DE1283248B - Wischvorrichtung fuer den ein- und mehrfarbigen Stahlstichdruck - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. CL:

B41f

Deutsche Kl.: 15 d-21/11

Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:

P 12 83 248.3-27 (S 95227)

28. Januar 1965

21. November 1968

Die Erfindung betrifft eine Wischvorrichtung für den ein- und mehrfarbigen Stahlstichdruck.

Vorrichtungen dieser Art werden insbesondere für exakte Drucke verwendet, beispielsweise zum Drukken von Banknoten und Wertpapieren.

Bekannt ist eine Reinigungsvorrichtung für den Gummizylinder von Offsetdruckmaschinen mittels zweier dicht beieinander angeordneter, mit dem Gummizylinder unmittelbar in Berührung stehender Bürstwalzen, die derart gegensinnig rotieren, daß sich die Borsten an der Berührungsstelle mit dem Zylinder aufeinanderzu bewegen.

Diese Reinigungsvorrichtung ist der Druckstelle nachgeschaltet. Bei ihr werden die an der jeweiligen Berührungsstelle mit dem Zylinder von den Bürsten aufgenommenen Schmutz- und Waschmittelteilchen der jeweils benachbarten Bürstenwalze zugeschleudert. Obwohl den Bürstenwalzen Abstreifer zugeordnet sind, wird immer wieder ein Teil der Schmutzteilchen an die Zylinderwalze zurückgebracht, was ao zu unerwünschten Farbvermischungen führt.

Weiter ist eine Regeneriervorrichtung für zum Drucken geeignete Metallplatten mit motorgetriebenen Bürsten bekannt.

Bei den bekannten Vorrichtungen handelt es sich um der Druckstelle nachgeschaltete Vorrichtungen zur Regenerierung und Reinigung der Druckplatten.

Beim Gegenstand der Erfindung handelt es sich demgegenüber um eine Vorrichtung, bei der die Druckplatte für den Druck, und zwar unmittelbar vor dem Druckvorgang, vorbereitet wird, d. h., bei der die überschüssige Farbe vor dem Druck von den Druckplatten entfernt wird.

Bislang sind drei Mittel verwendet worden, um die überschüssige Farbe von den Druckplatten zu entfernen:

a) ein auf der Druckplatte schleif ender Streif en aus Stoff oder Papier;

b) ein sich auf dem Hauptzylinder reibungsfrei abwälzender Zylinder;

c) ein Stahlabstreicher.

Diese drei Mittel haben aber alle denselben Nachteil, daß sie nämlich die Farbe vor ihrer Berührungsstelle mit dem Hauptzylinder vor sich herschieben. Dadurch wird ein Vermischen der verschiedenen Farben unvermeidlich. Dieses Vermischen ist mehr oder weniger bedeutsam, je nachdem wie viele Farben vorhanden sind und wie nahe die einzelnen Farben benachbart sind. Ferner spielt die Art der Farbe eine Rolle sowie das Ubereinandergreifen verschiedener Farbbereiche. Dieses Problem ist besonders schwierig beim Drucken von Banknoten, die keinerlei Wischvorrichtung für den ein- und mehrfarbigen Stahlstichdruck

Anmelder:

Societe des Procedes Serge Beaune,

Creteil, Seine (Frankreich)

Vertreter:

Dipl.-Ing. F. Weickmann,

Dipl.-Ing. H. Weickmann

und Dipl.-Phys. Dr. K. Fincke, Patentanwälte,

8000 München

Als Erfinder benannt:
Antrag auf Nichtnennung

Beanspruchte Priorität:

Frankreich vom 31. Januar 1964 (962355) --

Druckfehler aufweisen dürfen. Daher müssen die Druckplatten völlig kratzfrei sein, denn ein noch so geringer Kratzer würde beim Druck sichtbar.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Wischvorrichtung zu schaffen, mit welcher ein Vermischen der Farben vermieden wird.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Wischvorrichtung der eingangs genannten Art dadurch gekennzeichnet, daß die Wischvorrichtung eine Vielzahl von reibungsfrei sich aneinander abwälzenden, nacheinandergeschalteten Zylindern, die von dem Plattenzylinder mit einem Abstand angeordnet sind, sowie einen Abwischzylinder aufweist, der zwischen den nacheinandergeschalteten Zylindern und dem Plattenzylinder eingeschaltet ist und mit elastisch über die Oberfläche der Druckplatten streichenden, nachgiebigen Radialrakeln den Farbstoff gegen mindestens einen der nacheinandergeschalteten Zylinder schleudert.

Es genügt aber nicht, die überschüssige Farbe vermischungsfrei von dem Plattenzylinder abzuwischen; man muß die Farbe auch vermischungsfrei weiterleiten, d. h., von den Radialrakeln entfernen, damit die Farbe nicht von den Radialrakeln wieder auf den Plattenzylinder aufgetragen wird, was zu unzulässigen Farbvermischungen führen würde.

Gemäß der Erfindung läuft deshalb der Zylinder mit den Radialrakeln zu diesem Zweck mit hoher Drehgeschwindigkeit um, so daß die Farbe durch Zentrifugalkraft abgeschleudert wird. Die Farbe wird

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dadurch tangential von den Rakeln abgeschleudert. Damit nun die abgeschleuderte Farbe nicht auf irgendeinem Auffangelement trocknet, wird sie durch die Vielzahl der nacheinandergeschalteten Zylinder bis zu einer Sammelrakel geleitet.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird in der nachfolgenden Beschreibung an Hand der Zeichnung erläutert.

Die Figur zeigt eine gravierte Platte 3, die in. bekannter Weise auf emem Plattenzylinder 9 angebracht ist, der um seine Achse 10 umläuft.

Die Wischvorrichtung besteht im wesentlichen aus einem Zylinder 1, der sich mit großer Geschwindigkeit dreht und auf seiner Oberfläche radiale Lamel·

len 2 aus elastischem Material, wie etwa Plastik, trägt, ■ : > -,. _:.^,-- .... -.; _: ---;■

Beim Vorbeigang der mit Druckstoff beladenen gravierten Platte 3 an dem Zylinder Γ streichen die Lamellen 2 über die Platte 3 und räkeln die Färbe von der Oberfläche der Platte 3 fort. Ih Anbetracht der großen Drehzahl des Zylinders 1 schleudern die „ Lamellen 2 die von ihnen abgerakelte Farbe gegen die Zylinder 4, 5, 6, 7, die sich drehen und dadurch die von ihnen aufgenommene Farbe zur Sämmelrakel 8 leiten. -_■-----. . "

Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat unter anderem noch folgende. Vorteile:

1. Die Farbe kann—-was insbesondere für Monochromdrucke von Bedeutung ist — wieder-

- -gewonnen werden, ohne daß die gravierten Platten angekratzt werden, wie; etwa durch eine metallische Rakel.

2. Polychromdruckplatten können vorgereinigt werden, wodurch der Polychromdruck eine bessere ,Qualität erhält. ~ . . ..-,3. Es können οηηξ weiteres mehrere mit elastischen Rakeln versehene, umlaufende Zylinder angeordnet werden.

Claims (3)

-.'""' Patentansprüche:

1. Wischvorrichtung für den ein- und mehrfarbigen Stahlstichdruck, dadurch gekennzeichnet, .daß die Wischvorrichtung eine Vielzahl von reibungsfrei sich aneinander abwälzenden, nacheinandergeschalteten Zylindern (4,5,6,7), die von dem Plattenzylinder in einem Abstand angeordnet sind, sowie einen Abwisch-

___ zylinder (1) aufweist, der zwischen den nacheinandergeschalteten Zylindern (4, 5, 6, 7) und dem Plattenzylinder (9) eingeschaltet ist und mit

• elastisch über die Oberfläche der Druckplatten (3) streichenden, nachgiebigen Radialrakeln (2) deü

■ Farbstoff gegen mindestens einen (4) der.nach-

- einändergeschalteten Zylinder schleudert. ■_■_:,-,

2. Wischvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch - gekennzeichnet, daß die von dem Abwischelement (1) auf den ersten Zylinder (4) gerschleuderte Farbe über die nacheinandergeschal-

_; teten Zylinder (5, 6,7) bis zu dem letzten.(7) ■dieser Zylinder gefördert und dort von einer Sammelrakel (8) abgehoben wird.

3. Wischvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der die Radialrakeln (2) tragende Abwischzylinder (1) mit großer Drehzahl umläuft. ■ ■ ■ " " "

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1124 974;
österreichische Patentschrift Nr. 152 863.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

809 638/1159 11.68 © Bundesdruckerei Berlin