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Bereitschaftbehälter für von Reinigungsflüssigkeit umspülte Corneal-Linsen
Die zur Korrektur der Sehschärfe bekannten Corneal-Schalen bzw. -Linsen werden bei
Nichtgebrauch in einem Behälter bzw. Etui aufbewahrt. In diesen Behältern sind die
Linsen so gelagert, daß sie leicht entnommen oder nach der Entfernung von der Cornea
wieder eingelegt werden können.
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Bei bekannten Ausführungsformen derartiger Bereitschaftsbehälter wird
die Linse mittels einer federbelasteten Pipette aus einem Behälter entnommen, in
dem nur wenig Flüssigkeit enthalten ist. Eine genaue Zentrierung der Linse ist hierbei
schwierig zu erreichen. Bei einer anderen bekannten Ausführungsform eines Bereitschaftsbehälters
ist eine Linsenlagerung vorgesehen, die die Erfassung des Linsenrandes mit zwei
Fingern erfordert. Das genaue Auflegen der Linse auf die Comea und ihr Wiederabnehmen
ist hierbei von der Geschicklichkeit des Benutzers abhängig.
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Bei diesen bekannten Ausführungsformen der Behälter ist es unvermeidbar,
daß die Oberflächen der Linse verunreinigt werden, da kein Flüssigkeitsfilm vorhanden
ist.
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Die Erfindung bringt eine Verbesserung von Bereitschaftsbehältem für
Corneal-Linsen bzw. -Schalen. Diese Verbesserungen umfassen sowohl die Aufbewahrung
der Linsen in Flüssigkeit, als auch deren Handhabung zum fehlerfreien Auflegen der
Linse und ihre Entfernung von der Comea. Dieses ist insofern wesentlich, als die
sorgfältige Reinigung der Linsen nach dem Abheben von der Cornea deshalb erforderlich
ist, weil sich auf der Linsenoberfläche Salzkristalle oder selbst bei geringem Antrocknen
Kalksubstanzen bilden, die Bestandteile der Tränenflüssigkeit sind. Diese Niederschläge
können Hornhautverletzungen hervorrufen. Die Handhabung der Linse beim Aufsetzen
und Abnehmen wird durch die korrekte Erfassung der Linse mittels einer Pipette und
durch das Ablegen in die erneute Gebrauchsstellung ermöglicht.
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Hierzu ist bei einem Bereitschaftsbehälter für von Flüssigkeit umspülte
Corneal-Linsen, die zur Handhabung der Linse mit einer im Behälterverschluß angeordneten
Saugpipette versehen sind, erfindungsgemäß in einem Außenbehälter ein die Saugpipette
zentriert aufnehmender Innenbehälter angeordnet, der eine Bodenplatte mit einer
Durchbrechung und einem stark konisch abgeschrägten Innenrand aufweist, dessen dem
Behälterboden zugekehrter kleinster Durchmesser in bekannter Weise etwas kleiner
bemessen ist als der Durchmesser der kleinsten Linse. Der Außen- und Innenbehälter
sind durch einen mit Flüssigkeit gefüllten Zwischenraum getrennt. Der obere Teil
des Innenbehälters weist Durchbrechungen für den ständigen Ausgleich des Flüssigkeitsspiegels
auf.
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Die Saugpipette ist mit einer starren Dichtungsfläche in den Innenbehälter
eingesetzt. Sie weist einen Anschlag für die Bereitschaftsstellung eines Saugmundstückes
auf, das an der Pipette gegenüber der Krümmung der Linse ausgebildet ist.
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Der Innenbehälter kann auch ein Auflager für eine hochkant stehende
Linse und die Saugpipette ein der Linse zugekehrtes, abgewinkeltes, vorteilhaft
schräg aufwärts gerichtetes freies Ende aufweisen, an dem das Saugmundstück ausgebildet
ist.
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Der Innen- und Außenbehälter bestehen vorzugsweise aus durchscheinenden
Kunststoffen, und es können in deren Wandungen im Bereich der Flüssigkeit Aufhell-
bzw. Vergrößerungsflächen für den Behälterinnenraum ausgebildet sein.
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Bei der Verwendung des Bereitschaftsbehälters wird die von Flüssigkeit
umspülte Linse durch Druck auf die Pipette an deren Saugmundstück erfaßt und, an
diesem zentriert gehalten, aus dem Behälter entnommen, wobei der Flüssigkeitsfilm
aufrechterhalten wird. Die Linse wird dann mittels der Pipette auf die Comea aufgesetzt.
Für die Entfernung der Linse wird das Saugmundstück der Pipette auf die gewölbte
Außenseite der Linse aufgesetzt und von der Cornea abgehoben, wobei wiederum der
Flüssigkeitsfilm aufrechterhalten bleibt; die Linse wird dann durch einen erneuten
Druck auf den Pipettenkopf auf den Boden des Innenbehälters zentriert abgelegt.
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Die Zeichnung veranschaulicht beispielsweise eine Ausführungsform
des Bereitschaftsbehälters, und zwar zeigt
F i g. 1 einen
senkrechten Querschnitt durch den Bereitschaftsbehälter beim Ablegen einer Linse
in die zentrierende Stellung, die in F ig. 2 bei geschlossenem Bereitschaftbehälter
dargestellt ist.
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In einen Außenbehälter 10 aus durchscheinenden Kunststoffen
ist ein Timexibehälter 11 aus den gleichen Kunststoffen eingesetzt, bei 12
sind die beiden Behälter dicht schließend verbunden. Der Innenbehälter ist bei dem
dargestellten Ausführungsbeispiel mit einer Bodenöffnung 13 versehen. Die
Durchbrechung 13 ist in einer Bodenplatte 14 ausgespart,die einen stark konisch
abgeschrägten Innenrand 15 aufweist. Der kleinste Durchmesser der konischen
Fläche 15 ist so bemessen, daß er kleiner ist als der Durchmesser der kleinsten
LinseL.
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Die Pipette besteht aus dem Pipettenrohr20 und dem Pipettenkopf 21
aus nachgiebigem Material. Die Pipette weist eine starre Dichtungsfläche 22 auf,
die in eine Gegendichtungsfläche des Innenbehälters 11
flüssigkeitsdicht eingepaßt
ist.
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Gemäß F i g. 1 und 2 wird die Linse 1, auf der stark
konischen Fläche 15 zentriert, und die Pipette 20, 21 ist in der Länge so
bemessen, daß das Saugmundstück 23 am freien Ende des Pipettenrohres 20 bei
eingesetzter Pipette gemäß F i g. 2 in einem geringen Abstand von der Linsenoberffäche
entfernt steht. Die Entfernung ist so bemessen, daß bei einem Druck auf den Pipettenkopf
21 die, Linse I, in der zentrierten Stellung erfaßt wird.
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Die Erfindung umfaßt auch die Möglichkeit, die Linse L hochkant stehend
im Innenbehälter 11 zu lagern. Das freie Ende des Pipettenrohres 20 ist dann
so - abgewinkelt, daß das Saugmundstück 23 der Außenkrümmung der LinseL
zentriert gegenübersteht, wenn die Pipette in den Innenbehälter eingesetzt ist.
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Die Zentrierung des Pipettenrohres bzw. des Saugmundstückes gegenüber
der Linse L erfolgt mittels eines Anschlages bekannter Ausbildung. Hierzu kann ein
Ein- oder Mehrfachgewinde, ein Bajonettverschluß, ein Anschlagknopf, der in eine
Führungsnut des Innenbehälters paßt, oder eine sonstige Arretierung vorgesehen sein,
die unter gleichzeitiger Abdichtung bei 22 die Lagensicherung des Saugmundstücks
23 gegenüber der Linse L herstellt.
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Die in den Behälter 10 eingefüllte Flüssigkeit steigt durch
die Bodenöffnung 13 im Innenbehälter auf. In diesem vorgesehene Durchbrechungen
16 bewirken einen einheitlichen Flüssigkeitsstand im Außenbehälter
10 und im Innenbehälter 11.
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Für die Entnahme der Linse L und das Aufsetzen auf die Cornea wird
der Pipettenkopf 21 leicht zusammengedrückt, und bei Aufhebung des Drucks die Linse
L zentriert erfaßt. Sie wird nun ohne Handberührung auf die Cornea aufgesetzt, ohne
daß der Flüssigkeitsfilm unterbrochen wird. Für das Abheben der Linse L von der
Cornea wird die Pipette aus dem Innenbehälter herausgezogen, das Saugmundstück der
äußeren Oberfläche der Linse L genähert und die Linse erfaßt, worauf diese in den
Innenbehälter ge-
mäß F i g. 1 abgelegt und sofort von Flüssigkeit
umspült wird. Die Pipette 20, 21 wird hierbei in die in F i g. 2 angegebene
Stellung gebracht, die sich aus dem jeweils gewählten Anschlag ergibt. Ist der Bereitschaftsbehälter
so ausgebildet, daß der Innenbehälter 11 eine hochkant stehende Linse L auf-'
nimmt, so ist das Saugmundstück zur Längsachse der Pipette winklig gestellt. Vorteilhaft
wird ein Winkel gewählt, der beim Au , tsetzen der Linse L auf die Comea
ein Zurückfließen der Flüssigkeit in das Pipettenrohr 20 bewirkt. Hierfür genügt
eine geringe Abweichung von einer Winkelstellung von 901.
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Erfindungsgemäß wird der Vorteil erreicht, daß die Linse L ohne Handberührung
und ohne mühevolle Wahl der richtigen Lage für das Aufsetzen auf die Comea stets
richtig zentriert erfaßt wird. Beim Ablegen in den Innenraum 11 erfolgt die
Zentrierung der Linse L auf der konischen Fläche 15 bzw. bei Hochkantstellung
automatisch. Ebenso wird das Saugmundstück 23 gegenüber der Linsenwölbung
so zentriert, daß das ßorgfältige Erfassen der Linse und das Aufsetzen auf die Cornea
unbesorgt erfolgen kann. Jede Handberührung, die Ausbildung von Kalkablagerungen
oder die Bildung von Salzkristallen ist ausgeschlossen.
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Die Herstellung des Außenbehälters 10 und des Innenbehälters
U aus lichtbrechenden gleichartigen Werkstoffen ermöglicht eine Auffiellung
des Innenraumes, was besonders für fehälsichtige Benutzer des Bereitschaftsbehälters
und wegen der Kleinheit der Linsen wesentlich. ist.
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Je ein Bereitschaftsbehälter für eine Linse für das rechte und das
linke Auge können in einem etuiartigen Behälter zusammengefaßt sein, der in kleinen
Abmessungen herstellbar ist, da bei der erfindungsgemäßen Ausbildung des Bereitschaftsbehälters
Raum für das Erfassen der Linse 1, mit der Hand oder für sonstige Instrumente
entfällt.