeiten am Laufkran oder an der
Laufkatze vorgesehen zu werden.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigt F i g. 1 ein Laufrad-Antriebs-Aggregat zum Teil
im Schnitt und F i g. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II in F i
g. 1.
Bei dem Ausführungsbeispiel sind in einem Laufradträger 1 eines.
nicht weiter dargestellten Laufkrans geteilte Lager mit im Laufradträger
1 befestigten Lagerhalbschalen 2, 3 und lösbaren Lagerdeckeln 4,
5 vorgesehen. In den geteilten Lagern sind Lagerbuchsen 6, 7 unverschieblich
und durch Paßfedern 8,9 gegen Drehbewegungen gesichert gehalten. Die Lagerbuchsen
6, 7 umschließen Wälzlager 33, 34, die auf hohlen Radnaben eines Laufrades
10 sitzen, das im wesentlichen aus zwei Teilen 11, 12 besteht und
auf einer Fahrschiene 13 abrollen kann. Die Trennfugen der die Lagerbuchsen
6, 7 aufnehmenden geteilten Lager verlaufen in bekannter Weise gegen die
Waagerechte geneigt, so daß ein Heraus- bzw. Hineinrollen des Laufrades
10 in einfacher Weise möglich ist.
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Dem Antrieb des Laufrades 10 dient ein als Elektromotor ausgebildeter
Antriebsmotor 14, der über ein Zwischenstück 15 an die Lagerbuchse
7 geflanscht ist. Auf der achsuleich zum Laufrad 10 verlaufenden Welle
des Antriebsmotors 14 sitzt ein Ritzel 16, das in die Innenverzahnung einer
ebenfalls achsgleich zum Laufrad 10 verlaufenden, durch dieses hindurchragenden
Antriebswelle 17 eingreift, die in dem Teil 12 des Laufrades 10 und
in einem Stegkörper 21 gelagert ist, der im Laufrad 10 angeordnet ist. Der
Stegkörper 21 stützt sich über ein Lager 22 im Teil 11 des Laufrades
10 ab und greift durch eine der hohlen Radnaben des Laufrades 10 hindurch
und mit einer Außenverzahnung in eine Innenverzahnung eines Deckels 20 ein, der
an der Lagerbuchse 6
befestigt ist. Die Antriebswelle 17 ragt durch
den hohl ausgebildeten Stegkörper 21 und den Deckel 20 hindurch und trägt an ihrem
von dem Antriebsmotor 14 abgewandten Ende eine zu einer Scheibenbremse
23 gehörende Bremsscheibe 24. - Im Inneren des Laufrades
10 sind an dem Stegkörper 21 sich parallel zur Laufradachse erstrekkende
Bolzen 25 befestigt, die um sie drehbare Rollen 26 tragen und mit
diesen als Parallelkurbeln in Bohrungen 27 zweier um 180' gegeneinander
versetzter Planetenräder 28, 29 eingreifen, die mit zentrisch in ihnen angeordneten
Bohrungen Zylinderwalzen 19 umfassen, die auf zylindrischen Mantelflächen
zweier ebenfalls um 180' gegeneinander versetzter Exzenterscheiben abrollen
können, die miteinander verbunden sind und gemeinsam einen Antriebskörper
18 bilden, der auf der Antriebswelle 17
angeordnet und mit dieser drehfest
verbunden ist. In F i g. 2 ist der besseren übersichtlichkeit wegen nur das
Planetenrad 29 dargestellt. Der Rand jedes Planetenrades 28, 29 ist
als geschlossener Kurvenzug einer Zykloide ausgebildet, so daß jedes Planetenrad
28, 29 mit einer Außenverzahnung versehen ist. Innerhalb des Laufrades
10 ist ferner ein mit diesem verbundener Zahnkranz 32 vorgesehen,
der mit einer der Außenverzahnung der Planetenräder 28, 29 entsprechenden
Innenverzahnung versehen und koaxial
mit der Antriebswelle
17 angeordnet ist. Die Zähne sind durch in dem Zahnkranz 32 gelagerte
Bolzen 31
und um diese drehbare Rollen 30 gebildet. Die Anzahl der
Zähne 30, 31 des Zahnkranzes 32 ist um eins größer als die
eines Planetenrades 28, 29.
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Soll der Laufkran verfahren werden, wird mittels des Antriebsmotors
14 die Antriebswelle 17 gedreht. Der auf dieser befindliche Antriebskörper
18 verschiebt die Planetenräder 28, 29 in ihren Ebenen, wobei durch
das Gegeneinanderversetzen der beiden Exzenterscheiben ein weitgehender Ausgleich
der radialen Reaktionskräfte erreicht wird. Die Planetenräder 28, 29 üben
ihrerseits über die Zähne 30, 31
des Zahnkranzes 32 ein Drehmoment
um die Laufradachse auf das Laufrad 10 aus und bewirken, da sie selbst durch
den feststehenden Stegkörper 21 und die Bolzen 25 an einer Drehbewegung um
ihre Achsen gehindert sind, ein Drehen des Laufrades 10.
Dieses führt bei
einer Umdrehung der Antriebswelle 17 eine der Anzahl der Zähne
30, 31 entsprechende Teilumdrehung aus, die um so kleiner ist,
je größer die Zähnezahl ist. Durch deren Wahl läßt sich somit das Untersetzungsverhältnis
einfach bestimmen.
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Von dem Stegkörper 21 aus werden in radialer Richtung wirkende Kräfte
einerseits über das Lager 22 in den Teil 11 des Laufrades 10 und andererseits
in den Deckel 20 geleitet. Dieser nimmt auch die in Achsrichtung auf den Stegkörper
21 wirkenden Kräfte und über die Verzahnung die um die Laufradachse wirkenden Drehmomente
auf. Es wäre auch möglich, den Stegkörper 21 über ein zweites Radiallager im Teil
11 des Laufrades 10 abzustützen und am Deckel 20 lediglich eine Drehmomentstütze
vorzusehen. Eines der beiden Radiallager müßte dann als Festlager ausgebildet sein.
Auch wäre es möglich, den Stegkörper 21 an der Lagerbuchse 7 abzustützen,
mit welcher der Antriebsmotor 14 verbunden ist.
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Sollen an zwei Ecken eines Laufkrans oder einer Laufkatze Laufrad-Antriebs-Aggregate
und an den beiden anderen Ecken nicht angetriebene Laufräder vorgesehen sein, so
können nach der Erfindung doch alle vier Ecken gleich ausgebildet sein, da für die
angetriebenen und die nicht angetriebenen Laufräder gleiche Lagerungen Anwendung
finden und für den Antrieb keine weiteren Anschlüsse benötigt werden. Dies erleichtert
die Fertigung und ermöglicht ohne bauliche Veränderungen in einfacher Weise ein
Anpassen der Antriebsleistung an die jeweiligen Erfordernisse. Außerdem wirkt sich
die erfindungsgemäße Gestaltung günstig auf die Lagerhaltung aus.