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Die Erfindung bezieht sich auf einen Heftstreifen für Schnellhefter,
insbesondere Hängehefter, bestehend aus einem zum Verstärken der Rückenlänge zwischen
den Umschlagdeckeln befestigbaren Einlagestreifen mit einstückig angeformten Aufreihzungen.
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Bei einem Schnellhefter nach dem deutschen Gebrauchsmuster
1730 642 ist ein solcher Einlagestreifen an Stelle eines Innenfalzes vorgesehen.
Die dabei vorhandenen Aufreihzungen sind aus der Ebene des aus Kunststoff bestehenden
Einlagestreifens in der üblichen Anordnung an drei Seiten ausgestanzt. Sie verlaufen
zunächst parallel zum Rücken und sind hochgebogen mit ihren Schmalseiten zum Rücken
des Schnellhefters gerichtet. Das Schriftgut stützt sich infolgedessen stets an
den scharfen Kanten dieser Schmalseiten der Aufreihzungen ab, so daß die Lochränder
der Aufreihlochungen leicht einreißen. Die Verwendbarkeit bzw. Funktionstüchtigkeit
des Hefters ist dadurch entscheidend beeinträchtigt. Insbesondere bei Hängeheftern
ist zu befürchten, daß auf diese Weise Schriftgut herausrutschen und verlorengehen
kann.
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Ferner ist gemäß der deutschen Patentschrift 1113 924 eine
Aufhängevorrichtung für Schriftgutbehälter bekanntgeworden, die aus einem ungefalteten
Stanzteil bzw. aus einem gefalteten und entsprechend ausgestanzten Zuschnitt besteht.
Beide Ausführungsformen sind im Rücken des Hängehefters als Einlagestreifen vorgesehen
und mit einstückig angeformten Aufreihzungen versehen. Diese sind ebenso dick wie
der Einlagestreifen selbst und daher wenig biegsam, so daß sie beim wiederholten
Abwinkeln leicht brechen. Zwar sind die Aufreihzungen bei der aus einem gefalteten
Zuschnitt bestehenden Aufhängevorrichtung an einem schmalen Streifen quer zur Längsrichtung
der Hängeschiene bzw. des Streifens angeordnet, der durch ein Biegegelenk mit dem
Hauptteil des Zuschnittes verbunden ist, so daß die Aufreihzungen bei dieser Ausführungsform
überhaupt nicht um ihre Wurzel gebogen werden müssen. Doch ist hier die Gefahr des
Brechens lediglich in das Biegegelenk verlegt worden, so daß auch bei dieser bekannten
Ausführungsform die Biegsamkeit der Aufreihzungen grundsätzlich als unzureichend
angesehen werden muß. Es kommt hinzu, daß die umgelegten Aufreihzungen in Löcher
des Einlagestreifens eingeführt werden müssen, wodurch die Handhabung naturgemäß
erschwert ist. Außerdem kann ein dickerer Papierstapel wegen der besonderen Ausgestaltung
des Zuschnittes überhaupt nicht aufgereiht werden.
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Nach der deutschen Patentschrift 1161235 ist eine zugleich als Aufhängevorrichtung
dienende Aufreihvorrichtung für einen Schriftgutbehälter bekanntgeworden, die in
gleicher wie den beiden zuvor erläuterten Ausführungsformen mit den Aufreihzungen
einstückig ausgebildet und auswechselbar im Hängerand eines Schriftgutbehälters
gehaltert ist. Die Aufreihzungen sind dabei dünner als ein sie tragender und sich
in ihrer Längsrichtung erstreckender Randstreifen der Hängeschiene ausgestaltet.
Dieser Randstreifen ist jedoch zur Erzielung einer ausreichenden Festigkeit stärker
gehalten und soll am Hochbiegen der Aufreihzungen teilnehmen. Er ist hierzu in Richtung
seiner Quermitte zu nochmals allmählich verdickt. Derartige Aufreihzungen mit ihren
als Anschlagstellen ausgebildeten Wurzeln und dem sie tra-"enden, von der Hängeschiene
teilweise freigeschnittenen Randstreifen sind kompliziert gestaltet. Außerdem sind
sie nur an einer kurzen Hängeschiene vorgesehen, so daß eine Verstärkung der ganzen
Rückenlänge eines Schnellhefters damit nicht möglich ist. Überdies verlaufen die
Aufreihzungen entlang der Längsrichtung der Hängeschiene, wodurch die Gefahr einer
Beschädigung des Lochrandes der Aufreihlöcher und eines eventuellen Verlustes des
aufgereihten Schriftgutes mit sich bringt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, den bekannten Heftstreifen für Schnellhefter,
insbesondere für Hängehefter, mit den weiteren Merkmalen des im ersten Absatz erläuterten
Gattungsbegriffes so auszubilden, daß er bei einfacher maschineller Herstellung
eine sichere Verwahrung des aufgereihten Schriftgutes gewährleistet und dabei eine
hohe Lebensdauer aufweist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß die Wurzel
jeder in an sich bekannter Weise rechtwinklig von der freien Längskante des Einlagestreifens
abstehenden Aufreihzunge um die Tiefe einer in deren Umlegerichtung verlaufenden
sowie zur freien Längskante randoffenen Aussparung des Einlagestreifens zurückgesetzt
ist.
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Bei dem erfindungsgemäß ausgebildeten Heftstreifen sind somit die
Wurzeln der Aufreihzungen gegenüber der die Knickkante beim Umblättern des Schriftgutes
bestimmenden inneren Randkante des Einlagestreifens in Richtung zu seiner Rückenkante
verlagert. Infolgedessen verlaufen die Aufreihzungen beim Aufreihen von Schriftgut
bereits bei einer geringen Anzahl_ abgehefteter Schriftstücke im Wurzelbereich im
Bogen in die etwa senkrecht zur Ebene des Einlagestreifens stehenden Stellung, während
die aus dem Schriftgutstapel herausragenden Teile der Aufreihzungen waagerecht abgebogen
und beispielsweise durch eine Niederhalteschiene gehalten sind. Die Aufreihzungen
werden bei dieser Ausgestaltung im wesentlichen nur auf Zug, kaum aber auf Abscheren
beansprucht. Dies gewährleistet eine lange Nutzungsdauer des Einlagestreifens ohne
Beeinträchtigung der Funktionsfähigkeit des Heftstreifens, da die Aufreihzungen
das Schriftgut in Ebenen durchsetzen, die quer zur Zugrichtung von hängendem Schriftgut
verlaufen. Dabei können die Aufreihzungen dünner gehalten sein als der übrige Einlagestreifen,
ohne daß eine Bruchgefahr besteht, weil die Biegestelle gegenüber der freien, rückenfernen
Längskante des Einlagestreifens zurückversetzt ist, die den Knickbereich der Schriftgutblätter
beim Umblättern bestimmt.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung
dargestellt. Es zeigt F i g. 1 eine schaubildliche Ansicht eines geschlossenen Schnellhefters,
F i g. 2 die Draufsicht auf einen als Heftstreifen ausgebildeten Einlagestreifen
für den Schnellhefter nach F i g. 1, F i g. 3 einen Querschnitt durch den Heftstreifen
gemäß der Linie III-111 in F i g. 2.
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Bei dem gewählten Ausführungsbeispiel ist eine Hängehefter vorgesehen,
der wie üblich aus einem vorderen Umschlagdeckel 1, einem hinteren Umschlagdeckel
2 und aus einem den Hefterrücken bildenden Falz 3 besteht. In diesem Hefterrücken
ist ein Einlagestreifen 4 z. B. mittels Klammern 5 befestigt. Der Einlagestreifen
4 ist als Heftstreifen ausgebildet und hierzu an seinem nach außen bzw. zum Hefterrücken
gerichteten
Rand mit einer randoffenen Ausnehmung 6 und am gegenüberliegenden mit zwei Aufreihzungen
10 versehen. Die randoffene Ausnehmung 6 wird von zwei gegenüberliegenden
Nasen 7 und 8 überragt. Im Bereich dieser randoffenen Ausnehmung 6 sind die Umschlagdeckel
1 und 2 mit je einer entsprechenden Aussparung 9 versehen, so daß der Einlagestreifen
4 an dieser Stelle freigelegt ist.
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Die Aufreihzungen 10 an der der Ausnehmung 6 gegenüberliegenden Seite
verlaufen senkrecht zur Längsrichtung des Falzes 3 und sind zusammen mit dem Einlagestreifen
einstückig ausgebildet. Um eine dauerhafte Verbindung der Aufreihzungen 10 mit dem
Einlagestreifen 4 zu erzielen, ist die Wurzel 11 jeder Aufreihzunge um die Tiefe
einer zur freien Längskante des Einlagestreifens 4 randoffenen Aussparung 12 zurückgesetzt.
Die Aufreihzungen 10 können auf diese Art und Weise etwas dünner gehalten sein als
der Einlagestreifen 4, so daß die Aufreihzungen 10 eine beträchtliche Biegsamkeit
aufweisen. Die Aufreihzungen 10 bilden zusammen mit dem Einlagestreifen einschließlich
einer die randoffene Aussparung 6 umgebenden Verstärkung 13 ein einteiliges Werkstück,
das aus Kunststoff geformt ist.