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Licht-Polarisator für Beleuchtungszwecke Die Erfindung betrifft einen
Licht-Polarisator für Beleuchtungszwecke sowie eine Leuchte unter Verwendung eines
derartigen Licht-Polarisators.
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Bekanntlich hat es sich als wünschenswert ergeben, für Bereiche bzw.
Arbeitsflächen, wo Menschen mit Beschäftigungen, wie beispielsweise Lesen, Schreiben
oder mit Verrichtung besonderer visueller Aufgaben, etwa Zusammenbau und Montage
kleiner, diffiziler Teile in Fertigungsbetrieben usw., tätig sind, eine möglichst
blendungsfreie Beleuchtung unter gleichzeitiger Verbesserung der Kontrastwahrnehmung
und Farbsättigung und Erhöhung der Sehschärfe zu schaffen.
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Licht-Polarisatoren bzw. -Leuchten für derartige Zwecke der Flächenbeleuchtung
sind an sich bekannt. So ist aus der USA.-Patentschrift 3 069 974 ein achsvarianter
Typ eines Diffus-Polarisators bekannt, welcher eine Vielzahl von flocken- bzw. plättchenförmigen
Teilchen aus einem isotropen Material in einem isotropen Trägermedium aufweist,
wobei die plättchenförmigen Flocken parallel zur Oberfläche des Trägerfilms angeordnet
sind. In der Ebene des Films bzw. der Trägerschicht besteht bei dieser bekannten
Anordnung keine lineare Doppelbrechung.
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Es sind darüber hinaus auch bereits Diffus-Linearpolarisatoren bekannt,
welche Doppelbrechungselemente in einem isotropen Trägermaterial aufweisen. Bei
diesen bekannten Linearpolarisatoren ist vorgesehen, daß der Brechungsindex des
isotropen Trägerschichtmaterials genau mit einem der beiden Brechungsindizes des
doppelbrechenden Elements übereinstimmt, wobei dieser Übereinstimmung kritische
Bedeutung zukommt, derart, daß eine Verschiedenheit zwischen dem Brechungsindex
der Matrix bzw. dem Träger- oder :Mutterkörper und dem einen der beiden Brechungsindizes
des Doppelbrechungselements vermieden werden muß. Diese bekannten Diffus-Linearpolarisatoren
zeigen daher bei Betrachtung in senkrechter Richtung eine Linear-Doppelbrechung.
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Die Erfindung betrifft somit einen Licht-Polarisator für Beleuchtungszwecke,
welcher wenigstens ein doppelbrechendes Element in vorgegebener Orientierung in
einer isotropen Schicht aufweist. Durch die Erfindung soll ein derartiger Doppelbrechungs-Licht-Polarisator
geschaffen werden, der in Verbindung mit einer in Abstand angeordneten Lichtquelle
innerhalb eines vorgegebenen konischen Winkelbereichs, ausgehend von einem Punkt
der Lichtquelle, polarisiertes Licht mit einer überwiegenden Schwingungsrichtung,
die in einer Einfallsebene liegt, erzeugt, während außerhalb dieses Bereichs diffuses
Licht erhalten wird; der Licht-Polarisator gemäß der Erfindung soll dabei die Erzeugung
von polarisiertem Licht einheitlicher Polarisationsrichtung innerhalb eines weiten
Bereichs von Konusöffnungswinkeln und wenigstens innerhalb eines von mehreren konzentrischen
Bereichen einer beleuchteten Fläche gewährleisten.
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Zu diesem Zweck ist gemäß der Erfindung vorgesehen, daß das Doppelbrechungselement
optisch in einer zentralsymmetrischen Orientierung in der isotropen Schicht angeordnet
ist und aus einem einachsigen Material mit ordentlichen und außerordentlichen Brechungsindizes
besteht und daß die isotrope Schicht einen zwischen diesen Brechungsindizes des
doppelbrechenden Elements liegenden Brechungsindex besitzt.
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Die Matrix bzw. der Matrixkörper kann aus einem beliebigen lichtdurchlässigen
isotropen Material bestehen, dessen Brechungsindex (n",) zwischen dem Brechungsindex
der außerordentlichen Achse (n,) und dem Brechungsindex der ordentlichen Achse (n,)
des Doppelbrechungselements liegt. Die Wahl des jeweils für die Matrix zu verwendenden
Materials richtet sich nach einem gewünschten Winkel bzw. Winkelbereich eines sogenannten
Durchlaßkegels, dessen Scheitel in einem beliebigen Punkt einer Lichtquelle liegen
kann und dessen Basis in einer zu beleuchtenden Fläche liegt. Dieser Winkel seinerseits
hängt davon ab, wie nahe n. dem Wert n, kommt. Als Matrix kommen eine in einem Behälter
enthaltene Flüssigkeit, Glas oder ein Polymer, das in gegossener
Form
isotrop ist, in Frage. Vinylpolymere wie beispielsweise Polyvinyl-Butyrat sind vorzuziehen,
jedoch können auch andere isotrope Stoffe, welche den optischen Anforderungen gemäß
der vorliegenden Erfindung genügen, Anwendung finden. Es sei betont, daß hinsichtlich
der Dicke der Matrix praktisch keine Beschränkung besteht; sie kann so dick oder
so dünn wie gewünscht sein, vorausgesetzt, daß sie eine Schicht bzw. eine Mehrheit
von eingebetteten Doppelbrechungselementen, von denen wenigstens einige sich überlappen
oder übereinanderliegen, aufzunehmen vermag. Die jeweilige Dicke hängt weitgehend
von dem gewünschten Betrag der Streuung in bestimmten Ebenen, von dem Polarisierungsgrad
sowie von der gewünschten mechanischen Festigkeit des Polarisators ab. Die Matrix
hat in erster Linie eine optische und nicht eine mechanische Funktion. Die Bedeutung
der Ausdrücke »Durchlaßkegel« (»Cone of transparency«) und »Lichtstreuung« (Aight
scattering«) wird weiter unter genauer erläutert.
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Das für die Zwecke der vorliegenden Erfindung verwendete Doppelbrechungselement
ist vorzugsweise oder überwiegend einachsig und wird in der Matrix so angeordnet,
daß seine außerordentliche Achse rechtwinklig zur Ebene der Matrix gerichtet ist.
Wie bei einachsigen Elementen allgemein üblich, besitzt das Element zwei Brechungsindizes,
die, falls das doppelbrechende Element im strengen Sinne einachsig ist, einen identischen
Wert besitzen oder, falls es vorwiegend einachsig ist, nahezu gleichen Wert haben,
sowie einen dritten Brechungsindex, der als außerordentlicher Brechungsindex bezeichnet
wird und einen hiervon stark verschiedenen Wert besitzt. Für die Zwecke der vorliegenden
Erfindung werden im Interesse der Einfachheit und der Klarheit der Ausdrucksweise
die doppelbrechenden Elemente bzw. Stoffe der Anordnung gemäß der vorliegenden Erfindung
als einachsig angesehen, d. h., daß sie nur zwei Hauptbrechungsindizes besitzen,
nämlich einen ordentlichen und einen außerordentlichen Brechungsindex. Der außerordentliche
Brechungsindex (n,) kann entweder größer oder niedriger als der ordentliche Brechungsindex
sein, d. h., das Element kann entweder ein positiv oder ein negativ einachsiges
Element sein. Für eine bestimmte, untergeordnete Funktion kann der Brechungsindex
der Matrix (n,") mit dem außerordentlichen Brechungsindex des doppelbrechenden Elements
übereinstimmen. Im allgemeinen soll jedoch angenommen werden, daß der Brechungsindex
der Matrix zwischen den beiden Brechungsindizes des doppelbrechenden Elements, und
zwar näher an dem außerordentlichen Index (ne) als an dem ordentlichen Brechungsindex,
liegt. Vorzugsweise und aus Gründen einfacherer Herstellung kann das doppelbrechende
Element eine plättchenförmige oder blatt- bzw. folienförmige Gestalt besitzen.
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Als geeignete Doppelbrechungselemente kommen einachsige Kristalle
oder Moleküle, wie beispielsweise »Perl-Essenz«-Stoffe, wie etwa Guanin oder guanidinartige
Verbindungen, in Frage, oder einachsig angeordnete Doppelbrechungspolymere, wie
beispielsweise Mylar (Handelsbezeichnung für einen von der Firma E. I. du Pont de
Nemours & Co., Wilmington, Delaware, vertriebenen Polyesterfilm). Es sei betont,
daß im Fall von Polymeren und einigen Kristallen die Doppelbrechungselemente aus
einer kontinuierlichen Phase bzw. einer Folie statt aus einzelnen getrennten Segmenten
bestehen können. Beispielsweise kann der Polarisator gemäß der Erfindung eine Schichtung
aus einem polymeren Doppelbrechungselement und einer isotropen Matrix aufweisen.
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Wie bereits erwähnt, ist das Doppelbrechungselement in der Matrix
in solcher Ausrichtung angeordnet, daß die außerordentliche Achse des Elements senkrecht
zur Ebene der Matrix steht. Diese Ausrichtung läßt sich beispielsweise als Folge
der Konfiguration des Elements und der auf das Element während des Gieß- bzw. Spritzgußvorgangs
ausgeübten »ordnenden« Kräfte und Spannungen erzielen.
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Falls das doppelbrechende Element in Form mehrerer plättchenförmiger
Teile Anwendung findet, können diese so in zueinander paralleler, sich gegenseitig
überlappender Lage in der Ebene der Matrix angeordnet werden. Es sei betont, daß
kein zusätzlicher Verfahrensschritt zur Ausrichtung erforderlich ist. Dies stellt
einen weiteren Faktor dar, der die Herstellung eines verhältnismäßig dünnen Polarisators
erlaubt, da eine zusätzliche Dicke, wie sie normalerweise bei der Herstellung herkömmlicher
Folien-Polarisatoren zur Erzielung der Filmstabilität nach dem Ziehen (»stretching«)
erforderlich ist, hier nicht notwendig ist. Der Polarisator gemäß der Erfindung
kann durch Gießen, im Wege des Spritzgußverfahrens usw. hergestellt werden; es sei
jedoch betont, daß das in dieser Weise hergestellte Erzeugnis den gewünschten nichtdoppelbrechenden
Charakter bei Betrachtung in Richtung senkrecht zur Matrix ebene, d. h. längs einer
optischen Achse der doppelbrechenden Komponente besitzen muß.
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Allgemein ist der Licht-Polarisator gemäß der Erfindung zur Verwendung
mit einer Lichtquelle vorgesehen, die im wesentlichen eine Einzellichtquelle oder
eine Lichtquelle mit einer Vielzahl von Punkten sein kann und vorzugsweise mit einer
benachbarten lichtreflektierenden Oberfläche, wie beispielsweise einer Decke oder
Wandung oder einem besonderen Reflektor, versehen ist. Der Licht-Polarisator gemäß
der Erfindung ist allgemein zwischen der Lichtquelle und dem zu beleuchtenden Bereich
angeordnet. Die Hauptfunktion des Polarisators gemäß der Erfindung besteht darin,
daß er polarisiertes Licht erzeugt, dessen elektrischer Vektor (E-Vektor) in mehreren,
radial verteilten Einfallsebenen liegt. Dies führt zur Erzielung von im wesentlichen
blendungsfreien Beleuchtungsbereichen oder -zonen. Soweit der E-Vektor in unerwünschter
Weise senkrecht zu einer Einfallsebene liegen mag, ist der ordentliche Brechungsindex
des doppelbrechenden Elements (na)
eine Konstante, die niemals den gleichen
Wert wie der Brechungsindex der Matrix (n,") besitzt. Jeder in dieser Weise liegende
E-Vektor wird daher durch Reflexion und Diffusion geschwächt.
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Licht, das auf den Licht-Polarisator gerichtet ist und in einer Einfallsebene
schwingt, wird durch den Polarisator gemäß der Erfindung in reflektiertes Licht,
durchgelassenes polarisiertes Licht sowie Streulicht (»diffused light«) umgewandelt,
je nach den weiter unten auseinandergesetzten Bedingungen. Einfallendes Licht, das
in Richtung der Normalen gerichtet ist, wird durch diffuse Streuung (»diffusion«)
geschwächt. Diese umfaßt innere und Vorwärtsstreuung durch die doppelbrechenden
und die Matrixteile, ebenso wie Rückwärtsstreuung; die Ausdrücke »Streuung« (»scattering«)
und »Diffusion« bzw. »diffuse
Streuung« (»diffusing«) werden abwechselnd
gleichbedeutend als Ergebnis von Reflexionen verwendet. Licht, das auf den Licht-Polarisator
gerichtet ist und in einem Winkel von 90° zu einer Einfallsebene schwingt, wird
als diffuses Licht gestreut. Die Intensität des diffusen Lichtes ist eine Funktion
des Unterschieds zwischen den ordentlichen Brechungsindizes des doppelbrechenden
Elements (n") und dem Brechungsindex der Matrix (n",). Da der Einfallswinkel sich
zwischen der großen Achse und der kleinen Achse der Ellipse (n" bzw. ne im
Fall eines negativ einachsigen Elements) verändert, gibt es einen Winkel zwischen
ne und n", der mit dem Brechungswinkel der Matrix übereinstimmt, d. h. wo der Brechungsindex
des einfallenden Lichtstrahls gleich n", wird. Für diesen Winkel durchsetzt der
Lichtstrahl den Polarisator ohne Diffusion. Stimmen der Brechungsindex der Matrix
und der Brechungsindex des einfallenden Strahls bei einem bestimmten Winkel in dem
doppelbrechenden Element überein, so erhält man eine Richtung maximaler Durchlässigkeit
für das polarisierte Licht, und da keine oder nur eine geringe Absorption stattfindet,
ist die Intensität des polarisierten Lichtes ebenfalls groß.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten von Ausführungsbeispielen der Erfindung
ergeben sich aus der folgenden Beschreibung an Hand der Zeichnung; in dieser zeigt
F i g. 1 in schematischer Schnittansicht die Art und Weise, in welcher für verschiedene
Strahlengänge Licht von verschiedenen Punkten einer Lichtquelle, deren E-Vektor
in einer Einfallsebene liegt, in dem Licht-Polarisator gemäß der Erfindung gebrochen
und durchgelassen wird, F i g. 2 eine perspektivische Teilansicht eines Licht-Polarisators
gemäß einer Ausführungsform der Erfindung, F i g. 3 eine perspektivische Teilansicht
eines Licht-Polarisators gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung, F i
g. 4 eine schematisierte perspektivische Ansicht zur Veranschaulichung der selektiven
Beleuchtung eines Bereichs von einem gegebenen Punkt einer Deckenlichtquelle in
Verbindung mit dem Licht-Polarisator gemäß der Erfindung.
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In F i g. 1 ist das Brechungsindex-Ellipsoid 12 eines einachsigen
doppelbrechenden Elements mit der außerordentlichen Achse 11 und der ordentlichen
Achse 13 dargestellt, und zwar eingebettet in eine isotrope Matrix bzw. Mutterkörper
10; das Ganze bildet den Licht-Polarisator 24. In dem speziell dargestellten
Licht-Polarisator ist der außerordentliche Brechungsindex (ne) als erheblich kleiner
als der ordentliche Brechungsindex (n") zu denken sowie etwas kleiner als der Brechungsindex
der Matrix (n,"). Mit A, B, C und D sind Lichtstrahlen von verschiedenen
Punkten einer Lichtquelle 26 bezeichnet, wobei der durch die zugehörigen Doppelpfeile
angedeutete E-Vektor dieses Lichtes in einer gegebenen Einfallsebene liegt, während
der 0-Vektor durch die zugeordneten Punkte angedeutet ist. Für jeden Strahl ergibt
sich beim Durchlaufen des doppelbrechenden Elements ein individueller Brechungsindex.
Der Brechungsindex der Matrix ist kleiner als die Brechungsindizes der Strahlen
A und B, er ist gleich dem Brechungsindex des Strahls C, und schließlich
größer als der Brechungsindex des Strahls D, in dem doppelbrechenden Element. Die
Brechungsindizes der Strahlen A, B, C und D sind mit na, nb, n, bzw.
nd bezeichnet, und zwar sind sie in rechtem Winkel zur Richtung des Strahlengangs
der betreffenden Lichtstrahlen auf ihrem Weg durch das Index-Ellipsoid 12 hindurch
angedeutet. Der Strahl A, der im wesentlichen rechtwinklig auf die Fläche der Matrix
auftrifft, wird infolge der Verschiedenheit des Brechungsindex der Matrix und der
ordentlichen Brechungsindizes des doppelbrechenden Elements diffus gestreut, d.
h. weil n," kleiner als n" ist, das seinerseits gleich n" ist. Die innere
Reflexion und Streuung innerhalb des Polarisators sind, da sie nicht wesentlich
sind, aus Gründen der übersichtlichkeit nicht dargestellt. Die Vorwärtsstreuung
ist durch die Linie 14 angedeutet. Der Strahl B mit Brechungsindex
nb wird ebenfalls gestreut, wie durch die Linie 15 angedeutet ist, da n," immer
noch kleiner als nb ist. Der Strahl C wird, wie durch die Linie 16 angedeutet, ohne
nennenswerten Intensitätsverlust durchgelassen und allgemein vertikal polarisiert,
da für den Winkel, unter welchem der Strahl C durch den Polarisator hindurchtritt,
n, gleich n," ist. Der Strahl D wird wiederum, wie durch die Linie 17 veranschaulicht,
gestreut, da n," größer als nd ist und somit die Brechungsindizes des Elements und
der Matrix sich wiederum voneinander unterscheiden. Lichtstrahlen, deren E-Vektor
senkrecht zu einer Einfallsebene steht, sind nicht dargestellt, da, wie oben erwähnt,
für Schwingungen senkrecht zur Einfallsebene bei jedem beliebigen Einfallswinkel
Reflexion und Schwächung auftreten. In den diffus gestreuten Strahlteilen
14, 15 und 17 sind der E- und der 0-Vektor nur in stark geschwächtem Ausmaße
vorhanden und nicht dargestellt.
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F i g. 2 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung, bei welcher plättchenförmige
einachsige Doppelbrechungselemente 22 in einem Matrixkörper 10 eingebettet sind,
der auf einem durchsichtigen Träger 18 angeordnet ist. F i g. 3 veranschaulicht
eine andere Ausführungsform, bei welcher ein Doppelbrechungselement in Form kontinuierlicher
Filme oder Schichten eines einachsigen Polymers 19 zwischen Schichten 20 einer isotropen
Matrix angeordnet sind. In beiden Beispielsfällen können die Formen als funktionell
weitgehend ähnlich bzw. äquivalent und als Schichtungen von einheitlicher Struktur
betrachtet werden. Unter der Bezeichnung »radial linear polarisiertes Licht« (»radially
linearly polarized light«) soll Licht verstanden werden, das in allen Einfallsebenen
um einen gegebenen Punkt linear polarisiert ist und somit in einer Richtung senkrecht
zur Ebene des Polarisators polarisiert ist. Der Schwingungsazimut (die Schwingungsebene)
des linear polarisierten Lichtes ist somit stets so angeordnet, daß sie auf unterhalb
des Polarisators liegende Arbeitsflächen in einer Vielzahl von radial angeordneten
Einfallsebenen durchgelassen wird, d. h. als im wesentlichen vertikal angeordnete
Schwingungen, unabhängig von der Strahlrichtung.
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Der Polarisator gemäß der vorliegenden Erfindung kann so dick oder
so dünn wie jeweils gewünscht sein, da die Polarisationseffekte bis auf den Grad
ihrer Ausprägung nicht von der Dicke abhängen. Der Durchlaßkegel, d. h. derjenige
Winkelbereich, innerhalb welchem Licht in einem linear polarisierten Zustand durchgelassen
wird, ist durch die relative Größe der Brechungsindizes des Doppelbrechungselements
und der Matrix bestimmt. Diese Indizes können in gewünschter Weise vorgewählt oder
verändert
werden. Die Öffnungswinkel des Durchlaßkegels bezüglich
der Vertikalen nehmen mit zunehmender Annäherung des Brechungsindex der Matrix an
dem außerordentlichen Brechungsindex des Doppelbrechungselements zu.
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F i g. 4 veranschaulicht in schematisierter Form die selektive Beleuchtung
eines Bereichs bzw. einer Fläche 25 durch einen Punkt 26 a einer Deckenlichtquelle
26 mit einem Reflektor 28, in Verbindung mit dem Licht-Polarisator
24 gemäß der Erfindung. Die Mittelzone 30, die im ganzen gesehen unterhalb
der Punktlichtquelle 26 a liegt und durch die Mittelstrahlen A (von denen
nur einer dargestellt ist) beleuchtet wird, erhält diffuses Licht. Die ringförmige
Zone 32 wird durch die Strahlen F erleuchtet und stellt den Bereich polarisierten
Lichtes hoher Intensität dar, dessen Schwingungsrichtung durch die zugehörigen Doppelpfeile
angedeutet ist. Das polarisierte Licht innerhalb der Zone 32 ist im wesentlichen
blendungsfrei. Die von den Strahlen G beleuchtete Zone 34
stellt einen zweiten
Bereich von überwiegend diffusem Licht dar. Obzwar nur ein einziger Strahl als Beleuchtung
der Mittelzone 30 und nur je zwei Strahlen für die Beleuchtung der Zonen
32 bzw. 34 dargestellt sind, ist selbstverständlich in Wirklichkeit eine Vielzahl
von Strahlen A, F und G vorhanden, die in radial um eine Mittelachse verteilten
Einfallsebenen liegen, derart, daß konische Strahlbündel die Beleuchtung der Zonen
liefern. Von der Zone 34 in radialer Richtung nach außen fortschreitend ist
das Licht in konzentrischen Ringen jeweils abwechselnd diffus und polarisiert. Weit
draußen in radialer Richtung ließe sich eine schwach polarisierte Zone erzielen,
wenn die konischen Strahlwinkel streifend einfallen, d. h. nahezu parallel zur Ebene
des Licht-Polarisators verlaufen würden. Diese Verhältnisse würden eintreten, wenn
der Brechungsindex der Matrix genau mit dem außerordentlichen Brechungsindex des
Doppelbrechungselements übereinstimmte; dieser spezielle Fall sei hier nur als eine
Möglichkeit von verhältnismäßig geringfügigem praktischem Wert erwähnt. Die Linearität
der Polarisation und die Intensität der Beleuchtung innerhalb jeder Zone nach Art
der Zone 32 erreichen jeweils ihren Scheitelwert, etwa in der Mitte in radialer
Richtung gesehen, jeder Zone.
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Der jeweilige Öffnungswinkel der gewünschten Durchlaßkegel wird durch
sorgfältige Wahl von nm mit Bezug auf die Brechungsindizes des Doppelbrechungselements
bestimmt. Dieser Winkel wird somit in Abhängigkeit von der Funktion bezüglich einer
gegebenen Arbeitsfläche bestimmt. So ist es beispielsweise bei einer Anwendung zur
Beleuchtung einer Zeichenfläche, wo also die Arbeitsebene gegenüber der Horizontalen
geneigt verläuft, wesentlich, daß der Konuswinkel kleiner gemacht wird, um eine
Blendung auszuschalten. Für eine horizontale Arbeitsfläche kann ein anderer Wert
des öffnungswinkels verwendet werden. Blendungsfreiheit wird allgemein erreicht,
wenn Lichtstrahlen auf eine Oberfläche unter einem Winkel von etwa 57° gegenüber
der Vertikalen auftreffen. Nur als Beispiel sei etwa erwähnt, daß bei einem Licht-Polarisator
gemäß der Erfindung unter Verwendung eines positiv einachsigen Doppelbrechungselements
der Brechungsindex des isotropen Elements etwa drei Fünftel des außerordentlichen
Brechungsindex des Doppelbrechungselements betragen kann. Bei Verwendung einer isotropen
Matrix mit einem Brechungsindex von vier Fünftel des außerordentlichen Brechungsindex
würde die Zone mit nutzbringend polarisiertem Licht in F i g. 4 in radialer Richtung
nach auswärts verschoben und durch eine Zone mit diffusem Licht ersetzt.
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Selbstverständlich erhält man bei Verwendung mehrerer Lichtquellen
oder einer koninuierlichen Lichtquelle eine ungeheuere Vielzahl von Lichtpunkten.
Mittels mehrerer in geeigneten Abständen angeordneten Polarisatoren gemäß der Erfindung
oder einem einzigen Polarisator in Form einer kontinuierlichen Folie könnten zusammen
mit einer derartigen Lichtquellenanordnung sich überlappende Bereiche polarisierter
Beleuchtung erzielt werden, derart, daß die Bereiche bzw. Zonen mit diffusem Licht
gemäß F i g. 4 ebenfalls zu Bereichen mit im wesentlichen polarisierter Beleuchtung
würden.
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Was die Lichtquelle als solche angeht, so kann hierfür bei dem System
gemäß der vorliegenden Erfindung im wesentlichen jede Lichtquellenart, einschließlich
Glüh- und Fluoreszenzlichtquellen, Anwendung finden, je nach den allgemeinen Beleuchtungsbedingungen.
Desgleichen können die der Lichtquelle zugeordneten Reflexionsvorrichtungen primär
nach herkömmlichen Beleuchtungsgesichtspunkten gewählt werden; Reflektoren mit spiegelnd-
oder diffusreflektierenden Oberflächen, metallische oder nichtmetallische Reflektoren
sind in gleicher Weise geeignet.
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Bezüglich der Verteilung der Doppelbrechungsplättchen bzw. -teilchen
in einem isotropen Träger-oder Matrixkörper sei erwähnt, daß es wesentlich ist,
mehrere derartige Elemente in gegenseitiger Überlappung vorzusehen, um die erstrebte
Linearität der Polarisation und Durchlässigkeit für die Lichtstrahlen sowie gleichzeitig
die Schwächung einer unerwünschten Schwingungsrichtung zu erreichen, d. h. einer
Schwingungsrichtung, die senkrecht zu einer Einfallsebene gerichtet ist, d. h. der
E-Vektor des unpolarisierten Lichtes, wie durch die Punkte in F i g. 1 angedeutet.
Die Doppelbrechungselemente sollten durch die gesamte Matrix hindurch in dieser
Weise vorliegen, um die gewünschte einheitliche Ausrichtung der außerordentlichen
Achse senkrecht zur Ebene der Trägerschicht und damit eine allgemein homogene Struktur
zu erhalten.