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Selbstfärbestempel Die Erfindung bezieht sich auf einen Selbstfärbestempel
mit einem kastenartigen Gehäuse, in dem sich das Stempelkissen und ein Stößel befinden,
der an seinem unteren Ende mit einem die Druckplatte tragenden Druckplattenträger
verbunden ist. Dabei betrifft die Erfindung die Verbesserung hinsichtlich des einfachen
Aufbaus in Verbindung mit nur wenigen Einzelteilen sowie hinsichtlich der niedrigen
und kompakten Bauweise und schließlich hinsichtlich einer großen Druckplattenfläche
in einem relativ kleinen Selbstfärbestempel.
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Stempel werden meist nur kurzzeitig benutzt und bleiben dann längere
Zeit unbenutzt. Während der verhältnismäßig langen Zeiten, in denen Stempel nicht
benutzt werden, müssen sie zweckmäßig aufbewahrt werden. Wenn Stempel benutzt werden,
müssen sie vorher eingefärbt sein, was meist durch Abdrücken auf einem Stempelkissen
geschieht. Es sind deshalb bereits Selbstfärbestempel vorgeschlagen worden, die
ohne Zuhilfenahme besonderer Haltevorrichtungen z. B. auf dem Schreibtisch abgestellt
werden können und die eine Vorrichtung aufweisen, welche automatisch dafür sorgt,
daß der Stempel eingefärbt ist, wenn er zum Zwecke des Stempelns auf ein Papier
od. dgl. niedergedrückt wird. Die bekannten Selbstfärbestempel haben aber den Nachteil
eines sehr komplizierten Aufbaus. Der komplizierte Aufbau ergibt sich hauptsächlich
aus der notwendigen Verwendung sehr vieler Einzelteile. Besonders nachteilig sind
dabei die vielen, teilweise gelenkio, miteinander verbundenen Hebel und Kulissenführungen,
die meist aus gestanzten Blechplatten gebildet sind. Wegen der Vielzahl der Teile
und ihrer schwierigen Monta ge sind die bekannten Selbstfärbestempel verhältnismäßi-
teuer und im Schadensfalle schwierig zu reparieren. Weil die vorerwähnten Hebel
und Kulissenführungen auf engem Raum nahe beieinander gelegen sind, müssen diese
Einzelteile möglichst flach sein, weswegen sie aus Festigkeitsgründen nur aus Metallblech
hergestellt werden. Die gelenkige Verbindung von Metallblechen bereitet aber stets
Schwierigkeiten. Selbst anfänglich gute Verbindungen beginnen im Laufe der Zeit
zu wackeln. Darunter wiederum leidet die Funktionsgenauigkeit des Selbstfärbestempels.
Bei den bekannten Selbstfärbestempeln gibt es solche, deren Druckplatte stets abwärts
weist, wobei die Einfärbung mittels einer kompliziert geführten Färbewalze erfolgt,
welche die Stempelfarbe von einem seitlich angeordneten Stempelkissen abnimmt und
auf die Druckplatte überträgt. Solche Selbstfärbestempel haben den Nachteil, daß
die Druckplatte, während der Stempel nicht benutzt wird, offen liegt. Das hat zur
Folge, daß die Druckplatte schnell verschmutzt, so daß sich nach kurzer Zeit unsaubere
Stempelabdrücke ergeben. Andere bekannte Selbstfärbestempel sind so eingerichtet,
daß die Druckplatte, während der Stempel nicht benutzt wird, am Stempelkissen anliegt.
Die Verschmutzungsgefahr ist dabei weitgehend vermieden. Jedoch liegen bei diesen
bekannten Ausführungsformen - die in der Praxis am häufigsten anzutreffen
sind -die Stempelkissen oberhalb der Druckplatten, so daß die Druckplatten
bei nicht benutztem Stempel aufwärts weisen. Wird ein solcher Stempel benutzt, so
muß beim Niederdrücken des Stößels die Druckplatte durch ein sehr kompliziertes
Getriebe zunächst um 180' nach unten geschwenkt werden, woraufhin dann die
abwärts geschwenkte Druckplatte auf ein Papier od. dgl. abgedrückt werden kann.
Alle Ausführungen, bei denen die Druckplatte um 180' geschwenkt werden muß,
haben - abgesehen von der Kompliziertheit des Wendegetriebes - den
Nachteil, daß eine sehr hohe Bauweise unvermeidbar ist. Die Bauweise ist außerdem
sehr sperrig, weil die Verbindungen zwischen dem Stößel und dem Wendegetriebe seitlich
um das oben angeordnete Stempelkissen herumgeführt werden müssen. Schließlich haben
diese bekannten Selbstfärbestempel auch noch den Nachteil, daß trotz hoher und sperriger
Bauweise nur verhältnismäßig kleine Druckplatten verwendet werden können. Der Größe
der Druckplatten sind nämlich enge Grenzen gesetzt durch den Umstand, daß die Druckplatte
um 180' abwärts bzw. aufwärts geschwenkt werden muß, wobei der in Höhe und
Breite des Stempels erforderliche Raum mit der Größe der Druckplatte wächst. Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu überwinden.
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Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe bei einem Selbstfärbestempel
der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, daß das Stempelkissen
an der hinteren Wandung des Kastens vertikal angeordnet ist und daß der Stößel durch
eine einzige mittlere Stößelführung im Deckel des Kastens hindurch geführt ist,
wobei ein zwischen Stößel und Druckplatte in Verbindung mit gestellfesten Getriebeelementen
wirkendes Getriebe beim Niederdrücken des Stößels zunächst ein horizontales Abziehen
der Druckplatte vom Stempelkissen, dann ein Schwenken der Druckplatte um
901 nach unten hin und zuletzt ein vertikales Niederdrücken der Druckplatte
bewirkt. Diese Ausführungsform ermöglicht die überwindung der vorgenannten Nachteile.
Weil die Druckplatte nur noch um 90' geschwenkt werden muß, kann der Aufbau
des Selbstfärbestempels wesentlich einfacher und mit wesentlich weniger Teilen erfolgen,
insbesondere deswegen, weil die hierfür in Frage kommenden Getriebe von Natur aus
einfacher sind. Außerdem braucht der Bewegungsweg des Stößels nicht mehr so lang
zu sein, so daß die Bauhöhe niedriger wird. Schließlich braucht die Verbindung zwischen
dem Stößel und dem Wendegetriebe nicht mehr seitlich um das Stempelkissen herumgeführt
zu werden, so daß sich nunmehr eine kompakte Bauweise ergibt. Schließlich kann die
Druckplatte einerseits, weil sie nur noch um 90' geschwenkt werden muß, andererseits,
weil die Bauweise des Stempels niedriger und kompakter wird, verhältnismäßig groß
in bezug auf die Gesamtgröße des Stempels ausgebildet werden.
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Als besonders vorteilhaft wird vorgeschlagen, daß als gestellfeste
Getriebeteile in beiden Seitenwänden des Kastens T-förmig ineinandermündende horizontale
Nuten und vertikale Nuten vorgesehen sind, in denen beiderseits je zwei am
Druckplattenträger angebrachte Zapfen gleiten, die bei vertikal stehender Druckplatte
horizontal hintereinander liegen, so daß die zunächst vertikal stehende Druckplatte
beim horizontalen Zurückziehen durch die in den horizontalen Nuten zurücklaufenden
Zapfen so lange vertikal gehalten wird, bis die vorderen Zapfen über den vertikalen
Führungsnuten stehen, und daß dann die Druckplatte beim Niederdrücken des Druckplattenträgers
in der Art eines Ellipsen-Kreuzzirkels auf einer Ellipse um 901 aufwärts
geschwenkt wird, indem die vorderen Zapfen in den vertikalen Nuten abwärts gleiten
und die hinteren Zapfen in den horizontalen Nuten wieder vorlaufen, bis sie auch
über den vertikalen Nuten stehen, und daß schließlich die nunmehr horizontal liegende
Druckplatte beim weiteren Niederdrücken durch jetzt in den vertikalen Nuten gleitende
Zapfen horizontal gehalten wird, bis sie auf der zu stempelnden Unterlage anfliegt.
Diese Ausführungsform ist besonders vorteilhaft für die billige Herstellung eines
kleinen erfindungsgemäßen Stempels mit Kunststoffgehäuse. Das Getriebe beansprucht
nur geringen Einbauraum, besteht nur aus sehr wenigen Teilen, kommt unter Verzicht
auf loses Hebewerk mit nur wenigen Gleitlagerungen aus und bietet außerdem im Hinblick
auf die Funktion des erfindungsgemäßen Stempels den Vorteil, daß die notwendigen
Bewegungen in horizontaler und vertikaler Richtung in den Getriebeendlagen auf geradlinigen
Bahnstücken ausgeführt werden, was in ganz besonderem Maße dem sauberen Abheben
und dem sauberen Aufsetzen der eingeführten Stempelplatte dienlich ist. Ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben.
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F i g. 1 zeigt eine besonders vorteilhafte erfindungsgemäße
Ausführungsform für den Selbstfärbestempel in Ansicht; F i g. 2 zeigt den
Selbstfärbestempel gemäß F i g. 1,
in seine einzelnen Bauteile auseinandergenommen;
F i g. 3 zeigt schematisch den erforderlichen Bewegungsablauf für den Selbstfärbestempel
gemäß Fig. 1; F i g. 4 zeigt schematisch das erfindungsgemäße Getriebe für
den Selbstfärbestempel gemäß Fig. 1
in Ruhestellung; F i g. 5
zeigt das schematische Getriebe gemäß F i g. 4 mit horizontal zurückgezogener
Druckplatte; F i g. 6 zeigt das schematische Getriebe gemäß F i
g. 4 während des Schwenkens der Druckplatte; F i g. 7 zeigt das schematische
Getriebe gemäß F i g. 4 während des vertikalen Niederdrückens der Druckplatte;
F i g. 8 zeigt den Selbstfärbestempel gemäß F i g. 1
schräg von unten
in der Getriebestellung gemäß F i g. 4; F i g. 9 zeigt eine Ansicht
wie in F i g. 8 in einer Getriebestellung gemäß F i g. 5;
F i
g. 10 zeigt eine Ansicht wie in F i g. 8 in einer Getriebestellung
gemäß F i g. 6, und F i g. 11 zeigt eine Ansicht wie in F i
g. 8 in einer Getriebestellung gemäß F i g. 7.
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Der Selbstfärbestempel besteht aus nur sieben losen Teilen: Knopf
2, Schraube 32, Stößel 1, Druckplattenträger 3 mit aufgeklebter
Druckplatte 4, Kasten 9, Druckfeder 21 und Stempelkissen 23.
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Der Kasten 9 hat einen Deckel 7, Seitenwände
11,
12, eine Vorderwand 13 und eine Rückwand 14. Der Deckel
7 enthält die vertikale Stößelführung 6 in Form eines Schates mit
einer unteren Abstützfläche für die Feder 21. Die Vorderwand 13 ist in ihrem
unteren Teil offen und bildet dort ein Fenster 13',
welches das richtige Aufsetzen
des Selbstfärbestempels auf die zu stempelnde Unterlage erleichtert. Im Kasten
9 sind vor der Rückwand 14 Nuten 24 zur Aufnahme des Stempelkissens
23 vorgesehen. In beiden Seitenwänden 11, 12 sind horizontale Nuten
25 und vertikale Nuten 26 vorgesehen, die T-förmig ineinander münden.
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Das Stempelkissen 23 besteht aus einem Rahmen 27, der
herausnehmbar in die Nuten 24 des Kastens 9
eingeschoben werden kann und dort
reibschlüssig festgehalten wird, so daß das Stempelkissen 23
vertikal vor
der Rückwand 14 steht. Am unteren Rand ist eine Freiflasche 28 vorgesehen,
an der das Stempelkissen 23 aus dem Kasten 9 nach unten herausgezogen
werden kann. Im Rahmen 27 liegt eine saugfähige Schicht 29, z. B.
aus Schaumkunststoff 29, die von einer Gewebeschicht 30 bedeckt ist.
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Der Stößel 1 hat an seinem oberen Ende eine Gewindebohrung
31 für die Schraube 32 und an seinem unteren Ende eine Keiffährung
33 für die Achse 34. Der Stößel 1 sitzt mit seinem mittleren Teil
5 vertikal verschiebbar in der Stößelführung 6
des Kastens
9. Auf das obere Ende des Stößels 1 ist die Druckfeder 21 geschoben,
die zusammen mit dem Stößel innerhalb der Stößelführu#ng 6 sitzt und mit
ihrem unteren Ende auf die in Art eines Innenflansches ausgebildete Abstützfläche
drückt. Auf die oberen Enden von Stößel 1 und Druckfeder 21 ist
der
Knopf 2 in Art eines Hutes aufgesetzt und durch die in die Gewindebohrung
31 eingesehraubte Schraube 32 gehalten. Der Knopf 2 sitzt dabei weiterhin
in Art eines Hutes über der Stößelführung 6, die beim Niederdrücken des Knopfes
2 in denselben eindringt, wobei die Druckfeder 21 zusammengedrückt wird und der
Stößel 1 vertikal abwärts bewegt wird.
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Der Druckplattenträger 3 besteht aus einer in Ruhestellung
vertikal stehenden Platte 35 mit zwei rechtwinklig abgebogenen Ohren
36. Horizontal hintereinander sind in beiden Ohren 36 je ein hinterer
Zapfen 37 und ein vorderer Zapfen 38 angebracht, wobei die beiden
vorderen Zapfen 38
koaxial mit der Achse 34 sind. Der Abstand zwischen den
hinteren Zapfen 37 und den vorderen Zapfen 38 entspricht dem Abstand
zwischen der Einmündung einer vertikalen Nut 26 in die zugeordnete horizontale
Nut 25 und dem vom Stempelkissen entfernt liegenden Ende dieser horizontalen Nut
(vgl. F i g. 5). Der Abstand der vorderen Zapfen 38 bzw. der Achse
34 von der Platte 35 soll so sein, daß die vorderen Zapfen 38 von
den Einmü.ndungen der vertikalen Nuten 26 in den horizontalen Nuten
25 und die hinteren Zapfen 37 von den vom Stempelkissen entfernt liegenden
Enden dieser Nuten 25 dann noch etwas Abstand haben, wenn der Druckplattenträger
3 mit der auf der Vorderseite seiner Platte 35 aufgeklebten Druckplatte
4 in Ruhestellung gegen das Stempelkissen 23 gedrückt ist (vgl. F i
g. 4). Der Druckplattenträger 3 ist so in den Kasten 9 eingesetzt,
daß die Zapfen 37, 38 in den Nuten 25, 26 gleiten können und die Achse
34 ständig in der Keilführung 33 am Stößel sitzt.
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F i g. 3 zeigt, daß durch Niederdrücken des Stößels
1 drei Funktionen nacheinander bewirkt werden müssen: zunächst das horizontale
Abheben der Druckplatte 4 vom Stempelkissen 23 (Pfeil 1), dann das
Schwenken der Druckplatte4 um 90' abwärts (Pfeil 11) und zuletzt das
vertikale Niederdrücken der Druckplatte 4 auf die zu stempelnde Unterlage
39
(Pfeil 111).
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Die F i g. 4 bis 7 zeigen die Funktion des Stempelgetriebes
in den einzelnen Bewegungsphasen schematisch, wobei zum besseren Verständnis die
perspektivischen F i g. 8 bis 11 hinzugezogen werden können.
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F i g. 4 und 8 zeigen den Stempel in Ruhestellung,
wobei die Druckplatte 4 gegen das Stempelkissen 23
angedrückt wird und dabei
ständig eingefärbt und zugleich geschützt gehalten wird.
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F i g. 5 und 9 zeigen (entsprechend Pfeil
1 in F i g. 3), wie bei Niederdrücken des Stößels 1 zunächst
die Achse 34 mit dem auf den Zapfen 37, 38
in den horizontalen Nuten
25 geführten Druckplattenträger 3 mittels der Keilführung
33 horizontal zurückgezogen wird, bis die vorderen Zapfen 38 über
den vertikalen Nuten 26 stehen.
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F i g. 6 und 10 zeigen, wie bei weiterem Niederdrücken
des Stößels 1 die Achse 34 am Ende der Keilführung 33 anschlägt und
zusammen mit den vorderen Zapfen 38 vertikal abwärts in die vertikalen Nuten
26 gedrückt wird, wobei die hinteren Zapfen 37 wieder ein Stück vorwärts
laufen, so daß sich eine Getriebefunktion wie bei einem bekannten Ellipsen-Kreuzzirkel
ergibt und die Druckplatte 4 (entsprechend Pfeil II in F i g. 3) auf einer
Ellipse um 900 abwärts geschwenkt wird. Diese Schwenkbewegung dauert so lange,
bis die jetzt vorwärts laufenden vorderen Zapfen 38 über den vertikalen Nuten
26 stehen.
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F i g. 7 zeigt diesen Zustand. Bei weiterem Niederdrücken des
Stößels 1 gleiten dann alle Zapfen 37,
38 in den vertikalen
Nuten 26 (entsprechend Pfeil 111
in F i g. 3) abwärts und führen
die nunmehr horizontal liegende Druckplatte 4 vertikal abwärts, bis sie die Stellung
gemäß F i g. 11 erreicht, in der sie auf die zu stempelnde Unterlage
39 gedrückt wird und die Stempelung bewirkt.
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Beim Nachlassen des Druckes auf den Knopf 2 führt die Druckfeder 21
den Selbstfärbestempel in seine Ruhestellung zurück, wobei die Getriebefunktionen
in umgekehrter Folge verlaufen.
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Damit der Stempel beim Rücklauf aus der Stellung gemäß F i
g. 11 in die Stellung gemäß F i g. 6 bzw. 10
nicht in der Zwischenstellung
gemäß F i g. 7
blockiert, kann am Kasten 9 eine feste Führungsnase
40 vorgesehen sein, auf die der Druckplattenträger 3
mit seiner Platte
35 beim Rücklauf auftrifft, kurz bevor die Stellung gemäß F i g. 7
erreicht wird. Die Führungsnase 40 kippt dann den Druckplattenträger 3 so
um die Achse 34, daß die hinteren Zapfen 37 in den horizontalen Nuten
25 zurücklaufen und die Stellungen gemäß F i g. 6, 5 und 4 erreicht
werden. Die Führungsnase 40 muß nicht an der vorderen Wand 13 angebracht
sein. Es können auch seitlich an den Innenseiten der Seitenwände 11,
12 zwei
Führungsnasen angebracht sein, die mit den Ohren 36 des Druckplattenträgers
3 zusammenwirken. Schließlich kann das rechtzeitige Umkippen des Druckplattenträgers
3 auch durch eine entsprechend gekrümmte Ausbildung der oberen Flanken der
horizontalen Nuten 25 erfolgen, die den hinteren Zapfen 37 eine Bewegungskomponente
in Kipprichtung erteilen.
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Als obere Anschläge wirken beim Rücklauf des Stempelgetriebes die
Druckplatte 4 und das Stempelkissen 23 zusammen. Wenn das Stempelkissen
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aber sehr weich ist, können aber auch (nicht gezeichnete) besonders feste
obere Anschläge vorgesehen sein, die die Bewegung des Druckplattenträgers
3 gegenüber dem Stempelkissen 23 begrenzen.
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Mit Ausnahme der Druckfeder 21, der Schraube 32 und der hinteren
Zapfen 37 sowie der mit den vorderen Zapfen 38 ein Stück bildenden
Achse 34 werden vorteilhaft alle Teile des Selbstfärbestempels aus Kunststoff hergestellt.
Vorzugsweise wird ein undurchsichtiges, elastisches, aber nicht zu weiches Polyamid
verwendet, wie es z. B. unter der Handelsmarke »Nylon« bekannt ist. Die Herstellung
der Teile erfolgt dann in einem bekannten Spritzverfahren, wobei die hinteren Zapfen
37 und die Achse 34 schon in der Spritzform in die Kunststoffmasse eingebettet
werden. Dadurch, daß der Kasten 9
zugleich das Stempelgestell bildet und im
Stempelgetriebe an Stelle vieler beweglicher Getriebeteile nur wenige gestellfeste
gerade Führungen 25, 26 vorgesehen sind, wird es mithin möglich, einen aus
nur wenigen Teilen bestehenden Selbstfärbestempel in stabiler und gleichzeitig billiger
Bauart fast ganz aus Kunststoff herzustellen.
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Solch ein Selbstfärbestempel nach der Erfindung ist gegen Staub geschützt
und liefert daher stets saubere Stempelabdrucke. Der Stempel bedarf keines besonderen
Ständers, er beschmutzt seine Umgebung nicht und kann ohne besondere Verpackung
transportiert werden. Sein Stempelkissen trocknet praktisch
nicht
von selbst aus. Der Stempel ist unzerbrechlich, tropenfest und auch hinsichtlich
seiner sichtbaren Ober:flächen korrosionsfest. Der Stempel ist weiterhin erheblich
billiger herstellbar als bekannte vergleichbare Stempel. Er ist darüber hinaus kleiner
und kompakter in der Bauform und ermöglicht es, in Selbstfärbestempeln von kleineren
Abmessungen als bisher größere Druckplatten als bisher vorzusehen. Weil sein Getriebe
sehr einfach und unkompliziert ist, ist der Stempel auch weniger schadenanfällig
als bekannte Ausführungen.
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Das Getriebe mit der vertikalen Anordnung des Stempelkissens und der
Schwenkung der Druckplatte um nur 901 ist ein besonders günstiges Getriebe
für den Einbau in den erfindungsgemäß vorgesehenen Kasten, denn hauptsächlich das
Getriebe ermöglicht es, den Kasten klein und kompakt zu halten.