DE1281978B - Verfahren zur grossflaechigen Sicherung des im Zuge des Verhiebsfortschrittes freigelegten Hangendbereichs in Abbaubetrieben - Google Patents

Description

• Verfahren zur großflächigen Sicherung des im Zuge des Verhiebsfortschrittes freigelegten Hangendbereichs in Abbaubetrieben Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur großflächigen Sicherung des im Zuge des Verhiebsfortschrittes freigelegten Hangendbereichs in Abbaubetrieben mit insbesondere mechanisch wanderndem Ausbau und mit mechanischer Gewinnung durch Verkleidung des freigelegten Bereichs mit einer nach Vorrücken des Ausbaus von diesem abgestützten Abdeckung.
• Es ist bereits vorgeschlagen worden, das beim Fortschreiten des Verhiebs freigelegte Hangende großflächig durch Aufbringen einer gegebenenfalls mit einer Armierung versehenen Betonschicht abzusichern. Eine anzustrebende sichere Sofortabstützung eines zum Abbröckeln neigenden Hangenden läßt sich aber auf diese Weise nicht oder nur mit Schwierigkeiten erreichen, da bis zum ausreichenden Abbinden des Betons ein längerer, nicht immer vorherbestimmbarer Zeitraum benötigt wird, während dem das Hangende nicht gesichert ist. Würde man unmittelbar nach dem Aufspritzen des Betons die Ausbaueinheiten vorrücken, wie dies an sich wünschenswert ist, so würde die Gefahr bestehen, daß die noch nicht abgebundene Betonschicht durch den auf sie wirkenden Setzdruck beschädigt wird. Ein weiterer Nachteil einer solchen Hangendsicherung ist darin zu sehen, daß beim Aufspritzen des Betons Material vom Hangenden gelöst werden kann, und daß Teile des aufgespritzten Betons auf den Kohlenstoß, das Fördermittel und die Ausbaueinheiten gelangen können.
• Eine ferner zum Schutz von Tunnel- und Schachtwänden gegen Sickerwasser entwickelte Abdeckung, bei der durch Schweißung verbundene Kunststofffolien mittels Rahmenelementen oder Schwarten an den Wänden befestigt werden, ist für den hier in Frage stehenden Zweck einer Sofortabdeckung von beim Durchgang einer Gewinnungsmaschine freigelegtem Hangenden völlig ungeeignet.
• In völliger Abweichung von bisher bekannten Verfahren und zur sofortigen Sicherung von freigelegtem Hangenden wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß in jedem neuen Abbaufeld fortlaufend, der Gewinnungsmaschine unmittelbar folgend, eine Matte von dem freigelegten Hangendbereich entsprechender Breite unter gleichzeitiger Straffung derselben an das Hangende angelegt und unmittelbar nach Passieren jeder Ausbaueinheit durch den dann gerückten Ausbau oder vorgepfändete Teile desselben an das Hangende angepreßt wird.
• Vorzugsweise wird die Matte von einem auf der Gewinnungsmaschine geführten Vorrat aus zugeführt. Ferner können in weiterer Ausgestaltung der Erfindung eine Mehrzahl von aus besonderen Vorratsbehältern zugeführten Lagen zu einer Matte vereinigt werden, wobei gegebenenfalls zwischen einzelne Matten Futterstoffe eingebracht werden. Unter die Mattenbahnen können parallel zum Abbaustoß verlaufende Verstärkungsseile od. dgl. gezogen werden.
• Die Matten, die aus engen oder weitmaschigen Netzen aus Geflecht, Gewebe od. dgl. bestehen können, können einem vorzugsweise rollenförmigen Mattenvorrat, der mit der Gewinnungsmaschine eine bauliche Einheit bildet, entnommen und mittels einer vorzugsweise als Rolle ausgebildeten und zum Straffen der Matte mit einer Bremsvorrichtung versehenen Einrichtung, die ebenfalls an der Gewinnungsmaschine angeordnet ist, an das Hangende angelegt werden.
• Eine aus Gliedern zusammengesetzte Matte wird zweckmäßig aus einem kastenförmigen Behälter entnommen und mittels einer abgefederten Mehrkantrolle an das Hangende angelegt.
• Die Anlegerolle kann auch gleichzeitig Vorratsrolle sein.
• Im folgenden Teil der Beschreibung wird das neue Verfahren und eine zu seiner Ausführung geeignete Vorrichtung an Hand der Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen ist F i g. 1 eine in Strebrichtung gesehene Ansicht einer sich auf dem Fördermittel vor einer Front von Ausbauaggregaten entlangbewegenden Mattenlegevorrichtung, die mit der Gewinnungsmaschine verbunden ist; F i g. 2 eine Draufsicht auf die in F i g. 1 gezeigte Anordnung und F i g. 3 eine in Versatzrichtung gesehene Ansicht der in F i g. 1 und 2 gezeigten Vorrichtung.
• In den Figuren ist die sich zusammen mit der nur teilweise gezeigten Gewinnungsmaschine entlang dem Förderer in Richtung des Pfeils X (F i g. 3) bewegende Mattenverlegungsvorrichtung mit A und die die gelegte Matte unterfangenden Vorpfändelemente der Ausbauaggregate mit B bezeichnet.
• Die im dargestellten Fall netzartig ausgebildete und in einzelnen Bahnen verlegte Matte 1 wird von einer Rolle 2 abgespult, die auf einer Achse 3 gelagert ist, welche von Kragarmen 4 einer Halterung 7 abgestützt ist. Die Halterung 7 ist mit der sich auf dem Förderer 5 bewegenden Gewinnungsmaschine 6 verbunden und ragt in das von der Maschine freigelegte Feld E hinein. Die Mattenverlegungsvorrichtung A weist ferner eine Anlegerolle 8 auf, die über einen Haltebügel 9 mittels eines rechteckigen Vertikalzapfens 10 in einem seitlichen Mitnehmerarm 11 der Halterungsvorrichtung 7 höhenverschieblich gelagert ist und mittels einer Feder 12 gegen das Hangende gedrückt wird.
• Es ist ohne weiteres verständlich, daß die Matte, da sie einerseits von den Vorpfändelementen B am Hangenden festgeklemmt ist und andererseits mit ihrem von der Anlegerrolle 8 noch nicht erfaßten Teil von der Gewinnungsmaschine 6 in Richtung des Pfeils X vorwärts getragen wird, fortlaufend von der Vorratsrolle 2 abgespult und durch die Anlegerolle 8 angelegt wird, wobei sie mittels in der Zeichnung nicht dargestellter Bremsorgane gestrafft wird.
• Wie aus F i g. 2 zu entnehmen ist, sind die Matten hier mit geringem Abstand voneinander angeordnet. Sie können aber auch überlappend verlegt oder nach dem Verlegen miteinander verbunden werden. An Stelle einer Vorratsrolle kann auch ein kastenförmiger Behälter verwendet werden, dem die Matten fortlaufend entnommen werden.
• Unmittelbar nachdem die Matte in dem vor einer Ausbaueinheit D befindlichen Teil des von der Gewinnungsmaschine freigelegten Felds E an das Hangende angelegt ist, wird das Vorpfändelement B der Einheit D vorgepfändet. Die Einheit D ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel eine in einem Schritt vorrückbare Einheit, deren Oberbau zwei mit Abstand voneinander angeordnete Holme 20 aufweist, von denen jeder hinten auf einer hydraulischen Stütze 21 und vorne über ein Joch 22 auf dem äußeren Stempel 23 einer Mittelstütze 24 abgestützt ist. Das zwischen den beiden Holmen 20 angeordnete Vorpfändelement oder Träger B ruht gleitbar auf einem auf das obere Ende des inneren Stempels 25 der Mittelstütze 24 aufgesetzten Lagerkörper 26. Das Vorpfändelement B ist in seiner durch hydraulische Zylinderkolbenvorrichtungen 27 vorgepfändeten, die Matte l unterfangenden Stellung gezeigt, in der sein vorderes Ende nahe dem Kohlenstoß F liegt.

Claims (7)

1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur großflächigen Sicherung des im Zuge des Verhiebsfortschrittes freigelegten Hangendbereichs in Abbaubetrieben mit insbesondere mechanisch wanderndem Ausbau und mit mechanischer Gewinnung durch Verkleidung des freigelegten Bereichs mit einer nach Vorrücken des Ausbaus von diesem abgestützten Abdeckung, dadurch gekennzeichnet, daß in jedem neuen Abbaufeld fortlaufend, der Gewinnungsmaschine unmittelbar folgend, eine Matte von dem freigelegten Hangendbereich entsprechender Breite unter gleichzeitiger Straffung derselben an das Hangende angelegt und unmittelbar nach Passieren jeder Ausbaueinheit durch den dann gerückten Ausbau oder vorgepfändete Teile desselben an das Hangende angepreßt wird.
2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Matte von einem von der Gewinnungsmaschine geführten Vorrat aus zugeführt wird.
3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Mehrzahl von aus besonderen Vorratsbehältern zugeführten Lagen zu einer Matte vereinigt werden.
4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß unter die Mattenbahnen parallel zum Abbaustoß verlaufende Verstärkungsseile od. dgl. gezogen werden.
5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweils neu verlegten Mattenbahnen mit der in dem vorhergehenden Feld verlegten Mattenbahnen verbunden werden.
6. 6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß an der Gewinnungsmaschine eine die Matte (1) an das Hangende anlegende als Einzelrolle oder als aus mehreren Teilrollen zusammengesetzte Rolle ausgebildete und zum Straffen der Matte mit einer Bremsvorrichtung versehene Einrichtung (8) angebracht ist.
7. 7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die die Matte an das Hangende anlegende Rolle die Vorratsrolle ist. B. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Mattenverlegungsvorrichtung (A) von einer Stellung über dem Förderer in das freigelegte Feld (E) einschwenkbar ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 535 737; österreichische Patentschrift Nr. 230 309; »Glückauf«, 1962, S. 497 ff.; »Bergbau«, 1962, Heft 6, S. 228 f1.; Streckenausbau in Stahl, v. S p r u t h, 1959, S.196.