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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Überführen von auf einem
Förderer im breiten Strom ungeordnet ankommenden, im wesentlichen zylindrischen
Gegenständen, insbesondere Flaschen, in eine einzige Reihe und auf einen zweiten
Förderer, mit nachgiebigen Führungsleisten, die in Förderrichtung konvergierend
angeordnet sind.
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In vielen Betrieben ist es innerhalb der Fertigungsstraße erforderlich,
in breitem Strom ungeordnet ankommende Gegenstände in eine Reihe einzuordnen und
an weitere Arbeitsstellen, z. B. eine Flaschenwaschmaschine od. dgl., zu überführen.
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Es ist bekannt, diese in breitem Strom ankommenden Gegenstände gegen
eine schräg über die Förderbahn liegende Leitschiene anlaufen zu lassen und entlang
dieser Leitschiene seitlich abzuführen. Dabei ist an der Ablaufseite der Leitschiene
eine weitere Führungsschiene angeordnet, die vor der an der Leitschiene anliegenden
Reihe von Gegenständen liegende Gegenstände in diese Reihe eindrückt. Um eine Beschädigung
der Gegenstände, z. B. Flaschen, zu verhindern, ist dabei bei einer derartigen bekannten
Einrichtung (USA.-Patentschrift 2315880) die Leitschiene in Förderrichtung federnachgiebig
gelagert. Ferner kann zur Anpassung an unterschiedliche Gegenstände und zur Beeinflussung
der Geschwindigkeit der Abförderer die Schräglage der Leitschiene zur Förderrichtung
eingestellt werden.
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Bei dieser bekannten Anordnung besteht die Gefahr, daß die Gegenstände
sich vor der Leitschiene nicht in einer Reihe einordnen und vor dieser Reihe angesammelte
Gegenstände dann mit Kraft zwischen die in der Reihe liegenden Gegenstände eingepreßt
werden müssen. Dadurch besteht die Gefahr einer Beschädigung, z. B. eines Bruchs
von Flaschen Außer dem hängt die Geschwindigkeit der Abförderung von der Reibung
der Gegenstände auf dem Anförderer ab, so daß z. B. durch unterschiedliche Nässe
eine unterschiedliche Abfördergeschwindigkeit bedingt ist.
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Um die Gefahr beim Einpressen vor der Reihe liegender Gegenstände
in die Reihe zu vermindern, ist es bekannt (britische Patentschrift 853084), das
vorstehend geschilderte Verfahren »zweistufig« auszuführen, d. h., die Gegenstände
werden vom ersten Förderer über eine schräge Leitschiene auf einen zweiten Förderer
gebracht, wobei zuerst auf diesem zweiten Förderer das Voreinpressen der vor der
Reihe stehenden Gegenstände mittels einer Gegenschiene erfolgt, worauf dann die
so vorgeordneten Gegenstände nochmals gegen eine schräg zur Förderrichtung liegende
Leitschiene laufen und nochmals Gegenführungen zum genauen Anlegen der Gegenstände
an der Leitschiene beim Überlaufen auf den dritten Abförderer vorgesehen sind.
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Es ist ferner eine Einrichtung zum Einordnen von in zwei Reihen ankommenden
Gegenständen in eine Reihe bekannt (USA.-Patentschrift 2 753 975), bei der zwei
gegenläufig schräg über je einen Anförderer verlaufende Führungsschienen mit parallel
dazu laufenden Gegenschienen vorgesehen sind, die je eine geordnete Reihe von Gegenständen
auf einen mittleren Abförderer überführen, wobei schräg über die Anförderer liegende
Führungsschienen sich mit einer Knickstelle entlang dem Abförderer aufeinander zu
verlaufend fortsetzen, so daß eine sich entsprechend der Einordnung der aus beiden
Reihen angeförderten Gegenstände in der Breite vermindernde Führungsbahn für die
Abförderreihe geschaffen wird. Dabei
wird ein entsprechendes Geschwindigkeitsverhältnis
zwischen Anförderer und Abförderer eingestellt.
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Bei allen diesen bekannten Anordnungen werden die in eine Reihe einzuordnenden
Gegenstände zwischen zwei Führungen formschlüssig wenigstens an einem Teil ihrer
Bahn in eine Reihe geführt und dadurch einer erheblichen Beanspruchung ausgesetzt.
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Außerdem besteht die Gefahr, daß bei größerer Anförderung als Abförderung
die Flaschen sich stauen und dadurch die gesamte Abförderung verstopft wird.
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Es ist die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe, eine derartige
Vorrichtung zu schaffen, bei der die Gegenstände ohne Ausübung eines formschlüssigen
Gegendruckes in einer Reihe auf einen Abförderer aufgegeben werden und dadurch die
Gefahr einer Beschädigung, z. B. eines Bruchs bei Flaschen, vermieden wird.
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Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß die Führungsleisten
am Einlaßende schwenkbar auf vertikalen asymmetrisch und auf gegenüberliegenden
Seiten des ersten Förderers angeordneten Drehzapfen gelagert und jeweils an einer
im Bereich vor dem vom Drehzapfen entfernten Ende gelegenen Stelle nach außen abgeknickt
sind, wobei die Knickstellen der gegenüberliegenden Führungsleisten in Förderrichtung
zueinander versetzt sind, und daß jede der Führungsleisten mit einer Einrichtung
verbunden ist, die sie nachgiebig in die Förderbahn drückt.
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Durch diese erfindungsgemäße Anordnung werden aiso die Flaschen während
des Einordnens nicht formschlüssig durch die Gegenschienen gegen die schräg zur
Förderrichtung liegenden Leitschienen angepreßt, sondern sie werden durch die Schräglage
seitlich auf dem Förderer zwischen den Führungsleisten hin- und hergeschoben und
ordnen sich dadurch praktisch selbsttätig in eine Reihe ein. Eine zu starke Pressung
und ein Einklemmen mehrerer Flaschen zwischen den Führungsleisten wird dabei vermieden.
Um eine möglichst einfühlige gleichförmige Rückstellkraft auf die Führungsleisten
auszuüben, können die Druckeinrichtungen Gegengewichte enthalten, die mit jeder
Führungsleiste verbunden und zueinander asymmetrisch angeordnet sind.
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Um eine sichere Aufhängung der nachgiebigen Führungsleisten zu erreichen,
können diese an zwei ebenfalls in Förderrichtung konvergierend angeordneten Schienen
gelagert sein, die länger als die Führungsleisten sind und deren Enden den Einlaß
und den Auslaß für die Gegenstände bilden. Dabei können in den Schienen Anschläge
zur Begrenzung der Bewegung der Führungsleisten aus der Förderbahn vorgesehen sein.
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Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnungen an einem
Ausführungsbeispiel näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt F i g. 1 eine Draufsicht
auf eine Vorrichtung nach der Erfindung, F i g. 2 eine Seitenansicht der in F i
g. 1 gezeigten Vorrichtung, F i g. 3 einen Schnitt entlang der Linie 3-3 in Fig.
1, Fig. 4 einen Schnitt entlang der Linie 4-4 in Fig. 1, Fig. 5 einen Schnitt entlang
der Linie 5-5 in Fig.1, F i g. 6 eine schematische Draufsicht auf die Vorrichtung
nach Fig. 1, wenn dieselbe mit kleinster Fördermenge arbeitet, und
F
i g. 7 eine schematische Draufsicht ähnlich Fig. 6, wenn die Vorrichtung mit sehr
großer Fördermenge arbeitet.
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In Fig. 1 und 2 ist die Vorrichtung als Förderanlage mit einem Zubringerförderband
10 und ein Abführförderband 11 mit nebeneinander in geicher Höhe angebrachten Förderflächen
12 und 13 dargestellt. Ein Rahmen unterstützt den Längsholm jedes Förderbandes.
Das Zubringerförderband 10 kann eine geringere Geschwindigkeit haben als das Förderband
11, und es ist entsprechend breiter. Das Förderband 11 ist so breit, daß auch Gegenstände
mit größten Abmessungen in einer einzelnen Reihe aufgenommen werden können.
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Die Bewegung der Gegenstände erfolgt durch die zusammenwirkenden
Führungsschienen 15 und 16, die über den Förderflächen angeordnet sind. Die Führungsschienen
15 und 16 können aus Winkeleisen 35 bzw. 17 bestehen, die von Konsolen 36 bzw.
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18 mittels durch Schlitze 20 in den Konsolen gehende Schrauben 19
gehalten werden, so daß die Winkeleisen 35 bzw. 17 senkrecht verstellt werden können.
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Jede Konsole 18 bzw. 36 wird von einer zweiten Konsole 21 bzw. 38
getragen, die an einem benachbarten Teil 14 a bzw. 14 b des Rahmens 14 befestigt
ist. Die Konsole 18 gemäß F i g. 5 ist mit einem Einsatz 22 versehen, der die benachbarten
Enden der Winkeleisen 17 über dem Förderband 10 und neben dem Förderband 11 hält.
Die Winkeleisen 17 bzw. 35 der Führungsschienen 15 bzw. 16 sind an den durch den
Rahmen 14 getragenen Konsolen 21 bzw. 38 waagerecht einstellbar. Die Führungsschiene
15 ist mit einer nachgiebigen Führungsleiste 23 (F i g. 1, 3 und 4) versehen, die
an ihrem Ende 24 um einen senkrechten Drehzapfen 25 drehbar gelagert ist. Die Führungsleiste
erstreckt sich längs der Winkeleisen 17 bis zum entgegengesetzten Ende 26, und zwischen
den Enden befindet sich ein Knick 27. Ein von den Winkeleisen getragener Anschlagstift
28 ist verstellbar, um die Bewegung der Führungsleiste 23 in die Schienenteile hinein
zu begrenzen. Auf die Führungsleiste 23 wird ständig ein Druck ausgeübt, um sie
zwischen den Schienenteilen 17 gestreckt zu halten.
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Dieser Druck wird durch ein Gegengewicht29 erreicht (F i g. 1, 2 und
4), welches einstellbar auf einem Arm 30 gelagert ist, der bei 31 an der Konsole
32 drehbar befestigt ist. Der Arm 30 ist in seinem Endteil 33 so eingestellt, daß
er eine Schubstange 34 angreift, die an der Führungsleiste 23 befestigt ist.
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Die die Führungsschiene 16 bildenden Winkeleisen 35 werden an der
linken Konsole 36 in F i g. 1 durch ein Ansatzstück 39 gehalten. Dieses Ende der
Führungsschiene 16 liegt am Rand der Förderbandfläche 12 und hindert die Gegenstände
so lange daran, sich über die Förderbandfläche 13 hinaus zu bewegen bis sie in die
Führungsschienen 15 und 16 eingelaufen sind. Die Führungsschiene 16 enthält eine
bewegliche und nachgiebige Führungsleiste 40, die an ihrem Ende 41 um einen senkrechten
Drehzapfen 42 drehbar gelagert ist. Die Führungsleiste 40 erstreckt sich längs und
zwischen den Winkeleisen 35 bis zum entgegengesetzten Ende 43 und ist zwischen ihren
Enden 41 und 43 ebenfalls mit einem Knie oder Knick 44 versehen. Die Führungsleiste
40 wird durch die geförderten Gegenstände um den Zapfen 42 in Richtung auf die festen
Teile 35 gedreht und wird in die entgegengesetzte Richtung durch ein Gegengewicht
45 gedrückt, das an einem Arm 46 verstell-
bar befestigt ist, der bei 47 in einer
Stützkonsole 48 drehbar gelagert ist, wobei diese Stützkonsole 48 von dem Rahmen
14 getragen wird. Das obere Ende 49 des Gegengewichtsarmes 46 ist so eingestellt,
daß es das äußere Ende einer Schubstange 50 angreift, die von der Führungsleiste
40 in Stellung gehalten wird, so daß sie zwischen den Schienenteilen 35 verläuft.
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Auf das äußere Ende der Schubstange 50 ist eine Mutter 51 als Begrenzungsanschlag
für die nach auswärts gerichtete Bewegung der Führungsleiste 40 aufgeschraubt. Die
nach innen gerichtete Bewegung der Leiste 40 wird durch den Anschlag 52 begrenzt.
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Die Antriebseinrichtungen der Förderbänder 10 und 11 sind Motoren,
die an die Antriebswelle 53 angeschlossen sind (F i g. 3, 4, 6 und 7), um das Förderband
10 durch das Kettenzahnrad 54 anzutreiben. In ähnlicher Weise können Motoren mit
der Antriebswelle 55 verbunden sein, um das Förderband 11 über sein Kettenzahnrad
56 anzutreiben. Die getrennten Antriebe für die Förderbänder 10 und 11 gestatten
es, die breitere Förderbandfläche 12 mit einer geringeren Geschwindigkeit anzutreiben
als die Förderbandfläche 13, so daß eine sich relativ langsam bewegende große Menge
von Gegenständen durch diese Vorrichtung zusammengefaßt und beeinflußt werden kann,
um eine einzelne Reihe daraus zu bilden, die sich mit einer größeren Geschwindigkeit
bewegt.
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Die Arbeitsweise der Erfindung ist nachfolgend an Hand der F i g.
6 und 7 beschrieben. Die Winkeleisen 17 und 35 der Führungsschienen 15 bzw. 16 sind
so eingestellt, daß die Auslaßenden etwa um Gegenstandsgröße voneinander getrennt
sind, und sie münden auf dem Förderband 11. Diese Einstellung für eine große Gegenstandsabmessung
ist in den F i g. 1, 6 und 7 gezeigt. Es ist auch auf die Einstellung der Führungsleisten
23 und 40 gegen die Winkeleisen 17 bzw. 35 zu achten. Die freien Enden 26 und 43
sind so angeordnet, daß sie in Ruhestellung relativ dicht aneinander liegen und
dabei die Seiten einer Bahn bilden, die vom Einlaß links bis zum Knick 27 der Führungsleiste
23 zusammenläuft, und danach eine Zickzackbahn bildet, die ebenfalls zusammenläuft.
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Die Führungsleisten 23 und 40 werden normalerweise durch die zugehörigen
Gegengewichte 29 und 45 in dieser Stellung gehalten. Wenn die Führungsleisten durch
die Gegenstände nicht beeinflußt werden, werden die Gegengewichte diese bis zum
Anschlag des einstellbaren Anschlagteiles 34 a am Bolzen 34 für die Führungsleiste
23 (F i g. 4) und bis zum Anschlag des Anschlags 51 der Stange 50 für die Führungsleiste
40 (F i g. 5) halten.
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Aus Fig.6 ist ersichtlich, daß die Förderbänder 10 und 11 einige
Gegenstände A befördern, und die Führungsleisten 23 und 40 haben durch den Seitendruck,
der von den Führungsleisten durch die Gegengewichte ausgeübt wird, die Gegenstände
in eine einzelne Reihe geordnet. Sobald keine Gegenstände mehr nachfolgen, wird
das Förderband 11 die vorderen Gegenstände weiterbefördern, und es werden ungefähr
vier bis fünf Gegenstände in einem Bereich zwischen den Führungsleisten gehalten
werden, wobei deren Widerstand größer ist als die Reibung zwischen dem Boden des
Gegenstandes und der Förderbandfläche 12. Dieser Widerstand bewirkt auch eine Stabilisierung
des Förderablaufs. Die Vorrichtung ist daher normalerweise so eingestellt, daß ungefähr
vier bis fünf Gegenstände am Vorbeilaufen an den Führungsleisten
23
und 40 gehindert werden. Das Förderband 11 wird mit einer höheren Geschwindigkeit
als das Förderband 10 angetrieben und die auf die gewünschte Kapazität der Vorrichtung
eingestellt.
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Wenn die Menge der Gegenstände A zunimmt, werden die Führungsleisten
23 und 40 weiter auseinandergebogen, und die Lage der jeweiligen Gegengewichte 29
und 45 ändert sich. Diese Änderung läßt die Seitenbelastung auf die Gegenstände
anwachsen, und diese drücken die Führungsleisten weiter zurück. Das Durchbiegen
der Führungsleisten wird teilweise durch die Knicke 27 und 44 gesteuert und teilweise
durch ihre Drehlagerung beeinflußt.
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Die Durchbiegung wird durch die zueinander versetzten Drehachsen 25
und 42 der Leisten 23 und 40, durch die versetzte Lage der Beanspruchung durch die
Gegengewichtskraft auf die Teile 34 und 50, durch die zueinander versetzten Knicke
27 und 44 und durch die unterschiedliche Berührungslänge der Gegenstände an den
Führungsleisten beeinflußt.
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Folglich trägt die asymmetrische Beziehung des Verlaufs, des Aufbaus
und der Punkte der Gegengewichtsbelastung zur Wirkung der Führungsleisten so bei,
daß diese eine »knetende« Wirkung auf die Ansammlung von Gegenständen A ausüben,
um sie fließend in eine Reihe einzudrücken und einzuordnen, wobei, wenn z. B. gerade
zwei Gegenstände sich zwischen den Führungsleisten vor dem Knick 27 genau gegenüberliegen
(was bei bekannten Führungen eine Hemmung zur Folge haben würde), die beiden Gegenstände
die Führungsleisten auseinanderdrücken und dabei die Führungsleiste 40 mehr gebogen
wird, da ihr Knick 44 stärker verschoben worden ist, so daß eine schräge Schubkraft
an den Gegenständen erzeugt wird, was ein Verschieben des einen Gegenstandes in
Vorderrichtung vor den anderen bewirkt.
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In F i g. 1 und 2 ist ein elektrischer Rüttelapparat 60 gezeigt,
der an den Winkeleisen 17 der Führung 15 befestigt ist und der der Führungsschiene
15 eine kurze und schnelle Hand und Herbewegung zur Verstärkung der durch beide
Führungsschienen 15 und 16 ausgeübten Knetwirkung erteilt. Dieser Rüttelapparat
ist für Gegenstände mit unregelmäßiger Oberfläche oder von eigentümlicher Gestalt
nützlich.
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Ein geeigneter Rüttelapparat arbeitet nach dem elektromagnetischen
Unterbrecherprinzip eines Summers, wobei eine ausreichende Masse als Schwungglied
die Winkeleisen 17 zum Ansprechen bringt.